Efeu - Die Kulturrundschau

Sie dekonstruiert nicht, sie zerfleddert

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16.04.2022. "Russland produziert Idioten, die aus Spaß töten", donnert der Künstler Pavlo Markov, der die Ukraine auf der Biennale in Venedig vertritt, in der Welt. Die Theaterkritiker erleben ein schwitzendes, spuckendes, aber auch langatmiges Feuerwerk, wenn Frank Castorf Europas Kriege auf Dresdens Bühne bringt. Über pralles Programm in Cannes freuen sich die Kritiker - nur dass Sergei Loznitsa außer Konkurrenz läuft, findet der Tagesspiegel etwas feige. Und in der taz ärgert sich Verleger Klaus Bittermann über "Gesinnung von der Stange".
9punkt - Die Debattenrundschau vom 16.04.2022 finden Sie hier

Kunst

Bild: Los Carpinteros, It´s not Che, it´s Angela Merkel, 2014 © Los Carpinteros, Courtesy Los Carpinteros und Galerie Peter Kilchmann, Zürich, Foto: Jason Wyche, New York.

FAZ
-Kritikerin Alexandra Wach kann bei ihrem Rundgang durch die Ausstellung "Macht! Licht!" im Kunstmuseum Wolfsburg fast alle gesellschaftlich relevanten Themen auf ihrer Checklist abhaken. Manch "marktschreierischen Sentenzen-Aktionismus" erlebt Wach, wenn in achtzig Licht-Kunstwerken "Populismus, Rassismus, Artensterben, #MeToo, Desinformation, Flüchtlinge oder Fleischindustrie" abgehandelt werden, aber auch interessante historische Exkurse zum staatlichen Einsatz von Licht, etwa wenn die kanadische Künstlerin Kapwani Kiwanga das nach dem Aufstand schwarzen Sklaven im New York des Jahres 1712 erlassene "Laternen-Gesetz" in Erinnerung ruft: "Demnach durften Sklaven nach Sonnenuntergang nur noch mit einer Laterne oder in Begleitung einer weißen Person auf die Straße gehen. Die kanadische Künstlerin Kapwani Kiwangas übersetzt diesen Moment eines überwachenden Lichtregimes unter dem Titel 'Glow' (2020) in zwei abstrakte Skulpturen. Man könnte sie für entfernte Verwandte von Stanley Kubricks Monolithen aus '2001 - Odyssee im Weltall' halten, wären die schlanken Stelen aus schwarzem Marmor nicht mit einer LED-Lampe ausgestattet. Die tradierte Lichtmetaphorik, nach der nicht erst seit der Aufklärung das Helle gut sei, ist hier ins Gegenteil gekehrt. Das Licht vereitelt konspirative Widerstandsaktionen, es dient der Demonstration von Macht…"

Der ukrainische Künstler Pavlo Markov vertritt auf der Biennale in Venedig die Ukraine. Er zeigt eine Trichter-Installation, die Wasser so lange teilt, bis unten scheinbar nichts mehr herauskommt. Inspiriert sei das Werk von der postsowjetisch "verrotteten" Infrastruktur in Charkiw, erklärt er während seiner Begegnung mit Marcus Woeller (Welt), bei der es natürlich vor allem um den Krieg geht. Die EU habe sich durch die Abhängigkeit von russischem Gas "sehenden Auges die Hände schmutzig gemacht", sagt er und glaubt nicht, dass sich die russische Gesellschaft je gegen Putin erhebt. Heute verstehe er,  "warum er bei Autofahrten in Russland von Jahr zu Jahr mehr Werbetafeln an den Straßen sah, die vom Sieg im Zweiten Weltkrieg kündeten. 'Es ist der einzige Weg, wie man dieser Nation ein Gefühl von Selbstvertrauen geben kann. Russland produziert Idioten, die aus Spaß töten.' Das könne nun jeder in den Nachrichten sehen. 'Irgendwo tief drin in dieser Kultur brütet ein Virus. Vielleicht dasselbe Virus, das in Deutschland 1933 so viele Menschen Hitler wählen ließ.'"

