
Bücherschau des Tages vom 04.03.2003
Bücherschau des Tages
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.04.03.2003. Mit Kritiken zu Dubravka Ugresic: "Lesen verboten" in der FR, Kirsten Jüngling / Brigitte Roßbeck: "Katia Mann" in der SZ, Martin Z. Schröder: "Allgemeine Geschäftsbedingungen" in der NZZ, Inge Jens / Walter Jens: "Frau Thomas Mann" in der SZ und Istvan Örkeny: "Minutennovellen" in der TAZ.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Schade, dass sie eine Hure war.

Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2002,
ISBN
9783878778745, Gebunden, 184
Seiten,
28,00
EUR
Aus dem Englischen von Bernhard K. Tragelehn. Mit Materialteil. 1633 in London uraufgeführt, handelt dieses im Renaissance-Italien spielende Stück von Intrigen, Inzest und allerlei Verwicklungen. In prallen, teils sinnlichen, teils grotesk-grausamen Bildern zeigt der Shakespeare-Zeitgenosse John Ford in seinem Drama die Macht der Liebe gegenüber einer verkommenen Gesellschaft auf.
Der Wechselbalg.

Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2002,
ISBN
9783878777724, Gebunden, 169
Seiten,
28,00
EUR
Aus dem Englischen von Bernhard K. Tragelehn. Mit Materialteil. Eine Neuübersetzung des wüsten Hofdramas von 1624 um verlorene Unschuld, Liebesverbrechen, Wahnsinn und Verrat.
Maos Mann in Bonn.
Vom Journalisten zum Botschafter

Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2002,
ISBN
9783797308184, Gebunden, 205
Seiten,
19,90
EUR
Mit Anmerkungen von Jörg-M. Rudolph und einem Vorwort von Walter Scheel. Wang Shu war der erste Botschafter, der China in der Bundesrepublik Deutschland vertrat. Sein Bericht über die schwierigen Anfänge der deutsch-chinesischen Beziehungen ist ein Stück Zeitgeschichte und erlaubt zugleich einen authentischen Blick in das Denken chinesischer Außenpolitiker.
Frankfurter Rundschau
Lesen verboten.

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002,
ISBN
9783518413159, Gebunden, 238
Seiten,
22,90
EUR
Aus dem Kroatischen von Barbara Antkowiak. Die weitreichenden Veränderungen im Gefolge der Herausbildung eines globalen Marktes für Literatur bis in ihre sprechenden Details schildert Dubravka Ugresic in ihren neuen Essays. Ihr Befund lautet: Galten als zur Weltliteratur zugehörig bisher Bücher, die qualitativen Maßstäben genügten, wird der Begriff gegenwärtig quantitativ verstanden: Zur Weltliteratur zählt nur noch, was sich auf der ganzen Welt verkaufen lässt. Das hat zur Konsequenz: Autoren und Leser sprachlicher Kunstwerke werden an den Rand der Kultur gedrängt, wie den Rauchern sind ihnen die unvorteilhaftesten Reservate vorbehalten.
Neue Zürcher Zeitung
Heinz Hossdorf - Das Erlebnis Ingenieur zu sein.

Birkhäuser Verlag, Basel 2002,
ISBN
9783764360504, Gebunden, 272
Seiten,
58,00
EUR
Eine umfassende Monografie der Bauten und Arbeiten des Ingenieurs und Architekten Heinz Hossdorf. Mit einem Beitrag von Peter Dietz und einem Vorwort von Jose Antonio Torroja. Die Bedeutung Hossdorfs für das architektonischen Geschehen der 50er bis 70er Jahre ist erst in jüngster Zeit erkannt worden. In dem Privatinstitut des Bauingenieurs entstand ein eigenes Modellversuchslaboratorium in dem er neuartige Messgeräte bis hin zu kompletten computergesteuerten Versuchs- und Berechnungssystemen, wie die weltweit beachtet "Hybridstatik", entwickelte. Fasziniert von der sich mit dem Computer eröffneten Möglichkeit der dreidimensionalen Darstellung, konzentrierte Hossdorf sich in den frühen 80er Jahren auf die Entwicklung entsprechender Software. Seiner Zeit damals weit voraus, zählt Hossdorf heute zu den Pionieren der virtuellen Darstellung der dinglichen Welt.
Allgemeine Geschäftsbedingungen.
Roman

