
Bücherschau des Tages vom 09.03.2004
Bücherschau des Tages
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.09.03.2004. Mit Kritiken zu Anke Velmeke: "Fuga" in der NZZ, Manuel de Lope: "Fremdes Blut" in der NZZ, M. Blecher: "Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit" in der SZ, Andrew Sean Greer: "Die Nacht des Lichts" in der NZZ und Steffi Roettgen: "Anton Raphael Mengs. 1728-1779" in der SZ.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Januskopfweh.
Glossen, Quickies und Grotesken

Elfenbein Verlag, Berlin 2003,
ISBN
9783932245572, Gebunden, 207
Seiten,
18,00
EUR
Ulrich Holbein zerbricht sich hier den Januskopf über viele knifflige, zweideutige, tiefschürfende und beiläufige Fragen, die aber stets ins Zentrum der Welt zielen: "Was seh ich, wenn ich in den Spiegel guck?" - "Wie hieß der erste Taliban?" - "Sind Wolken die friedlicheren Lebewesen?" - "Würden Sie mich bitte ausreden lassen?" - Er durchläuft hierbei alle Künste und Disziplinen, von der Sexualität bis zum Auferstehungsglauben.
Emilies letzte Reise.
Roman

Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2003,
ISBN
9783608933499, Gebunden, 159
Seiten,
16,00
EUR
Aus dem Französischen von Renate Nentwig. Datum für Datum schreitet diese abenteuerliche Geschichte rückwärts, denn sie wird von ihrem Ende her erzählt. Wir begegnen einer erstaunlichen, bunten Fülle an Personen, die alle mit der schönen Toten zu tun haben: Der junge Mann, der die nackte Unbekannte zwischen den Felsen am Strand findet. Albert, der Fischer, mit seiner Sehnsucht nach der Heimat Algerien. Die beiden leichtsinnigen Amateurbankräuber, die im Kofferraum des geklauten Fluchtwagens einen grausigen Fund machen. Und Dominique, der Inselboss und Zuhälter. Am Ende des Mittelmeer-Reigens Emilie selbst, mit Leo, dem Vertrauten aufregender Spiele: als Artisten unter der Zirkuskuppel, vom Tode schon gezeichnet..
Frankfurter Rundschau
Heute leider keine Kritiken!
Neue Zürcher Zeitung
Antike Theater und Masken.
Eine Reise rund um das Mittelmeer. Mit DVD

Chronos Verlag, Chronos 2003,
ISBN
9783034005654, Gebunden, 133
Seiten,
32,90
EUR
Bilder von Karl G. Kachler. Text von Sara Aebi und Regula Brunner. Veröffentlichungen zur griechischen und römischen Antike werden in der Regel mit je einigen Fotos von Theater und Masken illustriert. "Antike Theater und Masken" bietet dagegen 1400 Bilder auf DVD, ergänzt damit die Forschungs- und populärwissenschaftliche Literatur visuell. Der Katalog vermittelt anhand ausgewählter Motive einen Einblick in die Diasammlung des im Jahre 2000 verstorbenen Basler Theaterhistorikers Karl Gotthilf Kachler. Die Aufnahmen entstanden zwischen dem Ende der fünfziger Jahre und dem Beginn der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts auf zahlreichen Forschungsreisen rund um das Mittelmeer. Der Wert der in die beiden Bereiche "Masken" und "Theaterbauten" gegliederten Sammlung ergibt sich aus ihrer außerordentlichen Vielfalt, der sich erst über die DVD ermessen lässt.
Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausgabe III.
Teil 1: Das Kloster Einsiedeln.Teil 2: Dorf und Viertel Einsiedeln
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2003,
ISBN
9783906131764, Gebunden, 1072
Seiten,
139,00
EUR
Die Nacht des Lichts.
Roman

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003,
ISBN
9783100278128, Gebunden, 352
Seiten,
22,90
EUR
Aus dem Amerikanischen von Uda Strätling. Auf einer Insel im Südpazifik trifft sich 1965 eine Gruppe kalifornischer Astronomen, um einen Kometen zu beobachten. Das Gestirn streicht vorbei, aber ein Junge stirbt - ein Erlebnis, das sie nicht mehr loslassen wird. Von nun an treffen sie sich alle sechs Jahre, um den Kometen zu beobachten und ihr Leben neu zu vermessen.Der Roman beschreibt das nomadische Zuhause, das wir uns durch Freundschaften schaffen, er evoziert die Sehnsucht, mit der wir an ihnen bauen. Das Mobile der Figuren dreht sich in der Zugluft ihrer Biografien...
Fremdes Blut.
Roman

Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2003,
ISBN
9783608933260, Gebunden, 269
Seiten,
20,00
EUR
Aus dem Spanischen von Stefanie Gerhold. Feiner, kalter Nebel bedeckt die kahlen Bäume, die erstarrte Landschaft, unter Schnee und Reif verborgen, leuchtet klar und hell - dieser Winter des Jahres 1936 ist wie immer: Nur etwas ist anders in jenem Winter. Unbeleuchtete Lastwagen und endlose Karawanen von Maultieren transportieren des Nachts Munition und Waffen. Wie Todesboten ziehen diese langsamen Prozessionen vorbei - der Beginn eines Krieges. Die Menschen sind auf der Flucht und schleppen ihr wertvollstes Gut mit sich: ihr Leben.
Fuga.
Roman