Inwieweit tragen russische Kulturmanager eine Mitverantwortung für den Krieg, fragt Herwig G. Höller im Standard: "Dass konkrete Museumsdirektoren durch ihr Eintreten für Putin sowie mit militaristischen Ausstellungen und der Verharmlosung des Stalinismus die ideologischen Kriegsvorbereitungen unterstützten, steht außer Frage. Seit Jahren konnte die Kriegsrhetorik des Präsidenten nicht mehr überhört werden. So sprach Putin in einer Wahlkampfrede im März 2018 dreißig Minuten über neue russische Superwaffen. Als er eine einzigartige Massenvernichtungswaffe namens 'Avantgarde' vorstellte, gab es Standing Ovations der versammelten Eliten, darunter auch prominente Kulturfunktionäre."

Außerdem: Beim Anblick der Gemälde von Marlene Dumas, der der Palazzo Grassi in Venedig derzeit die große Ausstellung "open-end" widmet, möchte FAS-Kritikerin Laura Helena Wurth fast ein wenig "beschämt" wegschauen, so offen und "unbequem" zerre Dumas Themen wie Sexualität, Schönheit oder Pornografie an die Oberfläche: "Sie dekonstruiert nicht, sie zerfleddert. Wo man Höflichkeit und Anstand erwartet, sind selbstironische Distanz und eine Leichtigkeit, die manchmal fast rüpelhaft wirkt. Wie ein rüdes Cowgirl nähert sie sich Leben und Tod, Schmerz und Gewalt." In vielen Häusern, auch auf der Biennale in Venedig, ist derzeit Kunst von Frauen zu sehen, bemerkt Philipp Meier in der NZZ und stellt fest: So groß ist der Unterscheid gar nicht. In der Wiener Albertina lernt Standard-Kritiker Stephan Hilpold den "Mythos Berlin" zu verstehen mit den Fotografien von Michael Schmidt, der in den Achtzigern, aber auch nach der Wende das "Kaputte und Widerständige", die "Härte und Trostlosigkeit" einfing. Besprochen wird die Paul-Gauguin-Ausstellung (Standard).
Archiv: Kunst

Film

Cannes-Chef Thierry Frémaux schöpft wieder aus den Vollen für sein im Mai beginnendes Festival. "Zwei Jahre nach der abgesagten Ausgabe von 2020 sieht die Auswahl seines Wettbewerbs wieder aus wie vor der Pandemie", schreibt Andreas Busche im Tagesspiegel. Zwar "ist Cannes ein loyaler Partner", doch im Fall von Sergei Loznitsas neuem Film "The Natural History of Destruction", der lediglich "außer Konkurrenz" gezeigt wird, nicht ganz so sehr. "Loznitsas Stimme wird in Cannes so oder so deutlich zu vernehmen sein, trotzdem wirkt es etwas feige, ihm als Stammgast gerade in diesem Jahr eine Palme zu verwehren." Auch im Hinblick auf Russland ist die Position des Festivals interessant, schreibt Hanns-Georg Rodek in der Welt: So "widersteht es Forderungen, russische Filme generell zu boykottieren. Im Wettbewerb findet sich 'Tschaikowskis Frau' von Kirill Serebrennikov, dem russischen Regisseur, der von Putins Regime mit Prozessen und Hausarrest gepiesackt wurde."

Nicht hinnehmbar findet es Rüdiger Suchsland von Artechock, dass deutsche Filmförder-Institutionen immer wieder durchscheinen lassen, man müsse in Deutschland lediglich weniger Filme produzieren, dann wird das schon mit Kunst und Erfolg. "Es ist eine Form der Perversion, wenn Filmförderer (...) sich neuerdings in der Position der Filmverhinderer gefallen, wenn sie in hohem Ton und angeblich auf dem riesigen Fels ihrer Erfahrungen stehend, erklären, warum es unbedingt weniger Filme geben muss, damit diese wenigen Filme Erfolge haben können, und warum zu viele Filme gemacht werden, anstatt dann eben ihre Richtlinien so umzubauen, dass sie wenige Filme fördern, aber nicht darüber reden, was für Filme nicht gemacht werden sollen. Und anstatt zu erklären, was eigentlich erklärt werden müsste: Warum viel zu viele falsche Filme gemacht werden, warum viel zu wenig gute Filme gemacht werden, viel zu wenig Filme, die Erfolge beim Publikum oder Erfolge bei Filmfestivals oder im Ausland oder bei der Filmkritik oder am besten bei allen zusammen haben. Welche Filme sollen denn nicht mehr gemacht werden?"

