Die Buchmacher

Die Buchmacher

Ein Blick in die Branchenblätter der Buch- und Verlagswelt. Jeden Montag ab 12 Uhr.
23.12.2002. In dieser Woche lesen Sie: Was die Jahresbestseller 2002 sind. Wer zwei Mal abgelehnt hat, Suhrkamp-Chef zu werden. Und wie Frank Schirrmacher jungen Leuten helfen will. Von Hubertus Volmer.

buchreport.magazin

Mit Frank Schirrmacher hat sich David Wengenroth über die Zukunft des Feuilletons unterhalten. Beschleunigt die ökonomische Krise der Printmedien den Bedeutungsverlust der Literaturkritik? "Wir müssen in der Tat realisieren, dass die Durchsetzungskraft von Literaturrezensionen - im Vergleich beispielsweise zu den 50er Jahren - deutlich geringer geworden ist. Selbst wenn ein Konsortium von Zeitungen ein Buch lobt, ist heute nicht mehr sicher, dass es ein Erfolg wird. Das hat aber weniger etwas mit der Literaturkritik selbst zu tun, sondern mit der veränderten Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit." An dieser Stelle fehlt leider die Frage, ob Literaturkritik und Feuilleton auf diese veränderte Aufmerksamkeit nicht stärker reagieren sollten.

Den Online-Buchhändler Amazon sieht Schirrmacher nicht nur für den Buchhandel, sondern auch für die Literaturkritik als "gewaltige Herausforderung": Für ihn ersetze Amazon noch nicht den Gang in die Buchhandlung, "aber ich informiere mich bei ihm sehr stark darüber, was auf dem Markt ist. Ich benutze es nur als Zweitmedium, aber ich fürchte, dass die Grenze zwischen Kommerz und unabhängiger Kritik von vielen Buchkäufern nicht mehr verstanden wird." Nach der Krise der Medienwelt werde "ein Konzentrationsprozess unter den Qualitätszeitungen abgeschlossen sein". Dann werde "das Gewicht der unabhängigen Kritik, also aus konzernunabhängigen Zeitungen, wieder zunehmen". Das "bösartige, dumme deutsche Arbeitsrecht" zwinge die Zeitungsverleger derzeit, "die besten jungen Leute zu entlassen".

Schirrmacher erzählt, er rede "gerade mit einigen anderen Blättern über eine Art Notprogramm, in dem wir diesen jungen Leuten helfen, selbstständig ein unabhängiges Internet-Portal für Buchmarkt und -kritik sowie Presseanalyse zu gründen". (Der Perlentaucher hatte da ja schon mal eine gute Idee!)

Schirrmacher hält nichts davon, Bücher nach ihrer Verlagsherkunft zu besprechen. Die Behauptung, die FAZ boykottiere Bertelsmann, sei Unsinn. "Da ist schon eher Hans Magnus Enzensbergers Behauptung nicht von der Hand zu weisen, Bertelsmann habe in seiner ganzen Geschichte kein einziges gutes Buch publiziert." Ausnahmslos stimme dieser Satz natürlich nicht; als Beispiel für ein gutes Bertelsmann-Buch nennt Schirrmacher "Das Echolot" von Walter Kempowski. Spekulationen, er wolle die Suhrkamp-Leitung übernehmen, weist Schirrmacher (nach einem weiteren Tritt gegen Günter Berg, dessen Name allerdings nicht fällt) zurück: "Ich war mit Siegfried Unseld befreundet. Sein Angebot, den Verlag zu übernehmen, verbunden mit weitestreichenden Übertragungen, habe ich zweimal abgelehnt. Es wäre für mich die falsche Seite des Schreibtisches. Ich habe stattdessen Ulla Berkewicz, seine Frau, ermuntert, die volle Verantwortung zu übernehmen."

