
Bücherschau des Tages vom 23.01.2013
Bis zur Pedanterie gehende Präzision
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz und Zeit. Täglich ab 14 Uhr.23.01.2013. Unterschätzt die Komplexität des Gehirns nicht, rät die taz mit Felix Hasler den Neurowissenschaften. Die SZ vergleicht: die Ich-konforme und die nicht-Ich-konforme Welt von Robert Pfaller, die ungekürzten Kurzgeschichten und die gekürzten Kurzgeschichten von Raymond Carver sowie Gerhard Henschel und Walter Kempowski. Die FAZ folgt derweil Philipp Hübl und dem weißen Kaninchen in die Welt der Philosophie.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Folge dem weißen Kaninchen.
... in die Welt der Philosophie

Rowohlt Verlag, Reinbek 2012,
ISBN
9783499624797, Gebunden, 346
Seiten,
11,99
EUR
Philipp Hübl führt intelligent und unterhaltsam in die moderne Philosophie ein und gibt klare Antworten auf die großen Fragen des Lebens: Gibt es Gott? Kann man ohne Gefühle leben? Sind wir frei in unseren Entscheidungen? Haben Träume eine Funktion? Warum ist uns Schönheit so wichtig? Hat der Tod einen Sinn? Wer dem weißen Kaninchen folgt, sieht das Wunderland der Wirklichkeit mit neuen Augen. Es ist eine Jagd mit reicher Beute, hin und her, querweltein, durchs ganze Leben und zurück.
Natascha, Véronique und Paul.

Stroemfeld Verlag, Frankfurt/Main 2012,
ISBN
9783866000087, Gebunden, 212
Seiten,
19,80
EUR
Köln im Sommer. Schauspielschüler proben ein Theaterstück. Es ist heiß und keiner weiß mehr, wie es Sommer geworden ist. So auch Natascha, Véronique und Paul, drei Freunde, die im Theater arbeiten. Abends treffen sie sich in Nataschas Küche, und ein anderes Theater geht mit ihnen durch, das von den Ausläufern einer Ästhetik des Widerständischen handelt: Des Widerständischen zwischen ihnen und in ihrem Verlangen, alles, was sie tun, nicht nur einfach zu erleben, sondern es sich dabei auch noch vorstellen zu wollen. Sie spüren, dass etwas an sein Ende kommt, ihre Jugend geht zu Ende, doch wie sich von ihr verabschieden? Das fragten sie in jenem Sommer und seither. Bald dreißig Jahre später, es wird das vierzigste Woodstock-Jubiläum gefeiert, ruft Paul Véronique an und da setzt das Buch ein, das eine Vergangenheit zu erzählen sucht, die bis heute nicht als Vergangenheit empfunden werden kann. Denn konnte es tatsächlich so sein, dass das, wovor sie sich fürchteten, schon lange hinter ihnen lag? Woher sollten sie das wissen?
Die Kaktusfrau.
Erzählungen

Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2012,
ISBN
9783462044737, Gebunden, 240
Seiten,
18,99
EUR
Herbert Rosendorfers neue Erzählungen, die nun posthum erscheinen, stecken voller Metamorphosen, Wanderungen und Träume, sie sind oft märchenhaft und bevölkert von grotesken Gestalten: Da wäre die kongeniale Gogol-Parodie vom braven Leibburschen Fedja und dem vermeintlich zum Frosch verwandelten Generalmajor Turkin, da ist der Kaktus eines unfreiwilligen Steuersünders, der allmählich zum reizenden Pygmalion wuchert. Es gibt einen Ulmer Hundehochzeitsunternehmer und seine Frau, die als Onassis- und Jackie-Kennedy-Darsteller auftreten, es gibt Drachen und Zwerge, Zentauren, die als Forstmeister arbeiten, und ein diplomatisches Maultier in den Anden. Ganz nebenbei wird der verloren gegangene Schluss von Kafkas Roman "Das Schloss" offenbart und die Intrige um eine Chopin-Mazurka endet tödlich.
Warum wir philosophieren müssen.
Die Erfahrung des Denkens

