Karl RennerZu Unrecht umstritten? Eine Wahrheitssuche.
Residenz Verlag, Salzburg
2016
ISBN
9783701734009, Gebunden, 264Seiten, 25,00
EUR
Klappentext
Karl Renner gilt bis heute als einer der wichtigsten Politiker Österreichs. Als Staatskanzler gründete er die Erste Republik, als Bundespräsident führte er die Zweite Republik an. Man kann ihn zu Recht als "Jahrhundertpolitiker" bezeichnen, da er das
Geschick der österreichischen Sozialdemokratie über viele Jahrzehnte prägte. Doch er gilt auch als einer der umstrittensten Politiker, da sein offizielles "Ja" zum "Anschluss" an Hitler-Deutschland seinem Ansehen erheblich geschadet hat. Siegfried Nasko untersucht nochmals alle Quellen und zeichnet ein völlig neues Bild von der vielschichtigen Persönlichkeit Karl Renners und seinem politischen Wirken und Schaffen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2017
Der österreichische Politiker Karl Renner war Sozialdemokrat und "Austromarxist". Dennoch bedauerte er den Zerfall der Habsburger Monarchie und träumte jahrzehntelang vom Anschluss an Deutschland, gerade weil er den aufkommenden Nationalstaaten misstraute. Und so begrüßte er schließlich den Anschluss unter Hitler ebenso wie die Annexion des Sudetenlands, erzählt Rezensent Michael Gehler. Ab 1943 wendete Renner sich und diente sich Stalin an mit der Versicherung, jeden Anschlussgedanken nunmehr abzulehnen. Ein Wendehals? Oder nur ein geschickter Politiker? Gehler mag da zu keinem Schluss kommen, findet die Biografie des Renner-Fans Siegfried Nasko bei allem Interesse aber doch etwas zu hagiografisch.