Weitere Themen: Ein Porträt des Verlegers Horst Wandrey, der 35 Jahre lang an der Spitze des ostdeutschen Verlages Henschel stand. Peggy Voigt hat sich außerdem mit Günter Butkus unterhalten, dem Chef von Pendragon - "kein Nischenverlag, sondern ein Publikumsverlag in der Nische", sagt Butkus über sein Haus. Anja Sieg stellt Jamie Byng vor, Inhaber des schottischen Verlags Canongate, bei dem das mit dem Booker Price ausgezeichnete Buch "The Life of Pi" von Yann Martel erschien. In einem weiteren Artikel von Anja Sieg geht es um den spanischsprachigen Buchmarkt in den USA, der jetzt auch von US-Verlagen bedient wird; kein Wunder, bei 35,3 Millionen Spanisch-Sprechern in den USA. In der Rubrik Bücher & Autoren geht es um den ersten Roman des Schauspielers Michael Degen ("Blondi"), das Buch "Populärmusik aus Vittula" des Schweden Mika Niemi, den US-Bestsellerautor James Patterson, den Zweitling der Schriftstellerin Donna Tartt, die mit "Die geheime Geschichte" die Sensation des Jahres 1992 war, und um den Fantasy-Autoren Kai Meyer.

Schwerpunkt des Heftes ist der "Buch-Shop 2003".

Börsenblatt

Das Weihnachtsgeschäft konnte das schlechte Jahr im Buchhandel nicht ausgleichen. Das war bereits am dritten Adventssamstag klar. Sowohl die Kundenfrequenz als auch der Umsatz pro Kunde gingen nach einer Umfrage des Börsenblatt zurück. Bei einigen Buchhandlungen gab es am dritten Adventssamstag ein Umsatzminus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Als Spitzentitel zeichnet sich neben Dieter Bohlens Bekenntnissen die Autobiografie von Gabriel Garcia Marquez, 'Leben, um davon zu erzählen', ab. Gefragt waren auch Elke Heidenreichs und Bernd Schroeders Buch 'Rudernde Hunde' und 'Zonenkinder' von Jana Hensel sowie die Sachbücher 'Östlich der Sonne' von Klaus Bednarz und 'Der Brand' von Jörg Friedrich. Vielerorts haben die Bestseller an Anziehungskraft eingebüßt: 'Jonathan Franzen oder Martin Walser sind durch, danach fragt jetzt kaum mehr jemand', resümiert Ursula Drescher von der Buchhandlung Neuer Weg in Würzburg." Der Trend zum Taschenbuch hält derweil an. "Wir verlieren kaum Kunden - nur kaufen diese viel preisbewusster ein. Immer mehr Kunden warten auf die billigere Taschenbuchausgabe", sagt Jürgen Borisch von Albertis Hofbuchhandlung in Hanau. Mehr hier.

Heyne Ullstein List hat seinen Umsatz bei den Hardcover-Titeln im laufenden Jahr um 35 Prozent gesteigert. Verlagschef Christian Strasser freut sich: "Damit wurden alle optimistischen Prognosen noch übertroffen." Weitere Zahlen teilte er allerdings nicht mit: Im Vorjahr hatten die Springer-Verlage einen Umsatz von 167 Millionen Euro (Hardcover und Taschenbuch), lagen beim Betriebsergebnis jedoch mit 46 Millionen im Minus.

Der Bertelsmann Buchclub ist im Weihnachtsgeschäft um fünf Prozent unter dem Vorjahr geblieben. "Das lässt für das Gesamtjahr nichts Gutes vermuten", schreibt das Börsenblatt, "erwirtschaftet doch der Club mehr als ein Drittel seines Umsatzes im Weihnachtsgeschäft."

Die Zunahme der Studierendenzahl wirkt sich nicht unmittelbar auf das Geschäft der Wissenschaftsverlage aus. Den Zuwachs an deutschen Unis um vier Prozent hatte das Börsenblatt zum Anlass für eine Umfrage bei zehn Verlagen genommen. Ergebnis: "Die Entwicklung wird zwar beobachtet, jedoch häufig mit Skepsis bewertet und bei der aktuellen Planung der Auflagenhöhe kaum berücksichtigt. (...) Schwankungen der Studentenzahlen wirkten sich auf das Geschäft mit Fachliteratur nur sehr langfristig aus, so die einhellige Auffassung; im Großen und Ganzen stagniere der Markt mit Uni-Lehrbüchern. (...) Stärker als die Auflagenzahlen beschäftigen die Programmleiter derzeit qualitative Fragen: Der Inhalt von Lehrbüchern muss der Umstrukturierung von Studiengängen und der Einführung neuer Studienabschlüsse angepasst werden."

