Die FundsacheEine Geschichte für alle, die Wichtigeres zu tun haben. (Ab 8 Jahre)
Carlsen Verlag, Hamburg
2009
ISBN
9783551517258, Gebunden, 32Seiten, 16,90
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Hätte er nicht zufällig am Strand nach Kronkorken gesucht, wäre ihm das seltsam aussehende Ding überhaupt nicht aufgefallen. Hat sich vermutlich verlaufen, sagt er und beginnt, Nachforschungen anzustellen. Er will herausfinden, wem es gehört bzw. wo es hingehört. Doch niemand scheint sich für das Problem zu interessieren. Keiner, weder Fremde, Freunde noch Eltern können ihm weiterhelfen. Die meisten nehmen es nicht einmal wahr! Aber ihm tut das Ding leid. Irgendwohin muss es doch gehören! Er geht der Sache nach ...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2009
Der ohnehin mit Preisen überhäufte Jugendbuchautor und -zeichner Shaun Tan wird auch von Rezensent Andreas Platthaus enthusiastisch gepriesen. "Die Fundsache" ist bereits das dritte Buch des australischen Autors, das dieses Jahr auf Deutsch erscheint, auch wenn es bereits vor 9 Jahren im Original herauskam, wie der Rezensent mitteilt. Darin trifft ein exzentrischer junger Mann, der, wie Platthaus verrät, durchaus Ähnlichkeit mit Tan aufweist, auf eine "Fundsache", ein seltsames Gebilde, das von den geradezu surreal anmutenden Ämtern und Institutionen des wohlgeordneten Landes in die Zange genommen wird. Tan bedient sich der Montage, sei es, dass er seine Bilder auf Ausrisse aus Fachjournalen seines Vaters platziert, sei es, dass er Bildzitate von Jeffrey Smart bis Hieronymus Bosch in seine Zeichnungen einbaut, erklärt der Rezensent fasziniert. Er vertieft sich hingerissen in die überaus phantasievollen Details der Bilder und lässt sich mit Tans Bilderbüchern nur zu gern aus der häufig "tristen Bilderbuchwelt" in dieses wunderbare Phantasiereich mitnehmen.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 08.10.2009
Das durch und durch Außergewöhnliche hat Rezensent Hans Ten Doornkaat, der selbst jahrelang Lektor für Kinder- und Jugendbücher war, im neuen Buch von Shaun Tan sehr gut gefallen. Die Geschichte um die große einsame Kanne am Strand, die niemand außer der Korken sammelnde Erzähler beachtet, trägt für Dornkaat zwar melancholische Züge, geht in ihrer Traurigkeit aber nie zu weit. Stattdessen merke man, dass Tan ein "Meister poetischer Wärme" ist. Das Surreale des Buches erinnert Doornkaat dabei an Plastiken von Jean Tinguely und Bernhard Luginbühl. Als Kenner fallen ihm auch die Anspielungen auf Edward Hopper und L. S. Lowry auf. Doornkaat ist sich sicher, dass alle, die offen gegenüber vielseitigen Geschichten sind und einen Hang zur Nachdenklichkeit haben, sich in dieses Buch verlieben werden.