
Bücherschau des Tages vom 17.04.2002
Bücherschau des Tages
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.17.04.2002. Mit Kritiken zu T.C. Boyle: "Schluss mit cool" in der SZ, Götz Aly / Christian Gerlach: "Das letzte Kapitel" in der NZZ, Roland Barthes: "Ich habe das Theater immer sehr geliebt, und dennoch gehe ich fast nie mehr hin" in der NZZ, Christof Hamann: "Seegfrörne" in der NZZ und Anthony Bailey: "Vermeer" in der SZ.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Berliner Ausgabe, Band 7: Mehr Demokratie wagen.
Innen- und Gesellschaftspolitik 1966-1974

J. H. W. Dietz Nachf. Verlag, Bonn 2001,
ISBN
9783801203078, Gebunden, 684
Seiten,
20,35
EUR
Im Auftrag des Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung herausgegeben von Helga Grebing, Gregor Schöllgen und Heinrich A. Winkler. Bearbeitet von Wolther von Kieseritzky. In drei großen Abschnitten entsteht ein Panorama des politischen und gesellschaftlichen Geschehens der Jahre 1966-1974: Die Große Koalition von SPD und CDU 1966-1969; die sozialliberale Koalition von SPD und FDP ab 1969; und schließlich die Zeit nach dem Wahlsieg im November 1972, als die Erosion der Macht des Kanzlers einsetzte: Ob es die Regierungsbildung ist, die Auseinandersetzung mit den Interessengruppen um die richtige Wirtschaftspolitik, der Schock durch die "Ölkrise" mit dem Sonntagsfahrverbot, Konflikte innerhalb der SPD - der Kanzler ist in der Defensive. Die Quellen vermitteln einen Eindruck vom Ringen Brandts um die Gestaltung der Politik, sie offenbaren aber auch bittere Enttäuschungen bis hin zum Rücktritt 1974, der durch seine persönlichen Aufzeichnungen und Gedanken dokumentiert wird.
Hugo von Hofmannsthal: Sämtliche Werke in 38 Bänden. Kritische Ausgabe.
Band 25/2 Operndichtungen. Teilband 3/2: Die ägyptische Helena; Opern- und Singspielpläne

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2001,
ISBN
9783107315451, Gebunden, 656
Seiten,
203,49
EUR
Veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift. Herausgegeben von Rudolf Hirsch und anderen. Die Edition bietet das gesamte, heute über mehrere Archive verstreute handschriftliche Material zu dem Werk und verfolgt unter Heranziehung zahlreicher, bislang unpublizierter Zeugnisse dessen Entstehung von einer frühen Konzeption als Farce (1919) bis hin zu der in Zusammenarbeit mit Richard Strauss über mehrere Zwischenstadien erreichten Endfassung (1924), aus der schließlich das Libretto hervorgeht. (Die Uraufführung der 1925 - 1927 komponierten Oper fand 1928 in Dresden statt.) Der reichhaltige Kommentar erschließt darüber hinaus eine Vielzahl bislang unbekannter Quellen. Ergänzt wird der Band durch sieben zwischen 1895 und 1923 notierte Opern- und Singspielpläne, die an Motive von Goethe, Heine und Schubert sowie aus 1001 Nacht anknüpfen.
Hand aufs Herz.
Helmut Schmidt im Gespräch mit Sandra Maischberger

Econ Verlag, München 2002,
ISBN
9783430179645, Gebunden, 242
Seiten,
20,00
EUR
Warum in die Politik gehen, wo man doch in der Wirtschaft so viel mehr verdienen kann? Warum die Ochsentour auf sich nehmen, wo doch andernorts so viel schneller Karriere zu machen ist? Warum sich von früh bis spät der Häme der Medien aussetzen, wo doch das Mediengeschäft selbst voller Verlockungen ist? Unter der Gesprächsleitung der TV-Journalistin Sandra Maischberger beantwortet Altbundeskanzler Helmut Schmidt die Fragen junger Leute rund um das Thema Politik.
Albert Finck und die Nationalhymne.
Eine Lebensreise vom Kaiserreich zur Bundesrepublik
Plöger Verlag, Annweiler 2002,
ISBN
9783898571357, Gebunden, 176
Seiten,
16,80
EUR
Frankfurter Rundschau
Heute leider keine Kritiken!
Neue Zürcher Zeitung
Harvard Design School Guide to Shopping.
Project on the City Vol.2. Englisch

