Efeu - Die Kulturrundschau

Gewimmel der Flachbauten

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16.02.2023. Die Volksbühne soll wieder besetzt werden, die Welt zuckt die Schultern: Eine Idee für ein neues Theater haben weder Pollesch noch die Besetzer. Das Zeit Magazin freut sich schon auf "cooltivierte" Louis-Vuitton-Daunenjacken von Pharrell Williams. In der taz erklärt Kuratorin Julia Meer, warum das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe mehr Guerilla Girls braucht. Die Filmkritiker versuchen sich trotz Baustellenslaloms für die Berlinale zu begeistern.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 16.02.2023 finden Sie hier

Film


Peter Dinklage in Rebecca Millers Berlinale-Eröffnungsfilm "She came to me"


Heute Abend beginnt die Berlinale. Philipp Bovermann von der SZ sieht das Festival auf dem absteigenden Ast: Nicht nur löst sich der Potsdamer Platz, mit seiner früher hohen Kinodichte einst als Zentrum des Festivals konzipiert, wo sich öffentliches und Fachpublikum noch gut durchmischten, zusehends vor den Augen des Festivals in Nichts auf. Auch der Wettbewerb liefert kaum noch das, was ein Wettbewerb zumindest ansatzweise liefern sollte: Namen. "Wer die meisten erst mal googeln muss, braucht sich nicht zu schämen. Estibaliz Urresola Solaguren, kennt die jemand? Zhang Lu, anybody?" Hinzu kommen Zweitverwertungen aus dem Sundance-Festival und eine Special Gala von "Tár", der bereits in Venedig gefeiert wurde - nur damit Cate Blanchett kommt: "Die schrumpfende Zahl großer Autorenfilme setzt entweder auf Social-Media-Marketing - der rund um die Festival-Wettbewerbe entfachte Presserummel verliert zusammen mit den klassischen Medienhäusern gegenüber Videoblogs, Influencern und Viraleffekten an Bedeutung - oder sie setzen auf Cannes. Und in Berlin landen die kleinen Autorenfilme, deren Zahl durch die sinkenden Kosten digitaler Filmproduktion seit Jahren explodiert. Cannes und Venedig kriegen die Wolkenkratzer, Berlin das um sie herum sich ausbreitende Gewimmel der Flachbauten."

Auch taz-Filmredakteur Tim Caspar Boehme kriegt beim Blick auf den in Baustellen versinkenden Potsdamer Platz eher Depressionen als Euphorieschübe, aber tröstet sich mit dem Programm, das im Wettbewerb Neuentdeckungen und übers Festival verteilt Filme aus der Ukraine und Iran bietet. FR-Kritiker Daniel Kothenschulte sieht das Festival an einem "Scheideweg", denn "gerade das Arthouse-Kino kämpft nach dem Ende der Lockdowns um sein Überleben; die kommerziellen Streaming-Dienste bieten anspruchsvollen Filmemacherinnen und Filmemachern nur in wenigen Fällen sichere Häfen. Filmfestivals sind da wichtiger als je zuvor." Und unter Chatrian "zieht sich mehr denn je eine Schneise zwischen einem auf Filmkunst orientierten Wettbewerb und populären 'Specials': Sie dienen mehr denn je dazu, Prominenz nach Berlin zu holen. Das Wagnis, das Festival mit einem Film aus dem Wettbewerb zu eröffnen, wird zugunsten einer populären romantischen Komödie aufgegeben." Auch Rüdiger Suchsland ist auf Artechock eher verzweifelt: Fürs internationale Fachpublikum gibt die Berlinale derzeit ein desaströses Berlin-Bild ab. "Es sind von der Berlinale keine Aktivitäten erkennbar, dem Festival irgendeine stadtpolitische, urbane Vision zu geben."

In der Berliner Zeitung sprechen Melika Grothe und Sebastian Markt (der für den Perlentaucher auch als Filmkritiker tätig ist) über die Jugendfilmsektion des Festivals, das sie in diesem Jahr erstmals leiten. Fabian Tietke empfiehlt in der taz das Forum-Programm "Fiktionsbescheinigung", das in Vergessenheit geratene deutsche Filme mit migrantischer Perspektive präsentiert. Im Tagesspiegel verneigt sich Andreas Busche vor Kristen Stewart, die in diesem Jahr die Wettbewerbsjury der Berlinale leitetet. Andreas Hartmann berichtet in der taz von Warnstreiks in den Berliner Yorck-Kinos, die teils Spielstätten des Festivals sind. Ebenfalls in der taz lobt Michael Meyns die Kuratorenarbeit der vom Verband der deutschen Filmkritik veranstalteten "Woche der Kritik", die die Berlinale mit einem separaten Programm flankiert.

