AbschreckungskunstZur Ehrenrettung der apokalyptischen Fantasie
Wilhelm Fink Verlag, München
2012
ISBN
9783770552887, Gebunden, 192Seiten, 24,90
EUR
Klappentext
Warum hat der Dritte Weltkrieg nicht stattgefunden? Das ist die Leitfrage des vorliegenden Buches. Es beschreibt die Rolle der apokalyptischen Phantasie, die sich und uns das Schlimmste ausmalt, um es zu verhüten. Dabei erleben wir die Einbildungskraft zunächst auf Aufholjagd. Der Erste Weltkrieg war als totaler Krieg ein nie dagewesenes Ereignis, das erst in den Raum des Vor- und Darstellbaren ineintransportiert werden musste. Das leistete insbesondere die deutsche und englische Kriegsdichtung, die gleichsam als Augenzeugenbericht direkt auf dem Kriegsschauplatz entstand, und die spätere Aufarbeitung im Roman (Im Westen nichts Neues) und Kino (Westfront).
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 17.03.2012 Rezensent Ingo Arend begrüßt Ulrich Horstmanns Studie über die Bedeutung der "apokalyptischen Fantasie". Die Hauptthese des Literaturwissenschaftlers, die Kunst habe das Unvorstellbare vorstellbar gemacht und dadurch die Vernichtung des Planeten verhindert, scheint ihm durchaus plausibel. Anhand von Produkten dieser Apokalyptik, von den Werken Ernst Jüngers und Erich Maria Remarques über Filme wie "Rambo" und "Apokalypse Now" bis hin zu den "postapokalyptischen" Computerspielen der Gegenwart, führt der Autor für Arend die symbolische Verarbeitung der Apokaplypse vor Augen. Allerdings kritisiert er den gelegentlich raunenden Tonfall des Buchs, der auf Kosten kritischer Reflexion geht.