Die Buchmacher

Die Buchmacher

Ein Blick in die Branchenblätter der Buch- und Verlagswelt. Jeden Montag ab 12 Uhr.
07.07.2003. Heute lesen Sie: Wer mit dem Rennrad fährt und dabei Texte von Judith Hermann hört. Wo sich die deutsche Untergrund-E-Book-Szene trifft. Was die Branche schockiert. Warum der Streit um Hillary Clintons Memoiren voraussichtlich vor Gericht entschieden wird. Wann das erste Buch von Daniel Küblböck erscheint (und bei wem - bei wem wohl?). Von Hubertus Volmer

Börsenblatt

Random House gründet ein neues Imprint: Random House Entertainment. Zum Auftakt legt das Label nur einen Titel vor: Die Autobiographie des 17-jährigen Superstars Daniel Küblböck erscheint pünktlich zur Buchmesse unter dem geistreichen Titel "Ich bin ich - Ich lebe meine Töne". Ansonsten sind jährlich fünf bis sechs Novitäten aus den Bereichen "Rock und Pop, Schauspielerei und aus dem Promi-Umfeld" geplant. Random House will das Label "für ein junges und freches Publikum" einsetzen, klischiert Verlagsleiter Klaus Eck.

Der Verlag Hoffmann und Campe hat den Buchhandlungen angeboten, sämtliche Exemplare von Ulla Ackermanns Buch "Mitten in Afrika" zurückzunehmen. "Die Autorin hatte zuletzt eingeräumt, weite Teile ihrer Lebensbeschreibungen frei erfunden zu haben. Das Rücktauschangebot gilt auch für die rund 25.000 bereits verkauften Exemplare." Bislang sei der Sturm empörter und getäuschter Kunden jedoch ausgeblieben. Kein Wunder: Ob erstunken oder erlogen, schwarz-weiße Holzschnitte im Stil von "Zu Hause zwischen Paradies und Hölle" (so der Untertitel des Buches) liest man doch immer wieder gern über Afrika. Nun hockt der Verlag auf 25.000 unverkauften Exemplaren, die sämtlich makuliert werden sollen. Geschieht dem Buch recht.

Vito von Eichborn, Chef des Europa Verlags, meint, die Debatte um die Übernahme von Ullstein Heyne List durch Random House laufe in Teilen an der Realität vorbei. "Denselben Autor mit demselben Inhalt in ständig neuer Verpackung durch fünf Taschenbuchverlage fünfmal neu anbieten zu können ist ein unglaublicher Wettbewerbsvorteil. Dies führt dazu, dass weniger neue Taschenbuchlizenzen von unabhängigen Verlagen eingekauft werden, weil die eigenen Substanzen länger mehrfach, viele quasi ewig 'halten'. (...) Eine 'Sommeraktion' hier, ein 'Paket für Leserinnen' da, dazu eine 'Bestseller-' und noch eine 'Sonderpreis-Kiste', schließlich eine 'limitierte Künstlerausstattung' (und das Gleiche alle paar Jahre erneut) - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: für dasselbe (!) inhaltliche Produkt. Das ist der eigentliche Verdrängungswettbewerb." Hinzu komme das Buchclub-Monopol. "Ich habe nie begriffen, dass das Kartellamt seinerzeit der Übernahme des Deutschen Bücherbunds durch Bertelsmann zugestimmt hat. Diese Verwertungsstufe kann bereits kein anderer Verlag bieten - nicht dem Autor, nicht dem Agenten und nicht dem Welt-Rechteinhaber."

Nach der Bouvier-Gonski-Insolvenz werden bei Verlagen Befürchtungen laut, schreibt Stefan Hauck, "das Beispiel Bouvier-Gonski könne signifikant für die Filialisten und den Buchhandel auf größerer Fläche sein. Die Lage der Großen werde von vielen Verlagen 'mit großer Sorge' betrachtet, sagt dtv-Marketingleiter Rudolf Frankl. Ihre Bedenken: Die auf Umsatzzuwachs angelegten, personalintensiven Großflächen könnten anfälliger sein als Buchhandlungen mittlerer Größe, wenn die Kundennachfrage zurückgeht." Jan Wiesemann, Verkaufsleiter bei Gräfe und Unzer, sieht diese Gefahr nicht: "Gutes Management mit einer angebotsorientierten Lagerhaltung und Verkaufspolitik wird auch künftig Großflächenschiffe auf Kurs halten." Ahoi.

