Von der Beschaffenheit des StaunensMiniaturen, Notate und ein Panoptikum
Klöpfer und Meyer Verlag, Tübingen
2002
ISBN
9783421057433, Gebunden, 152Seiten, 16,00
EUR
Klappentext
Um krähenschwarze Abzählstriche geht's, um einen Koffer, aus dem ein Hemdzipfel schaut, um die Schattenflecken abgehängter Bilder, mit denen die Wände das Zurückgelassene anschauen. Um den Sicherheitsabstand zwischen Wunsch und Erfüllung gehts, um Verlusttümer, Wortkrumen, metaphorische Archen, um das Entgangene, das nicht aufgeht im Vergangenen, um Inselidyllen, die auf Sturmsegelfetzen gemalt sind, um Nachmittage, die unweit draußen mit ihrem Vergehen Fangen spielen. Noch dem Alltäglichsten, Kleinsten, Unscheinbarsten ringt Walle Sayer seinen poetischen Mehrwert ab.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 16.06.2003
In seiner knappen Kritik des Buches mit kurzen Prosatexten und Gedichten zeigt sich Nico Bleutge alles in allem sehr angetan. Er preist den Autor als "Meister der kleinen Form" und lässt sich besonders von dem "verwunderten, gleichwohl präzisen Blick" auf die erinnerte Vergangenheit gefangen nehmen. Nur dort, wo Sayers sich lediglich auf eine flüchtige Notiz oder ein Festhalten der Gegenwart beschränkt, zeigt sich Bleutge kritisch. Hier, so der Rezensent enttäuscht, verkümmern die Texte zur "Sentenz" oder manchmal sogar zur "flachen Zeitkritik".