ParallelweltRoman
Argon Verlag, Berlin
2003
ISBN
9783870246204, Gebunden, 310Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
"Arbeitslosigkeit, das ist so etwas wie Zwangsbeschneidung oder Schwindsucht oder Räumungsklage. Sie betrifft Ungebildete, Leute ohne Abschluss oder Hauptschulabgänger vielleicht, dann noch Leute am Fließband oder Gastarbeiter. Aber sie betrifft nicht mich und auch niemanden, den ich kenne." So denkt auch Marnie Hilchenbach, die Heldin dieses Romans, jedenfalls bevor sie aus dem Arbeitsparadies vertrieben und mit der Wirklichkeit konfrontiert wird.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 29.11.2003
Kolja Mensing bleibt skeptisch, was diesen neuen Roman von Tine Wittler angeht. "Parallelwelt" könnte leicht zu den "Generationenbüchern" gezählt werden, wobei es in diesem Falle um junge, hippe Leute geht, die sich plötzlich in der Arbeitslosigkeit wieder finden. Dankenswerterweise verzichte Wittler jedoch auf den übermäßigen Gebrauch der ersten Person Plural und greife stattdessen auf eine Ich-Erzählerin zurück, was den Roman dann doch lesbarer macht. Ein richtig guter Roman sei es deswegen aber noch lange nicht, befindet Mensing, und dies vor allem aus zwei Gründen. Zum einen muss sich die Protagonistin in zwei Männer gleichzeitig verlieben, was "doch etwas einfach gestrickt" geschildert werde. Und zum anderen scheine sie ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, denn nachdem sie anfangs die plumpen Durchhalteparolen der Magazine entlarvt habe, verfalle sie schließlich selbst in diese.