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Bücherschau des Tages vom 13.03.2001


Bücherschau des Tages


Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.
13.03.2001. Mit Kritiken zu Jerome Charyn: "Die dunkle Schöne aus Weißrussland" in der NZZ, Alfredo Bryce Echenique: "Küss mich, du Idiot" in der TAZ, Birgit Vanderbeke: "abgehängt" in der TAZ, Willy Brandt: "Berliner Ausgabe, Band 4: Auf dem Weg nach vorn" in der TAZ und J. M. Coetzee: "Warten auf die Barbaren" in der SZ.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Das gemeinsame Europa - von der politischen Utopie zum außenpolitischen Programm.
Meinungsaustausch und Zusammenarbeit pro-europäischer Verbände in Deutschland und Frankreich 1924-1933
Neue Wissenschaft Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 9783932492259, Broschiert, 287 Seiten, 30,17 EUR

Oliver Burgard greift ein Thema auf, das in der Geschichtswissenschaft oft übersehen wurde: europäische Integrationsansätze, die in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ihren Ursprung hatten. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden vor allem in Deutschland und Frankreich europäische Organisationen, die sich für eine politische und wirtschaftliche Einigung des Kontinentes einsetzten. Der Autor zeigt, inwieweit ihre Ideen und Integrationskonzepte zwischen den Weltkriegen in die Außenpolitik der wichtigsten europäischen Regierungen einflossen. Burgard stellt die zentralen Protagonisten der Europabewegung vor und analysiert, welche Hindernisse in den zwanziger und dreißiger Jahren einer europäischen Integration im Weg standen.

Der Mullah von Bullerbü.
Roman
Cover: Der Mullah von BullerbüEdition Nautilus, Hamburg 2000, ISBN 9783894013523, Gebunden, 156 Seiten, 14,32 EUR

Mit Zeichnungen von Ernst Kahl. Im "Mullah von Bullerbü" erleben Sie Mullahs aller Fraktionen ? Ethiker, Schlammketzer, Buchhändler, Rasterfahnder, Massakernarren und Dreitagediebe. Die schönste Kommissarin der Welt begibt sich auf eine rasante Verfolgungsjagd rund um den Globus, und Gott im Himmel bleibt hart: Das Boot ist voll, ihr müsst leider draußen bleiben!

Fernand de Brinon und die deutsch-französischen Beziehungen 1918-1945.
Bouvier Verlag, Bonn 2000, ISBN 9783416029070, Gebunden, 413 Seiten, 50,11 EUR

Erfolgreicher Journalist, Protagonist einer Verständigung mit Deutschland, geheimer Emissär in Diensten der Politik, Vizepräsident des Comité France-Allemagne, Inbegriff der "Fünften Kolonne", Kollaborateur, Ultra-Kollaborateur und letzter Regierungschef Vichy-Frankreichs: Fernand de Brinon ist eine Schlüsselfigur der französischen und deutschen Zeitgeschichte. Corinna Franz beschreibt, wie sich de Brinon in den zwanziger Jahren vom Verfechter einer auf unerbittliche Exekution des Versailler Vertrages ausgerichteten Politik zum Fürsprecher einer deutsch-französischen Verständigung wandelte, sie geht der Frage nach, warum de Brinon über die Zäsur der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933, über Hitlers sukzessive Vertragsbrüche der Jahre 1935, 193:6, 1938- und 1939 und schließlich sogar über den Kriegesbeginn 1939 und den deutschen Angriff auf Frankreich hinweg unbeirrt am Ziel eines bilateralen Ausgleichs festhielt und dabei beseelt war von dem Wunsch, selbst zum Architekten einer vertraglichen Vereinbarung mit Hitler-Deutschland zu werden.

Gott würfelt nicht.
Universum, Materie und kreative Intelligenz
Cover: Gott würfelt nichtEuropa Verlag, Hamburg - Wien 2001, ISBN 9783203800998, Gebunden, 240 Seiten, 16,62 EUR

Aus dem Amerikanischen von Dirk Oetzmann. Richard Morris beginnt mit dem Universum, vom Urknall bis zum vermeintlichen Untergang. Er beweist, daß Gegenkräfte zur Schwerkraft existieren und diese die Ausdehnung des Alls beschleunigen. Damit stellt er sich gegen die, die behaupten, daß der `big bang` zu einem `big crunch` verkommt. Im zweiten Teil `zappt` Morris durch die Entdeckungen des 20. Jahrhunderts, durch die Geschichte der Naturwissenschaften von Planck über Einstein zu Hawking ? auf der Suche nach dem einzigen System, der einen Formel. Morris diskutiert die Frage nach den Ursprüngen des Lebens und bietet eine Reihe unterschiedlicher Erklärungen für den rasanten Evolutionsprozeß. Und zuletzt macht er klar: Ohne Vision, ja, Imagination ist keine Wissenschaft möglich. Um Fortschritte zu erzielen, bedarf es unserer kreativen Intelligenz.

