Thomas Weigend

Strafsachen

Ist unser Recht wirklich gerecht?
Cover: Strafsachen
DuMont Verlag, Köln 2023
ISBN 9783832181987
Gebunden, 280 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Das Strafrecht polarisiert, fasziniert und empört wie kaum ein anderes Thema. Immer wieder gibt es Straftaten, die uns verunsichern, da sie unsere grundlegenden Regeln und Werte infrage stellen. Diese Verunsicherung wächst, wenn es zum Prozess kommt: Die Urteile der Gerichte sind für viele Bürger und Bürgerinnen häufig nicht nachvollziehbar. Eine Zahl, die dies eindrucksvoll belegt: Einer aktuellen Umfrage zufolge halten fast sechzig Prozent der Bevölkerung die Verurteilungen durch deutsche Strafgerichte für "zu milde". Elisa Hoven und Thomas Weigend greifen in ihrem Buch spektakuläre und prominente Fälle auf, die verwundert, besorgt oder empört haben. Anhand des "Ku' Damm-Raser-Falls" diskutieren sie, ob Raser Mörder sind. Der Fall der Gruppenvergewaltigung von Mülheim wiederum stellt die Gerichte sowie Leser und Leserinnen vor die Frage, ob und wie ein zwölfjähriger Vergewaltiger bestraft werden sollte. Und im Kapitel über den "Fall Kristina Hänel" beleuchten die Autoren kritisch das Gesetz, das Informationen über Schwangerschaftsabbrüche verbot.Stets analysieren sie, warum die Gerichte so und nicht anders geurteilt haben, und fragen, ob das juristisch wie ethisch vertretbar ist. Dabei zeigen sie die Grenzen und Bedingungen unseres Rechtssystems auf.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.04.2023

Viele interessante Denkanstöße und Informationen erhält Rezensent Michael Pawlik mit diesem Buch der beiden Juraprofessoren Elisa Hoven und Thomas Weigend, allerdings keine wirkliche Antwort auf die im Titel gestellte Frage. Die Autoren widmen sich schwierigen Fragen des Jugend- und Sexualstrafrechts, zum Beispiel, ob eine Herabsetzung der Strafmündigkeit sinnvoll wäre, wie es im aktuellen Fall der zwölfjährigen Luise diskutiert wird, die von zwei Klassenkameradinnen erstochen wurde. Teilweise findet der Kritiker das Buch etwas einseitig, auch fehlt ihm eine fundierte theoretische Basis. So wäre eine Definition des Begriffs "Gerechtigkeit" zu Beginn des Buches sinnvoll gewesen, meint Pawlik.
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