Aufarbeitung der VergangenheitReden und Gespräche. 5 CDs
DHV - Der Hörverlag, München
2003
ISBN
9783895847301, CD, 68,00
EUR
Klappentext
Theodor W. Adorno gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Philosophen nach Nietzsche. 30 Jahre nach seinem Tod ist er nun in Reden und Gesprächen selbst zu hören: als Philosoph, als Musik- und Gesellschaftskritiker. Höreindrücke, die Adornos Gedankenwelt lebendig werden lassen. Theodor W. Adorno, 1903-1969, ist zu hören in "Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit?", "Bemerkungen zu Hegel", "Der Jargon der Eigentlichkeit", "Das Altern der Neuen Musik", "Zur Grundfrage der gegenwärtigen Gesellschaftsstruktur" und in seinem letzten Interview "Erziehung zur Mündigkeit".
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 27.08.2003
Hanns-Josef Ortheil beschreibt in einem schönen Artikel die Intonation Adornos, der weich, schnurrig und hell mit der Begrüßung begänne, um dann sofort etwas an Rauheit und Tiefe zuzulegen, sobald er auf das Thema zu sprechen käme, dann immer zorniger und heftiger werde, wenn es um das Banausentum gehe, das sich der richtigen Auslegung in den Weg stelle, um schlussendlich, nach allen Beschimpfungstiraden, in einen intimen ernsten Dialog mit dem Gesprächsgegenstand zu treten. Dann allerdings, stellt Ortheil fest, interessierten Adorno seine Zuhörer nicht mehr, ein unwiderstehlicher Narzissmus habe sich Bahn geschaffen. In einer dritten Phase allerdings gerät der Zuhörer und Rezensent dann doch in den Bann dieser musikalischen Vortragsform, er lausche ergriffen, versichert Ortheil, und entdecke mit ernster Feierlichkeit die Dinge, die einem so tatsächlich nur Adorno entdecken könnte. Ein "Dreischritt von Teufelsaustreibung, Kinderspielzimmer und Kommunion" nennt Ortheil die Adorno'sche Vortragskunst, die nun anlässlich seines Hundertsten auf CD wiederzuentdecken ist.