Weitere Meldungen: "Nichts als die Wahrheit" von Dieter Bohlen kommt ins Kino. Amazon hat vom 1. November bis zum 13. Dezember weltweit 45,5 Millionen Artikel verschickt. Die Hahnsche Buchhandlung in Hannover schließt, der auf Geschichte und Pädagogik spezialisierte Verlag gleichen Namens wird weitergeführt. Außerdem beschäftigt Madeleine Schröder sich in einem Artikel mit dem Beschaffungsmanagement einer Hochschulbibliothek. Und Christina Busse stellt die Buchhandlung Th. Otto & Sohn in Bremen-Vegesack vor, die in diesem Jahr 75 Jahre alt wurde.
Archiv: Börsenblatt

buchreport.express

Eine Umfrage des buchreport hat für den dritten Adventssamstag ein Umsatzminus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr ergeben. Damit halte sich der Rückstand in Grenzen. Doch selbst ein sehr erfolgreicher vierter Adventssamstag könnte das Jahr nicht retten: "Mit einem Gesamtminus von voraussichtlich vier Prozent wird die Branche zum dritten Mal in Serie zu den Verlierern gehören und stößt damit an die Grenzen des Machbaren." In Bezug auf die Verkaufsschlager schreibt der buchreport: "Besonders die Spätstarter im Weihnachtsgeschäft - Crichton, Marquez, Scholl-Latour - gehen gut. Bohlen hat seinen Zenit überschritten, Mankell wird überall gut verkauft. Interessant: Die Klassiker sind im Kommen, Theodor Fontane und Co. stehen hoch in der Käufergunst."

Diese Ausgabe des buchreport ist die letzte für 2002. Sie enthält eine Vielzahl von Rückblicken, die hier nicht alle erwähnt werden. Zusammenfassend daher Bodo Harenbergs "Sechsundsechzig Wörter" des Jahres: "Amadeus-Kette, Baustelle Bertelsmann, Bohlen, Börsengang, Buchmesse-Führungswechsel, buchreport-Ranking, Club-Relaunch, Corine, Deutsche Bücherdatenbank, Deutscher Bücherpreis, Erstverkaufstag, Euro-Teuro, filetieren, Filialatlas, Flächenoffensive, Flutkatastrophe, Gebrauchtbücher, gefeuert, Generationswechsel, Gesamtverein, Herr der Ringe, Heyne-Boykott, Hugendubel-Kurzarbeit, Insolvenz, Kanon, Kernkompetenz, Kiepert, Konditionenmodell, Könemann, Konsumklima, Konzentration, Kostenbremse, Ladenöffnungszeiten, Lex Buchclub, Middelhoff, Liz Mohn, Nullrunde, Online-Antiquariat, Outsourcing, Pisa-Studie, Preisbindungsgesetz, Ratgeberkrise, Revirement, Rowling, Sparkurs, Tafelsilber, Übernahme, Umsatztrend, Unseld, Urhebervertragsrecht, Verlagsverkäufe, verschlanken, Vertreterbesuche, Walser-Debatte, Warenwirtschaftssystem, Weihnachtsgeschäft, Weltbild-Wachstum, Wertschöpfungskette, Zielgruppen."

Und die Flächenoffensive im deutschen Buchhandel hält an. Seit November 2001 haben 14 Großbuchhandlungen mit einer Gesamtfläche von 28.790 Quadratmeter neu eröffnet, erweitert oder umgebaut, schreibt der buchreport. "Dies ist fast auf den Quadratmeter ebenso viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Damals waren es 28.760 Quadratmeter, die sich allerdings auf 17 Buchhäuser mit mindestens 1.000 Quadratmeter verteilt haben."