Sophie Marceau in "Alles ist gutgegangen"

Deutlich bessere Laune macht Rüdiger Suchsland Sophie Marceau. Die ist aktuell in François Ozons Sterbehilfedrama "Alles ist gutgegangen" zu sehen und gibt dem SZ-Magazin ein Interview, das Suchsland gut gefällt. "Auf mich wirkt die Karriere von Sophie Marceau so", schreibt er auf Artechock, "als würde sie, obwohl sie in Frankreich ein Star ist, doch zwischen den Deneuves, Binoches und Cotillards immer etwas unter Wert wahrgenommen und betrachtet, so als könnte das französische Kino bis heute nicht richtig frei mit ihr umgehen. Undenkbar, dass Desplechin, Bonello, Denis oder Assayas mit ihr drehen. Warum eigentlich?" Anschauungsmaterial für diese These bietet Katja Nicodemus' Kritik in der Zeit, nach deren Lektüre man glauben könnte, Marceau hätte seit "La Boum"-Teenietagen keinen Film mehr gedreht (zugegeben, unser Archiv offenbart: Das deutsche Feuilleton hat sich die letzten Jahrzehnte kaum für sie interessiert). Ein weiteres Interview gibt Marceau dem Standard.

Besprochen werden Mahamat-Saleh Harouns "Lingui" (Tsp), Johannes Schmids "Geschichten vom Franz" (Artechock, Filmfilter), die auf Amazon gezeigte Westernserie "Outer Range" mit Josh Brolin (Welt), Sean Bakers "Red Rocket" (critic.de, Artechock, Tsp, mehr dazu hier), Eskil Vogts Horrordrama "The Innocents" (critic.de, Artechock, ZeitOnline, Presse, unsere Kritik hier), Alexandre Koberidzes "Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?" (Presse, Standard, mehr dazu hier), die Apple-Serie "Roar" mit Nicole Kidman (Tsp), Richard Linklaters auf Netflix gezeigter Film "Apollo 10 1/2" (critic.de), die zweite Staffel von "Bridgerton" (FAZ), eine Disney-Serie mit den Kardashians (ZeitOnline), Sönke Wortmanns "Eingeschlossene Gesellschaft" (Artechock) und eine Netflix-Doku über den BBC-Moderator Jimmy Savile, der hunderte von Kindern sexuell missbrauchte (Presse).
Archiv: Film

Literatur

In der morgen erscheinenden WamS spricht Richard Kämmerlings mit Karl Ove Knausgård. Den Ausgangspunkt seines neuen Romans "Morgenstern" bildeten die in den frühen Neunzigern Aufsehen erregenden Geschehnisse rund um die norwegische Black-Metal-Band Mayhem (hier ihr stilbildender Klassiker "De Mysteriis Dom Sathanas" - sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt). "Der Sänger hat Selbstmord begangen, der Gitarrist wurde vom Bassisten ermordet. Darüber habe ich viel recherchiert und dabei viel Black Metal gehört. Hier geschieht etwas Böses ohne Grund, fast wie eine philosophische Idee. Es klingt nach einem Dostojewski-Roman, aber es geschah in meiner Welt. Die Musiker hatten alle ein ähnliches Alter, einen ähnlichen Background wie ich."

Der Gegenwartskrimi ist von gestern - zumindest nehmen Retro-Phänomene und Klassiker-Neuauflagen einen immer höheren Anteil der Produktion ein, stellt Thomas Wörtche im Freitag fest: Aufregende Wiederentdeckungen sind selten, auch an historischer Aufarbeitung mangelt es. So entsteht "ein gemütlicher Konsens über die Geschichte des 'Krimis', der die heutige Produktion ex post absichert. ... Das Prinzip des realistischen Erzählens nach dem Muster des 19. Jahrhunderts (hier nur als Schlagwort, es ist komplizierter) bleibt dominant. Literarische Widerständigkeit oder Eigensinn werden gerne als Konsumerschwernis gesehen. Die Grenze zwischen kriminalliterarischem Mainstream und Arthouse verläuft eher hier, auf der Ebene der Ästhetik, weniger auf der der Erzählinhalte, obwohl in dieser Konstellation Belanglosigkeit eher die Nase vor gesellschaftskritischer Schärfe hat."

