
Bücherschau des Tages vom 10.06.2003
Bücherschau des Tages
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.10.06.2003. Mit Kritiken zu Peter Kurzeck: "Als Gast" in der FR, Anonyma: "Eine Frau in Berlin" in der SZ, Peter Kurzeck: "Als Gast" in der SZ, Norbert Mappes-Niediek: "Balkan-Mafia" in der TAZ und John Rawls: "Gerechtigkeit als Fairness" in der NZZ.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Diesmal.
Analysen zur Nationalratswahl 2002

Molden Verlag, Wien 2003,
ISBN
9783854850946, Gebunden, 160
Seiten,
16,80
EUR
Das Ergebnis der Nationalratswahl am 24. November 2002 hat das politische Kräfteverhältnis in Österreich auf den Kopf gestellt. Die Zeit der Erosion der Großparteien scheint beendet, ebenso die Ära Haider. Die Neuformierung findet in der politischen Mitte statt, die ÖVP ist dabei die bestimmende Kraft. Das Buch leuchtet die Hintergründe dieser Entwicklung aus: Mit einem Befund der Wahlforschung, einer Analyse des Scheiterns der FPÖ, eine Darstellung, warum die SPÖ die Versteinerung des sozial-liberalen Konsenses verschlafen hat und eine Mutmaßung darüber, warum die Intellektuellen ihre Welt in Österreich nicht mehr verstehen.
Die polnische Heimatarmee.
Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg

Oldenbourg Verlag, München 2003,
ISBN
9783486567151, Gebunden, 948
Seiten,
49,80
EUR
Unter Mitarbeit von Jerzy Kochanowski. Die Armia Krajowa war im Zweiten Weltkrieg die zentrale Trägerin des bewaffneten Widerstandes im polnischen Untergrundstaat. Sie wurde von der polnischen Exilregierung in London gelenkt und 1944 von der Roten Armee gewaltsam aufgelöst. Der Sammelband bietet eine umfassende Darstellung der polnischen Heimatarmee seit 1939 und des schwierigen Umganges mit ihrer Geschichte. Vor dem Hintergrund der komplizierten ethnischen und territorialen Gemengelage in der Region werden neben dem internationalen Forschungsstand auch aktuelle Diskussionen in Polen, Deutschland und den Nachfolgestaaten der UdSSR transparent.
Zwangsarbeit für den Verbündeten.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen der italienischen Militärinternierten in Deutschland 1943 - 1945

Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2002,
ISBN
9783484820999, Gebunden, 719
Seiten,
104,00
EUR
Nahezu eine halbe Million italienischer Militärinternierter arbeitete zwischen 1943 und 1945 in der deutschen Rüstungsindustrie. Ihr Einsatz stellte den letzten spürbaren Einschnitt in der nationalsozialistischen Ausländerbeschäftigung dar. Auf der Basis umfassender Archivstudien, mündlicher und schriftlicher Befragungen wie auch der Erinnerungsliteratur zeichnet die Untersuchung eine detailgenaue Analyse der sozialen Realität dieser Gefangenen. Dabei werden die Entscheidungsprozesse im späten Nationalsozialismus ebenso beleuchtet wie die Auswirkungen der disparaten Politik für die Betroffenen. Besondere Aktualität erhält das Buch angesichts der Diskussion um eine angemessene Entschädigung der Zwangsarbeiter.
Der SS-Mann.
Josef Blösche. Leben und Sterben eines Mörders
Droemer Knaur Verlag, München 2003,
ISBN
9783426273104, Gebunden, 320
Seiten,
19,90
EUR
Ein Foto von ungeheurer Symbolkraft: April/Mai 1943 im Warschauer Ghetto. Ein kleiner polnischer Junge, dem die Angst ins Gesicht geschrieben steht, wird mit erhobenen Händen abgeführt. Im Hintergrund hält einer seiner Bewacher das Maschinengewehr im Anschlag. Jeder hat dieses Bild schon mal gesehen, doch kaum jemand weiß, was sich hinter dieser erschütternden Szene verbirgt. Zum ersten Mal erzählen Heribert Schwan und Helgard Heindrichs jetzt die Geschichte des SS-Mannes, der mitleidlos und ungerührt hier seinen Dienst versieht: Josef Blösche, 32 Jahre alt, hundertfacher Mörder, bekannt und gefürchtet für seine einzigartige Grausamkeit. Wie wird ein Mensch zu einer derartigen Bestie in Menschengestalt - das ist die Kernfrage, der dieAutoren nachgehen. Indem sie die Geschichte des Josef Blösche anhand von Dokumenten und Zeugenaussagen rekonstruieren, entsteht das Psychogramm eines Mannes, der das perfekte Werkzeug seiner Zeit war.
Vorteile und Anreize.
Zur Grundlegung einer Ethik der Zukunft
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2002,
ISBN
9783161479045, Broschiert, 274
Seiten,
39,00
EUR
Kommentare und Kolumnen 1909 - 1935.
Ausgewählte Schriften, Band 3