Heinrich Mann-Bibliographie.
Band 1: Das Werk
Cicero Presse, Morsum - Sylt 2000, ISBN 9783891200193, Gebunden, 818 Seiten, 194,29 EUR

Mit 20 Abbildungen. Brigitte Nestler hat eine umfassende Bibliografie der Werke Heinrich Manns erstellt, die seine Novellen, Kurzgeschichten, Essays, Theaterstücke, Gedichte, Briefe, verschiedene Schriften und Interviews beinhaltet sowie mehr als 11.000 Arbeiten zu Heinrich Manns Werk und den Übersetzungen. Aufgeteilt ist der Band in vier Teile ? sortiert nach Titeln, nach Personennamen, nach Übersetzungen und Titeln der Publikationen. Das Material basiert auf dem Heinrich-Mann-Archiv in der Akademie der Künste Berlin-Brandendburg und dem Deutschen Literaturarchiv in Marburg sowie auf einer ausgedehnten Suche in anderen in- und ausländischen Archiven.

Heinrich Mann.
Ein Leben wird besichtigt
Primus Verlag, Darmstadt 2000, ISBN 9783896781673, Gebunden, 414 Seiten, 32,72 EUR

"Ich bin ebenso gewöhnlich wie auserlesen" - Der dies von sich behauptet, ist kein Geringerer als Heinrich Mann, Prototyp des politisch engagierten deutschen Intellektuellen im 20. Jahrhundert. Diese zum 50. Todestag (am 12. März 2000) erscheinende Biografie vermittelt dem Leser Einblicke in Leben, Werk und politisches Engagement des Schriftstellers vor dem Hintergrund der Ereignisse seiner Zeit.

Justizpolitik in der SBZ/DDR 1945-1956.
Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 9783465030829, Gebunden, 315 Seiten, 50,11 EUR

Seit dem Zusammenbruch des Realsozialismus in Osteuropa beschäftigt sich eine Vielzahl von Geistes- und Sozialwissenschaftlern insbesondere mit dem Auf- und Niedergang des Staats- und Machtapparats der DDR. Justiz und Recht nehmen in den Forschungsarbeiten einen besonders hohen Stellenwert ein. In dem vorliegenden Band sollen auf der Grundlage einer umfangreichen Quellenanalyse Entstehung und Entwicklung justizpolitischer Grundlagen nachgezeichnet werden. Im Zentrum steht dabei eine Betrachtung der Personalpolitik als wichtiger Bestandteil der justizpolitischen Lenkung und Steuerung in der Sowjetischen Besatzungszone und der frühen DDR. Im ersten Teil werden Grundzüge des Programms der "Demokratisierung der Justiz" vorgestellt. Im zweiten Teil wird unter den genannten Gesichtspunkten der Aufbau einer sozialistischen Justiz und Justizverwaltung in den fünfziger Jahren beschrieben, personalpolitische wie justizpolitische Wendungen nachvollziehbar gemacht. Quellenmaterial zum Thema ist im abschließenden dritten Teil zusammengestellt.

Bye Bye Baby.
Meine tragische Liebesaffäre mit den Bay City Rollers
Cover: Bye Bye BabyArgon Verlag, Berlin 2001, ISBN 9783870245320, Taschenbuch, 336 Seiten, 15,29 EUR

Aus dem Englischen von Clara Drechsler. Die Bay City Rollers waren die erfolgreichste Boygroup der 70er Jahre und Caroline Sullivan ihr größer Fan. Schlechte Songs und hässliche Schottenkarohosen haben dazu geführt, dass erwachsene Menschen sich bis heute nicht als ehemalige Fans dieses Popquartetts outen. Caroline Sullivan bricht dieses Tabu. In schockierender Ehrlichkeit spricht sie von ihrer unerfüllten Liebe zu den pickligen Schotten und ihrer ekstatischen Verzückung beim Hören ihrer Songs. Ihre Erinnerungen sind fast zu schräg, um wahr zu sein, voller Ironie und Witz.

