Die Kultur der Stadt
Suhrkamp Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783518126981,
Taschenbuch, 475Seiten, 18,00 EUR
Klappentext
Die Kultur, nicht politische oder ökonomische Strukturen, unterscheiden die Stadt vom Land. Nach Georg Simmel ist es etwa das 'Geistesleben', das die Metropole zu einem besonderen Ort macht. An diesen Gedanken knüpft Walter Siebel an. Heute, so seine zentrale These, charakterisieren zwei Merkmale die urbane Lebensweise: die Entlastung von notwendigen Arbeiten und die ständige Begegnung mit Fremden. In seiner historisch und theoretisch umfassenden Monografie entwirft Siebel ein detailliertes Bild dieser Kultur der Stadt, zeichnet ihre ambivalenten Entwicklungen nach und begründet daraus die Renaissance der Stadt und ihre kulturelle Produktivität.
Die Kultur, nicht politische oder ökonomische Strukturen, unterscheiden die Stadt vom Land. Nach Georg Simmel ist es etwa das 'Geistesleben', das die Metropole zu einem besonderen Ort macht. An diesen Gedanken knüpft Walter Siebel an. Heute, so seine zentrale These, charakterisieren zwei Merkmale die urbane Lebensweise: die Entlastung von notwendigen Arbeiten und die ständige Begegnung mit Fremden. In seiner historisch und theoretisch umfassenden Monografie entwirft Siebel ein detailliertes Bild dieser Kultur der Stadt, zeichnet ihre ambivalenten Entwicklungen nach und begründet daraus die Renaissance der Stadt und ihre kulturelle Produktivität.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 25.01.2016
Michael Mönninger kann nur Oldenburger Puppenstube entdecken im Buch des Soziologen Walter Siebel. Dass Siebel herkömmliche Definitionen von Stadt für überholt hält, kann der Rezensent noch nachvollziehen. Schwieriger wird es, wenn der Autor alte migrationstheroretische Prämissen neu aufwärmt und statt kompakter Analyse episch ausufernde Stadt- und Gesellschaftslehre abliefert, ohne wichtige Publikationen zum Thema auch nur zu erwähnen. Vor allem stört sich Mönninger an Siebels moralisierender, heilsgeschichtlich aufgeladener Geschichtsauffassung und seiner eher altbackenen Argumentationslogik nach dem Motto: Früher war alles besser. Derart trübe scheint dem Rezensenten das urbane Leben längst nicht.
Michael Mönninger kann nur Oldenburger Puppenstube entdecken im Buch des Soziologen Walter Siebel. Dass Siebel herkömmliche Definitionen von Stadt für überholt hält, kann der Rezensent noch nachvollziehen. Schwieriger wird es, wenn der Autor alte migrationstheroretische Prämissen neu aufwärmt und statt kompakter Analyse episch ausufernde Stadt- und Gesellschaftslehre abliefert, ohne wichtige Publikationen zum Thema auch nur zu erwähnen. Vor allem stört sich Mönninger an Siebels moralisierender, heilsgeschichtlich aufgeladener Geschichtsauffassung und seiner eher altbackenen Argumentationslogik nach dem Motto: Früher war alles besser. Derart trübe scheint dem Rezensenten das urbane Leben längst nicht.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.11.2015
Auch wenn Rezensent Robert Kaltenbrunner Walter Siebels neues umfassendes Buch nicht unbedingt als "Opus magnum" bezeichnen möchte, hat er "Die Kultur der Stadt" doch mit großem Interesse gelesen. Der Kritiker erfährt, dass laut Siebel einstige Definitionsmerkmale der Stadt nicht mehr hinreichend seien und somit die Kultur immer mehr an Bedeutung gewinne: Nicht nur als Tourismusmagnet, sondern auch als Produktionsfaktor wird Kultur immer wichtiger, liest der Rezensent, der in Siebels kluger und ausgewogener Argumentation auch einiges über die Gefahren der Indienstnahme der Kultur durch die Wirtschaftspolitik lernt.
Auch wenn Rezensent Robert Kaltenbrunner Walter Siebels neues umfassendes Buch nicht unbedingt als "Opus magnum" bezeichnen möchte, hat er "Die Kultur der Stadt" doch mit großem Interesse gelesen. Der Kritiker erfährt, dass laut Siebel einstige Definitionsmerkmale der Stadt nicht mehr hinreichend seien und somit die Kultur immer mehr an Bedeutung gewinne: Nicht nur als Tourismusmagnet, sondern auch als Produktionsfaktor wird Kultur immer wichtiger, liest der Rezensent, der in Siebels kluger und ausgewogener Argumentation auch einiges über die Gefahren der Indienstnahme der Kultur durch die Wirtschaftspolitik lernt.