29.11.2003. Romane und Lyrik / Russland-Schwerpunkt / Biografien / Sachbücher / Kinder- und Jugendbücher
Für Kurze bis 6
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Russland-Schwerpunkt /
Biografien /
Sachbücher /
Kinder- und Jugendbücher Für Kurze bis 6 In
"Am Anfang" () erzählen
Bart Moeyaert und
Wolf Erlbruch die
Schöpfungsgeschichte auf beeindruckende Art. Nachdem sie eingangs radikal mit althergebrachten, vertrauten Vorstellungen brechen, führen sie Betrachter wie Leser "Satz für Satz, Bild für Bild" in die Geschichte der Erschaffung der Erde ein, nur um am Ende "zum größten Rätsel zurückzukehren", schreibt ein begeisterter Jens Thiele in der
Zeit. Er zeigt sich fasziniert von der "großen Schlichtheit und hohen visuellen Anschaulichkeit". Ein
"Geniestreich" ist die Geschichte auch ohne die Bilder Erlbruchs, schwärmt Andreas Platthaus in der
FAZ, doch erst der "Gott der Zeichenkunst" habe manch klugen Satz Moeyarts zur
Sensation gemacht. Mit großem Lob bedacht wurde auch
"Ein Himmel für den kleinen Bären" () von
Dolf Verroen und
Wolf Erlbruch. Ein kleiner Bär will in den Himmel zu seinem geliebten Opa, der
gestorben ist. Von einem "
Bücherhimmel auf Erden" spricht mit großer Bewunderung Rezensent Andreas Platthaus in der
FAZ, und für Ursula Sinnreich (
NZZ) fangen die Zeichnungen Wolf Erlbruchs genau da an, "wo die Sprache aufhört - in den Regionen des
Herzens und der Empfindungen".
"
Strukturalisten ab 3 Jahre" empfiehlt ein hingerissener Benedikt Erenz in der
Zeit das
"Winter-Wimmelbuch" () von
Rotraut Susanne Berner. In diesem Bilderbuch, das auf "riesenformatigen dicken Pappseiten" eine kleine Stadt illustriert, gibt es so viel zu entdecken, dass sich Kinder in "prasselnde Fragefeuer" verwandeln, warnt Erenz. In der
FR freut sich freut sich Scholz, dass die Autorin "jede Menge Futter für spannende und
witzige Erzählungen" bietet.
Für Kurze von 6 bis 12 Das
fünfte Buch der Bücher ist erschienen, und mal ganz ehrlich: es ist einfach schnurz, wie die Kritiker
"Harry Potter und der Orden des Phönix" () finden (
SZ,
Zeit und
FAZ, die alle die englische
Originalausgabe besprochen haben, fanden es toll). Seit
J. K. Rowlings aufgetaucht ist, grübeln Kritiker aller Länder erstmals darüber, wie man Kinder von einem Buch wegzerrt! Mit großem Lob bedacht wurde auch
Cornelia Funkes "Tintenherz" (): Es erzählt die Geschichte des Mädchens Meggie und seines Vaters Mo, ein
begnadeter Vorleser, der eines Tages aus dem Buch "Tintenherz" drei böse Gestalten herausgelesen hat, während gleichzeitig Meggies Mutter im Buch verschwunden ist. Die bösen Gestalten versuchen nun, alle Exemplare des Buchs zu vernichten, damit sie nicht ins
Mittelalter zurück müssen ... Funke ist eine "Magierin", seufzt Konrad Heidkamp beglückt in der
Zeit. Ein "ganz
singulärer Schmöker" jubelt Monika Osberghaus in der
FAZ.
Weil seine Enkelin angeblich des Nachts vom
Krokodil gebissen wird, denkt sich der schwedische Romanciers
Per Olov Enquist in
"Großvater und die Wölfe" () eine mehrtägige Expedition auf den Dreihöhlenberg aus, die zu einem gefährlichen Abenteuer mit Wölfen, echten Wilderern und einem leibhaftigen Bären gerät, wie der Klappentext verrät. Diese Exkursion reicht bis ins Innere, "also dorthin, wo man die
Dunkelheit am meisten fürchtet", wie Elena Geus in der
FAZ schreibt. Alles, was Enquist an Einsichten über die
Alterslosigkeit von Angst, Mut, Genervtsein und Selbstüberwindung vermittele, sei aus der Konkretheit kindlicher Welterfahrung abgeleitet, schwärmt Andreas Nentwich in der
Zeit.
Jugendbücher Tamara Bachs Debüt-Jugendroman
"Marsmädchen" () ist nach einstimmiger Meinung der Rezensenten zurecht schon mit einigen Preisen bedacht worden. Auf höchst eindringliche Weise wird die Geschichte der
Liebe der 15-jährigen Miriam zu ihrer Schulfreundin
Laura erzählt, wie Antje Weber in der
SZ erklärt: So würden die Verwirrung über die eigenen Gefühle, die Verzweifelung,
anders zu sein als die anderen, das erschütterte Selbstbild, die überschießenden Emotionen auf bewegende Weise thematisiert. Caroline Roeder findet in der
FAZ schon den Einstieg in den Roman grandios, da sie dafür einen Schauplatz gewählt sieht, der "unverdienterweise" in der Literatur bisher zu wenig Aufmerksamkeit genossen habe: das
Mädchenklo. Mit einem leichten Kloß im Hals wurde
"Mimus" () besprochen, ein Buch der Historikerin und Autorin der "Kommissar Pillermeier"-Krimis
Lilli Thal: Der Roman beginnt wie eine ins Mittelalter versetzte Lausbubengeschichte und wird zur
wahren Höllenfahrt, schreibt Martina Wehlte in der
FAZ. Erzählt wird die Geschichte des Prinzen Florin, der einem bösen König in die Hände fällt und als Assistent des
Hofnarren Mimus den König unterhalten muss. "
Diabolisch, mit scharfem Intellekt, beißendem Spott und unerschöpflicher Energie" findet Wehlte den Narren beschrieben. Und Reinhard Osteroth hat sich für die
Zeit am "Nasenring" über die mehr als 400 Seiten ziehen lassen. Und das mit größtem Vergnügen. Hingewiesen sei schließlich noch auf zwei Romane, die beliebte Werke fortsetzen:
"Furcht erregende Darbietungen" (), das zweite Buch der Eddie-Dickens-Trilogie von
Philip Ardagh, und
Jennifer L. Holms neue Geschichte von
"Boston Jane" ().
Alle Kinder- und Jugendbücher aus den bisher ausgewerteten Literaturbeilagen vom Herbst 2003 finden Sie
hier.
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