Justiz und Diktatur.
Justizverwaltung und politische Strafjustiz in Thüringen 1945-1961
Cover: Justiz und DiktaturOldenbourg Verlag, München 2000, ISBN 9783486564631, Gebunden, 574 Seiten, 65,45 EUR

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Thüringen oft als eine Oase der Rechtsstaatlichkeit gepriesen. Petra Weber demonstriert, daß auch hier früh der Aufbau einer zweiten Diktatur auf deutschem Boden begann. Sie zeichnet nicht nur die Demontage der traditionellen Instanzenzüge der Justizverwaltung und die dort durchgeführten personellen "Säuberungsaktionen" nach, sondern analysiert auch die durch die Wirtschaftsjustiz betriebene Revolution von oben und die eng mit den deutschlandpolitischen Auseinandersetzungen verknüpfte politische Strafjustiz.

`Laß uns dir zum Guten dienen . . .`.
Der Weg der NVA in die Bundeswehr
Neusser Zeitungsverlag, Dormagen 2000, ISBN 9783980316569, Broschiert, 134 Seiten, 10,12 EUR

"Lass uns Dir zum Guten dienen, Deutschland einig Vaterland", hieß es in der ersten Strophe der Nationalhymne der DDR. Dieses Zitat des DDR-Dichters und Kulturministers, Johannes R. Becher, hat Willy Wimmer als Leitthema für sein Buch über den Weg der Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr gewählt.

Frankfurter Rundschau

Heute leider keine Kritiken!

Neue Zürcher Zeitung

Die dunkle Schöne aus Weißrussland.
Roman
Cover: Die dunkle Schöne aus WeißrusslandAlexander Fest Verlag, Berlin 2000, ISBN 9783828601246, Gebunden, 142 Seiten, 15,24 EUR

Aus dem Amerikanischen von Eike Schönfeld. "Sie war ein Held, so raubgierig wie die Männer um sie herum, und ihre Schönheit war wie eine Infektion, gegen die sich niemand schützen konnte. Was ich an Gaben habe, an großen oder nicht so großen, habe ich von ihr. Sie teilte meine Geheimnisse, ich war ihr dunkler kleiner Mann, und zwischen uns gab es Liebe und Hass." Mit diesen Worten beschreibt Jerome Charyn die Liebe zu seiner Mutter, der "dunklen Schönen", einer weißrussischen Jüdin, die als Mädchen von Russland nach New York kam und sich nun mit ihrer jungen Familie in der korrupten Bronx der 40er Jahre durchschlägt. In den Kindheitserinnerungen des damals fünfjährigen Charyn läßt er Faigele, wie sie liebevoll genannt wird, mit all ihrem rätselhaften Charme, ihrer Melancholie und doch Lebenstüchtigkeit wiederauferstehen.

Der Tod des Tangokönigs.
Roman
Cover: Der Tod des TangokönigsUnionsverlag, Zürich 2000, ISBN 9783293201804, Taschenbuch, 254 Seiten, 9,66 EUR

Aus dem Amerikanischen von Jürgen Bürger. Yolanda, die Gangsterbraut, weiß nicht einmal, dass sie mit einem der mächtigsten Koka-Barone Kolumbiens verwandt ist ? mit Ruben Falcone. Yolanda wird als Lockvogel rekrutiert. Ihre Reise führt über New York nach Medellín bis in den kolumbianischen Regenwald. Amerikanische Geheimagenten, der legendäre Tango-König und seine Königin, Todesschwadronen, eine rabiate Straßenkinder-Gang und ein verlorener Indianerstamm, der sich im Regenwald versteckt und auf Kondorfeder-Flügeln fliegt ? in den Wirren der Halb- und der Unterwelt sind alle Figuren überlebensgroß, auch jener weltberühmte kolumbianische Schriftsteller, der Präsident des Landes wird und den Drogenbaron zu seinem Robin Hood macht.

Hebräische Balladen.
In der Handschrift von Else Lasker-Schüler
Cover: Hebräische BalladenJüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 9783633541652, Gebunden, 61 Seiten, 18,41 EUR

