Der schöne MannDas Geheimnis eines gesunden Körpers
dtv, München
2018
ISBN
9783423281485, Gebunden, 280Seiten, 18,00
EUR
KlappentextAus dem Amerikanischen von Hans Wolf. Mit zahlreichen zeitgenössischen Illustrationen und einem Nachwort von Hans Wolf. Männer sind schön! Männer denken einfach zu viel. Und sie lassen sich immer wieder einreden, Schönheit wäre eine Sache der Frauen, reine Haut, leichtfüßige Bewegungen, eine klangvolle Stimme. Walt Whitman, Begründer der modernen amerikanischen Dichtung, kannte die Wahrheit. Mit 'Der schöne Mann' schrieb er eine Hymne auf den männlichen Körper und einen Leitfaden, wie man seine Möglichkeiten voll ausschöpft. Das reicht von einer reinen Fleischdiät über das Rezitieren von Gedichten im Freien und sorgloses Tanzen bis zu Bare Knuckle Fights. 'Der schöne Mann' erschien 1858 in dreizehn wöchentlichen Kolumnen im 'New York Atlas' und war 150 Jahre lang verschollen.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 03.04.2018
In der Hauptsache scheint Rezensent Werner von Koppenfels den erst kürzlich entdeckten Ratgeber "Manly Health and Training", den Walt Whitman 1858 verfasste, kurios zu finden. Der Titel der deutschen Übersetzung, "Der schöne Mann", gibt seiner Meinung nach nur ungenügend wieder, worum es Whitman hier geht: In Zeiten der Verweichlichung müsse die kampffreudige Männlichkeit wiederhergestellt werden, Verschönerung sei nur ein Nebeneffekt. Um das zu erreichen, rät Whitman laut Koppenfels zu viel körperlicher Ertüchtigung, frühem Aufstehen, gesunder Ernährung mit möglichst viel halbrohem Rindfleisch, einem schützenden Bart und der Orientierung am Vorbild der teutonischen Ahnen. Als Idealtypus schlage er den Boxer vor. Auch weniger zu denken und sich nicht beim Verkehr mit dem Weibe zu verausgaben, lege der berühmte Dichter seinen Geschlechtsgenossen ans Herz. Der Rezensent erkennt Whitman in dem abstrusen Text nur insofern wieder, als auch er ein Zeugnis "für den leidenschaftlichen Ernst seiner Körperfixierung" ist.