S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2012,
ISBN
9783100702159, Gebunden, 592
Seiten,
EUR
Was tut man, wenn man philosophiert? Nützt einem das etwas für das konkrete Leben? Der bekannte Autor und Fernsehjournalist Gert Scobel sagt: ja! Philosophie hilft einem, besser durch das Leben zu kommen, glücklicher zu werden und die Welt klarer und genauer zu sehen. In seinem neuen Buch schildert er, was das Besondere des Philosophierens ausmacht. Er führt in Grundprinzipien des Denkens und in verschiedene Denkstile ein und öffnet den Werkzeugkasten philosophischer Methoden. Eine aktuelle Klärung der Frage, was man tut, wenn man nachdenkt - und wozu das gut sein kann.
Frankfurter Rundschau
Heute leider keine Kritiken!
Neue Zürcher Zeitung
Historisches Lexikon der Schweiz.
Band 11: Schai - Stg.

Schwabe Verlag, Basel 2012,
ISBN
9783796519116, Gebunden, 904
Seiten,
249,00
EUR
Herausgegeben von Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz. Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) bietet in 13 Bänden mit rund 36 000 Artikeln einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Schweiz von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart. Die alphabetische Ordnung des Stoffes sichert den Leserinnen und den Lesern einen raschen Zugriff auf Informationen und weiterführende Literaturangaben. Die Stichwörter umfassen Personen, Familien, Sachgebiete und geographische Begriffe aus allen Bereichen der historischen Forschung. Sämtliche Artikel werden von Fachleuten für das HLS neu verfasst, gewährleisten damit hohe Aktualität und spiegeln den aktuellen Forschungsstand wider. Der 11. Band des HLS umfasst eine Fülle spannender Artikel zu Lemmata mit dem Anfangsbuchstaben Sch bis St wie S-chanf, S-charl, Schatzfunde, Johann Jakob Scheuchzer, Schiffbau, Schilling Diebold, Schirmherrschaften, Schlachthaufen, Leon Schlumpf, Schmid, Schokolade, Scholastik, Schöllenen, Schrift, Schulwesen, Schweiz, Schweizer Frauenblatt, Schweizergarden, Schweizerhalle, Schweizerische Landesbibliothek, Schweizerische Nationalbank, Seen, Siegel, Sils, Sissach, Sitten, Skisport, Sklaverei, Solidarität, Soziale Sicherheit, Spielleute, Rudolf Steiner.
Das Dekameron.
Mit den Holzschnitten der venezianischen Ausgabe von 1492

Reclam Verlag, 9783150108536 2012,
ISBN
9783150108536, Gebunden, 1070
Seiten,
29,95
EUR
Aus dem Italienischen von Peter Brockmeier. 1348. Sieben junge Frauen und drei junge Männer fliehen vor dem Schwarzen Tod, der in ihrer Heimatstadt wütet, in ein Landhaus in der Nähe von Florenz. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählen sie sich Geschichten, zehn an jedem Tag, so dass nach zehn Tagen 100 Geschichten versammelt sind. Aber was für Geschichten! Derbe, tragische, komische und erotische Geschichten, die zum Vorbild wurden für Generationen von Novellisten - darunter Chaucer, Margarete von Navarra, Rabelais, Cervantes, Shakespeare, Lessing und Goethe.
Meine geheime Autobiografie.

Aufbau Verlag, Berlin 2012,
ISBN
9783351035136, Gebunden, 1129
Seiten,
49,90
EUR
Übersetzt von Hans-Christian Oeser, Andreas Mahler. Zwei Bände im Schuber. Hundert Jahre mussten wir warten, denn Mark Twain hatte verfügt, dass seine Autobiografie, sein letztes, größtes Werk, erst hundert Jahre nach seinem Tod veröffentlicht werden darf - und er kreierte damit einen Sensationserfolg. Das Buch landete bei Erscheinen sofort an der Spitze der amerikanischen Bestsellerlisten, bislang wurden in den USA über eine halbe Million Exemplare verkauft. "Mir schien, ich könnte so frank und frei und schamlos wie ein Liebesbrief sein, wenn ich wüsste, dass das, was ich schreibe, niemand zu Gesicht bekommt, bis ich tot und nichtsahnend und gleichgültig bin." (Mark Twain) Er erzählt von seiner Familie und von Schicksalsschlägen, von skurrilen Begegnungen mit den Großen und mit den verachtenswerten "Zwergen" seiner Zeit.
Süddeutsche Zeitung
Beginners.
Uncut - Die Originalfassung