C.H. Beck Verlag, München 2003,
ISBN
9783406509759, Gebunden, 127
Seiten,
14,90
EUR
Anke Velmekes neuer Roman "Fuga" erzählt von einer jungen Frau, die nach dem Tod ihrer Mutter nach Spanien reist, dorthin, wo auch die Mutter schon mal einen Urlaub verbracht hat. Die Tochter zieht mit zwei Männern zusammen, und da sie sich zu dem einen erotisch, zu dem anderen nur freundschaftlich hingezogen fühlt, ist der Konflikt vorprogrammiert. Aber diese Dreiecksgeschichte ist auch stellvertretend für ein Beziehungsgeflecht, wie sie es mit der Mutter immer wieder erlebt hat. Der leibliche Vater hat die Familie schon vor langer Zeit verlassen, und die Mutter wechselte häufig die Liebhaber. Die Tochter ist halb ausgeschlossen, dann aber auch wieder auf eine merkwürdig doppelbödige Art Teil einer Dreierkonstellation. Die Erfahrungen der Gegenwart in Spanien rufen immer wieder Erinnerungen an die Mutter wach, und so wird die Geschichte in "Fuga" auf zwei Zeitebenen erzählt, die sich kunstvoll verschlingen.
Süddeutsche Zeitung
Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit.

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003,
ISBN
9783518223673, Gebunden, 154
Seiten,
12,80
EUR
Aus dem Rumänischen von Ernest Wichner. Mit einem Nachwort von Herta Müller. Eine Wiese, "irgendwo auf der Welt", ein Sommernachmittag, "der sich chaotisch in die Glut der Sonne verirrt hatte", eine verwahrloste Uferböschung - verfluchte oder verzauberte Orte sind es, an denen die Ich-Figur von "Krisen" heimgesucht wird."Dort fühlte ich noch tiefer und noch schmerzhafter, dass ich auf dieser Welt nichts zu tun hatte, nichts weiter, als durch Parks zu streunen, über staubige, von der Sonne verbrannte, wüste und verwilderte Wiesen. Es war ein Herumstreunen, das mir letztlich das Herz zerriss." Das Vagabundieren des jugendlichen Protagonisten ist der Widerschein einer inneren Handlung: die Qualen und Exzesse der Wahrnehmung auf der Suche nach Realität, nach sich selbst in den Gegenständen, Orten, Personen. Je gefräßiger, obsessiver er sich ihnen nähert, um so unwirklicher wird er sich selbst, um so intensiver und kälter erstrahlt ihm die Welt.
Robert Koch und sein Nachlass.

Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2003,
ISBN
9783110176919, Gebunden, 380
Seiten,
98,00
EUR
Ein biografischer Abriss zu Robert Koch, dem Begründer der Bakteriologie in Deutschland. Der Band wertet den in Vergessenheit geratenen Nachlass aus und ermöglicht eine neue Sicht auf die Person und den Arbeitsstil des Nobelpreisträgers. Er enthält zudem erstmals einen vollständigen Katalog der Dokumente zum Lebenslauf und damit verbundener Auszeichnungen, Arbeitsmaterialien und der Briefe Robert Kochs und ist aufgrund der Erschließungskriterien und Bestandsnachweise auch für Bibliothekare und Archive interessant.
Anton Raphael Mengs. 1728-1779.
2 Bände: Das malerische und zeichnerische Werk, Leben und Wirken

Hirmer Verlag, München 2003,
ISBN
9783777479002, Gebunden, 1320
Seiten,
398,00
EUR
Mit 876 Abbildungen, davon 65 farbigen Tafeln.
Die Tageszeitung
Diskurse des Politischen.
Zwischen Re- und Dekonstruktion

Wilhelm Fink Verlag, München 2003,
ISBN
9783770538409, Gebunden, 330
Seiten,
42,90
EUR
Dietmar Wetzel unternimmt eine diskurskritisch-vergleichenden Lektüre zweier Theorielinien der neueren Sozialphilosophie: identitäts- versus alteritätsorientierte Konzepte. Das Denken des Ethischen und des Politischen wird dabei anhand einer Beschäftigung mit Schlüsselbegriffen, Konstellationen und Figuren der Gegenwartsgesellschaft thematisch an Gerechtigkeit, Geschlecht, Dritte(m) und Gemeinschaft ausgerichtet. Soziologische Essays, dem Intellektuellen, der Hausfrau, dem Grenzpolizisten und dem Flüchtling gewidmet, komplementieren die Analysen. So kann gezeigt werden, dass differenztheoretische Positionen (Levinas/Derrida) den Begriff der Gerechtigkeit um Aspekte der Fürsorge und der moralischen Gefühle erweitern müssen (Benhabib, Cornell).
Die Welt
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Die Zeit
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