Inka Parei hatte "im Grunde" Grundvertrauen in die Klagenfurter Juroren, sagt sie im Interview mit Uwe Ebbinghaus, aber "zwischendurch durchaus auch gemischte Gefühle - immer dann, wenn Urteile ohne vernünftige Begründung gefällt wurden". Sie freue sich über den Preis, "weil ich mein Roman-Vorhaben selbst die ganze Zeit über kritisch gesehen habe. Die Auszeichnung zeigt mir, dass sich der Kampf, den ich da führe, lohnt. Zum anderen bedeutet das Preisgeld für eine gewisse Zeit finanzielle Sicherheit." Ihr Roman erscheint im Herbst 2004 bei Schöffling.

Weitere Meldungen: Der Börsenverein lobt die Bundesregierung für ihr Vorhaben, die dritte Stufe der Steuerreform vorzuziehen. Die Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger hat ihren Vorstand ausgewechselt. Die öffentlichen Ausgaben für Lernmittel haben Ende 2002 mit 270 Millionen Euro einen Tiefstand erreicht und sollen 2003 noch einmal um zehn Prozent sinken. Die Messe Frankfurt hat zusammen mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband den jährlichen Hotelguide der Stadt entwickelt. Der Altberliner Verlag bringt zwar in diesem Jahr keine Novitäten mehr auf den Markt, macht zumindest vorerst jedoch weiter. "Über den Fortgang des vorläufigen Insolvenzverfahrens herrscht gegenwärtig Unklarheit."

Außerdem informiert Sybille Fuhrmann über den Streit um die Club-Ausgabe von Hillary Clintons Memoiren. Ute Kammerer, Leiterin der Personalentwicklung von BertelsmannSpringer, ist dafür, die Ausbildereignungsprüfung beizubehalten, Angelika Busch, Geschäftsführerin des Börsenverein-Landesverbands Niedersachsen, plädiert für die Abschaffung. Regine Meyer-Arlt widmet sich der betrieblichen Altersversorgung für Buchhändlerinnen und Buchhändler. Zum Auftakt einer Reihe über originelle Buchhändler-Aktionen stellt das Börsenblatt eine Idee des Buchhändlers Samy Wiltschek von der Ulmer Bücherstube Jastram vor, der nicht nur für seine Kunden eine fünftägige Reise nach Rom organisiert. Auf die Idee kam er bei der Lektüre von "Inseln in Rom" von Marco Lodoli. Michael Roesler-Graichen stellt eine ganze Reihe von Krimi-Neuerscheinungen vor. Ursula Escherig hat Katharina Wagenbach-Wolff besucht, die Verlegerin der Friedenauer Presse. "Dass Russland in diesem Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse ist, kommt Wagenbach-Wolff (...) nur entgegen: Sie kann auf eine stattliche Anzahl von Titeln verweisen, die in ihrem Verlag erschienen sind." Und schließlich berichtet Stefan Hauck vom Vorlesewettbewerb, der ihm offenbar großen Spaß gemacht hat.
Archiv: Börsenblatt

buchreport.express

Die Bonner Buchhandelsgruppe Bouvier-Gonski hat Insolvenz angemeldet. Die Branche sei geschockt, schreibt der buchreport. "Nicht irgendeine Buchhandlung ist zahlungsunfähig geworden, sondern eine erste Adresse: (...) Mit neun Buchhandlungen hat Bouvier-Gonski im vergangenen Jahr 55 Mio Euro Umsatz gemacht und Platz 11 im buchreport-Ranking 'Die 100 größten Buchhandlungen' belegt." Große und kleine Buchhändler fragten nun: "Ist nur bei Bouvier-Gonski etwas schief gelaufen oder ist diese Insolvenz ein Symptom für den Handel mit Büchern? Einige der Probleme, die bei Bouvier-Gonski schließlich zum Antrag auf Insolvenz geführt haben, sind auch anderen Inhabern von großen wie kleinen Buchhandlungen sehr wohl bekannt. Allen voran sind es die Mieten, die in den letzten Jahren insbesondere bei denjenigen Filialisten gestiegen sind, die ihre Expansion auf große Flächen schnell vorantreiben wollten, deren Kalkulation aber bei lahmender Konjunktur nicht aufgeht." Die Bouvier-Insolvenz sei bereits "der zweite Donnerschlag in der Gipfelregion der Großen, die im Wettbewerb jahrelang ungehemmt auf die Wachstumskarte setzten"; im vor einem Jahr hatte es die Berliner Buchhandlung Kiepert erwischt, Platz 15 im buchreport-Ranking von 2001.

