
Bücherschau des Tages vom 13.11.2004
Bücherschau des Tages
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.13.11.2004. Mit Kritiken zu Samuel Pepys: "Die geheimen Tagebücher" in der NZZ, Michel Foucault: "Geschichte der Gouvernementalität I" in der TAZ, Barbara Beuys: "Der Preis der Leidenschaft" in der SZ, Julian Ayesta: "Helena oder das Meer des Sommers" in der TAZ und Gottfried Benn / Thea Sternheim: "Gottfried Benn / Thea Sternheim: Briefwechsel und Aufzeichnungen" in der NZZ.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Heute leider keine Kritiken!
Frankfurter Rundschau
Heute leider keine Kritiken!
Neue Zürcher Zeitung
Die Clerkenwell-Erzählungen.
Roman

Albrecht Knaus Verlag, München 2004,
ISBN
9783813502411, Gebunden, 256
Seiten,
19,90
EUR
London, 1399: Ein Jahrhundert geht zu Ende. Und mehr. Gespenster ziehen durch die Straßen. Echte und eingebildete. Vom Weltuntergang ist die Rede, von Umsturz, Intrigen, Mord. Im Mittelpunkt der Verstörung steht eine junge Frau, Schwester Clarissa, die Nonne von Kloster Clerkenwell. Visionen hat sie. Feuer und Tod drohten der Stadt, und die Tage König Richards II. seien gezählt. Alles nur das Geplapper einer Verrückten? Oder doch ein Blick in die Zukunft? Während Bischöfe, Edelleute, Gelehrte und d as einfache Volk noch streiten, ob Gott oder der Teufel die Nonne lenken, geht in London die erste Kirche in Flammen auf. Dann die zweite. Zuletzt treibt die Leiche eines bekannten Medikus im Fleet. Panik erfasst die Menschen. Und hinter uralten Mauern planen feine Herren ein blutiges Spiel, von dem nur einer weiß...
Gottfried Benn / Thea Sternheim: Briefwechsel und Aufzeichnungen.
Mit Briefen und Tagebuchauszügen Mopsa Sternheims

Wallstein Verlag, Göttingen 2004,
ISBN
9783892447146, Gebunden, 518
Seiten,
32,00
EUR
Herausgegeben von Thomas Ehrsam. Das bewegende Zeugnis einer tiefen und lebenslangen Freundschaft, unterbrochen nur im Dritten Reich, als sich die Wege der Emigrantin und des Daheimgebliebenen abrupt, wenn auch nur vorübergehend trennen. Noch ein Liebesbriefwechsel Gottfried Benns? Nein, die lebenslange Freundschaft Benns (1886-1956) mit Thea Sternheim (1883-1971) war keine erotische, sie basierte vielmehr auf gegenseitigem Vertrauen und Verehrung. Verehrung für den Dichter und einen der "wenigen Menschen, die ein inneres Leben führen" hier, Verehrung für die kluge und allem Schöpferischen offene "grande dame" dort. Private Katastrophen und nicht weniger katastrophale politische Bekenntnisse sorgen allerdings dafür, dass es nicht bei Verbeugungen bleibt.
Religion - eine institutionenökonomische Analyse.

Ergon Verlag, Würzburg 2003,
ISBN
9783899132991, Kartoniert, 449
Seiten,
40,00
EUR
Die Ökonomie hat schon seit längerem ihr ursprüngliches Tätigkeitsfeld von Produktion, Geld und Zins verlassen. Immer häufiger beschäftigen sich Wirtschaftswissenschaftler mit Dingen wie Kriminalität, Familie, Kunst und in letzter Zeit auch mit Religion. Die Berührungspunkte zwischen Ökonomie und Religion sind vielfältig, steht doch am Anfang der Ökonomie ein von den Religionen überliefertes Ereignis: Die Vertreibung aus dem Paradies. Mit ihr begann die Knappheit und Ökonomie ist nichts anderes als die Lehre vom Umgang mit Knappheit. Wenn sich Religion und Ökonomie bisher begegneten war jedoch eine Betrachtung ökonomischer Sachverhalte durch eine theologische Brille üblich, bei der Geistliche aller Religionen eine auf ihren jeweiligen religiösen Lehren fußende Wirtschaftsordnung entwarfen. Hier wird der entgegengesetzte Weg beschritten. Dieses Buch führt erstmals die von Ökonomen getroffenen Aussagen zum Thema Religion zusammen und zeigt auf, welchen Beitrag das wirtschaftswissenschaftliche Instrumentarium zur Erklärung religiöser Phänomene leisten kann. Es eröffnet damit eine neue Perspektive und gibt einen guten Überblick über den bisherigen Stand der ökonomischen Forschung auf diesem Gebiet.
Ich bin der Andere.
Gesammelte Gedichte

