Wie ich in Ludwig Richters Brautzug verschwandZwei Dresdner Erzählungen
Insel Verlag, Frankfurt am Main
2005
ISBN
9783458192664, Gebunden, 70Seiten, 10,80
EUR
Klappentext
Im Jahr 2003 wurde in Dresden der 200. Geburtstag des Malers Ludwig Richter mit einem großen Stadtfest begangen. Berühmte Bilder Richters, darunter sein "Brautzug im Frühling", wurden von Dresdner Bürgern nachgestellt. Bei Thomas Rosenlöcher verschwimmt diese touristische Realität mit den Wunschvorstellungen seines dresden- und auch sonst verliebten erzählerischen Alter ego zu einer phantastisch-satirischen Liebeserklärung an die Elbmetropole oder an das, was sie sein könnte. - Auch die zweite Erzählung, "Sandsteindresden", ist ein Versuch, die weltweite Liebe zu Dresden zu erklären. Während sich der Erzähler auf der "Brühlschen Touristenterrasse" im Anklang an ehemaliges Mangelverhalten die Biere im Dreierpack kommen lässt, denkt er darüber nach, aus Dresden wegzugehen, denn "wer als Dresdner in der Welt etwas werden will, muss rechtzeitig die Stadt verlassen".
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2005
"Zauberhaft" findet Andreas Platthaus diesen Band mit zwei Erzählungen, in denen der Dresdner Autor Thomas Rosenlöcher seiner Heimatstadt nicht nur eine melancholische Hommage widmet, sondern eine überdies geistvolle, wie Platthaus schwärmt. Ort und Zeit der ersten Erzählung ist das Elbhangfest des Jahres 2003, auf dem die Dresdner sich und ihre Stadt feiern, und ein Dichter namens Thomas gerät mitten hinein in den "Brautzug im Frühling". "Erfrischend witzig" und "unangestrengt komisch" sei diese Erzählung, versichert Platthaus, während die zweite "Sandsteindresden" eher essayistisch-sarkastisch daherkomme, und auch bei Lesern, die nicht von geburt aus in Liebe zu Dresden versinken, ihre Magie entfalte.