Der Streit um die Club-Ausgabe von Hillary Clintons Erinnerungsbuch "Gelebte Geschichte" geht wohl vor Gericht. "'Das ist ein eindeutiger Rechtsbruch', urteilt der Vorsitzende des Sortimenter-Ausschusses, Rudolph Braun-Elwert, 'wenn der Club das nicht zurücknimmt, werden wir rechtliche Schritte einleiten.'" Der Bertelsmann-Club sieht sich dagegen in Übereinstimmung mit dem Preisbindungsgesetz: Das Gesetz mache "keine genauen Angaben zum Preisabstand zwischen Verlagsausgabe und Parallelausgabe", sagt Club-Sprecher Rocco Thiede. Allerdings verstößt der Preisabstand gegen das so genannte Potsdamer Abkommen, nach dem Parallelausgaben von aktuellen Titel höchstens 15 Prozent billiger sein dürfen. "Im Kern geht es bei der sich anbahnenden Auseinandersetzung denn auch darum, ob der Club bei der Preisgestaltung für seine Parallelausgaben überhaupt an die Potsdamer Kriterien gebunden ist."

Der buchreport hat sich bei Buchhändlern umgehört, ob und wann der neue "Harry Potter" lieferbar und wie teuer er ist. "Die Mayersche hat ihn, Thalia hat ihn nicht. Hugendubel hat ihn in manchen Filialen, Weltbild hat ihn bald wieder. Petersen und KNO gucken vorerst in die Röhre, Libri kann liefern." Für den Import ist Penguin Deutschland zuständig. Geschäftsführerin Edith Strommen erklärt: "Die Druckereien und Lager in England schieben Tages-, Nacht- und Wochenendschichten. Wenn die Händler als Liefer-Datum für ihre Kunden zwei bis vier Wochen angeben, ist das wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme." Ach ja: Den billigsten "Harry Potter" gibt es bei buch.de (14,44 Euro).

Weitere Meldungen: Der frühere BertelsmannSpringer-Verleger Jürgen Richter tritt in den Vorstand der VEMAG ein; das Kölner Unternehmer ist ein "stiller Riese", zu dem "13 eingetragene Medienunternehmen wie z.B. Naumann & Göbel, Komet, Honos, Schwager & Steinlein, Delphin, Fackelträger, Apollo, Sybex und einige Imprints wie z.B. Naturalis gehören" (mehr hier). Der Blackwell Verlag hat sein veterinärmedizinisches Programm an die Thieme-Tochter MVS verkauft (Blackwell Deutschland soll sich künftig "auf englischsprachige Publikationen und die Herausgabe von Zeitschriften im Auftrag von Fachgesellschaften konzentrieren"). Und die Verlagsgruppe Heyne Ullstein List zieht aus der Paul-Heyse- und der Goethestraße in die Bayerstraße 71-73.

Schließlich: die Bestsellerlisten.
Stichwörter: Clinton, Hillary, Mieten, Libri

buchreport.magazin

"In der bisher betont konservativen Branche brechen die Dämme", beklagt David Wengenroth. "Das Interesse am Konsens schwindet rapide - und damit die Bereitschaft, sich an hergebrachte Konventionen zu halten." Als Beispiele nennt Wengenroth den Preiskampf um die englische Ausgabe des neuen "Harry Potter", das aggressive Vorgehen des Bertelsmann Clubs (wie zuletzt bei der Club-Ausgabe der Memoiren von Hillary Clinton) und den Streit um das Urheberrecht zwischen Wissenschaftsverlegern auf der einen und Bibliotheken und Wissenschaftlern auf der anderen Seite. "Die Dämme, hinter denen sich die Buchbranche bisher sicher wähnte, brechen so schnell, dass hastige Reparaturarbeiten sie kaum retten werden. Wer in Zukunft überleben will, muss schwimmen lernen."