Der Filmproduzent Philippe Bober, der unter anderem Ruben Östlunds Festival- und Publikumshit "Triangle of Sadness" zu verantworten hat, spricht in der SZ über die sich ändernde Festivallandschaft und die Rahmenbedingungen fürs Autorenkino. Europa hat es noch einigermaßen gut, aber jenseits des Atlantiks sei immer weniger zu holen, findet er: "Wenn Sie in den letzten Jahren die Auswahl-Entscheidungen betrachten, die in Toronto oder in Sundance getroffen wurden, gibt es für mich nur noch eine Erklärung - das sind Political-Correctness-Entscheidungen. Korrektheit tötet die Kunst." Und "mit dem Ziel, die breitesten, am einfachsten zu erwerbenden Zielgruppensegmente zu erreichen, sind die Streamingdienste standardisierten Formeln, Genre-Diktaten und Remakes zum Opfer gefallen. Stream heißt Strömung, es geht um Datenmengen, nicht um Regisseure, sie werden von der Strömung erfasst. Das ist wie ein schwarzes Loch. Die Zukunft der Filmkunst liegt allein im Kino."

Die deutsche Filmförderung hat akuten Reformbedarf. Das rufen seit geraumer Zeit nicht nur Branche und Filmkritik, sondern jetzt auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth in einem Gastbeitrag für die SZ zum heutigen Berlinale-Auftakt. Der deutsche Film soll in Zukunft endlich wirklich alles auf einmal können: Wirtschaftlich solide, künstlerisch brillant, gesellschaftlich relevant und repräsentativ sein. Dafür schlägt Roth unter anderem eine modernisierte Entwicklungsförderung vor, eine Stärkung des künstlerischen und dokumentarischen Films sowie höhere Anreize, um Produktionen nach Deutschland zu holen oder hier zu binden. Außerdem will sie "die FFA mit der Branche weiterentwickeln zu einer Filmagentur, die alle filmpolitischen Aufgaben der Bundesförderungen gebündelt übernehmen kann. Dazu gehört auch, dass wir über bessere und mehr Daten über Förderung und Verwertung verfügen. Das Ziel sind zügigere Verfahren und eine bessere Abstimmung zwischen wirtschaftlichen und künstlerischen Aspekten. Dafür soll dann auch die bisherige kulturelle Förderung durch meine Behörde von dieser neuen Filmagentur wahrgenommen werden." In der FR listet Daniel Kothenschulte zahlreiche Baustellen auf, die die deutsche Filmförderung, aber auch der Deutsche Filmpreis zu bewältigen haben.

Außerdem: Im Zeit-Gespräch lässt der Bestsellerautor Frank Schätzing an der ebenfalls auf der Berlinale und wenig später im ZDF gezeigten Adaption seines Science-Fiction-Thrillers "Der Schwarm" kein gutes Haar: "Es pilchert mehr, als es schwärmt." Die Agenturen melden, dass Raquel Welch gestorben ist.

Besprochen werden Michel Hazanavicius' Meta-Zombiekomödie "Final Cut of the Dead" (Perlentaucher, Tsp), M. Night Shyamalans "Knock at the Cabin" (critic.de) und die deutsche, auf Paramount+ gezeigte Serie "A Thin Line" (taz) und ein neuer "Ant Man"-Superheldenfilm (Tsp, ZeitOnline, FAZ). Außerdem erklärt die SZ, welche Filme sich in dieser Woche lohnen und welche nicht.
Archiv: Film

