Sprachenvielfalt und europäische IntegrationSprachenrecht im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik und Kultur. Diss.
Schulthess Verlag, Zürich
2002
ISBN
9783725544257, Paperback, 335Seiten, 42,00
EUR
Klappentext
Sprachregelungen der Mitgliedstaaten können Hindernisse im Binnenmarkt bedeuten und treten oft in Konflikt mit dem Gemeinschaftsrecht. Aus der Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes zu diesem Konflikt wird deutlich, dass die EG - mit Rücksicht auf die Kompetenzen der Mitgliedstaaten - eigene Grundwerte der Sprachenpolitik entwickeln muss.Kann das in der gemeinschaftlichen Amtssprachenregelung und im Vertrag verankerte Prinzip der Vielsprachigkeit gegenüber den praktischen Vorteilen einer europäischen Einheitssprache bestehen? Brisant ist in diesem Zusammenhang das Argument, Sprachenvielfalt sei ein Hindernis für die Entstehung einer Demokratie auf europäischer Ebene. Vor dem schweizerischen Hintergrund liefert diese Arbeit Argumente gegen diese These als Beitrag zur Debatte über die weitere Konstituierung der Europäischen Union.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 17.04.2004
Eine "sachlich reichhaltige und sorgfältige, theoretisch gut fundierte Studie" erblickt Rezensent Willy Zeller in Viviane Manz' Dissertation über "Sprachenvielfalt und europäische Integration", die sich mit dem juristischen Gehalt der Sprachenvielfalt in der EU befasst. Zeller hebt hervor, dass Manz' Arbeit dort wertenden Charakter habe, wo sie nach Möglichkeit und Wünschbarkeit einer eigentlichen EU-Sprachpolitik fragt. Die Voraussetzungen dazu halte Manz im bestehenden Gemeinschaftsrecht für gegeben, jedoch für noch wenig genutzt, was mit der großenteils wirtschaftlichen Ausrichtung der Integration zusammenhänge. Wie Zeller berichtet, legt die Autorin den Akzent auf die (auch territoriale) Bewahrung einer "prinzipiell gleichberechtigten Vielsprachigkeit".