Lenos Verlag, Basel 2004,
ISBN
9783857873478, Gebunden, 518
Seiten,
29,80
EUR
Aus dem Französischen von Peter Burri. Herausgegeben von Claude Leroy. 1912 macht in Paris ein neuer, 25jähriger Dichter von sich reden: Mit seinem langen Poem "Ostern", das für einen existentiellen Wendepunkt in seinem jungen Leben steht, begründet der damals schon weitgereiste Blaise Cendrars aus La Chaux-de-Fonds seinen frühen Ruhm. 1913 publizierte er zusammen mit der Künstlerin Sonia Delaunay das legendäre Gedicht "Die Prosa von der Transsibirischen Eisenbahn", ein zwei Meter langes Leporello, auf dem Wort und Malerei eine bisher noch nie gesehene Symbiose eingehen. Bis 1924 folgen von Cendrars dann immer wieder Gedichtzyklen, mit denen er sich seinen festen Platz in der Geschichte der französischen Moderne erschreibt. Wie sein Zeitgenosse Guillaume Apollinaire bricht Cendrars radikal mit den Traditionen des 19. Jahrhunderts und gibt dem Aufbruch des frühen 20. Jahrhunderts eine eigene, unverstellte und subjektive Sprache. Denn Cendrars gehörte nie einer "Schule" an, sondern ging eigenständige Wege: im Schreiben wie auch im Leben.
Der Honig.
Roman

dtv, München 2004,
ISBN
9783423244220, Taschenbuch, 118
Seiten,
12,00
EUR
Aus dem Englischen von Sabine Hübner. Etwas Unerhörtes ereignet sich in einem palästinensischen Dorf: Von der Moschee ruft eine Frau zum Gebet. Sie bricht eines der tiefsten islamischen Tabus: Ruhiya, die Tochter des Muezzins, führt anstelle ihres kranken Vaters den Ruf zum Morgengebet aus. Zur selben Zeit, als sie sich auf den Weg zur Moschee macht, bereitet sich in Jerusalem ein junger Mann namens Yehya, ihre Jugendliebe, auf ein Selbstmordattentat vor. Bevor er sein Vorhaben ausführen kann, hört er Ruhiyas Ruf, und anstatt seinen Sprengstoffgürtel zu zünden und sich in die Luft zu sprengen, rennt er davon. Am selben Tag kommt eine ausländische Journalistin in das Wüstendorf, angelockt von Gerüchten um einen weiblichen Muezzin. Sie trifft auf eine Mauer des Schweigens und beginnt nach Antworten auf ihre Fragen zu suchen - mit Hilfe eines kleinen Mädchens, das alles hört und sieht. Es kommen Geheimnisse aus einer gewalttätigen Vergangenheit ans Licht ...
Europäisches Wettbewerbsrecht in Fällen.
Die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes, des Gerichts Erster Instanz und der Europäischen Kommission

Nomos Verlag, Baden-Baden 2004,
ISBN
9783832904975, Broschiert, 354
Seiten,
49,00
EUR
Mit dem Inkrafttreten des neuen EG-Kartellverfahrensrechts und der 7. Novelle zum GWB nimmt die praktische Bedeutung des europäischen Wettbewerbsrechts dramatisch zu. Dieses Buch enthält die wichtigsten Entscheidungen der europäischen Gerichte und der Europäischen Kommission zum EU-Wettbewerbsrecht. Mit Sachverhaltsdarstellungen und Einführungen zu einzelnen Abschnitten Das Buch wendet sich damit sowohl an diejenigen, die erstmalig einen Einblick in die Grundlagen des Europäischen Wettbewerbsrechts suchen, als auch an jene, die bereits vorhandene Kenntnisse anhand der wichtigsten Fälle vertiefen möchten. Es eignet sich in gleicher Weise als Begleitlektüre zu wettbewerbsrechtlichen Lehrbüchern und Lehrveranstaltungen, wie auch für den täglichen Gebrauch als Nachschlagewerk über die Entscheidungspraxis im Europäischen Wettbewerbsrecht. Die Autoren sind in führenden internationalen Sozietäten als Anwälte tätig und verfügen über umfassende Erfahrungen in der Anwendung des europäischen Wettbewerbsrechts.
Philosophinnen des 20. Jahrhunderts.