Taschen Verlag, Köln 2001,
ISBN
9783822860472, Broschiert, 800
Seiten,
45,00
EUR
Edited by Chuihua Judy Chung, Jeffrey Inaba, Rem Koolhaas et al.. This is a series of essays, statistical analyzes and reflections that together portray the people, techniques, ideologies, inventions, and spaces by which shopping has refashioned the city.
Das letzte Kapitel.
Der Mord an den ungarischen Juden

Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Stuttgart 2002,
ISBN
9783421055057, Gebunden, 481
Seiten,
35,00
EUR
Zum Mord an den ungarischen Juden 1944 führten deutsche Verfolgungserfahrung, der Vernichtungswille der ungarischen Rechten und kühle politische Erwägungen. Dieses Buch schildert und erklärt auch das ungeheure Tempo dieser Vernichtungsaktion. Bis zur Besetzung Ungarns durch die Deutschen am 19. März 1944 konnten die 800.000 ungarischen Juden einigermaßen sicher leben. Mit den deutschen Truppen rückte auch das Kommando Eichmann in Budapest ein. Binnen sieben Wochen deportierte er mit den ungarischen Behörden 440.000 ungarische Juden nach Auschwitz. Die Autoren stellen erstmals dar, wie das Zusammenspiel unterschiedlicher Interessen auf deutscher und ungarischer Seite dieses ungeheuerliche Verbrechen ermöglichte.
Ich habe das Theater immer sehr geliebt, und dennoch gehe ich fast nie mehr hin.
Schriften zum Theater

Alexander Verlag, Berlin 2001,
ISBN
9783895810633, Kartoniert, 347
Seiten,
24,90
EUR
Herausgegeben von Jean-Loup Riviere. Aus dem Französischen von Dieter Hornig. In diesem Band ist eine Auswahl von zweiundfünfzig Texten über das Theater versammelt, die teils in der von Barthes mitbegründeten Theaterzeitschrift "Theatre populaire", teils in Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Eine Sammlung seiner Texte zum Theater wollte er bereits seit Mitte der siebziger Jahre herausgeben, verschob dieses Vorhaben jedoch immer wieder auf später; nach seinem Unfalltod wurde die Veröffentlichung der Texte von verschiedenen Seiten mehrfach verhindert. Diese Auswahl - die der Herausgeber mit Barthes noch zu dessen Lebzeiten zusammengestellt hat - liegt erstmals in einem Band vor.
Seegfrörne.
Roman

Steidl Verlag, Göttongen 2001,
ISBN
9783882437805, Gebunden, 184
Seiten,
16,36
EUR
Der "gefrorene See" ist ein seltenes Naturschauspiel: Der Bodensee wird zu einer einzigen Eisfläche und verbindet seine Ufer miteinander. Die Anrainer nennen es Seegfrörne. Zur letzten Seegfrörne im Jahr 1963 hatte sich der junge Robert Teiler auf den Weg über das Eis gemacht; seither gilt er als verschollen. Viel später interessiert sich wieder jemand für sein Schicksal: Höfe, der Chronist einer kleinen Seegemeinde. Er wurde in den Ort geholt, um dessen Vergangenheit zu schildern, doch seine Recherchen zur Seegfrörne führen ihn immer wieder zum ungeklärten, geheimnisvollen Schicksal des Jungen...
Rudolf von Alt.
Mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG. 2. erweiterte Auflage

