
Bücherschau des Tages vom 27.01.2004
Bücherschau des Tages
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.27.01.2004. Mit Kritiken zu Matias Faldbakken: "The Cocka Hola Company" in der SZ, Urs Widmer: "Das Buch des Vaters" in der NZZ, Felix Thürlemann: "Robert Campin" in der NZZ, Klaus W. Jonas / Holger R. Stunz: "Golo Mann. Leben und Werk" in der FAZ und Mark Haddon: "Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone" in der NZZ.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Golo Mann. Leben und Werk.
Chronik und Bibliografie (1929-2003)

Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2003,
ISBN
9783447047692, Gebunden, 343
Seiten,
45,00
EUR
In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Literaturarchiv Bern. Golo Mann war als Historiker, Literat und Figur der öffentlichen Meinung einer der meist beachteten Intellektuellen der Bundesrepublik. In unzähligen Zeitungsartikeln, Radio- und Fernsehsendungen hat er Position ergriffen und mit seinen Büchern ein Millionenpublikum erobert. Seine umfassende Tätigkeit wird hier zum ersten Mal systematisch aufgearbeitet und in einer detaillierten Bibliographie dargelegt, die alle Teile von Manns Schaffen berücksichtigt, sogar Unveröffentlichtes aus dem Schweizerischen Literaturarchiv. Die von Klaus W. Jonas und Holger R. Stunz herausgegebene Bibliographie versammelt Monographien, Übersetzungen und Artikel aus der Feder Golo Manns sowie eine repräsentative Auswahl an Schrifttum über ihn. Durch einen ausführlichen biographischen Abriss und vier umfangreiche Register ist ein vernetztes Recherchieren möglich. Ein Vorwort des Thomas Mann-Bibliographen K.W. Jonas schildert den spannenden Werdegang des Buches, zu dem Golo Mann ein Vorwort beisteuerte und das auch beider Briefwechsel wiedergibt.
Salzstädte.
Roman

Diederichs Verlag, Kreuzlingen 2003,
ISBN
9783720524254, Gebunden, 560
Seiten,
24,95
EUR
Aus dem Arabischen von Magda Barakat und Larissa Bender. Wadi al-Ujun, das Tal der Wasserquellen. Nur der Regen, die Karawanen und das Gebet bestimmen den Rhythmus der Oase. Bis eines Tages Fremde die Stille jäh zerreißen, Amerikaner, die nur nach einem trachten: dem Öl unter dem Wüstensand. Voller Schrecken erleben die Dorfbewohner, wie erst die Palmen, dann sie entwurzelt werden.
Frankfurter Rundschau
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Neue Zürcher Zeitung
Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone.
Roman

Karl Blessing Verlag, München 2003,
ISBN
9783896672285, Gebunden, 288
Seiten,
18,00
EUR
Aus dem Englischen von Sabine Hübner. Christopher Boone leidet an einer leichten Form des Autismus und geht zur Sonderschule. Von den komplizierten menschlichen Gefühlen versteht er wenig, aber in Mathe und Physik ist er geradezu genial. Darum will er später auch Astronaut werden. Oder Wissenschaftler. Seit seine Mutter vor zwei Jahren überraschend gestorben ist, vertraut er nur noch einem Menschen auf dieser Welt: seinem Vater, der ihn allein erzieht. Die beiden verstehen sich auch gut - bis Christopher eines Nachts den Wellington, den Pudel der Nachbarin, tot im Garten findet. Der Junge mag Hunde sehr. Bei ihnen weiß er, woran er ist. Er muss unbedingt den Täter finden und nimmt die Ermittlungen auf ...
Fordlandia.
Roman