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004,
ISBN
9783534164943, Gebunden, 284
Seiten,
29,90
EUR
Obwohl Philosophinnen im 20. Jahrhundert die Philosophiegeschichte wesentlich mitgeprägt haben, kommen sie in den wichtigsten Überblicksdarstellungen gar nicht oder nur am Rande vor. In diesem Buch werden die wichtigsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts porträtiert. Diese Philosophinnen vertreten ganz unterschiedliche Richtungen. Trotz der Verschiedenartigkeit der vorgestellten Philosophinnen ist aber auch eine auffallende Gemeinsamkeit zu erkennen: das Nachdenken über Kontingenz, das heißt über die Nicht-Notwendigkeit, Zufälligkeit und historische Bedingtheit von Ordnungs- und Begriffssystemen, die bislang als festgefügt galten. Vorgestellt werden: Simone Weil, Edith Stein, Hannah Arendt, Simone de Beauvoir und viele andere.
Turnaround.
Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen

NZZ libro, Zürich 2004,
ISBN
9783038231158, Gebunden, 272
Seiten,
52,00
EUR
Der Prozess eines Turnarounds ist immer gleich; die einzelnen Module dazu sind sich ähnlich; das konkrete inhaltliche Vorgehen ist in jedem Fall anders. Die Basis für den Turnaround sind die umfassende Analyse sowohl der spezifischen Unternehmensfunktionen als auch des relevanten Umfeldes und das daraus abgeleitete zukunftsgerichtete, plausible Restrukturierungskonzept. Dieses besteht aus einem maßgeschneiderten Plan von miteinander vernetzten modularen Teilprojekten. Die erfolgreiche Umsetzung des Turnarounds hängt von der möglichst schnellen und vollständigen Realisierung dieser Teilprojekte in den Bereichen Liquiditäts-, Ertrags-, Kapitaloptimierung, Bilanzsanierung, Führung, Kommunikation und strategischer Neuausrichtung ab. Diese Bereiche werden hier umfassend und praxisnah dargestellt.
Die geheimen Tagebücher.

Eichborn Verlag, Berlin 2004,
ISBN
9783821837420, Gebunden, 413
Seiten,
29,90
EUR
Herausgegeben von Volker Kriegel und Roger Willemsen. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Georg Deggerich. Mit einem Nachwort von Roger Willemsen und Illustrationen von Beck, F. W. Bernstein, Robert Gernhardt, Greser & Lenz, Nikolaus Heidelbach, Ernst Kahl, Volker Kriegel, Bernd Pfarr, Michael Sowa, Hans Traxler, F. K. Wächter.
Er war ein wetterwendischer Opportunist, ein Frauenjäger der dreistesten Art, ein barscher Vorgesetzter - und ein manischer Tagebuchschreiber. Samuel Pepys (1633 - 1703) legte in seinem Tagebüchern über alles Rechenschaft ab - über seine (manchmal mafiösen) Geschäftsmethoden im Marineamt, seine Ausschweifungen in düstren Kneipen und fremden Betten, seine Ehezwistigkeiten, seine Krankheiten, seine Speisezettel, seine Erniedrigungen, seine Selbstzweifel, seine Verdauungsstörungen. Entstanden ist so ein einzigartiges Dokument, in dem spannendstes zeitgeschichtliches Material, privateste Bemerkungen und absonderliche Ideen eine abenteuerliche, faszinierende und auch hochkomische Melange bilden. In einer privaten Geheimschrift abgefasst, lagerten die zwölf Bände seiner Tagebücher über 100 Jahre ungelesen in einer Bibliothek. Erst 1818 gelang es, die Tagebücher zu entschlüsseln. Volker Kriegel hat dieses gigantische Diamantenfeld mehrfach umgegraben und für den heutigen Leser die spannendsten Stellen herausgesiebt.
Reinhold Biskup: Ordnungspolitik und europäische Integration.