Nach dem Rausschmiss von Wulf Böttger beim Bertelsmann Buchclub meint der buchreport, ohnehin sei mit dem McKinsey-Mann vor zwei Jahren der falsche Mann "an Bord" geholt worden: "Ein Sanierer, der gleichzeitig Geld sparen und den Club zu neuer Blüte bringen sollte. Böttger verstand sich zwar aufs Sparen, mit seinen Innovationen hatte er jedoch wenig Erfolg". Eine Auswahl aus der vom buchreport zusammengestellten Negativliste: "Kataloge: Zahlreiche Relaunchs werden angekündigt, doch keiner fruchtet." - "Spezialclubs: Böttger verkündet die Übertragung des USA-Konzepts auf Deutschland, von 20 Special Interest Communities ist in der vollmundigen Ankündigung die Rede. Die erste, 'Moments', geht im Sommer 2001 an den Start, zwei Millionen Mitglieder werden anvisiert. Ein Jahr später sind es 10.000, 'Moments' wird in den großen Universalclub integriert." - "Clubbeirat: Von dem Gremium ist in der Öffentlichkeit kaum etwas zu vernehmen, die von Lea Rosh und Gaby Hauptmann geleitete Sendung 'Willkommen im Club' (XXP/VOX) kommt zuletzt auf 60.000 Zuschauer." - "Filialen: Die neue Boulevard-Kette (in Kooperation mit Buchhändler Grüttefien aus Varel) bleibt bei einer Filiale (Bielefeld) stecken. Böttger startet ein neues Marketingkonzept für die Club-Filialen, das mit Begriffen mit Cluster oder Shanghai-Gondeln protzt. Aber am Ergebnis ändert das nichts."

In einem weiteren Artikel geht es um die Umstrukturierung der Branche: Käufe, Verkäufe, Filettierungen. Dringender Sanierungsbedarf bestehe für Bertelsmann etwa bei den Verlagen Berlin und Siedler "sowie möglicherweise auch hier und da bei einigen anderen Imprints". Natürlich könnten auch die Springer-Buchverlage weiter zur Disposition stehen. Warum sollte nicht Bertelsmann Heyne Ullstein List übernehmen? "Was Sinn machen könnte: Springer weiß mit Büchern nicht viel anzufangen, Bertelsmann hingegen kommt von den Büchern und braucht eine Frischzellentherapie, um seine Verlagsgruppe Random House auch in Deutschland im Sinne der Konzernstrategie wieder salonfähig zu machen. (...) Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem: Zum Nulltarif sind Ullstein Heyne List nicht zu haben, Bertelsmann jedoch steckt finanziell derart in der Klemme, dass selbst ein Entgegenkommen beim Kaufpreis noch immer mit Schwierigkeiten verbunden wäre."

Trotz allgemeiner Krise wächst der Hörbuchmarkt unaufhörlich (kein Wunder, Lesen ist ja out). Neben den Umsatzzahlen wachse auch das Titelangebot. So steigt etwa National Geographic Deutschland mit Reportagen in den Markt ein, Tessloff hat "Was ist Was" als Hörbuch auf den Markt gebracht und der Verlag Hörzeichen hat die Rundfunknachrichten des Jahres 2002 zusammengestellt.

Weitere Meldungen: 2002 war auch das Jahr der Insolvenzen (unter anderem Könemann, Libro, Petersen und Kiepert). Ein Rückblick widmet sich vor allem dem Verschwinden kleiner Unternehmen. Und in Großbritannien und den USA läuft das Weihnachtsgeschäft "solide" und ruhig (laut Börsenblatt läuft es in Großbritannien allerdings schwach).

Neben den aktuellen Bestsellern gibt es auch die Jahresendstatistiken: Diogenes war wieder einmal der erfolgreichste Belletristikverlag, Heyne steht wie im Vorjahr auf Platz zwei, Hanser und Carlsen haben die Plätze drei und vier getauscht. Auf den Plätzen fünf bis sieben keine Veränderung: Zsolnay, Goldmann, Blanvalet. Neu auf acht eingestiegen ist Lübbe, Suhrkamp konnte sich von 13 auf neun verbessern und liegt punktgleich mit Klett-Cotta. Von 15 auf elf: List; von zehn auf zwölf gefallen: Blessing, dann Eichborn, Wunderlich, Steidl. Steidl schaffte es mit nur einem Titel in die Top-15: mit "Im Krebsgang" von Günter Grass. Dieses Buch war zugleich der erfolgreichste Belletristik-Titel in der Hardcover-Fraktion. Danach folgen die üblichen Verdächtigen: "Harry Potter" auf den Plätzen zwei bis vier (nur "Harry Potter und der Stein der Weisen" landete auf Platz neun), dann Coelho ("Der Alchimist"), Mankell, Mankell, Leon ("Das Gesetz der Lagune"), Grisham. Auf Platz elf Jonathan Franzen, zwölf Diana Gabaldon ("Das flammende Kreuz"), 13 Martin Walser ("Tod eines Kritikers"), 14 John Irving ("Die vierte Hand"), 15 Ken Follett ("Die Leopardin"). Von den Sachbüchern sollte man lieber gar nicht sprechen: Platz eins Dieter Bohlen, Platz zwei "Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen", dann "Nomadentochter", "Simplify your life", der Dalai Lama, Hannelore Kohls Leben, Scholl-Latour, Stephen Hawking, Kathrin Finkes Buch über Regine Hildebrandt, "Die Glücksformel".


