Wie wir die Welt verändernEine kurze Geschichte des menschlichen Geistes
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2021
ISBN
9783100024923, Gebunden, 272Seiten, 21,00
EUR
Klappentext
Mit Illustrationen von Stefanie Harjes. Stefan Klein nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte des schöpferischen Denkens. Von den Innovationen der Steinzeit wie Malerei über die Erfindung der Schrift bis hin zu den Leistungen der Computer von morgen zeigt Stefan Klein, wie der Geist immer wieder neu die Welt verändert hat. Wir begegnen Neandertalern und Steve Jobs, Leonardo da Vinci und Ada Lovelace, Archimedes und AlphaZero. Dabei wird deutlich: Innovation und Fortschritt verdanken wir nicht den Einfällen einsamer Genies - sie entwickeln sich im geistigen Austausch. Denn Kreativität, Phantasie und Innovation sind keine individuellen Talente, sondern entstehen zwischen den Menschen. Wie wurde unsere Welt die, in der wir leben? Wie wurden wir, was wir sind? Und wie geht es weiter? Jede Veränderung beginnt mit einer neuen Idee! Packend erzählt der Wissenschaftsautor von der Macht der Gemeinschaft, der Zukunft des Denkens und den unbegrenzten Möglichkeiten unserer Kreativität.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 06.07.2021
Rezensent Burkhard Müller hält Stefan Klein mitnichten für einen guten Wissenschaftsautor. Dem Buch, mit dem Klein dem menschlichen Geist auf die Spur kommen will, attestiert er gedankliche Schwächen und mangelnde Methodik. Dass der Autor nicht einmal den Begriff "Geist" problematisiert, dass er, wenn es um Kreativität geht, sich auf bekannte Wunderkinder wie Picasso oder Mozart beschränkt, ohne ihre Eigenheiten zu erkennen oder einen differenzierten Kunstbegriff an den Tag zu legen, findet Müller schwach. Gut gefällt ihm das Buch, wenn der Autor die frühen menschlichen Erfindungen wie Faustkeil und Feuermachen in den Blick nimmt. Aber was Klein über die Errungenschaften der Neuzeit und der Moderne zu sagen hat, kommt über Altbekanntes und Anekdotisches nicht hinaus und belegt vor allem die Wissenschaftsgläubigkeit des Autors, bedauert der Rezensent.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.04.2021
Wolfgang Krischke erfährt mit dem Buch von Stefan Klein, inwiefern die Entwicklung des menschlichen Geistes von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt, von der Dichte der Gemeinschaft und der kulturellen Vielfalt. Politische Bedingungen kommen im Buch zwar nicht vor, erklärt Krischke, Kleins Hinweis auf ein "kollektives Gehirn" als Ursprung kultureller Leistungen und seine Belege aus ethnologischen Studien zu den ozeanischen Kulturen scheinen ihm allerdings tragfähig genug. Verallgemeinern möchte der Rezensent Kleins Ergebnisse aber lieber nicht. Das Buch findet er lebendig geschrieben.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 20.03.2021
Rezensent Arno Widmann gibt sich als Fan Stefan Kleins zu erkennen und hat auch dessen neues Buch wieder sehr gerne gelesen. Dieses Mal hat der Autor den Kritiker "mit den Siebenmeilenstiefeln durch die Weltgeschichte" gejagt, um ihm zu zeigen, dass Veränderung von der menschlichen Wahrnehmung abhängt: Unsere Spezies sei nicht auf Erkenntnis getrimmt, sondern auf das Überleben, weshalb alle Erfindungen bis hin zur künstlichen Intelligenz nicht der reinen Logik, sondern auch dem Gefühl entspringen, fasst Widmann zusammen. Mit seinen Thesen hat Klein den Rezensenten angeregt und herausgefordert, mit den erhellenden Anekdoten zu ihnen hat er ihn aber auch glänzend unterhalten.