Hermann Heckmann liefert in einem längeren Artikel die wesentlichen Hintergründe zum Streit zwischen Kartellamt und Random House über die Übernahme von Ullstein Heyne List und legt die Standpunkte der Akteure dar. Zentrales Argument von Random-House-Gutachter Wernhard Möschel: "Taschenbücher stellen keinen eigenen Markt dar, sondern gehören ebenso wie Reader, Paperbacks, Modernes Antiquariat und niedrigpreisige Hardcover zum Marktsegment, das er 'Niedrigpreisangebot' nennt." Heckmann glaubt nicht, dass dieses Argument das Kartellamt überzeugen wird. "Ob dort die Auffassung, die Möschel in seinem drastischen, letztlich aber doch mit heißer Nadel genähten Gutachten vertritt, durchkommen wird, ist fraglich. Zumindest müsste er seine These vom Niedrigpreis-Markt wesentlich vertiefen und mit einem umfassenden Zahlenwerk belegen."

Andrea Czepek würdigt die verlegerische Leistung von Anton Philipp Reclam, der vor 175 Jahren die Reclam-Hefte erfand. Sie zitiert Ernst Rowohlt, der über seine Zeit als Banklehrling 1904 in Bremen schrieb: "Ich hatte, während ich mit der Straßenbahn fuhr und bei den Großbanken, bei denen ich auf Abfertigung warten musste, viel Zeit zum Lesen. Ja, Altersgenossen von mir behaupten, dass ich häufig auf der Straße, im Gehen ein Reclam-Bändchen lesend, getroffen wurde und manchmal sogar Laternenpfähle angerannt hätte. (Jede Behauptung, dass das schon damals im Suff geschehen sei, bestreite ich energisch.)" Heute, sagt Reclam-Geschäftsführer Frank R. Max, treffe die Krise den Verlag weniger als andere. "Momentan schwimmen wir im Kielwasser der Pisa-Studie". Der Bestseller sei noch immer derselbe wie vor über 130 Jahren: Goethes "Faust I", von dem jährlich 100.000 Exemplare gedruckt würden.

Im Schwerpunkt-Teil geht es um Hörbücher. Im Interview mit Brit München sagt HörVerlag-Chefin Claudia Baumhöver, in fünf Jahren sollten mindestens 50 Prozent der Bevölkerung Hörbuch-Nutzer sein. Heute sind es nur zehn Prozent. "Wir haben es mit einer ganz neuen Generation von Konsumenten zu tun, die völlig unkompliziert mit diesen Medien umgeht. Die sie einfach in ihre täglichen Abläufe integriert. Diese jungen Leute hören morgens auf dem Rennrad, mit dem sie in die Werbeagentur fahren, Texte von Judith Hermann." Ein wenig irritiert fragt Brit München: "Das ist die Zielgruppe mit der großen Perspektive im Markt?" (Die Universität München hat für den HörVerlag untersucht, wer zur Hauptkäufergruppe von Hörbüchern gehört: Es sind "Kulturkonsumenten (Kino, Konzerte, Events)" zwischen 25 und 35 Jahren, gebildet, gut verdienend, mit wenig unverplanter Zeit.)

Der Schriftsteller Henning Boetius antwortet auf ein Feature über seine Kollegin Tanja Kinkel, die kürzlich von Random House zur Frankfurter Verlagsanstalt wechselte. Boetius verteidigt Random House gegen ihre Kritik, indem er die Verlagsgruppe mit der Bodenhaltung vergleicht: "Hier leben viele Hühner auf ebener Erde zusammen, irren innerhalb eines eingegrenzten Bereichs herum und legen ihre Eier mal hier- mal dorthin, bis sie vom aufmerksamen Hühnerhalter aufgesammelt, gestempelt und vermarktet werden. (...) Liebe Kollegin Kinkel, auch ich finde die Verhältnisse bei den Bücherfarmen wahrlich nicht ideal. Auch ich hätte es manchmal gerne etwas individueller, vor allem wäre ich froh, die Verfallszeiten bei Eiern wären nicht dermaßen kurz, so dass man als armes Hinkel schon während des Legens daran denken muss, dass sein Produkt schon bald wieder aus den Regalen genommen wird. Und ich verstehe auch gut, dass Sie gerne Stephen Kingkel wären, d.h. mit einem Text auf den amerikanischen Markt vordringen möchten, etwas, das meine Farmer von Random House mit meinem Roman 'Phönix aus der Asche' übrigens geschafft haben. Auf jeden Fall aber warne ich davor, die Verhältnisse in Kleinverlagen zu idealisieren. Der Druck des Marktes ist dort genauso groß, nur verteilt er sich auf weniger Schultern."