Architektur


Ole Scheeren, Empire City. © Ole Scheeren / Buro-OS


Ziemlich clever findet Alexander Gutzmer in der Welt die Schau des Architekten Ole Scheeren im Karlsruher ZKM: "Im Zentrum des riesigen Raumes in der ehemaligen Munitionsfabrik befindet sich der 'media dump', eine Art multimediales Folter-Rondell, auf dessen brutal eng nebeneinander gehängten Bildschirmen Scheerens Architektur verhandelt wird. Man sitzt in der Mitte und wird von allen Seiten beballert von Social Media-Posts, Mikro-Statements, zahllosen Individualkritiken, mit denen das Werk von Ole Scheeren medial thematisiert wird. Dazwischen flimmert auch mal ein stylisches Foto vom natürlich sehr gut aussehenden Architekten selbst... Bauen als hypermediales Spektakel, das wenig Raum für ruhige Reflexion setzt - ein treffendes Statement zur Rolle von Architektur in Zeiten der sozialen Medien. Und eines, das die Kritik, der sich ein primär in Asien bauender Architekturstar wie Scheeren speziell im deutschen Architekturdiskurs ausgesetzt sieht, quasi selbstreflexiv vorweg nimmt und damit neutralisiert."

Besprochen wird außerdem Max Grubers Film "Er flog voraus - Karl Schwanzer", der an den einstigen Star-Architekten erinnert (monopol).
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Design

Jan Kedves zeigt sich im ZeitMagazin sehr gespannt darauf, was für Mode der Popstar Pharrell Williams künftig wohl für Louis Vuitton entwerfen wird (mehr dazu im Monopol Magazin). Denn "Williams hat ein sehr spezielles Stilgespür, das er seit Jahren routiniert in erfolgreiche Produkte und Kooperationen fließen lässt. Hier eine Zusammenarbeit für Daunenjacken mit Moncler, dort ein neuer Sneaker mit Adidas, hier eine nachhaltige Jeanskollektion mit G-Star, dort ein neuer Duft mit Comme des Garçons. Williams trennt nie zwischen high und low - warum auch: In der Hip-Hop-Kultur, aus der er stammt, ging es schon immer darum, beides zu vermischen... Williams trägt auch gern Chanel-Kostümjäckchen, was seinem Stil einen modernen politischen Spin in Richtung Gender Nonconformity gibt. Umso besser. Sein Stil ist kultiviert - und cool. Also: cooltiviert!"

Im Netz wird die Berufung von Williams sehr viel kritischer kommentiert, berichtet Leonie Wessel in monopol: "Das Internet streitet. 'All diese jungen, talentierten Designer, die ihrer großen Chance entgegenfiebern, und ihr stellt einen Multimillionär ein?' wetterte ein Twitterer, 'auch müssen wir aufhören, Männer für diese Jobs auszusuchen. Martine Rose, Bianca Saunders et cetera sind genau hier!'. Eine weitere Userin schrieb: 'Mode ist jetzt eine Plattform und Louis Vuitton wird ein großes Massenmedienunternehmen.'"
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Literatur

Hilmar Klute ärgert sich in der SZ über die Häme, die insbesondere in der Kommentarspalte auf der Facebook-Seite des SWR eimerweise über die Dichterin Judith Zander ausgegossen wurde, nachdem diese den Peter-Huchel-Preis erhalten hatte. "Mit dem Einzug des subjektiven Erlebens in die Literatur ist auch die Poesie komplizierter geworden. Sie ist zum Instrument empfindsamer Wahrnehmung geworden, zu einer Art Armatur, mit der sich der Wert der Wirklichkeit in poetischen Schwingungen messen lässt. Je komplexer die Welt, desto vielgestaltiger das Gedicht. Klopstock gibt mehr Rätsel auf als Gryphius, Hölderlins Bildwelten sind verstörender, seine Welterfahrung zersplitterter als die Goethes. Und Judith Zanders 'grundlegende' mag ein vertrackter, vielleicht überliterarisierter Text sein, aber er enthält ein paar sehr schöne Wörter, 'Kuckucksspucke' zum Beispiel. Und wenn in einem Gedicht etwas derart Fremd-Schönes auftaucht, ist es die Lektüre wert und die Gedanken, die man sich dazu macht, auch."

Außerdem: Sergei Gerasimow setzt in der NZZ sein Kriegstagebuch aus Charkiw fort. Laut Agenturmeldungen hat eine internationale Expertenkomission einen Bericht über die Todesursache des 1973 verstorbenen, chilenischen Schriftsteller Pablo Neruda vorgelegt, über deren Inhalt sie sich zwar noch ausschweigt. Aber "Nerudas Neffe Rodolfo Reyes sagte, der Bericht beweise, dass der Dichter vergiftet worden sei". In den "Actionszenen der Weltliteratur" erinnert Gisela Trahms an die Wasserkur, der sich die Schriftstellerin Katherina Mansfield 1909 in Bayern unterzog. In der FAZ gratuliert Tilman Spreckelsen dem Verleger Stefan Weidle zum 70. Geburtstag.

