MaoDie Biografie
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2014
ISBN
9783100616104, Gebunden, 992Seiten, 34,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Michael Bischoff. Er lebte und agierte wie der letzte Kaiser von China: Mao Zedong, der "Große Vorsitzende" der Volksrepublik China. Es gibt zahlreiche Mythen und Propagandabilder, die sein Leben nachzeichnen. Doch wer war er wirklich? Der russische Historiker Pantsov und der amerikanische China-Experte Levine bringen überraschende Einsichten ans Licht: über Maos blutigen Kampf um die Macht, seine Liebschaften, seine Mitstreiter und Rivalen. Diese Biografie stützt sich auf noch nie genutzte Quellen, u. a. ermöglichen bislang unbekannte Dokumente erstmals, Maos Verhältnis zu Stalin in Gänze zu verstehen.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 24.09.2014
Neues zu Mao aus russischen Archiven tragen die Autoren Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine laut Rezensent zwar zusammen, und es gelingt ihnen auch, mit Maos frühem, sehr engem Verhältnis zu Moskau eine Neubewertung des Despoten und seiner Politik vorzunehmen, meint Sören Urbansky. Allerdings erkennt der Rezensent auch, dass die Autoren Maos frühe Suche nach einem genuin chinesischen Weg unterschlagen. Insgesamt scheint Urbansky der Band zu wenig Neues zu bieten. Seine strikt ereignisgeschichtliche Ausrichtung findet er wenig inspirierend, Exkurse erscheinen ihm oft belanglos und die eingestreuten Anekdoten sind ihm längst bekannt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.08.2014
Für Peter Sturm ist die vorliegende Mao-Biografie der beiden Historiker V. Pantsov und Steven I. Levine ein Buch über den "bösen Mao". Lesenswert und lesbar findet Sturm den Band, da die Autoren ihrer Abneigung gegen den Großverbrecher, aber auch ihrer Bewunderung über dessen komplexe Persönlichkeit gleichermaßen Rechnung tragen. So sieht Sturm das Wüten Maos beim "Großen Sprung nach vorn" eindringlich dargestellt, aber auch dessen Wandlungen über die Jahre. Dass die Autoren ihre Einschätzungen auf einer breiten Quellenbasis vornehmen, rechnet der Rezensent ihnen an. Maos Strategien als "links" zu bewerten, hält Sturm allerdings für einen Fehler.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 21.06.2014
Die Mao-Biografie von Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine untersucht Torsten Krauel kritisch auf ihr Mao-Bild. Dass die beiden Historiker, wie sie ankündigen, Jung Changs Biografie von 2005 revidieren wollen, kann Krauel beim Lesen zwar erkennen. Die anvisierte unpolitische Bewertung Maos jedoch leuchtet ihm nicht ein. Aufschlussreich hingegen findet er die Recherchearbeit der Autoren erstmals auch in russischen Archiven, ihre Auswertung einer ungewöhnlich breiten Quellenbasis sowie die Schilderung von Willkür und Raub unter Mao, auch wenn im Buch bestritten wird, dass gerade dies das Vermächtnis Maos sei. Desöfteren scheint es dem Rezensenten beim Lesen, als hätten Auslassungen im Buch Methode oder als führten Irrtümer zu problematischen Bewertungen, auch wenn Mao darin als Verbrecher gezeichnet wird. Widersprüche wie diesen findet Krauel zuhauf im Text. Die Biografie hält er dennoch für sehr erhellend, insbesondere was Maos Bindung an Moskau betrifft.