Eben wurde die seit 40 Jahren umtriebige Edition Tiamat mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet. Mit dem Verleger Klaus Bittermann hat Ulrich Gutmair für die taz über Leben und Werk gesprochen. Unter anderem erfahren wir, wie man in den Sechzigern dem Kleinstadtmuff in Oberfranken entkam (am besten Saufengehen mit Marxisten, Reichianern, Kiffern und Dylanologen) und warum er weiterhin auch aus linker Perspektive das Wort "Gutmensch" als Schimpfwort führt: "Anfang der Neunziger gaben die Gutmenschen tatsächlich den Ton an, und damit meine ich solche Autoren wie Martin Walser, Matthias Horx, Hans-Eberhard Richter, Wolfgang Thierse, die mit einer Schmierfilmsprache das angeblich Gute im Menschen suchten und priesen. Empfindsame und geduldige Menschen, die intensiv spüren, was von außen auf sie einwirkt, die sich aktiv um das Leben kümmern, die sich Sorgen um andere Menschen machen." Bittermann regt auf, "dass es sich dabei um Gesinnung von der Stange handelte, um das 'Wort zum Sonntag'. ... Wir haben da klassische Sprachkritik betrieben, diese Begriffe in ihrem Bedeutungszusammenhang seziert, und herausgearbeitet, wie inhaltsleer diese Sprache ist."

Weitere Artikel: Für die FAZ porträtiert Andreas Platthaus die derzeit in Berlin lebende US-Übersetzerin Tess Lewis, die aktuell Lutz Seilers Nachwenderoman "Stern 111" ins Englische überträgt und dazu in Berlin auch dessen Schauplätze besucht, "um die zahlreichen stadttopografische Passagen im Englischen besser nachvollziehen zu können. Obwohl sie nach Inaugenscheinnahme in Prenzlauer Berg feststellen musste: 'Nichts ist mehr so wie damals.'" Die NZZ setzt Sergei Gerasimows Kriegstagebuch aus Charkiw hier und dort mit neuen Folgen fort. Cornelia Geißler (FR), Nico Bleutge (SZ) und Michael Braun (ZeitOnline) schreiben Nachrufe auf den Schriftsteller Thomas Rosenlöcher. Hubert Spiegel gratuliert in der FAZ der Lyrikerin Mary Ruefle zum 70. Geburtstag. Dlf Kultur hat ein großes Feiertagsgespräch mit Navid Kermani geführt. In der Langen Nacht des Dlf Kultur widmet sich Maria Franziska Schüller Wilhelm Busch.

Besprochen werden unter anderem Tanguy Viels "Das Mädchen, das man ruft" (Freitag), Adania Shiblis "Eine Nebensache" (SZ, unsere Kritik), Kristine Bilkaus "Nebenan" (Nacht und Tag), Claire Thomas' "Die Feuer" (taz), Vladimir Sorokins Erzählungsband "Die rote Pyramide" (online nachgereicht von der FAZ), Rafael Seligmanns "Rafi, Judenbub" (taz), Senthuran Varatharajahs "Rot (Hunger)" (FR), Jakub Małeckis "Saturnin" (Dlf Kultur), Graeme Macraes "Fallstudie" (Freitag), Andreas Stichmanns "Eine Liebe in Pjöngjang" (Presse), S. A. Cosbys Thriller "Die Rache der Väter" (Freitag) und Karl Ove Knausgårds "Morgenstern" (FAZ). Mehr in unserer aktuellen Bücherschau um 14 Uhr.
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Bühne