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Norbert Oellers. Es sind insbesondere die "Hebräischen Balladen", die Else Lasker-Schülers Ruf als jüdische Dichterin mitbegründeten. Diese Ausgabe bietet einen besonderen Zugang zu jenem Zyklus, in dem sie sich die jüdisch-biblische Welt poetisch anverwandelte. Es ist eine Handschrift, die sie einer Freundin zum Geschenk machte. Die "Hebräischen Balladen", die bereits gedruckt vorlagen, stellte Else Lasker-Schüler für diesen Anlass neu zusammen, den siebzehn handgeschriebenen Gedichten fügte sie eigene Zeichnungen bei. Dichtung und Leben gehen hier, wie so oft bei Else Lasker-Schüler, spielerisch ineinander über: Sie unterzeichnet als Prinz Jussuf, der diese Gedichte "der einzigen, wahren lebenden Prinzessin im Lande" zueignet. Am Ende der Reihe von biblischen Figuren, denen der Zyklus ganz unverwechselbare Gestalt gibt und die von jeher einen festen Platz in der jüdischen Überlieferung haben ? Abraham und Isaak, David und Jonathan, Ruth, Moses und Josua ? steht dabei in dieser Fassung der "Hebräischen Balladen" wie selbstverständlich auch Else Lasker-Schülers alter ego: Jussuf, Prinz von Theben.

Der Tod eines Liberalen.
Erzählungen
Cover: Der Tod eines LiberalenPendragon Verlag, Bielefeld 2001, ISBN 9783929096972, Gebunden, 167 Seiten, 12,68 EUR

Aus dem Polnischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff. Mit "Der Tod eines Liberalen" von Artur Sandauer erscheint nach mehr als fünfzig Jahren eine literarische Entdeckung. Vor der Liquidierung des Ghettos von Sambor floh der Autor mit Mutter und Schwester in ein Versteck. Die Erzählungen führen dem Leser menschliche Regungen wie Hass und Verrat aber auch Freundschaft und Solidarität vor Augen. Witold Gombrowicz schrieb über Artur Sandauer: "Er hat ausgesprochen, was nicht mehr ungesagt bleiben konnte."

Süddeutsche Zeitung

Warten auf die Barbaren.
Roman
Cover: Warten auf die BarbarenS. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 9783100108142, Gebunden, 285 Seiten, 20,40 EUR

Aus dem Englischen von Reinhild Böhnke. Jahrzehntelang ist der Magistrat ein loyaler Diener des Staates gewesen, ohne sich von der vermeintlichen Bedrohung durch die "Barbaren ", einem benachbarten Nomadenstamm, beirren zu lassen. Als jedoch eine Spezialeinheit der Staatspolizei eintrifft, um den Nachweis für kriegerische Absichten der "Barbaren "zu erbringen, wird er Zeuge der grausamen und ungesetzlichen Behandlung von Gefangenen. Vom Mitleid mit den Opfern aufgerüttelt, will der alte Mann ein Zeichen setzen. Gleichsam in einem Akt privater Wiedergutmachung nimmt er ein schwer misshandeltes "Barbaren"-Mädchen bei sich auf, um es schließlich zu seinem Volk zurückzubringen. Diese Expedition brandmarkt ihn als Verräter, er wird nun seinerseits Opfer von öffentlicher Demütigung und Folter.

Die Tageszeitung

Der süße Duft des Todes.
Roman
Cover: Der süße Duft des TodesUnionsverlag, Zürich 2001, ISBN 9783293002784, Gebunden, 208 Seiten, 14,32 EUR

Aus dem mexikanischen Spanisch von Susanna Mende. Loma Grande, ein Dorf in Mexiko. In die nächste Stadt ist man vier Stunden unterwegs. Es gibt keinen Pfarrer, keinen Arzt, keine Behörden. Probleme müssen die Dorfbewohner selber lösen. Als man auf dem Acker die nackte Leiche eines jungen Mädchens entdeckt, schaffen Tratsch, Klatsch und Lügen eine Wahrheit, die nicht mehr aus der Welt zu schaffen ist - eine fatale und unbegreifliche Situation, aus der es für keinen Beteiligten einen Ausweg gibt. Ramon, den alle für den Geliebten der Toten halten, wird ihr Opfer.

Berliner Ausgabe, Band 4: Auf dem Weg nach vorn.
Willy Brandt und die SPD 1947-1972
Cover: Berliner Ausgabe, Band 4: Auf dem Weg nach vornDietz Verlag, Bonn 2000, ISBN 9783801203047, Gebunden, 659 Seiten, 20,35 EUR