Paul Haupt Verlag, Bern 2004,
ISBN
9783258066974, Gebunden, 416
Seiten,
45,00
EUR
Dieser 80. Band der von Egon Tuchtfeldt herausgegebenen "Beiträge zur Wirtschaftspolitik" ist dem 70. Geburtstag von Prof. Reinhold Biskup gewidmet. Im ersten Teil geben die ausgewählten Beiträge ordnungspolitische Orientierungen. Klar im Mittelpunkt steht hier die Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft, und zwar unter den Aspekten ihrer konzeptionellen Struktur, ihrer Interpretation in Wirtschaft und Politik und ihrer Anwendungsfähigkeit. Es werden Probleme der Akzeptanz dieser Wirtschaftsordnung analysiert, die exemplarisch für die Neuen Bundesländer, aber auch für die europäischen Nachbarn aufgebrochen sind. Im zweiten Teil des Buches gilt das Interesse dem europäischen Integrationsprozess. Es geht im allgemeinen um die Frage, worin die gemeinsamen Traditionen und Grundlagen Europas zu suchen sind, worin also die Voraussetzungen für eine Einheit in der Vielfalt liegen. Im besonderen wird die Struktur der Integration als Prozess unter Einbeziehung der realhistorisch dabei aufgetretenen Probleme dargestellt, beispielsweise anhand von Außenseiterpositionen potentieller Beitrittskandidaten, die heute längst zu Mitgliedstaaten avanciert sind. Gerade diese Analysen aber sind lehrreich vor dem Hintergrund der bevorstehenden Osterweiterung der Europäischen Union.
Das Gewicht der Erinnerung.
Roman

Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1999,
ISBN
9783608934366, Gebunden, 206
Seiten,
17,00
EUR
Aus dem Französischen von Renate Nentwig. Seit Jahren hausen die von Wahnvorstellungen verfolgte Mutter und ihre Tochter gemeinsam in einer Wohnung, inmitten von Chaos und Armut, abgeschnitten von der Welt draußen. Eines Tages kommt ein Gerichtsvollzieher, um das dürftige Mobiliar zu pfänden. Stumm tut er seine Arbeit: geht durch die Zimmer, notiert das Inventar und schätzt seinen Wert. Der Tochter ist die Situation peinlich. Im munteren Plauderton versucht sie den Gerichtsvollzieher abzulenken. Doch immer wieder kommt ihr die Mutter in die Quere, erzählt von nichts anderem als von den Greueltaten französischer Nazischergen. Die Gegenwart interessiert sie nicht, sie lebt einzig in Szenen der Vergangenheit. Die Tochter reagiert gereizt, hysterisch. Der Konflikt eskaliert... Lydie Salvayre erzählt die Geschichte von einem seelisch ermordeten Menschen, der gegenüber seinem Kind versagen muss. Und sie zeigt, wie das Heute erdrückt wird von der Last der Erinnerungen.
Mit sich selbst befreundet sein.
Von der Lebenskunst im Umgang mit sich selbst. Bibliothek der Lebenskunst.

Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2004,
ISBN
9783518416563, Gebunden, 433
Seiten,
19,80
EUR
Einst hielt es die Philosophie für ihre vorrangige Aufgabe, Menschen zu einem bewußten Verhältnis zu sich und ihrem Leben anzuleiten - um auch zu einem angemessenen Umgang mit anderen in der Lage zu sein. Die moderne Philosophie geht dagegen zwar systematisch vom Subjekt aus, führt dieses in praktischer Hinsicht aber gerade nicht mehr zu sich selbst zurück, so, als könne nur der Umgang mit anderen ein seriöser Gegenstand der Ethik sein. Heute erscheint das Selbst als größte Schwachstelle der modernen Gesellschaft. "Mit sich selbst befreundet sein", davon sprach schon Aristoteles. "Lebenskunst im Umgang mit sich selbst": Das ist die Tradition Senecas, Montaignes, Nietzsches und Foucaults. An diese Tradition knüpft Schmid an und schreibt vom Umgang mit sich selbst und wie er erlernt werden kann, ausgehend von der existenziellen Erfahrung der Angst und der möglichen Antwort darauf.
Georg Wander (1841-1897), Albert Wander (1867-1950), Georg Wander (1898-1969) - Vom Zwei-Mann-Labor zum Weltkonzern.
Verein für wirtschaftshistorische Studien, Zürich 2004,
ISBN
9783909059294, Einband unbekannt, 96
Seiten,
15,00
EUR
Das fidele Grab an der Donau.
Mein Wien 1918-1938

Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf 2004,
ISBN
9783538071889, Gebunden, 300
Seiten,
24,90
EUR
Mit ca. 50 Schwarzweiß-Abbildungen. Georg Stefan Troller versetzt uns ins Wien seiner Kindheit. Spiel, Spaß und Unterhaltung war die Begleitmusik der Tragödie Österreichs zwischen den beiden Weltkriegen. Während Politik und Wirtschaft aus einer Krise und falschen Illusion in die andere taumelten, feierten Künstler, Kritiker und Kabarettisten ihre großen Erfolge - ein apokalyptischer Tanz am Rande des Abgrunds. "Das fidele Grab an der Donau" ist ein Buch der Wiederbegegnung mit einer - vornehmlich jüdisch geprägten - untergegangenen Welt.
Anekdotenreich und geistvoll, aber auch scharf und nicht ohne Polemik erzählt Georg Stefan Troller von Schnitzler und Peter Altenberg, Werfel und Alma Mahler, Polgar, Kuh und Kraus, Kisch, Friedell und Torberg, dem Cafe Central und dem Herrenhof, dem Kabarett Simpl und vielen weiteren legendären Gestalten und Schauplätzen. Ein außergewöhnliches Stück europäischer Kulturgeschichte, selbst erlebt, erträumt und gedeutet.
Süddeutsche Zeitung
Der Preis der Leidenschaft.
Chinas große Zeit: das dramatische Leben der Li Qingzhao

Carl Hanser Verlag, München 2004,
ISBN
9783446205444, Gebunden, 487
Seiten,
24,90
EUR
In der Song-Zeit, als in Europa Buchdruck und Papier noch unbekannt waren, in einer Hochkultur mit Millionenstädten, Buchhandlungen und Luxuswaren, lebte Chinas größte Dichterin Li Qingzhao (1084 - ca. 1155; ausgesprochen Li Tschingdschau). Sie schreibt von ihrer Liebe, ihrem Heimweh, ihrer Trauer. Freimütig fasst sie ihre erotischen Reize in Verse, mutig greift sie aktuelle Themen auf und kritisiert politische Intrigen.
Li Qingzhao profiliert sich auch als selbstbewusste Partnerin in einem außergewöhnlichen Ehe-Team: mit Zhao Mingcheng hat sie eine großartige Sammlung von Handschriften, kostbaren Büchern, historischen Gebrauchs- und Kultgegenständen zusammengetragen. Am Ende muss sie erleben, wie alles in Krieg und Vertreibung untergeht - der Preis der Leidenschaft.
Unterhaltsam, faktenreich und spannend schildert Barbara Beuys das dramatische Leben und das literarische Werk der Dichterin, in dem sich Glanz und Ambivalenz einer wegweisenden Epoche Chinas spiegeln. Verständlich für ein breites Publikum werden die Personen und ihre Zeit verwoben mit rund zweitausend Jahren chinesischer Geschichte und Kultur, die der Song-Epoche vorangehen.
Juden, Christen und Muslime.
Religionsdialoge im Mittelalter

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004,
ISBN
9783534175338, Gebunden, 240
Seiten,
54,00
EUR
Der vorliegende Band vereinigt Aufsätze zur Bedeutung und Aktualität des interreligiösen Gesprächs im Mittelalter. So werden ausgewählte Philosophen und Theologen des Mittelalters wie Ibn Daud, Dominicus Gundissalinus, Peter Abaelard, Thomas von Aquin, Raimundus Lullus und Nikolaus von Kues mit ihrem jeweiligen Beitrag zur religiösen Verständigung von internationalen Gelehrten historisch und systematisch diskutiert und auf ihre Tragfähigkeit auch für gegenwärtige Probleme des Gesprächs der Religionen hin befragt. Dabei wird mit der Untersuchung der im Mittelalter vorgenommenen Verhältnisbestimmung von religiöser Erfahrung und diskursiver Vernunft nicht nur eine Epoche der Geschichte neu präsentiert, die bis heute von hohem systematischen Interesse ist, vielmehr werden zugleich die geistigen Grundlagen der kulturellen Identität Europas aufgezeigt, wie sie in der Suche nach religiöser Verständigung und dem Bemühen um einen Ausgleich zwischen kultureller Vielfalt und rationaler Begründung zum Ausdruck kommen.
Der Doppelgänger.
Roman

