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Bücherschau des Tages vom 27.05.2016


Empathie und Trost


Notizen zu den Buchkritiken des Tages aus FAZ, FR, NZZ, SZ, taz, Zeit und Welt. Täglich ab 14 Uhr.
27.05.2016. Analytische Schärfe, fundierte Argumente und überraschende Lösungen präsentiert Sahra Wagenknecht in "Reichtum ohne Gier", stellt die FAZ beeindruckt fest. Äußerst aufschlussreich findet sie auch Patrick Kingsleys Fluchtreportage "Die neue Odyssee". Ein Meisterstück inmitten von Etüden entdeckt die SZ in Georgi Gospodinovs Erzählband "8 Minuten und 19 Sekunden". Mit Begeisterung liest sie außerdem Jugendbücher von Katja Brandis, Kenneth Oppel und David Walliams.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die neue Odyssee.
Eine Geschichte der europäischen Flüchtlingskrise
Cover: Die neue OdysseeC.H. Beck Verlag, München 2016, ISBN 9783406692277, Gebunden, 332 Seiten, 21,95 EUR

Aus dem Englischen von Hans Freundl und Werner Roller. Patrick Kingsley legt ein hohes Tempo vor. Er reist mit dem Syrer Hashem al-Souki auf dem Zug, trinkt selbstgebrannten (und verbotenen) Schnaps mit dem libyschen Menschenschmuggler Haji, der einmal Jurastudent war, marschiert mit Fattemah Abu al-Rouse, der schwangeren syrischen Lehrerin, die Angst hat, ihr Kind zu verlieren, durch die Wildnis des Balkans, ist an Bord eines Bootes im Mittelmeer. Er schildert, wie das Multi-Millionen-Dollar-Geschäft mit dem Menschenhandel in Libyen, der Türkei und Ägypten organisiert wird. Er zeigt, wie lokale Kaufleute und korrupte Politiker in Italien vom Elend der Menschen profitieren. Er beschreibt die Fluchtrouten, hinterfragt die Ursachen der Krise und die Gründe für die bedrückende Reaktion so vieler Europäer.

Reichtum ohne Gier.
Wie wir uns vor dem Kapitalismus retten
Cover: Reichtum ohne GierCampus Verlag, Frankfurt am Main 2016, ISBN 9783593505169, Kartoniert, 292 Seiten, 19,95 EUR

'Es ist Zeit, sich vom Kapitalismus abzuwenden', sagt Sahra Wagenknecht. Denn der Kapitalismus ist längst nicht mehr so innovativ, wie er sich gibt. Bei der Lösung der großen Zukunftsfragen - von einer klimaverträglichen Energiewende bis zu nachhaltiger Kreislaufproduktion - kommen wir seit Jahrzehnten kaum voran. Für die Mehrheit wird das Leben nicht besser, sondern härter. Es ist Zeit für eine kreative, innovative Wirtschaft mit kleinteiligen Strukturen, mehr Wettbewerb und funktionierenden Märkten, statt eines Wirtschaftsfeudalismus, in dem Leistung immer weniger zählt, Herkunft und Erbe dagegen immer wichtiger werden. Mit ihrem Buch eröffnet Wagenknecht eine politische Diskussion über neue Eigentumsformen und die vergessenen Ideale der Aufklärung. Sie legt eine scharfsinnige Analyse der bestehenden Wirtschaftsordnung vor und zeigt Schritte in ein demokratisch gestaltetes Gemeinwesen, das niemandem mehr erlaubt, sich zulasten anderer zu bereichern.

Frankfurter Rundschau

Heute leider keine Kritiken!

Neue Zürcher Zeitung

Die Neue Volksmusik.
Siebzehn Porträts und eine Spurensuche in der Schweiz
Cover: Die Neue VolksmusikChronos Verlag, Zürich 2015, ISBN 9783034013109, Gebunden, 362 Seiten, 34,00 EUR

