LietzenliederGedichte
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2012
ISBN
9783100402226, Gebunden, 108Seiten, 16,99
EUR
Klappentext
Uwe Kolbe ist ein Suchender. Spielerisch und lustvoll erforscht er in Sonetten und freien Gedichten Gedanken und Erinnerungen. Vergleichend und assoziativ nähert er sich Fragen nach Heimat und Biografie, betrachtet Landschaften und Menschen, in den USA und Brandenburg.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 29.06.2013
"Wie schön hat da ein Dichter sein Dichten bedichtet!" jubelt Rezensent Hans-Herbert Räkel nach der Lektüre von Uwe Kolbes neuem Gedichtband "Lietzenlieder". Der Kritiker, der hier weniger den Band bespricht als vielmehr sorgsam interpretiert, erkennt in den auf acht Kapitel verteilten achtzig Gedichten nicht nur die Lust, sondern auch stets Kolbes Zweifel an der "Macht des Wortes". Nicht nur sprechen, sondern sagen zu können, sei die große Anforderung an den Dichter, konstatiert Räkel, der diese Aufgabe bei Kolbe - bis auf wenige Ausnahmen - vorbildhaft erfüllt sieht. Und so hat ihm dieser lyrische Lebenslauf, der Gedichte vom siebten bis zum 49. Lebensjahr Kolbes umfasst, den Glauben an das Dichten und Sagen zurückgegeben.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.2013
Einstweilen lustvoll beschäftigt sieht sich Wulf Segebrecht mit diesem Gedichtband von Uwe Kolbe. In den versammelten Gedichten, darunter einem Sonettzyklus, geht es laut Rezensent um Herkunft, Tradition und Selbstvergewisserung; bei Kolbe heißt das immer wieder um das Land seiner Sozialisation, die DDR, deren Präsenz Segebrecht in den neuen Gedichten spürt. Das Gedicht bei Kolbe ist oft Hort der Unsicherheit, wie Segebrecht erläutert, und des Unglaubens. Mal gedankenschwer, mal leicht und spielerisch, wie in den Sonetten, überraschen die Texte den Rezensenten durch die Varietät ihrer Töne, manchmal auch durch "herbe" Musikalität.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 26.01.2013
Rezensent Rüdiger Görner zählt Uwe Kolbe zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikern der Gegenwart. Die seit den achtziger Jahren erschienenen Gedichtbände des Autors bezeugen für ihn eine Unaufgeregtheit, die er sehr zu schätzen weiß. Auch in dem Band "Lietzenlieder" erscheinen ihm die favourisierten Schauplätze wieder "verwunschene Orte" zu sein. Die Gedichte erinnern Görner an Fontane, an Huchel und Bobrowski. Die Verse lobt er als sprachlich präzise, eingängig und sehr welthaltig - Verse, in denen man sich nach Ansicht des Rezensenten auf "vertrackte Weise" zu Hause fühlt.