Alexander Fest Verlag, Berlin 2002,
ISBN
9783828601024, Gebunden, 304
Seiten,
17,90
EUR
Savio, gerade achtzehn geworden, kennt sich in Kaufhäusern bestens aus. Er ist ein Ladendieb, immer gut gelaunt, keiner kommt ihm auf die Schliche. Eines Tages passiert, was ihn selbst verblüfft: Er raubt einen Schüler aus, einfach so. Weil der ihm eine Pistole andichtet, landet Savio als Untersuchungshäftling hinter Gittern. Dort will ihn ein hypochondrischer Pädagoge Ordnung lehren, ist aber mit seinen Gedanken meist woanders. Savio erfährt Ohnmacht und Einsamkeit und freut sich über eine Fliege, die in der Zelle über seine Hand spaziert. Wochen vergehen, bis es der Anwältin gelingt, seine Entlassung durchzusetzen. Das soziale Netz soll Savio auffangen. Statt dessen verheddert er sich darin.
Die Brigantin oder Cromwells Königsrichter.

NZZ libro, Zürich 2002,
ISBN
9783858239686, Gebunden, 320
Seiten,
33,00
EUR
Mit acht Bildtafeln. Das tödliche Attentat von Lausanne erschüttert 1664 eine Gemeinschaft im Exil: britische Republikaner, die sich nach dem Sturz des Cromwell-Regimes ins bernische Waadtland geflüchtet haben. Unter den einstigen Machthabern findet sich der Reitergeneral Edmund Ludlow. Für die Agenten britischer und französischer Geheimdienste ist er die Zielperson Nummer eins. Nach zeitgenössischen Berichten und Akten schildert Hans Peter Treichler das wechselvolle Schicksal dieser Handvoll Verschworener. Welche Rolle spielt hier Sebastienne de Pierrefleur? Die junge Patrizierin aus dem Städtchen Orbe schliesst sich dem Agenten Louis Deprez an, dem Urheber mehrerer Anschläge. Ist sie Mitwisserin, Komplizin oder unschuldiges Opfer? Eine Saga rund um Gerechtigkeit, Liebe und Zuflucht im Exil.
Born Bad.
Stories

Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2002,
ISBN
9783821809236, Gebunden, 220
Seiten,
18,90
EUR
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Bürger. Drop-Outs, Schizos, Junkies, Killer, Depressive und Verlierer - in seinen ebenso düsteren wie brillanten Stories sammelt Andrew Vachss sie ein, gibt ihnen ein Gesicht, eine Stimme - und lässt sie agieren. "Ich bin vielleicht kein guter Schriftsteller", sagt Vachss in der Einführung zu Born Bad, "aber ich schreibe aus gutem Grund."
Süddeutsche Zeitung
Frau Thomas Mann.
Das Leben der Katharina Pringsheim

Rowohlt Verlag, Reinbek 2003,
ISBN
9783498033385, Gebunden, 352
Seiten,
19,90
EUR
Mit 58 Fotos. Katia Mann, geboren 1883 in Feldafing, gestorben 1980 in Kilchberg bei Zürich, ist eine Legende. Jeder Leser der Werke Thomas Manns kennt diese Frau. Doch was weiß man wirklich über sie, die in ihrem Memoiren sagte, daß sie nie in ihrem Leben habe tun können, was sie gern getan hätte? War die kluge und schöne Tochter aus reichstem Münchener Hause, die erfolgreiche Studentin der Mathematik und Physik nach ihrer Heirat nur noch "Frau Thomas Mann", wie auf ihrem Briefkopf stand?
Katia Mann.
Die Frau des Zauberers. Biografie

Propyläen Verlag, München 2003,
ISBN
9783549071915, Gebunden, 416
Seiten,
22,00
EUR
Eine Biografie Katia Manns, der Frau des Jahrhundertdichters. Sie war die lenkende Hand im Hintergrund und schrieb an der Erfolgsstory Thomas Manns maßgeblich mit. Der Blick auf diese eindrucksvolle Frau vervollständigt das Bild, das wir von der bedeutendsten deutschen Familie des 20. Jahrhunderts haben.
Die Frau des Philosophen.
Vom Traum zum Trauma - ein autobiografischer Rückblick

Schwabe Verlag, Basel 2002,
ISBN
9783796519277, Gebunden, 420
Seiten,
19,50
EUR
Herausgegeben und mit einer Zeittafel, einigen Erläuterungen und einem Nachwort versehen von der Tochter Erna W. Seeberger. Vier Bücher sind von 1961 bis 1968 in renommierten Verlagen unter dem Namen ihres Mannes erschienen: zuerst das vielbeachtete große Werk zu Hegels Philosophie des Geistes, dann drei philosophische Bücher zu Pädagogik und Politik. Zwischen 1957 und 1976 erschienen zudem zahlreiche Artikel in wichtigen Zeitungen und Fachzeitschriften. Geschrieben hat sie alle nicht der "bekannte Zürcher Hegelforscher" Wilhelm Seeberger, sondern die "Frau des Philosophen", Erna Seeberger-Sturzenegger.
Die Tageszeitung
Rudolf Bahro - Glaube an das Veränderbare.
Eine Biografie