Zum dritten Mal bereits haben Matthias Politycki, Peter Michalzik und Sven Richardsson nach Schloss Elmau eingeladen: "Schriftsteller in der Hauptsache, daneben auch Verlagsmenschen und Literaturkritiker, die nicht nur dem Betrieb, sondern der von Politycki vor Jahren schon ausgelobten ྊer-Generation' angehören - oder etwas jünger sind. Weder die 68er, die, so die Überzeugung, ohnehin lange genug die Meinungsführerschaft innehatten, noch die Autoren der so genannten Pop-Literatur sind erwünscht", schreibt Daniel Lenz. Unklar ist, wie es mit der Gruppe weitergeht und ob es überhaupt eine Gruppe gibt. "Beim letzten Treffen hatte der Schriftsteller Georg Klein angeregt, die Elmauer Gruppe solle künftig über das gröbste Schurkenstück im Literaturbetrieb befinden und das 'Kulturluder des Jahres' auszeichnen - kurzum: die Gruppe solle sich vereint einmischen, Verantwortung übernehmen."

Andrea Czepek hat sich in "Doc Gonzos Sprechzimmer" umgesehen, wo sich "die deutsche E-Book-Szene" trifft. "Die 'Scans' der Bücher werden in Heimarbeit erstellt: Hier werden keine 'geknackten' E-Books verteilt, sondern Bücher von Hand Seite für Seite eingescannt. Wer sich nützlich machen will, kann sich dann als Korrekturleser anbieten, denn die Fehler der Texterkennungssoftware müssen noch ausgebügelt werden. Anschließend wird das Layout geglättet, fertig ist das hausgemachte E-Book."

Jenni Zylka hat ein Buch über "1.000 Dinge, die man bei Schwerelosigkeit tun kann" geschrieben. Im buchreport erklärt sie: "Sex & Lügen heißt meine Kolumne in meiner Lieblingszeitung, der kleinen taz, und das Paradox ist: Obwohl ich seit Jahren spitzenmäßig lustige und unglaublich gut recherchierte Reportagen und Glossen für alle möglichen Blätter schreibe, wird nach meinem ersten Bestseller plötzlich behauptet, ich sei 'Sex-Kolumnistin', nur weil über dieser Kolumne 'Sex & Lügen' steht, und das steht da auch nur, damit man hinguckt. Viel lieber hätte ich ohnehin 'Steuerberatung & Massage' drüber geschrieben, oder 'Pest & Cholera', aber da war der Vize-Chefredakteur vor."

Weitere Beiträge: Rainer Uebelhöde spricht mit Albert Völkmann und Inge Holzheimer vom A1 Verlag über ihren Nischenplatz als Kleinverlag. Außerdem berichtet er über die Feiern zum 90. Geburtstag des Karl-May-Verlags, über die Heftchenromane von Lübbe und über Krimi-Reiseführer. Anja Sieg stellt den New Yorker Verlag Miramax Books vor, der noch in den Kinderschuhen stecke und dennoch "eine Top-Adresse für Autoren mit hohen Ansprüchen" sei - sie nennt Rudolph Giuliani, die jordanische Königin Noor und Madeleine Albright. Sieg schreibt auch über Ian Rankin, der als der erfolgreichste Kriminalschriftsteller Großbritanniens gelte, über "The Curious Incident of the Dog in the Night-Time", ein Crossover Book (für Erwachsene und Jugendliche) von Mark Haddon, und über britische Literaturpreise (die Berichterstattung über selbige gehöre in Großbritannien zum guten Ton). Andrea Czepek stellt das Synopsis-Unternehmen Shortbooks vor. Peggy Voigt hat sich die Websites von vier Fernsehköchen angesehen: Michel Bras, Jamie Oliver, Dieter Müller und natürlich Vincent Klink. In Peine hat Peggy Voigt einen Buchhändler gefunden, der den Kopf angesichts der Krise nicht in den Sand steckt: Hubertus Gillmeister. Und von den Machern der Seite tage-bau.de hat Voigt erfahren, dass Verlage das Internet offenbar nicht zum Aufspüren von jungen Talenten benutzen.