DopeRoman
Droemer Knaur Verlag, München
2015
ISBN
9783426304457, Paperback, 256Seiten, 12,99
EUR
Klappentext
Aus dem amerikanischen Englisch von Eva Bonné. New York City, 1950. Josephine ("Joe") hat es nie leicht gehabt. Ihr Leben war schon verpfuscht, bevor es richtig begann. Eigentlich müsste sie längst tot in irgendeinem Hinterhof liegen, von einer Kugel oder dem Heroin dahingerafft. Doch sie hat noch mal die Kurve gekriegt - und scheint plötzlich das Glück auf ihrer Seite zu haben: Ein wohlhabendes Paar bietet Joe 1000 Dollar; sie soll dessen verschwundene Tochter wiederfinden, die offenbar in die Unterwelt des Big Apple abgedriftet ist. Leicht verdientes Geld, denkt Joe. Aber so leicht ist es nun auch wieder nicht: Freund ist von Feind kaum zu unterscheiden, und nicht jede Falle erkennt man gleich ...
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 25.06.2015
Irgendwie erinnert Elmar Krekeler der neue Krimi von Sara Gran an eines dieser Malbilder, bei denen man mit Zahlen versehene Punkte in der richtigen Reihenfolge verbinden muss, um am Ende ein eckiges Bild zu erhalten. "Dope" besteht auch aus solchen Punkten, erklärt der Rezensent, nur aus ziemlich vielen davon, und die sind etwas schwieriger zu verbinden. Das Bild, das sich am Ende des Buches einstellt, zeigt den New Yorker Slum Hell's Kitchen, der nach dem Krieg von Drogen überflutet wird und wo sich Junkies und Nutten tummeln, fasst Krekeler zusammen. Die Ermittlerin Josephine Flannigan, die dort einen recht klassischen Krimi-Plot durchläuft, kennt sich hervorragend aus, weil sie selber aus der Gosse kommt, auch mit dem Dope hat sie Erfahrung, verrät der Rezensent. Obwohl dieses Bild am Ende recht klar zu erkennen ist, scheint es Krekeler so, als gäbe es darunter ein weiteres zu entdecken, das er aber nicht zu greifen bekommt.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 23.05.2015
Schön, dass im Zuge des Erfolgs von Sara Grans Reihe rund um die ständig kiffende Ermittlerin Claire DeWitt nun auch frühere Romane der Autorin dem deutschen Lesepublikum zugänglich gemacht werden, freut sich Rezensentin Katharina Granzin: Der bereits 2006 erstveröffentlichte Krimi "Dope" führt ins New Yorker Drogen- und Unterweltmilieu der 50er Jahre und ist von einer eher konventionellen Bauart, was die Kritikerin jedoch aus spannungsökonomischen Gründen gar nicht mal schlecht findet, zumal Gran verlässlich Überraschungen einbaut. Wie das offene Ende zum Beispiel, das Granzin daran erinnert, dass dieser Stoff ursprünglich eine TV-Serie werden sollte, die allerdings zu ihrem Bedauern nie realisiert wurde: Im Fernsehen würde man binnen einer Woche Frist von der folgenden Episode von diesem Cliffhanger erlöst. So allerdings bleibt es der Leserin überlassen, sich einen "eigenen Schluss zu denken", seufzt die Kritikerin in großer Sorge um das Wohlergehen der Hauptfigur.