Manuscriptum Verlag, Waltrop und Leipzig 2002,
ISBN
9783933497543, Gebunden, 314
Seiten,
25,00
EUR
Aus dem Amerikanischen von Joachim Kalka, Werner Schmitz, Heinrich Spies, Helmut Winter und Hans Wolf. H. L. Mencken, als sprachmächtiger Essayist und Journalist in den USA fast eine Institution, war im deutschen Sprachraum in den letzten Jahrzehnten so gut wie vergessen. Seine Wiederentdeckung konnte nur eine Frage der Zeit sein. Menckens Stil ist eine Mischung aus präziser Beobachtung und schamlos persönlichem Urteil, aus historischer Analyse und derber Satire, aus teutonischer Grobheit und amerikanischer Unbekümmertheit.
Mit Gott gegen alle.
Amerikas Kampf um die Weltherrschaft

Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Stuttgart - München 2003,
ISBN
9783421057587, Gebunden, 287
Seiten,
22,90
EUR
An der Spitze der USA steht seit 2001 ein Präsident, der gemeinsam mit seinen Ministern, Militärs und Geheimdiensten die Welt beherrschen will. Die einzig verbliebene Weltmacht verfolgt das Ziel imperialer Machtausweitung. Der bevorstehende Krieg gegen den Irak dient nicht allein dem Kampf gegen das Böse, sondern vorrangig dem eigenen Weltherrschaftsanspruch. Peter Pilz, Mitglied der sicherheitspolitischen Ausschüsse des österreichischen Parlaments und des Nationalen Sicherheitsrats, klagt die Supermacht an. Er beschreibt die Planung der Kriege, die militärische Strategie der neuen Waffen, den Kampf gegen den inneren Feind und das System aus Satelliten und Statthaltern. Sein Fazit: "Die Welt kann sich die USA nicht mehr leisten - die Zeit ist reif für eine Alternative.
Der entzauberte Markt.
Eine wirtschaftsethische Orientierung

Herder Verlag, Freiburg 2002,
ISBN
9783451279355, Gebunden, 222
Seiten,
19,90
EUR
Ist der globale Markt der neue Gott: alllwissend, allmächtig und allgegenwärtig? Er fordert von uns immer größere Opfer im Namen einer vermeintlich wertfreien ökonomischen Rationalität. Doch wertfreie Ökonomie ist eine Mär! Zunehmende Alltagshektik, Arbeitsplatzabbau bei steigenden Managergehältern, weltweiter Konkurrenzkampf der Wirtschaftsstandorte - wir sind hilflos im entfesselten Markt? Ein Buch gegen Abzockermentalität von oben und Ohnmachtsgefühle von unten.
Frankfurter Rundschau
Als Gast.
Roman

Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main und Basel 2003,
ISBN
9783878778257, Gebunden, 432
Seiten,
24,00
EUR
Wie hoffen geht, weißt du! Als Gast zieht der heimatlose Erzähler vorerst vorübergehend in eine bis auf weiteres geliehene kleine Dachwohnung in der Eppsteiner Straße. Freundliche Eltern aus Carinas Kinderladen haben ihn dazu eingeladen. Frankfurt am Main im März 1984. Noch kein Frühling. Peter Kurzeck schreibt sein mit "Übers Eis" begonnenes Projekt fort: die minutiöse Beschreibung von Wirklichkeit setzt einen kunstvollen Strom von Erinnerungen, Wahrnehmungen und Assoziationen frei. Über die Autobiografie hinaus entsteht so eine poetische Chronik, eine Stadt- und Zeitgeschichte, ein Buch über Deutschland.
Neue Zürcher Zeitung
Gerechtfertigte Ungleichheiten.
Grundsätze sozialer Gerechtigkeit

Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2002,
ISBN
9783110176261, Broschiert, 341
Seiten,
29,95
EUR
Bei den Auseinandersetzungen um Arbeitsmarktpolitik, Steuerpolitik, Erziehungspolitik, Meinungs- und Willensfreiheit steht immer auch die grundsätzlichere Frage zur Debatte, was wir unter "sozialer Gerechtigkeit" verstehen. In "Gerechtfertigte Ungleichheiten" werden die Grundzüge einer Theorie sozialer Gerechtigkeit entwickelt. Es handelt sich um eine egalitäre Theorie, die soziale Ungleichheit ausdrücklich zulässt, diese aber an das Vorliegen bestimmter öffentlicher Rechtfertigungsgründe bindet.
Die unbekannten Europäer.
Fotoreise zu den Aromunen, Sepharden, Gottscheern, Arbereshe und Sorben

Otto Müller Verlag, Innsbruck 2003,
ISBN
9783701310609, Gebunden, 304
Seiten,
24,00
EUR
Mit Texten von Karl-Markus Gauß.
Blue Tango.
Roman

C.H. Beck Verlag, München 2003,
ISBN
9783406502637, Gebunden, 304
Seiten,
19,90
EUR
Aus dem Englischen von Hansjörg Schertenleib. Ein authentischer Mordfall aus dem Jahre 1952 im nordirischen Belfast ist die Folie für Eoin McNamees Roman, einem Requiem für Unschuld und Unglück, und die Geschichte eines eklatanten Justizirrtums. Am 13. November 1952 wird die Leiche der neunzehnjährigen Patricia Curren in die Praxis des Familienarztes gebracht. Bei den nun einsetzenden Ermittlungen gelingt es den Beteiligten offenbar, alles zu vertuschen. Da sind die Gerüchte über Patricias Promiskuität, die unglückliche, ewig mit ihrer Ehe, aber auch mit der Tochter hadernde Mutter, der übermächtige und gleichzeitig hochverschuldete Vater, Richter Curren, der die Familie in ihrem düsteren Haus einsperren will, und schließlich der Bruder, am Tag Anwalt und nachts ein religiöser Eiferer, der sich geißelt und von der Mutter vergöttert wird. Verurteilt aber wird Iain Hay Gordon, ein junger Soldat, der kein Alibi hat. Erst im Jahr 2000 wird das Fehlurteil gegen ihn aufgehoben ?
Gerechtigkeit als Fairness.
Ein Neuentwurf

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003,
ISBN
9783518583661, Gebunden, 320
Seiten,
24,90
EUR
Aus dem Englischen von Joachim Schulte. 32 Jahre nach der Veröffentlichung seines fulminanten vertragsrechtlichen Gedankenexperiments, "Eine Theorie der Gerechtigkeit", erscheint nun der Neuentwurf, in dem Rawls auf Einwände und Fragen seiner Kritiker reagiert. Er wendet sich darin vor allem dem Begriff der "Justice as Fairness" zu und präsentiert ihn anstelle einer weit ausgreifenden moralischen Doktrin "als eine politische Konzeption der Gerechtigkeit". Diese Umorientierung macht die Vorführung der Ausgangsideen in veränderter Bedeutung und Signifikanz ebenso nötig wie die Integration vollkommen neuer Aspekte. Rawls? Ziel: die realistischere Vorgabe eines gut geordneten Gemeinwesens.
Johann Heinrich Voß und 'Tausend und eine Nacht'.
Johann Heinrich Voß als Übersetzer Antoine Gallands