Im Auftrag der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung herausgegeben von Helga Grebing, Gregor Schöllgen u. Heinrich A. Winkler. Bearbeitet von Daniela Münkel. Mit der "Berliner Ausgabe" ausgewählter Reden, Artikel und Briefe von Willy Brandt wird erstmals das politische Wirken des bedeutendsten deutschen Sozialdemokraten des 20. Jahrhunderts umfassend dokumentiert. Die einzelnen der zehn Bände zeichnen die Etappen der langen politischen Laufbahn Brandts nach: vom jungen Linkssozialisten, der in die Emigration gezwungen wurde, zum Hoffnungsträger vieler Berliner Sozialdemokraten; vom Regierenden Bürgermeister der geteilten Stadt zum Kanzlerkandidaten der SPD; vom Außenminister der Großen Koalition zum ersten sozialdemokratischen Regierungschef in der Bundesrepublik Deutschland 1969; vom Kanzler - nach seinem Rücktritt - zum Vorsitzenden der Sozialistischen Internationale. Gleichwohl liegt das Schwergewicht der Ausführungen weniger in der Darstellung konkreter Vorkommnisse und Einzelfragen, sondern vielmehr in der Wiedergabe grundsätzlicher und programmatischer Texte.

Berliner Ausgabe, Band 2: Zwei Vaterländer.
Deutsch-Norweger im schwedischen Exil. Rückkehr nach Deutschland 1940-1947
Cover: Berliner Ausgabe, Band 2: Zwei VaterländerDietz Verlag, Bonn 2000, ISBN 9783801203023, Gebunden, 424 Seiten, 20,35 EUR

Im Auftrag des Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung herausgegeben von Helga Grebing, Gregor Schöllgen und Heinrich A. Winkler. Bearbeitet von Einhart Lorenz. Mit der "Berliner Ausgabe" ausgewählter Reden, Artikel und Briefe von Willy Brandt wird erstmals das politische Wirken des bedeutendsten deutschen Sozialdemokraten des 20. Jahrhunderts umfassend dokumentiert. Die einzelnen der zehn Bände zeichnen die Etappen der langen politischen Laufbahn Brandts nach: vom jungen Linkssozialisten, der in die Emigration gezwungen wurde, zum Hoffnungsträger vieler Berliner Sozialdemokraten; vom Regierenden Bürgermeister der geteilten Stadt zum Kanzlerkandidaten der SPD; vom Außenminister der Großen Koalition zum ersten sozialdemokratischen Regierungschef in der Bundesrepublik Deutschland 1969; vom Kanzler - nach seinem Rücktritt - zum Vorsitzenden der Sozialistischen Internationale. Gleichwohl liegt das Schwergewicht der Ausführungen weniger in der Darstellung konkreter Vorkommnisse und Einzelfragen, sondern vielmehr in der Wiedergabe grundsätzlicher und programmatischer Texte.

Küss mich, du Idiot.
Roman
Cover: Küss mich, du IdiotSuhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 9783518411803, Gebunden, 325 Seiten, 20,35 EUR

Aus dem Spanischen von Matthias Strobel. Die junge salvadorianische Frau, die da frisch von ihrem Schweizer Internat in Paris eintrifft und wegen ihrer erlernten Artigkeit prompt in einer Mädchenpension sehr zweifelhaften Rufs landet, heißt Fernanda María de la Trinidad del Monte Montes, und er nennt sie Tarzan. Er, das ist Juan Manuel Carpio, Liedermacher und Gitarrist aus Lima, der die notwendigen Francs zu seinem mageren Lotterleben mit der Mütze in der Hand und dem einen oder anderen Auftritt in Latinolokalen und Diplomatenkreisen verdient. Das Aufeinanderzufliegen geht ganz von selbst, auch wenn die tieftraurigen Liebeslieder, mit denen er sie umgarnt, eigentlich seiner Ehefrau Luisa gelten ...

abgehängt.
Cover: abgehängtS. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 9783100870209, Gebunden, 128 Seiten, 17,38 EUR

Den Himmel kann man nicht abhängen - alles andere schon. Ein anonymer Anrufer bringt den Alltag einer Schriftstellerin aus dem Rhythmus. Er beschimpft sie mit einer eigentümlich warmen Stimme. Als ob nichts gewesen wäre, erledigt sie aber weiterhin ihre Post, geht zum Sushi-Essen und überlegt, wie sie ihrer Tochter eine Tätowierung ausreden könnte. Auch wenn sich nichts wirklich verändert hat, ist doch alles anders geworden. Sie spürt die Angst im Rücken, fühlt sich beobachtet, und vielleicht gibt es ja auch jemanden, der sie ganz einfach abknallen will. Erst als sie sich eine Platte ihres Mannes Serge auflegt, eines Jazzmusikers, kann sie für kurze Zeit vergessen, dass nicht mehr alles in Ordnung ist ...

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