Die AmbassadorinRoman
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg
2020
ISBN
9783498092030, Gebunden, 320Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Der junge Hugo Navratil muss zurück in die österreichische Provinz. Sein Großvater, mit dem ihn die Liebe zur Natur und der Tod eines kleinen Jagdhundes verband, ist gestorben, die Familie nimmt Abschied. Das burgenländische Dorf, der Wald, Freund und Feind, alles scheint wie immer. Doch auf der Beerdigung fallen Hugo zwei Frauen auf. Sie sind auf der Suche nach einer antiken Flinte - und sie glauben, dass Hugo weiß, wo sie ist. Je mehr Hugo es mit ihnen zu tun bekommt, desto besser versteht er, dass der alte Mann viele, durchaus schöne Gesichter hatte. Was hat es mit dem Verbund auf sich, der ihn und diese Frauen einst zusammenbrachte? "Die Ambassadorin" ist eine Ode an das Matriarchat und die Geschichte eines Antihelden, der unerschrockener kaum sein könnte.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.07.2020
Rezensent Cornelius Dieckmann hat seine Freude an Sebastian Janatas Debütroman. Nicht gerade ein klassischer Heimatroman, eher eine "Lokalerzählung" aus dem Burgenland, von der Diekmann nicht zu sagen weiß, ob es eine Komödie oder eine Tragödie ist und die ihm zuletzt sogar den Blick eröffnet auf "eine Art feministische Dorfgeschichte". Zuvor geht's ums Heimkehren, um Großvätergeheimnisse und Besäufnisse, um die Enge des Tals und die Sehnsucht nach der weiten Welt, erklärt der Rezensent. Was eine Brettljausn ist, lernt Dieckmann überdies, der sich nur manchmal stört an nebligen Passagen. Die rauhen Dialoge gefallen ihm so gut, dass er das Verlangen verspürt, das "Ohr an die Tür" zu legen, um mehr zu hören.