Böhlau Verlag, Wien 2001,
ISBN
9783205993971, Gebunden, 417
Seiten,
78,30
EUR
Unter Mitarbeit von Gabriela Koschatzky-Elias. Mit 222 zum Teil farbigen Abbildungen. Die Basis dieses Bandes bildet eine Sammlung von Werken des Malers Rudolf von Alt (1812-1905), welche die Raiffeisenzentralbank erwerben und dadurch geschlossen aufbewahren konnte. Die noch nie publizierte Fülle von Hauptwerken entstammt einer alten Privatsammlung und ist bislang kaum bekannt. Damit verbunden wird die Neuauflage der 1973 erschienenen, seit über zwei Jahrzehnten völlig vergriffenen Alt-Monografie mit einer detailreich erfassten Lebensschilderung des Künstlers und dem grundlegenden chronologischen Werkverzeichnis.
Tino.
König des Untergrunds. Die wilden Jahre der Halbstarken und Rocker

Orell Füssli Verlag, Zürich 2002,
ISBN
9783280028216, Gebunden, 240
Seiten,
29,50
EUR
Mit Fotos von Karlheinz Weinberger. Tino, das ist die abenteuerliche Geschichte des Gründers der Schweizer Hell's Angels, zu einer Zeit, als in der bürgerlichen Schweiz Petticoat und Elvis-Tolle, Halbstarke und Gammler zu einem sichtbaren Phänomen in den Städten werden. Was dem braven Bürger Schreck einjagen könnte, finden sie gut, die jungen Leute, die sich am Rande der Gesellschaft treffen. Ihr Idol ist Tino, der in Halbstarkengruppen, bei den Rockern und schließlich bei den Hell's Angels mitmischt - ein Symbol des anarchischen Aufruhrs. Als er 1981 im fernen Bolivien stirbt, findet auch eine Epoche schweizerischer Jugendkultur ihr Ende. Willi Wottreng hat sie akribisch nachgezeichnet
Süddeutsche Zeitung
Vermeer.

Siedler Verlag, Berlin 2001,
ISBN
9783886807451, Gebunden, 302
Seiten,
24,90
EUR
Übersetzt von Bettina Blumenberg. Mit 50 Abbildungen. 1653 wurde der 21-jährige Gastwirtssohn Johannes Vermeer in Delft in die Lucas-Gilde seiner Stadt aufgenommen. Vermeer erfreute sich bis zu seinem Tod 1675 allseitiger Anerkennung als Maler in seinem Ort. Aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte die Welt sein Genie. Anthony Bailey zeichnet ein Porträt von Vermeers Leben und Werk. Er macht die Atmosphäre des 17. Jahrhunderts lebendig, stellt uns die zeitgenössischen Künstler vor und zeichnet Vermeers häusliches Leben nach. Bailey erschließt das Wissen und die Kunstfertigkeit hinter den ruhigen, geheimnisvollen Bildern, erläutert Vermeers raffinierte Technik der Perspektive und seine Methode der räumlichen Verdichtung mit Hilfe der Camera obscura.
Schluss mit cool.
Erzählungen

Carl Hanser Verlag, München 2002,
ISBN
9783446201262, Gebunden, 388
Seiten,
19,90
EUR
Aus dem Amerikanischen von Werner Richter. Boyle behandelt in seinen neuesten Geschichten Alltagsschicksale und merkwürdige Angewohnheiten amerikanischer Bürger. Er erzählt von super-coolen Vätern, tatkräftigen Greisinnen, schrillen Athletinnen und einsamen Männern.
Die Tageszeitung
Kunst nach Ground Zero.
Kulturkonsum - Dienstleister, Spaßgesellschaft, 11. September: Hat Gegenwartskunst noch Zukunft?

DuMont Verlag, Köln 2002,
ISBN
9783832171889, Kartoniert, 224
Seiten,
19,90
EUR
Herausgegeben von Heinz Peter Schwerfel. Ground Zero - das mit Kerosin leer gesprengte Brachland im südlichen Manhatten, ist im Sprachgebrauch der Massenmedien Schlagwort für eine zerstörte Stadtlandschaft, für einen in seinem spektakulären Nihilismus konkurrenzlos erfolgreichen Terroranschlag gegen abendländisches Denken. Ground Zero ist der Anlass, nach Gegenwart und Zukunft eines der bisher wichtigsten Parameter eben dieses Denkens zu fragen: der Kunst.
Die Welt
Heute leider keine Kritiken!
Die Zeit
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Deutschlandfunk
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Deutschlandfunk Kultur
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