Ins Alphorn gehustetGedichte
Reclam Verlag, Leipzig
2005
ISBN
9783379008495, Gebunden, 143Seiten, 12,90
EUR
Klappentext
Mit einer Laudatio von Robert Gernhardt. "Der Ami weiß nichts von Kultur./ Fragt man nach Joyce, dann patzt er./ Der Ami frißt rund um die Uhr,/ und eines Tages platzt er." Der hier präsentierte Reigen polemischer Gedichte nimmt nicht nur die Völker der Welt von A wie Amis über E wie Eskimos bis zu Z wie andere Zausel aufs Korn, sondern auch Rechtsabbieger, Raucher, Abseitstore, Männershorts und deutsche Eisenbahnen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.2006
Durchaus amüsiert hat sich Rezensent Andreas Rosenfelder bei der Lektüre der neuen Gedichte von Thomas Gsella - zumindest eine Weile lang. Er sieht in den Völkern dieser Erde gewidmeten Schmähversen ein Spiel mit nationalen Stereotypen und Klischees. Als noch "ziemlich harmlose" Kostprobe zitiert Rosenfelder einen Vers über "den Dänen": "Der Däne ist ein Fehlkonstrukt/aus Land- und Meeresgenen./Wer je zu Dänen hingeguckt,/dem graut es schwer vor denen." Rosenfelder erklärt, dass es bei Gsellas Rundumschlag natürlich nicht um ernsthafte Anfeindungen geht. Das Buch ziele vielmehr auf die Demontage von Nationalklischees. Nicht immer aber trifft Gsella ins Schwarze. Manche der Gags bleiben für Rosenfelders Geschmack in einer "halbwitzigen Kicher-Ironie" stecken. Zudem wird ihm bei allem Spaß das "satirische Versmacherspiel" irgendwann ein "wenig langweilig".