Drei ErzählungenSprachlos. Ein Mädchen mit Duft. Was ihr Mann nie tat
Iudicium Verlag, München
2000
ISBN
9783891290835, Broschiert, 61Seiten, 10,12
EUR
Klappentext
Aus dem Japanischen von Barbara Yoshida-Krafft. Die in diesem Buch vorgestellten Erzählungen des japanischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Kawabata Yasunari (1899-1972) sind zwischen 1953 und 1960 entstanden. Der Autor schildert in ihnen das ins Abgründige gesteigerte Unheimliche, wo es mitten im Alltagsleben gegenwärtig ist.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 27.11.2001
Das Unmittelbare und Einzigartige lobt Ludger Lütkehaus an den Erzählungen des japanischen Schriftstellers Yasunari Kawabata, Nobelpreisträger und Autor der "Handtellergeschichten". In der westlichen Literatur gebe es nur einen Vergleich mit Kawabata: Guy de Maupassant. Themen der in dem Band versammelten Erzählungen, die bereits in den fünfziger und Anfang der sechziger Jahre entstanden, sind "Tod und Liebe, Untreue und Anhänglichkeit", berichtet Lütkehaus. Der Kritiker ist fasziniert von Kawabatas Lakonismus, der aus dem Unbekannten her rühre. Auf dem Verrätselten, das aus dem Sterben, Schweigen und der Sprachlosigkeit entsteht, so Lütkehaus, basieren die Erzählungen des japanischen Meisters der Erzählkunst.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 11.04.2001
In einer Kurzrezension äußert sich Ralph Rainer Wuthenow ausgesprochen angetan von diesem Bändchen und verspricht, dass sich der Gewinn beim zweiten Lesen sogar mehr als verdoppelt. Kawabata zeige sich hier von einer bisher kaum bekannten Seite. So erscheinen dem Rezensenten diese Geschichten einerseits "fremdartig" und gleichzeitig "auf reizvolle Weise sinnlich und unheimlich". Unheimlich wohl vor allem deswegen, weil der Tod hier das Dasein der Lebenden überlagert und weil der Autor hier, wie Wuthenow feststellt, geschickt und unauffällig zugleich "Fiktion Wirklichkeit" werden lässt. Ein großes Lob sendet der Rezensent auch an die Übersetzerin, die mit ihrem Nachwort seiner Ansicht nach das Verständnis für diese Lektüre erleichtert. Auch die Aufmachung des Bandes ist dem Rezensenten einige anerkennende Worte wert: "Höchst reizvoll" findet er diese.