Rowohlt Verlag, Reinbek 2004,
ISBN
9783498063733, Gebunden, 384
Seiten,
22,90
EUR
Aus dem Portugiesischen von Marianne Gareis. Ein Mann sieht sich plötzllich mit einem perfekten Double seiner selbst konfrontiert. Dieses Ereignis wirft ihn völlig aus der Bahn und verändert sein Leben von Grund auf.
Die Tageszeitung
Hausaufgaben.
Roman

Diogenes Verlag, Zürich 2004,
ISBN
9783257064421, Gebunden, 192
Seiten,
17,90
EUR
Deutschlehrer Joachim Linde weiß, dass es mit seiner Familie, mit seinem Leben an und für sich, nicht zum Besten steht. Dass er jetzt sein "peinlichstes" Privatleben vor den Kollegen ausbreiten muss, geht ihm schon gewaltig gegen den Strich. Aber es scheint die einzige Möglichkeit zu sein, seine Haut zu retten. Linde ist fest entschlossen, sich nicht unterkreigen zu lassen. Es geht in diesem Roman um private, aber auch um historische Schuldzuweisung. Darum, wie sich ein Mensch in Wunschdenken und Halbwahrheiten verstrickt, weil er mit sich selbst im Reinen bleiben, vor sich selbst bestehen möchte.
Helena oder das Meer des Sommers.
Roman

C.H. Beck Verlag, München 2004,
ISBN
9783406523229, Gebunden, 101
Seiten,
12,90
EUR
Aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz. Mit einem Nachwort von Antonio Pau. Julian Ayestas einziges längeres Prosawerk, der Kurzroman "Helena oder Das Meer des Sommers" aus dem Jahr 1952, gehört laut El Pais zu den "zehn wichtigsten Büchern spanischer Prosa im 20. Jahrhundert". Im erinnernden Rückblick taucht eine Welt sinnlicher Fülle auf, die ein Junge inmitten seines unbeschwerten Familienclans erlebt. Die Bruchstellen zum Erwachsensein, wo sich die Gewissheiten der Kindheit auflösen, werden suggestiv ausgeleuchtet. Das Buch erzählt eine Initiationsgeschichte, in der Sommer und Meer zu Symbolen des jugendlichen Aufbruchs und der Grenzenlosigkeit erster Liebe werden. Beschworen wird eine bukolische Welt, eine Oase der Zeit kurz vor Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs.
Mord im Zeichen des Zen.
Roman

Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2004,
ISBN
9783502611172, Gebunden, 368
Seiten,
14,90
EUR
Louise Boni, Hauptkommissarin bei der Freiburger Kripo aus dem Dezernat Kapitalverbrechen, 42 Jahre alt, geschieden, steht wieder einmal vor einem tristen Wochenende mit den Schatten der Vergangenheit. Doch dann stört ein Anruf des Dezernatsleiters ihre Erinnerungen, und Louise bekommt den merkwürdigsten Auftrag ihrer Karriere als Polizistin: Sie soll einen japanischen Mönch suchen, der östlich von Freiburg in Sandalen und Kutte durch den verschneiten Breisgau streift, und herausfinden, was er vorhat. Als sie den Mönch eingeholt hat, wird ihr rasch zweierlei klar: Er ist verletzt, und er ist auf der Flucht...
Mit Blindheit geschlagen.
Stachelmanns zweiter Fall. Roman

Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2004,
ISBN
9783462034165, Gebunden, 416
Seiten,
19,90
EUR
Josef Maria Stachelmann ist verzweifelt. Der Dozent für Geschichte an der Universität Hamburg kommt nicht weiter mit seiner Habilitationsschrift, deren Rohmanuskript er seit Monaten überarbeiten will. Und nun hat sein Chef, Professor Bohming, sich auch noch einen neuen Favoriten ausgesucht als Nachfolger auf dem Lehrstuhl: Wolf Griesbach, den es von der Freien Universität in Berlin nach Hamburg zieht. Er genießt Ansehen in der Fachwelt, sieht blendend aus und hat eine atemberaubende Frau, Ines...
Von den Kriegen.
Briefe an Freunde