Szene aus "Wallenstein". Foto: Sebastian Hoppe

"Brutale Aktualität", auch Witz, vor allem aber "schwitzende, spuckende, hochintensive Körperlichkeit und Intimität" und den "Geruch des toten Europas", erlebt Christine Dössel in der SZ, wenn Frank Castorf am Dresdner Staatsschauspiel Schillers "Wallenstein" inszeniert und dabei sein Ensemble in Zirkuskostümen und Strapse zu Höchstleistungen treibt: "In den ersten drei Stunden bis zur Pause zieht die Inszenierung mit einer wilden Dynamik in Bann. Es herrschen der Wahnsinn und die Regellosigkeit des Krieges. Auch der Rhythmus stimmt, die Balance aus Energie und Agonie, ironischen Schüben und Elegie. Castorf gewährt genügend Zeit, die Drehbühne wirken zu lassen, Stimmungen zu erzeugen, Schiller beim Wort zu nehmen. … Wallensteins Offiziere flitzen in einer grandiosen Persiflage in Papp-Panzern daher und rammen sich gegenseitig wie auf der Go-Kart-Bahn. Der Exzess gehört bei Castorf dazu. Szenen, die quälen und sich dehnen. Zu fortgeschrittener Stunde ist es dann eher ein zu viel an pathetischer Schiller-Textverrichtung, die zehrt." "Zum Verlieben schön", dann aber auch "zäh und dröge", findet Nachtkritiker Matthias Schmidt Casdorfs "Bilder-, Musik- und Textfeuerwerk" über Europas Kriege. Und Castorfs Botschaft - ein Aufruf zu friedlichem Widerstand - ist ihm nach sieben Stunden auch klar geworden.

"Der Krieg, der in der Ukraine wütet, ist nicht zu erzählen, schon gar nicht von uns satten Europäern. Wir haben schlichtweg keine Ahnung", sagt die Regisseurin Andrea Breth, die zahlreiche Stücke russischer Autoren inszeniert hat, im FAZ-Gespräch mit Irene Bazinger: "Wenn wir uns etwas früher mit den Aussagen Putins befasst hätten, wäre der Krieg in der Ukraine nicht eine solche Überraschung für uns gewesen. Russland ist zu groß, der Schrei nach einem starken Führer ist immer schon da gewesen. Erst der Zar, dann Lenin, dann Stalin und jetzt Putin - das ist eine logische Folge. Der Zusammenbruch der Sowjetunion ist und war eine schwere Verwundung. Nun versucht Putin, das alte Reich wiederherzustellen. Die Mittel sind unvorstellbar grauenhaft. Aleppo und Grosnyj waren Übungsorte. Spätestens da hätte man merken müssen, worauf alles hinausläuft. Geschäfte mit unberechenbaren Partnern zu betreiben ist und bleibt unverständlich. Die Profitsucht erfährt jetzt ihre Strafe."

Besprochen werden das Stück "SHTF" des britischen Duos Kandinsky am Wiener Schauspielhaus (Standard), Calixto Bieitos Wagner-Inszenierung "Tristan und Isolde" an der Wiener Staatsoper (Standard), Sláva Daubnerovás Inszenierung von George Sands "Gabriel" am Staatstheater Karlsruhe (nachtkritik), Torsten Fischers und Herbert Schäfers Neubearbeitung von Shakespeares "Was ihr wollt" an den Wiener Kammerspielen (FAZ) und die von dem philippinischen Punkpoeten Khavn inszenierte Anarcho-Oper "SMAK! - SuperMacho AntiKristo" an der Berliner Volksbühne: Trotz "Relevanzanker" wie Skandal, Revolution und Kolonialismus hält Patrick Wildermann im Tagesspiegel fest: "So eine Scheiße gab es lange nicht zu sehen."
Archiv: Bühne

Musik

Ueli Bernays blickt für die NZZ anlässlich der Ausstellung "The World of Music Video" in der Völklinger Hütte auf die Renaissance des Musikvideos nach dem Ableben des klassischen Musikfernsehens und wie es heute auf Social Media "bestens aufgehoben ist." Simon Rayss plaudert für den Tagesspiegel mit Kurt Vile. Am Mittwochabend musste Daniel Barenboim ein Konzert wegen Kreislaufproblemen abbrechen, meldet Ulrich Amling im Tagesspiegel. In der Frankfurter Pop-Anthologie schreibt Lorenz Jäger über "White Bird" von It's a Beautiful Day, "einer der wenigen echten Pechvögel" aus dem Popmusik-Jahrgang 1967. Für die SZ hat Hilmar Klute Hannes Wader besucht. In der taz schwärmt Franziska Buhre vom Zusammenspiel zwischen Eric Dolphy und Charles Mingus, der vor 100 Jahren geboren wurde. Vor allem diese Improvisation dient ihr als Anschauungsmaterial:

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