Ein fauler GottRoman
Suhrkamp Verlag, Berlin
2017
ISBN
9783518425879, Gebunden, 336Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Sommer 1972. Benjamin ist vor einigen Wochen elf geworden. Im nächsten Schuljahr wird er ein Herrenrad bekommen, eine Freundin und vielleicht eine tiefe Stimme. Doch dann stirbt sein kleiner Bruder Jonas. Nachts sitzt Bens Mutter auf einer Heizdecke und weint. Ben kommt nun extra pünktlich nach Hause, er spielt ihr auf der C-Flöte vor und unterhält sich mit ihr über den Archäopteryx. An Jonas denkt er immer seltener. Ben hat mit dem Leben zu tun, er muss für das Fußballtor wachsen, sein bester Freund erklärt ihm die Eierstöcke, und sein erster Kuss schmeckt nach Regenwurm. Mit seiner neuen Armbanduhr berechnet er die Zeit.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2017
Rezensent Hubert Spiegel findet den Debütroman von Stephan Lohse beeindruckend und schön. Die Geschichte von Verlust und Trauer, die Lohse erzählt, rührt Spiegel. Einfühlsam, aber nie kitschig findet er, wie der Autor vom Tod eines Kindes berichtet und davon, was er in der Familie anrichtet. Schwebend, mit Gespür für sprechende Details und souverän im Wechsel zwischen den Perspektiven beschwört der Autor laut Spiegel eine Kindheit in den 70er Jahren herauf. Ökonomisch und diskret erscheint ihm Lohse als Erzähler.