Ch. Links Verlag, Berlin 2002,
ISBN
9783861532705, Gebunden, 656
Seiten,
29,90
EUR
Rudolf Bahro ist ein Philosoph, der aus der Enge der DDR heraus radikal systemkritisch sowie global und ökologisch gedacht hat. Bekannt wurde er 1977 durch sein Buch "Die Alternative", eine Abrechnung mit dem System der "organisierten Verantwortungslosigkeit" im "realexistierenden Sozialismus", für die er ins Gefängnis nach Bautzen kam. Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik entwickelte sich Bahro zu einem Vordenker der Öko- und Friedensbewegung sowie zum fundamentalen Kritiker einer Arbeits- und Lebensweise, die nach seiner Auffassung die Menschheit immer schneller an den Rand des Abgrunds führt. Die Biografie zeigt Rudolf Bahro nicht nur als politischen Akteur und als Wissenschaftler, sondern beleuchtet auch seine Lebensweise und seine vielfältigen, oft konfliktreichen persönlichen Beziehungen. Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung.
31 Songs.

Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2003,
ISBN
9783462032208, Gebunden, 160
Seiten,
14,90
EUR
Aus dem Englischen von Clara Drechsler und Harald Hellmann. Nick Hornby liebt Popmusik, das weiß man spätestens seit seinem Roman "High Fidelity". In diesem Buch nun schreibt er über Popmusik und erzählt mit viel Selbstironie über seine augenblicklichen Lieblingssongs.
Terrorismus.
Ein Handbuch über Täter und Opfer

Deutsche Polizeiliteratur Verlag, Hilden 2002,
ISBN
9783801104573, Gebunden, 528
Seiten,
29,90
EUR
Unter Mitarbeit von Thomas Gandow, Rainer Glagow und anderen. Das Buch gibt einen Überblick über die neuen terroristischen Bedrohungen. Neben den aktuellen Erscheinungsformen des Terrorismus werden aber auch die fließenden Grenzen zwischen Kriminalität, Verbrechen und Krieg, die nachrichtendienstlichen sowie militärischen Aspekte der Terrorismusbekämpfung und die psychosozialen Hilfen für die Opfer vorgestellt.
Bouvard und Pecuchet im Reich der Sinne.
Eine Tischrede
Gachnang und Springer Verlag, Berlin - Bern 1998,
ISBN
9783906127569, Broschiert, 56
Seiten,
12,00
EUR
Oswald Wiener, legendäres Mitglied der "Wiener Gruppe", bekannt durch seinen Roman "Die Verbesserung von Mitteleuropa", hielt am 27. Juni 1998 zur Eröffnung der Sommerakademie im Bregenzerwald, eine fintenreiche Tischrede: Bouvard & Pecuchet, in Anspielung an das geplante, aber nicht mehr realisierte 11. Kapitel des Romanfragments von Gustave Flaubert. Der vor allem in Künstlerkreisen geschätzte Wiener Dichter feiert in dieser Rede den Höhepunkt des Dilletantismus durch Genuss und Sublimierung.
Minutennovellen.

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002,
ISBN
9783518223581, Gebunden, 176
Seiten,
12,80
EUR
Ausgewählt und aus dem Ungarischen übersetzt von Terezia Mora. Mit einem Nachwort von György Konrad. Der ungarische Schriftsteller Istvan Örkeny (1912-1979) hat eine literarische Form erfunden: die Mininovelle, deren Lektüre nicht mehr als eine Minute beansprucht und deren Titel unmißverständlich sein muß wie die Nummer einer Straßenbahn. In diesen "Märchen aus dem 20. Jahrhundert" (György Konrad) lesen wir von einem kleinen Mädchen in Rußland, das fasziniert die neue Leica-Kamera betrachtet, mit der die Hinrichtung seiner Mutter aufgenommen wird; von einer Tulpe, die sich vom Fensterbrett stürzt, weil sie keine Tulpe mehr sein will; oder von der Pförtnerin eines Unternehmens, die zwanzig Jahre lang die selbe Auskunft gibt, bis sie eines Tages einen unerhörten Satz spricht und für Sekunden ein Loch in die Welt schlägt.
Die Welt
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