Europa Verlag, Hamburg 2002,
ISBN
9783203820064, Gebunden, 287
Seiten,
18,90
EUR
Aus dem Spanischen von Veronika Schmidt und Rike Bolte. Dieser historische Roman ist ein Bericht über den immerwährenden Krieg des Menschen gegen die Natur. Die Stadt Fordlandia ist zugleich Waffe und Schauplatz dieser Schlacht, und der Kampf in ihrem Bannkreis ist das Abbild von Leidenschaft und Zwiespalt der menschlichen Seele. Weil er es satt hat, Wucherpreise für den von den Engländern monopolisierten Kautschuk zu bezahlen,beschließt Henry Ford 1928, selbst die Produktion aufzunehmen. Seine Wahl fällt auf den Amazonas, und kurz entschlossen wird dort ein gigantisches Projekt verwirklicht: die Gründung der Stadt, die den Namen ihres Erbauers trägt: Fordlandia. Es geht um Eroberung und Unterdrückung der Einheimischen, um Sklavenarbeit und Überlebenskampf. Die Macht des Dschungels ist der Mittelpunkt in diesem Abenteuerroman verlorener Menschen.
Robert Campin.
Eine Monografie mit Werkkatalog

Prestel Verlag, München 2002,
ISBN
9783791328072, Gebunden, 388
Seiten,
129,00
EUR
Robert Campin gehört zu den großen Meistern der frühen niederländischen Malerei: Da er seine Werke aber nicht signierte, geriet sein Name bald in Vergessenheit und wurden seinem Schüler Roger van der Weyden zugeordnet. Felix Thürlemann zeigt im Hauptteil des vorliegenden Bandes den vollständig überarbeiteten Katalog der Werke Campins, seiner Werkstatt und seiner Schüler sowie der Arbeiten, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Oeuvre des Künstlers auszuscheiden sind. Detailaufnahmen in Originalgröße ermöglichen nicht nur ein genaues Studium der technisch vollendeten Malerei Campins und ihrer raffinierten Farbgebung, sondern auch einen Vergleich der Detailabbildungen miteinander.
Das Buch des Vaters.
Roman

Diogenes Verlag, Zürich 2004,
ISBN
9783257063875, Gebunden, 209
Seiten,
19,90
EUR
An seinem zwölften Geburtstag erhält Karl ein Buch, voll leerer Seiten, und Tag für Tag wird er daran schreiben, ein Leben lang. Doch nach seinem Tod verschwindet es, bevor es sein Sohn, wie es der Brauch ist, hätte lesen können. Also schreibt der Sohn, der Ich-Erzähler, ein zweites Mal: das Buch des Vaters. Es ist die Aufzeichnung eines reichen Lebens, von der Liebe zum Leben und der Leidenschaft zu den Büchern bestimmt. Die vielleicht wunderbarste Fähigkeit des Vaters ist, sich und andere begeistern zu können. Im Geist lebt er mit Villon, Diderot und Stendhal - er übersetzt sie und viele andere -, in der wirklichen Welt fühlt er sich einer Gruppe junger Maler zugehörig, die zwar sehr verschieden malen, aber alle glühende Antifaschisten sind. Kein Wunder, dass auch er, während einer legenären Fastnacht im Jahr 1936, Kommunist wird... Und natürlich erzählt es auch die Geschichte der Frau, die er liebt - Claras, die im Zentrum des Romans "Der Geliebte der Mutter". Die gleiche Geschichte, verblüffend anders erzählt.
Süddeutsche Zeitung
The Cocka Hola Company.
Roman

Blumenbar Verlag, München 2003,
ISBN
9783936738032, Gebunden, 462
Seiten,
22,00
EUR
Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Eine Pornoproduktionsfirma als letzte Möglichkeit für ein entspanntes und unangepasstes Leben - das ist die Ausgangssituation in "The Cocka Hola Company". Die Helden des Romans sind sexbesessen oder impotent, süchtig oder abstinent. Aber sie haben ein gemeinsames Ziel: sich der herrschenden Konsenskultur zu entziehen.
Der süße Wahn.
Roman