Börsenblatt

"Dirk Refäuter wirft das Handtuch", meldet das Börsenblatt. Einen Nachfolger an der Spitze der Geschäftsführung des Süddeutschen Verlags solle es vorerst nicht geben. "Refäuters Aufgaben übernehmen die Geschäftsführer Klaus Josef Lutz und Hanswilli Jenke. Beide sind erst im Herbst als Chief Operating Officer beziehungsweise kaufmännischer Geschäftsführer zum Süddeutschen Verlag gekommen."

Beim Süddeutschen Verlag Hüthig Fachinformationen hat Geschäftsführer Johannes Gözalan mit der Restrukturierung begonnen. Der Verlag Moderne Industrie wird künftig in zwei Unternehmensbereiche aufgeteilt: Die Buchverlage plus Seminargeschäft leitet der bisherige Chef des Wirtschaftsverlags Carl Ueberreuter, Jürgen Diessl, den Zeitschriftenbereich und den Veranstaltungsdienstleister mi information center übernimmt Gözalan selbst. "Welches Fachsegment sich Gözalan als Nächstes vornehmen wird, bleibt abzuwarten."

Wir bleiben bei den Fachverlagen: Sofern das Kartellamt zustimmt, kauft die deutsche Tochter des niederländischen Konzerns Wolters Kluwer zum Jahresende die Verlagsgruppe Praktisches Wissen. Zur VPW gehören der Verlag Praktisches Wissen, der Verlag für Deutsche Steuerberater, der Verlag für Deutsche Rechtsanwälte, der Verlag für Deutsche Vermieter & Immobilien-Wirtschaft (stopp, nein, das war einmal Deutsch zuviel), der Online-Dienst steuernetz.de sowie die Mehrheit am Verlag für Controlling-Wissen.

Die US-Buchhandlung Barnes & Noble kauft mit Sterling Publishing einen der führenden amerikanischen Ratgeberverlage. Für die weltgrößte Buchkette ist dies der Einstieg ins Verlagsgeschäft. "Sterling Publishing hält rund 4.500 lieferbare Titel in der Backlist. Pro Jahr werden 1.000 Neuerscheinungen veröffentlicht." Der buchreport zitiert den früheren ABA-Chef Ed Morrow mit den Worten "Für Fälle wie diesen wurden Kartellgesetze eingeführt".

Der November ergab ein Umsatzminus von zwei Prozent. Vorläufiges Fazit 2002: "Acht von elf Monaten mit rückläufigen Umsätzen, ein einziges Plus - im Juli - und zweimal Stagnation". Das sei eine Bilanz, "die sich wahrlich nicht sehen lassen kann", schreibt Christina Schulte. "Ein kleiner Trost: Im Vergleich zum übrigen Einzelhandel kommt das Sortiment nach wie vor mit einem blauen Auge davon. (...) Ob sich die Lage im kommenden Jahr endlich wieder bessern wird? Die Wirtschaftsexperten sind eher vorsichtig mit ihren Prognosen. Die Optimisten unter ihnen rechnen mit einer Phase der Stagnation, die Pessimisten schließen einen neuerlichen Abschwung nicht aus."

Weitere Beiträge: Regine Meyer-Arlt schreibt darüber, was Buchhändler sich in der Vorweihnachtszeit einfallen lassen, um ihre Kunden an sich zu binden. Und Tamara Weise stellt die Arabische Zentralbibliothek in Jerusalem vor.

Archiv: Börsenblatt