Die Schweizer Volksmusik erlebt seit zwanzig Jahren einen unerwarteten Aufschwung. Die neue Lust am spielerischen Umgang mit dem einst von vielen abgelehnten Traditionsmaterial erfasste alle Beteiligten: Musikerinnen und Musiker, Veranstalter, Labels, Förderer und nicht zuletzt auch ein begeistertes Publikum. Das äußerst vielfältige Phänomen wird oft unter dem Begriff "Neue Schweizer Volksmusik" gefasst, ist aber in Wirklichkeit nur schwer auf einen Nenner zu bringen, und seine Ausprägungen sind noch lange nicht abgeschlossen. In siebzehn sorgfältig aufbereiteten Interviews werden die Lebenslinien der bedeutendsten und einflussreichsten Musikerinnen und Musiker nachgezeichnet. Weitere Recherchen und Gespräche im Umfeld erlauben eine profunde Reflexion und Beobachtung überraschender Zusammenhänge. So wird in diesem Buch auch erstmals umfassend dargestellt, aus welchen Beweg­gründen sich Musikerinnen und Musiker aller Genres auf einmal so lustvoll, variantenreich und intensiv mit der Erneuerung der traditionellen Musik der Schweiz beschäftigen. Zudem zeigt die Untersuchung, dass das Phänomen sich aus ganz unterschiedlichen kultur­historischen, politischen und individualbiografischen Quellen speist und bis weit in die 1970er Jahre zurückreicht. Die neue Volksmusik in der Schweiz ist ein Sammelbecken, in dem sich ganz unterschiedliche Szenen und Individuen in einem äußerst kreativen Dialog begegnen und entfalten.

Süddeutsche Zeitung

Freestyler.
Roman (ab 13 Jahre)
Cover: FreestylerJ. Beltz Verlag, Heidelberg 2016, ISBN 9783407821010, Gebunden, 438 Seiten, 16,95 EUR

Für ihren Traum vom Olympischen Gold optimieren "Freestyler" ihre Körper ganz legal mit High-Tech-Prothesen und Implantaten. Die junge Sprinterin Jola ist nicht sicher, ob sie sich operieren lassen will. Der Druck ist hoch: Mit einem modifizierten Körper hätte sie vielleicht eine Chance auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2032 - so wie Ryan, der beinamputierte Sprinter, in den sie sich verliebt hat. Aber die neue Technik birgt Gefahren. Und bald geht es nicht mehr nur um den Sieg, sondern um Leben und Tod ...

8 Minuten und 19 Sekunden.
Erzählungen
Cover: 8 Minuten und 19 SekundenDroschl Verlag, Graz 2016, ISBN 9783854209485, Gebunden, 144 Seiten, 19,00 EUR

Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann. In Georgi Gospodinovs Erzählungen begegnen wir hinterwäldlerischen Dorfbewohnern auf dem südlichen Balkan, einem Kind, das nacheinander verschiedene Väter adoptiert, einem Autor, der ganz Lissabon nach einer unbekannten Schönen absucht, und zahlreichen simplen oder auch raffinierten Ehebrüchen; einige Geschichten werfen Blicke in die kommunistische Vergangenheit des Landes und andere in die Zukunft der Menschheit. Wie in der Titelgeschichte die Zeit, die das Licht von der Sonne zur Erde braucht, gerade das bisschen Zeit ist, die der Autor dem Leser zur Lektüre des Textes einräumt, so lauern in vielen Texten Gospodinovs Weltuntergangsgedanken, Sorgen und Trauer um die Unzuverlässigkeit der Menschen.

Das Nest.
(ab 12 Jahre)
Cover: Das NestCecilie Dressler Verlag, Hamburg 2016, ISBN 9783791500058, Gebunden, 217 Seiten, 12,99 EUR

Aus dem Amerikanischen von Jessika Komina und Sandra Knuffinke. Steve durchlebt eine schwere Zeit: sein neugeborener Bruder kämpft um sein Leben und fordert damit natürlich alle Aufmerksamkeit seiner Eltern. Währenddessen zeichnet sich vor dem Dachüberhang bedrohlich ein Wespennest ab. Als sich eines Nachts die Wespenkönigin in Steves Träume einschleicht und ihm anbietet, das Baby zu "reparieren", scheinen seine Wünsche erhört zu werden. Doch die Dinge nehmen eine finstere Wendung, als Steve erkennt, was wirklich mit dem Kleinen geschehen soll.

Gangsta-Oma.
(ab 10 Jahre)
Cover: Gangsta-OmaRowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2016, ISBN 9783499217401, Taschenbuch, 272 Seiten, 14,99 EUR

Aus dem Englischen von Salah Naoura. Mit Illustrationen von Tony Ross. Ben muss jeden Freitag bei seiner Oma verbringen, wenn seine tanzverrückten Eltern das Tanzbein schwingen. Bens Oma ist zwar nett, aber sooooooo langweilig! Immer will sie bloß Scrabble spielen und isst den ganzen Tag nichts anderes als Kohlsuppe - igitt! Doch eines Tages findet Ben heraus, dass seine Oma ein Geheimnis hat: Sie war früher eine berühmte Juwelendiebin! Und jetzt plant sie ihr größtes Ding: Sie will die Kronjuwelen der englischen Königin stehlen! Ben ist Feuer und Flamme. Was für ein Abenteuer! Von nun an können die Freitage gar nicht schnell genug kommen.

Die Tageszeitung

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