Bonn im BlickDie DDR-Aufklärung aus der Sicht ihres letzten Chefs
Das Neue Berlin Verlag, Berlin
2001
ISBN
9783360009432, Gebunden, 320Seiten, 17,38
EUR
Klappentext
Von Anfang an als Aufklärer dabei, übernahm Werner Großmann nach dem Ausscheiden von Markus Wolf die Leitung der legendären und oft mystifizierten Hauptverwaltung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit. Hier schildert er erstmals ausführlich die Arbeit der HVA, deren erstes Ziel es immer war, 'Bonn im Blick' zu behalten...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.2001
In der Substanz, meint Rezensent Jochen Staadt, böten diese Lebenserinnerungen "kaum Neuigkeiten" zum Thema DDR-Spionage im Westen. Im Gegenteil, manche Legende, an der schon Großmanns Amtsvorgänger Markus Wolf gesponnen habe, spinne er nun fort. Lediglich von Wolfs Selbstdarstellung, er "habe schon lange gewusst, dass der Niedergang der DDR nicht aufzuhalten war", setze sich Großmann deutlich ab. An derartige Äußerungen nämlich könne er sich nicht erinnern. Ansonsten fülle Großmann sein Buch "durchweg mit bekannten Spionagefällen" und lasse auch "die Bonner Maulwurftruppe" noch einmal Revue passieren, "die in Ministerien und Westparteien" der DDR-Staatssicherheit "zu Diensten stand". Doch den per Genickschuss hingerichteten Dr. Werner Teske erwähne er nicht. Auch Großmanns Selbsteinschätzung, keine eigenständige Spitzeltätigkeit im DDR-Inland praktiziert zu haben, mag der Rezensent nicht teilen. Die "einschlägigen Stasi-Unterlagen" widersprächen dieser Behauptung auf der ganzen Linie.