
Bücherschau des Tages vom 22.06.2015
Mit großer Heiterkeit
Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz, Zeit und Welt. Täglich ab 14 Uhr.22.06.2015. Die FAZ bespricht heute vor allem Krimis, darunter Paula Hawkins' "Girl on the Train", eine Variation von Hitchcocks "Fenster zum Hof", mit einer interessanten alkoholsüchtigen Heldin. Gut informiert fühlt sich diese Zeitung außerdem mit Ralf Langes Architekturgeschichte über "Das Hamburger Kontorhaus". Die SZ lernt von Klaus Theweleits Essay "Das Lachen der Täter": der Massenmörder ist vor allem Körper.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Girl on the Train.
Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich. Roman

Blanvalet Verlag, München 2015,
ISBN
9783764505226, Paperback, 448
Seiten,
12,99
EUR
Aus dem Englischen von Christoph Göhler. Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen - wie es scheint - ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht. Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau - daneben ein Foto von "Jess". Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ...
Böse Absichten.
Kriminalroman

Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015,
ISBN
9783608980271, Kartoniert, 255
Seiten,
14,95
EUR
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Am Tatort erkennt Kommissar Kyochiro Kaga den besten Freund des Ermordeten wieder. Vor vielen Jahren unterrichteten er und Nonoguchi gemeinsam an einer öffentlichen Schule. Kaga ging in den Polizeidienst, während Nonoguchi den Lehrerberuf an den Nagel hängte, um sich mit mäßigem Erfolg dem Schreiben zu widmen. Im Laufe der Ermittlungen findet Kaga Hinweise, dass die Beziehung der beiden Schriftsteller alles andere als freundschaftlich war. Doch die eigentliche Frage ist nicht wer oder wie, sondern warum. Wenn Kaga kein Motiv für den Mord nachweisen kann, wird die Wahrheit nie ans Licht kommen. In einem Katz-und-Maus-Spiel kämpfen der Kommissar und der Killer um die Vergangenheit und den tatsächlichen Tathergang.
Havarie.
Roman

Argument Verlag, Hamburg 2015,
ISBN
9783867542241, Gebunden, 256
Seiten,
15,00
EUR
In einer windigen Nacht steigen zwölf Männer in ein Boot, versuchen Cartagena zu erreichen. Unter dem hohen Sternenhimmel zieht majestätisch ein Kreuzfahrtschiff dahin. Ein deutscher Frachter verlässt den algerischen Hafen mit Kurs auf Dublin. Und die spanische Küstenwache hält sich bereit.
Das Hamburger Kontorhaus.
Architektur Geschichte Denkmal

Dölling und Galitz Verlag, München 2015,
ISBN
9783862180677, Gebunden, 288
Seiten,
39,90
EUR
Hamburg ist die Stadt der Kontorhäuser. Vor dem Zweiten Weltkrieg musste man den Blick schon auf London oder die Metropolen der USA lenken, um vergleichbar viele architektonisch hochwertige und konzeptionell schlüssige Bürohäuser an einem Ort zu finden. Bereits damals präsentierte sich die Hamburger Innenstadt als geschäftige City, ebenfalls ein einzig artiger Umstand. Umso erstaunlicher ist es, dass die Hamburger Kontorhausarchitektur bis heute keine umfassende Würdigung erfahren hat. Diese Lücke schließt nun der bebilderte Band von Ralf Lange. Anhand von rund 100 Beispielen wird hier die Entwicklung der Kontorhäuser von den Anfängen in den 1880er Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg nachgezeichnet.
Ihren ersten Höhepunkt erfuhr die Kontorhausarchitektur mit dem Heimatstil und der Reformarchitektur um 1910. In der Weimarer Republik wurde das Repertoire dann um expressionistische Formen bereichert. In dieser Zeit entstanden so bedeutende Bauten wie das Chilehaus oder der Sprinkenhof, die heute als potenzielles Weltkulturerbe gelten. Ergänzt um eine vollständige Liste aller erhaltenen Kontorhäuser und Biografien ihrer Architekten, ist dieser Titel ein Standardwerk für alle am Hamburger Stadtbild und seiner typischen Architektur Interessierten. Mit einem Verzeichnis aller erhaltenen Kontorhäuser in Hamburg sowie Kurzbiografien ihrer Architekten von Jan Lubitz.
Frankfurter Rundschau
Heute leider keine Kritiken!
Neue Zürcher Zeitung
Heute leider keine Kritiken!
Süddeutsche Zeitung
Das Lachen der Täter: Breivik u.a..
Psychogramm der Tötungslust. Unruhe bewahren

Residenz Verlag, Salzburg 2015,
ISBN
9783701716371, Gebunden, 248
Seiten,
22,90
EUR
Vom Lachen der Killer wird in zahlreichen Fällen erzählt, auch die deutschen Wehrmachtssoldaten sollen einander in englischer Kriegsgefangenschaft ihre Gräueltaten mit großer Heiterkeit berichtet haben. Hinter dem Lachen verbirgt sich aber auch die andere Seite der Tötungslust: die kalte Rationalität der Rede, wenn die Täter ihre Taten öffentlich begründen. So kommt Anders Breiviks Verteidigung vor Gericht dem Text eines Statistikseminars über Einwandererzahlen in Norwegen nahe. Theweleits Essay entlarvt die Begründungssprache als Deckmantel der Tötungslust, denn, so die provokante Kritik des Autors, "begründen" lässt sich alles, doch glauben sollte man davon eher nichts.
Die Tageszeitung
Heute leider keine Kritiken!
Die Welt
Heute leider keine Kritiken!
Die Zeit
Heute leider keine Kritiken!
Deutschlandfunk
Heute leider keine Kritiken!
Deutschlandfunk Kultur
Heute leider keine Kritiken!