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012,
ISBN
9783100101501, Gebunden, 361
Seiten,
21,99
EUR
Aus dem Amerikanischen von Manfred Allié, Gabriele KempfAllie und Antje Ravic Strubel. Raymond Carver ist vielleicht der berühmteste Autor amerikanischer Short Stories im zwanzigsten Jahrhundert. Die Lakonie der Aussparung, die minimalistischen Details und wortkargen Dialoge prägten eine ganze Generation von Autoren - besonders durch Carvers zweiten, Kult gewordenen Erzählband "Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden". Dieses Buch wurde jedoch in einer Version veröffentlicht, in der sein Lektor teilweise extreme Eingriffe vorgenommen hatte. Raymond Carver wünschte sich selbst eine Ausgabe des ungeschnittenen Manuskripts.
Abenteuerroman.

Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2012,
ISBN
9783455403619, Gebunden, 572
Seiten,
24,99
EUR
Endlich hat Martin Schlosser eine Freundin gefunden, und schon beginnen die zermürbenden Beziehungsdiskussionen. Es sind die frühen achtziger Jahre und Martin möchte nichts dringender, als der emsländischen Kleinstadt Meppen entfliehen. Dafür muss er aber erst einmal sein Abitur bestehen. Wird ihm das gelingen? Wird er sich danach wie geplant als Spülkraft in einem Hotel auf Norderney bewähren? Wird er Soldat oder doch Zivildienstleistender? Wie bekommen ihm seine Drogenexperimente? Wie wird ihm das Wohngemeinschaftsleben schmecken? Und kann er seine Beziehung durch die Zeiten retten? Martins Lebensweg führt ihn diesmal nach Brokdorf, Hamburg, Amsterdam, Osnabrück, Bielefeld, München, Venedig, Wien und Göttingen - und immer wieder zurück ins verhasste Meppen. Nach dem "Kindheitsroman", dem "Jugendroman" und "Liebesroman" folgt jetzt Henschels nächster Streich: Martin Schlosser bricht in die weite Welt zu großen Abenteuern auf.
Zweite Welten.
Und andere Lebenselixiere

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012,
ISBN
9783100590343, Gebunden, 272
Seiten,
19,99
EUR
Die erste Welt ist die unseres wirklichen Lebens mit allen Mühen, Frustrationen und Kompromissen. Die zweite Welt ist die der Träume, Wünsche und Illusionen. Wie hängen beide zusammen? Braucht man die zweiten, um die erste zu ertragen? Er untersucht die komplizierte Dialektik von Realität und Wunsch und entfaltet sie an so unterschiedlichen Themen wie dem Staunen, der Illusion, der Komödie oder der Katharsis, der Serie »Sex and the City« oder dem Phänomen der "Interpassivität". Seine Diagnose: Wenn wir keine Phantasie mehr haben, aus der wir erleichtert ins Leben flüchten können, gerät uns das Leben selbst zu einem auswegslosen Alptraum.
Die Tageszeitung
Neuromythologie.
Eine Streitschrift gegen die Deutungsmacht der Hirnforschung

Transcript Verlag, Bielefeld 2012,
ISBN
9783837615807, Kartoniert, 260
Seiten,
22,80
EUR
Alle machen Hirnforschung. Kaum eine Wissenschaftsdisziplin kann sich wehren, mit dem Vorsatz "Neuro-" zwangsmodernisiert und mit der Aura vermeintlicher experimenteller Beweisbarkeit veredelt zu werden. Die Kinder der Neuroinflation heißen Neurotheologie, Neuroökonomie, Neurorecht oder Neuroästhetik. Der gegenwärtige Neurohype führt zu einer Durchdringung unserer Lebenswelt mit Erklärungsmodellen aus der Hirnforschung. Bin ich mein Gehirn? Nur ein Bioautomat?
Die Welt
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Die Zeit
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Deutschlandfunk
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Deutschlandfunk Kultur
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