Diogenes Verlag, Zürich 2003,
ISBN
9783257064070, Gebunden, 443
Seiten,
21,90
EUR
Aus dem Amerikanischen von Christa E. Seibicke. Ein junger Mann, David Kelsey, lebt zwei Leben zugleich. Während der Woche ist er der keusche Bewohner einer billigen Pension - und am Wochenende bewohnt er unter anderem Namen ein hübsches Haus, das für zwei eingerichtet ist, und wartet auf die Frau, die er liebt. Doch Annabelle kommt nicht, denn sie hat einen anderen geheiratet. David Kelsey sieht darin kein großes Problem. Er muss Annabelle nur davon überzeugen, dass sie eigentlich ihn liebt. Bis es zwischen den Rivalen zum Kampf kommt und einer tot am Boden liegt. 'Der süße Wahn' ist Patricia Highsmiths verstörendstes Buch über blinde Liebe, Verstellung, Mord und das menschlichste Motiv von allen: die verzweifelte Suche nach Glück.
Die gläserne Zelle.
Roman

Diogenes Verlag, Zürich 2003,
ISBN
9783257064100, Gebunden, 381
Seiten,
21,90
EUR
Aus dem Amerikanischen von Werner Richter. Für Philip Carter ist die Strafe vor dem Verbrechen gekommen: Man hat ihn für eine Unterschlagung verurteilt, die er nicht begangen hat. Im Gefängnis ändert sich Carters Charakter: Aus einem gutmütigen, fröhlichen Menschen wird ein kalter, undurchschaubarer Mann. Als Carter nach sechs Jahren entlassen wird, beherrscht er die Spielregeln der Welt perfekt.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Verbrechen an der Menschheit.
Zu einem zentralen Begriff der internationalen Strafgerichtsbarkeit

Duncker und Humblot Verlag, Berlin 2003,
ISBN
9783428105908, Kartoniert, 400
Seiten,
89,90
EUR
Das Konzept der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das im Rahmen des Nürnberger Prozesses nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals formuliert und angewendet wurde, ist in der jüngeren Vergangenheit durch die Strafgerichtshöfe der Vereinten Nationen für das ehemalige Jugoslawien sowie Ruanda fortentwickelt worden. Weitgehend ungeklärt sind bisher jedoch die theoretischen Grundlagen des Konzeptes, insbesondere die Abgrenzung des Verbrechenstypus von den in internationalen Abkommen kodifizierten Kriegsverbrechen einerseits und Gewaltverbrechen nach dem nationalen Strafrecht andererseits. In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, anhand einer umfassenden Analyse der historischen Entwicklung des Konzeptes sowie seiner Bezugspunkte im internationalen Rechtssystem - insbesondere dem humanitären Völkerrecht - den Kernpunkt der Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufzufinden und hieraus eine Erklärung für die universelle Betroffenheit abzuleiten.
Die Rechtskulturen der Antike.
Vom Alten Orient bis zum Römischen Reich

C.H. Beck Verlag, München 2003,
ISBN
9783406509155, Gebunden, 236
Seiten,
16,90
EUR
Das Werk bietet einen Überblick über Geschichte, Aufbau und Inhalt der antiken Rechtskulturen - vom Alten Orient über das Alte Ägypten, Israel und Griechenland bis nach Rom. In einführenden Kapiteln werden Grundlagen und Besonderheiten der unterschiedlichen Rechtssysteme erläutert sowie die Strukturen der Rechtspflege beschrieben. Zugleich machen zahlreiche konkrete Fallbeispiele aus allen Rechtskulturen 3000 Jahre antiker Geschichte wieder lebendig.
Völkerstrafrecht.

Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2003,
ISBN
9783161480874, Gebunden, 553
Seiten,
89,00
EUR
Unter Mitarbeit von Florian Jeßberger, Wulf Burchards, Barbara Lüders u. a.. Der Autor befasst sich mit Verbrechen gegen das Völkerrecht wie Angriffskrieg, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Seine Untersuchung bietet die erste Gesamtdarstellung des Völkerstrafrechts in deutscher Sprache. Als Schlüssel zum Verständnis der Tätigkeit der internationalen Strafgerichtshöfe und des deutschen Völkerstrafgesetzbuches ist das Werk für Wissenschaft und Praxis ebenso unentbehrlich wir für die juristische Ausbildung.
Die Tageszeitung
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