Königshausen und Neumann Verlag, Würzburg 2002,
ISBN
9783826023729, Broschiert, 186
Seiten,
25,00
EUR
Johann Heinrich Voß hat 1781 bis 1785, nach Abschluß der Arbeiten an der ersten Fassung seiner deutschen Odyssee, eine Übersetzung von Antoine Gallands Werk «Les mille et une nuit» in sechs Bänden vorgelegt. Er selbst hat sie später kaum mehr erwähnt, und die Voß-Forschung hat sie als unbedeutende "Brotarbeit" abgetan, wenn nicht ignoriert. Dabei war sie das einzige Werk erzählender Prosa, das Voß jemals veröffentlicht hat. Der Verfasser bietet eine knappe Einführung in das Gallandsche Werk und seine Wirkung und analysiert dann zum ersten Mal die Voß'sche Übersetzung.
Süddeutsche Zeitung
Que se vayan todos!.
Krise und Widerstand in Argentinien
Assoziation A Verlag, Berlin 2003,
ISBN
9783935936194, Kartoniert, 180
Seiten,
14,00
EUR
Herausgegeben vom Colectivo Situaciones.
Eine Frau in Berlin.
Tagebuch-Aufzeichnungen vom 20. April bis 22. Juni 1945

Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2003,
ISBN
9783821845340, Gebunden, 291
Seiten,
27,50
EUR
Wer erfahren will, wie es wirklich war, wird sich an die Frauen halten müssen. Denn die Männer haben sich in den Ruinen als "das schwächere Geschlecht" gezeigt. So sieht es die Autorin dieses Buches, die das Ende des Krieges in Berlin erlebt hat. Ihre Aufzeichnungen sind frei von jeder Selbstzensur. Ohne die geringste Retouche sind sie 1959 in einem kleinen Schweizer Verlag erschienen. Seitdem waren sie nicht mehr zugänglich; erst nach dem Tod der Verfasserin ist eine Neuausgabe möglich geworden. Nicht das Ungewöhnliche wird in diesem einzigartigen Dokument geschildert, sondern das, was Millionen von Frauen erlebt haben: zuerst das Überleben in den Trümmern, ohne Wasser, Gas und Strom, geprägt von Hunger, Angst und Ekel, und dann, nachder Schlacht um Berlin, die Rache der Sieger. Von jenem Selbstmitleid, an dem die geschlagenen Deutschen litten, fehlt hier jede Spur. Illusionslose Kaltblütigkeit, unbestechliche Reflexion, schonungslose Beobachtung und makabrer Humor zeichnen das Tagebuch aus. Lakonisch stellt die Autorin fest: "Die Geschichte ist sehr lästig."
Rasse, Siedlung, deutsches Blut.
Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas. Dissertation

