VenusschuhRoman
Verlag Im Waldgut, Frauenfeld
2007
ISBN
9783037403761, Gebunden, 189Seiten, 19,00
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Hilde und Rolf Fieguth. Bei einem seiner ziellosen Streifzüge durch die Herbstlandschaft des Schweizer Wallis stößt der Student Martin auf die ausgemergelte Bergbäuerin Desiree, die in Todessehnsucht durch das kalte Wasser der Rhône watet. Martin trägt sie ans Ufer und folgt der Wortkargen durch das Tal bis hinauf in das Bergdorf Maldouraz. Dort feiert man die Hochzeit des jungen Schreinermeisters Gregoire mit einer rätselhaften Schönheit aus dem Tal. Doch noch am Tag der Hochzeit flieht die jungvermählte Bara - zurück zu einem anderen Liebhaber?
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 24.06.2008
Not, Zwang, Trieb und Gewalt hat Sabine Haupt in Corinna Billes Roman "Venusschuh" erlebt und ist begeistert. Die in einem zurückgebliebenen Bergbauerndorf spielende Geschichte - zwischen 1942 und 1952 entstanden, weiß die Rezensentin - führte sie mit sinnlicher und "bestimmt zupackender Sprache" zum Motiv des Sündenbocks beziehungsweise der Lynchjustiz. Das Walliser Dorf Chandolin gab die Vorlage für den Romanort Maldouraz ab, verrät Haupt und lobt die Verbindung von "Realismus und Phantastik, Mythos und Moderne" im Werk der Westschweizer Erzählerin. Die Geschichte um den Kollektivmord an einer rätselhaften Dorfschönen verzichtet auf Analyse oder Kommentare, nur ab und zu werden psychologische Zusammenhänge erkennbar, bemerkt sie. Der "leise Einbruch des Absonderlichen und Verstörenden" in die Gedankenwelt der Erzählerfigur Martin Lomonse, der auf seinen Spaziergängen durch das herbstliche Wallis zufällig in diesem Dorf landet, faszinierte Haupt ungemein.