Utopie und politische Herrschaft im Europa der ZwischenkriegszeitOldenbourg Verlag, München
2003
ISBN
9783486566420, Gebunden, 356Seiten, 59,80
EUR
Klappentext
Wolfgang Hardtwig machte Utopie und utopische Ideen zur Leitfrage seines im Historischen Kolleg versammelten Kolloquiums. Aus dieser ungewöhnlichen Perspektive erhellen die Beiträge das Verhältnis von Deutungskultur und politischer Herrschaft in der Zwischenkriegszeit. Architekturpläne der Weimarer Zeit kommen hier ebenso zum Tragen wie Zionismus, sozialistische Ideenwelten, nationalsozialistische Rassenutopien und anderes.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 12.07.2004
Michael Fahlbusch bespricht zwei Bände zur Bevölkerungswissenschaft und zur Volksgeschichte zwischen den Weltkriegen. Eher knapp wendet er sich dem von Wolfgang Hardtwig herausgegebenen Sammelband "Utopie und politisches Handeln" zu, der sich mit den sozialen Utopien der Sowjetunion und des Nationalsozialismus in jeweils fünf Beiträgen befasst und der aus einem Kolloquium zum Thema "Politische Kulturgeschichte der Zwischenkriegszeit" hervorgegangen ist, informiert der Rezensent. Er lobt das Buch als "abgerundeten Überblick", insbesondere über die praktischen Auswirkungen der Sozialutopien und scheint nichts an den einzelnen Beiträgen zu beanstanden zu haben.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 28.02.2004
Interessant findet der "tm" zeichnende Rezensent diesen von Wolfgang Hardtwig herausgegebenen Sammelband, der sich mit dem Einfluss utopischer und visionärer Politik im Europa der Zwischenkriegszeit befasst. Exemplarisch verdeutlichen nach Ansicht des Rezensenten diesen Einfluss die Beiträge von Winfried Nerdinger und Thomas Rohkrämer über die "Architekturutopie" in der Weimarer Republik beziehungsweise die Vorstellung und Umsetzung einer "deutschen Technik" im Dritten Reich sowie von Dietmar Neutatz über die "Schmiede des neuen Menschen" im Sozialismus, wie er sich im Moskauer Metrobau realisieren sollte. In all diesen Feldern werde ein Muster erkennbar, dessen Ausdeutung auf Karl Mannheims wissenschaftssoziologisches Programm von "Ideologie und Utopie" verweise, erklärt der Rezensent. Erwähnenswert erscheint ihm noch die von Rüdiger Graf vorgelegte Übersicht zum "theoretischen Utopiediskurs", die die wichtigste Literatur prägnant zusammenfasst und darüber hinaus ein "Plädoyer für mehr Theorie in der Geschichtswissenschaft" liefert.