Wallstein Verlag, Göttingen 2003,
ISBN
9783892446231, Gebunden, 704
Seiten,
50,00
EUR
Isabel Heinemann analysiert eine der Schlüsselinstitutionen des SS-Imperiums und deren Rolle bei der NS-Bevölkerungspolitik während des Zweiten Weltkriegs. Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS (RuSHA) war im NS-Staat zuständig für die rassische Überprüfung von SS-Angehörigen sowie ab 1939 von sogenannten Volksdeutschen, von Polen, Russen, Slowenen, Elsässern und Lothringern. Weit mehr als eine Million Menschen aus ganz Europa wurden diesen Musterungen unterzogen, für die meisten war das Votum der SS-Rassenprüfer von existentieller Bedeutung. Der 'rassische Wert' der Menschen bestimmte, ob sie enteignet, vertrieben, umgesiedelt oder zur Zwangsarbeit herangezogen, als Jude identifiziert, zur Ermordung in ein Vernichtungslager geschickt wurden - oder nicht. Damit lieferte die rassische Hierarchisierung nicht nur die vermeintlich wissenschaftliche Begründung der NS-Bevölkerungspolitik, sondern prägte entscheidend die besatzungspolitische Praxis. Die rassischen Überprüfungen und damit verbundenen Umsiedlungen erweisen sich als Grundpfeiler der NS-Diktatur, als zentrales Element des Rassenstaates.
Soldat im Golfkrieg.
Vom Kämpfer zum Zweifler

Ch. Links Verlag, Berlin 2003,
ISBN
9783861532996, Kartoniert, 144
Seiten,
9,90
EUR
Steven E. Kuhn zieht 1991 mit der US-Army an den Golf, um Kuwait zu befreien. Er erlebt die Schrecken des Krieges: Giftgasalarm, Rakentenbeschuss, die große Panzerschlacht im Südirak, den Tod eines Freundes durch "friendly fire". Nach seiner Rückkehr vom Golf stellen sich mysteriöse Leiden ein, die auch tausende Mitkämpfer befallen. Kuhn quittiert den Dienst und beginnt, sich in Berlin eine zivile Existenz aufzubauen. Sein fesselnder und aufrüttelnder Lebensbericht zeigt, dass niemand unbeschädigt aus dem Krieg kommt, auch nicht die vermeintlichen Sieger.
Als Gast.
Roman

Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main und Basel 2003,
ISBN
9783878778257, Gebunden, 432
Seiten,
24,00
EUR
Wie hoffen geht, weißt du! Als Gast zieht der heimatlose Erzähler vorerst vorübergehend in eine bis auf weiteres geliehene kleine Dachwohnung in der Eppsteiner Straße. Freundliche Eltern aus Carinas Kinderladen haben ihn dazu eingeladen. Frankfurt am Main im März 1984. Noch kein Frühling. Peter Kurzeck schreibt sein mit "Übers Eis" begonnenes Projekt fort: die minutiöse Beschreibung von Wirklichkeit setzt einen kunstvollen Strom von Erinnerungen, Wahrnehmungen und Assoziationen frei. Über die Autobiografie hinaus entsteht so eine poetische Chronik, eine Stadt- und Zeitgeschichte, ein Buch über Deutschland.
Amerika schlägt zurück.
Die Weltordnung nach dem 11. September

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003,
ISBN
9783596157747, Kartoniert, 256
Seiten,
12,90
EUR
Der 11. September ist kein Ausgangspunkt einer neuen Weltordnung. Die auf die globale Vorherrschaft der USA ausgerichtete Politik des Weißen Hauses benutzt dieses Datum vielmehr als Gelegenheit, ihren Anspruch als einzige Weltmacht zu zementieren: in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht. Folgen dieser Strategie sind die Entrechtlichung der Weltpolitik, die Entdemokratisierung der Sicherheitspolitik sowie die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten und die Entmündigung der Zivilgesellschaft. Eine fundierte Analyse über die neue Dimension der Terrors und deren Einordnung in den weltpolitischen Kontext.
Die Tageszeitung
Birnbaum der Tränen.
Lebensgeschichtliche Erzählungen aus dem alten Jugoslawien