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2004,
ISBN
9783100170132, Gebunden, 192
Seiten,
18,90
EUR
Unterwegs in den Krisengebieten der Welt - wie gehen Menschen mit Krieg und Gewalt um, was verändert sich angesichts des fremden Leids im Berichterstatter, welche Rolle kommt dem Zeugen zu? Carolin Emcke schreibt in ihren Briefen von Orten, die aus dem Blickfeld der Medien geraten sind, obwohl Krieg und Leid dort andauern: vom endlosen Bürgerkrieg in Kolumbien, von der Sklavenarbeit in den Freihandelszonen Nicaraguas, vom Überlebenskampf der Straßenkinder in der Kanalisation von Bukarest, von den serbischen Massakern an Kosovo-Albanern und den Vergeltungsanschlägen an Serben, dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September und den Kriegen in Afghanistan und im Irak.
Geschichte der Gouvernementalität I.
Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Vorlesung am Colleges de France 1977/1978

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2004,
ISBN
9783518583920, Gebunden, 500
Seiten,
38,00
EUR
Aus dem Französischen von Claudia Brede-Konersmann. Herausgegeben von Michel Sennelart. Zeitgleich mit der französischen Ausgabe erscheinen zwei von Michel Foucaults Vorlesungen am College de France, die am Anfang eines der wirkmächtigsten Konzepte der modernen Sozialwissenschaften und der politischen Philosophie standen - der "Gouvernementalität". Michel Foucaults zweibändige Geschichte der "Gouvernementalität" entwickelt diesen Begriff und seine theoretischen Implikationen anhand einer materialreichen Analyse der Genese des modernen Liberalismus und seines Schattens: der Biomacht. Während der erste Band den Akzent auf die Beziehungen zwischen der Regierungskunst, der Normalisierung und der Subjektivierung legt und dabei den Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart spannt, konzentriert sich "Die Geburt der Biopolitik" auf den Neoliberalismus und die komplexen Relationen, die er mit dem Staat unterhält. Durchweg geht es dabei um die Frage, wie ein neues Modell der Macht gefunden werden kann, das zugleich einen neuen Blick auf die Geschichte eröffnet; einen Blick, der die Interferenz von Regierung, Macht und Subjektivität zu fassen imstande ist und dabei die Tugenden einer komplexen Theorie einerseits und einer materialgesättigten Analyse andererseits verbindet.
Von der Kunst des Erbens.
Die Flick-Collection und die Berliner Republik

Philo Verlag, Berlin 2004,
ISBN
9783865725219, Kartoniert, 170
Seiten,
12,90
EUR
Mit einem Vorwort von Micha Brumlik. Die so genannte "Flick-Collection" ist eine Sammlung zeitgenössischer Kunst. Namensgeber ist Friedrich Christian Flick, Enkel des im Nürnberger Prozess wegen Kriegsverbrechen verurteilten Friedrich Flick. Ab September 2004 wird die "Flick-Collection" als Leihgabe in Berlin in einer eigens umgebauten Halle präsentiert. Da das Vermögen zum Aufbau dieser Sammlung nicht zuletzt aus Kriegsgewinnen und der brutalen Ausbeutung von Zwangsarbeitern stammt, hat das Vorhaben schon vor Jahren in ganz Europa Bedenken und Ablehnung provoziert Während die "Berliner Szene" für die "Flick-Collection" geradezu ungetrübte Begeisterung zeigte.
Wolfs Brut.
Ein Fall für Kommissar Kilian. Roman

Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004,
ISBN
9783499236518, Taschenbuch, 319
Seiten,
8,90
EUR
Großer Bahnhof in der Residenzstadt: der EU-Sicherheitsgipfel ist zu Gast am Main. Die Übergabe der Rosenholz-Dateien mit den Namen westdeutscher Stasi-Mitarbeiter von der CIA an die Bundesregierung steht kurz bevor. Kommissar Kilian stößt bei seinen Fenstersturz-Ermittlungen auf eine CD-ROM, die offensichtlich noch weit brisanteres Material enthält. Eine gnadenlose Jagd beginnt, und der in seine ungeliebte Heimatstadt Würzburg strafversetzte Kilian gerät ins Fadenkreuz von Behörden, Geheimdiensten und anderen Dunkelmännern
Die Welt
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Deutschlandfunk
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