Die Haut, in der ich wohneRoman
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
2008
ISBN
9783455036923, Gebunden, 141Seiten, 16,95
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller. Ein junger Mann, der vor Jahren spurlos verschwand, ein mysteriöses Paar und ein flüchtiger Bankräuber auf der Suche nach einer neuen Identität: Sie alle verbindet eine dunkle Schuld. Rachsucht, Ausschweifung und bedingungslose Liebe verschmelzen in diesem Thriller zu einer zerstörerischen Kraft, die schließlich das Leben eines Menschen fordert. Der berühmte plastische Chirurg Richard Lafargue hält seine Partnerin Eve in einem Appartement im ersten Stock seiner Villa gefangen. Sie darf es nur einmal im Monat verlassen, wenn das Paar eine junge Frau in der Nervenheilanstalt besucht. Nach diesen Ausflügen zwingt Richard seine Partnerin dazu, Sex mit Fremden zu haben, während er sie durch einen Einwegspiegel beobachtet...
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 09.07.2008
Insbesondere in Anbetracht grausamer Verbrechen wie jüngst in Amstetten aber auch anderswo hat Friedrich Ani diesen bereits 1984 im französischen Original erschienenen Kriminalroman, der nun auch in deutscher Übersetzung vorliegt, mit wachsender "Beklemmung" gelesen. In betont sachlichem Duktus, der ohne Schockwirkung oder Überraschungseffekte auskommt, erzählt Thierry Jonquet von einem plastischen Chirurgen, der sich durch einen geradezu pathologischen "Mangel an Gnade" und Mitgefühl auszeichnet, und der von einem Bankräuber erpresst wird, ihm ein neues Gesicht zu verschaffen. In der überraschenden, atemberaubenden und dabei doch so logischen Wendung der Geschehnisse, sieht der faszinierte Rezensent einen wahren Meister des Kriminalromans am Werk und verspricht, dass sich hier Abgründe der menschlichen Seele auftun, aus denen es für den Leser kein Entrinnen gibt.