Böhlau Verlag, Wien 2003,
ISBN
9783205992301, Gebunden, 232
Seiten,
24,90
EUR
Migration, Abschied von Familien und Freunden, Sehnsucht nach Zuhause und das Leben in der Fremde sind Erfahrungen, die viele Tausende Angehörige jeder Generation im Verlauf dieses Jahrhunderts gemacht haben. Der "Birnbaum der Tränen" stand am Rande eines makedonischen Dorfes, an dem sich die Wanderarbeiter von ihren Familien verabschiedeten. Er wird in der vorliegenden Sammlung von Autobiografien zum Symbol, das mehr Einsichten über das Leben von einfachen Menschen vermittelt als jedes Geschichtebuch. Menschen aus allen ehemaligen Republiken Jugoslawiens - Frauen und Männer, Angehörige islamischen, orthodoxen und katholischen Bekenntnisses - berichten über ihr Leben und das ihrer Vorfahren. Sie bringen uns ihre individuelle Sichtweise über einen Staat nahe, den es damals galt aufzubauen.
Plattform.
Hörspiel. 2 CDs

Audio Verlag, Berlin 2003,
ISBN
9783898132305, CD, 19,95
EUR
Bearbeitung und Regie: Martin Zylka; Sprecher: Jürgen Tarrach, Sylvester Groth, Ulrich Noethen und andere. "Plattform" protokolliert ein Leben: Tristesse, Liebesglück und tragischen Tod. Der Erzähler Michel ist Beamter im Kultusministerium. Vierzig, farblos, frustriert und nach Dienstschluss einsamer Peep-Show-Erotomane und Experte im TV-Zappen. Die Urlaubspauschalreise ins Traumland Thailand verspricht diesem "ziemlich mittelmäßigen Individuum" paradiesisches Glück und Erlösung: Sexgenuss mit Asiatinnen. Die Mitreisende Valerie, eine erfolgreiche Managerin in der Tourismusindustrie, lernt er erst nach der Rückkehr ins lieblose Paris wirklich kennen - und mit ihr ein tiefes menschliches Glück voller Obsessionen, und ohne Bezahlung.
Balkan-Mafia.
Staaten in der Hand des Verbrechens - Eine Gefahr für Europa

Ch. Links Verlag, Berlin 2003,
ISBN
9783861532842, Broschiert, 200
Seiten,
14,90
EUR
Mit 30 Abbildungen. Die Balkanstaaten drohen zur Beute korrupter Eliten und organisierter Verbrecher zu werden. In Serbien unter Milosevic erhielten Kriminelle planmäßig Polizeiausweise, 142 ungeklärte Morde wurden seitdem registriert. In Mazedonien unterhält die Polizei eigene Bordelle und in Tirana tritt die kolumbianische Mafia als Investor auf. In Bosnien und Mazedonien wird mit jeder Regierung der Zoll- und der Polizeichef ausgewechselt, blüht die Korruption. Wie können die EU-Staaten angemessen darauf reagieren? Soll man warten, bis die jungen Nationalstaaten mit dem Problem selbst fertig geworden sind, oder eingreifen, damit sich keine mafiaähnlichen Strukturen festsetzen? Norbert Mappes-Niediek beschreibt nicht nur die Praktiken der kriminellen Clans und zeigt ihr Vordringen nach Westeuropa auf, sondern unterbreitet auch Vorschläge, wie dem politisch begegnet werden kann.
Der Balkan.

Berliner Taschenbuch Verlag (BTV), Berlin 2003,
ISBN
9783442760404, Kartoniert, 270
Seiten,
9,90
EUR
Die kleine Geschichte einer umkämpften Region im Südosten Europas. Der britische Historiker Mark Mazower schildert die historischen und kulturellen Wurzeln eines Konflikts und räumt mit Vorurteilen auf. Von den Völkerwanderungen über die osmanischen Eroberungen bis zu den ethnischen und religiösen Konflikten heute war der Balkan die Brücke zwischen Europa und Asien. Gleichzeitig war die Region auch die Konfliktlinie, an der westliche und östliche Machtinteressen und Religionen aufeinander trafen und eine eigenständige Entwicklung verhinderten.
Die Welt
Heute leider keine Kritiken!
Die Zeit
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Deutschlandfunk
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Deutschlandfunk Kultur
Heute leider keine Kritiken!