Besprochen werden unter anderem Mary Gaitskills "Veronica" (FAZ), die gesammelten Werke von Christoph Geiser (Tsp) und Salman Rushdies neuer Roman "Victory City" (FAZ).
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Kunst

Dieses Franzbrötchen repräsentiert die 400.000 grafischen Arbeiten im MK&G - Dieser Krümel steht für die Arbeiten von Frauen: 1,5%, 2022
© Guerrilla Girls, courtesy guerrillagirls.com


Nele Aulbert unterhält sich für die taz mit Julia Meer, Leiterin der Sammlung Grafik und Plakat im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe über die von ihr kuratierte Ausstellung "The F*Word - Guerilla Girls und feministisches Grafikdesign", die morgen eröffnet. "Die Idee entstand 2021, als Meer das hundert Arbeiten umfassende Gesamtwerk des feministischen Künstler*innen-Kollektivs Guerilla Girls ankaufte und die New Yorker Gruppe kontaktierte. Die hatte sich 1985 gegründet - als Aufschrei gegen die Unterrepräsentanz von weiblichen und BIPoC, also Schwarzen, Indigenen sowie Künstler*innen of Color, im Kunstbetrieb." Wie es mit deren Repräsentanz im MKG aussieht, wollte nun Julia Meer wissen. "Zusammen mit ihrem Team durchforstete sie die Gesamtwerksammlung, machte alle Schubladen auf, schrieb Namenslisten der Gestalterinnen und wertete diese aus. Das Ergebnis: 6.000 Werke konnten Frauen zugeordnet werden. Das entspricht 1,5 Prozent der Sammlung. 'Ich dachte, wir haben uns verzählt', so Meer. 'Ich hatte in unserer Sammlung mit vielleicht zehn Prozent gerechnet.' Die Resultate dienten auch als Grundlage weiterer Statistiken. Sammlungsmanagerin Katharina Müller wertete unter anderem auch die Herkunft der Gestalterinnen aus. All diese Erkenntnisse wurden in einem Raum der Ausstellung zusammengefasst. Er dient der Selbstreflexion und Faktensammlung und bildet zusammen mit einer Auswahl der 6.000 Arbeiten von Gestalterinnen eines von drei Kapiteln der Ausstellung."

Besprochen werden außerdem eine Ausstelllung von Josip Novosel in der Berliner Galerie Noah Klink (taz), zwei Ausstellungen mit Bildern des polnischen Filmemachers Jerzy Skolimowski in der Nüüd.Berlin Gallery und dem Polnischen Institut Berlin (taz), die Ausstellung von Nan Goldin in der Berliner Akademie der Künste (tell) und die Ausstellung von Helen Frankenthaler im Folkwang Museum Essen (Welt).
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Musik

Frieder Reininghaus schreibt in der NMZ zum Tod des Komponisten Friedrich Cerha (weitere Nachrufe hier). Besprochen werden eine von Dominik Beykirch dirigierte Aufnahme von Paul Dessaus Oper "Lanzelot" durch die Ensembles der Opern Weimar und Erfurt (FAZ), Ronnie Spectors Autobiografie (FR), ein Konzert der K-Pop-Band Ateez in Berlin (Tsp) das neue, erstmals auf Deutsch eingesungene Album von Charlotte Brandi (ZeitOnline) und Caroline Polacheks Album "Desire, I Want to Turn Into You" (taz).

Archiv: Musik

Bühne

Der Berliner Volksbühne droht wieder mal eine Besetzung durch das "queerfeministische" Kollektiv "Staub zu Glitzer", berichtet Jakob Hayner in der Welt. "Erst waren es nur Gerüchte, inzwischen gibt es eine Internetseite für das Projekt: 611.200 Euro will das 'queerfeministische Künstler*innenkollektiv Staub zu Glitzer' per Crowdfunding eintreiben, um die Kosten einer polizeilichen Räumung aufzufangen. Stand Mittwochmorgen sind es allerdings nur sieben Unterstützer und 275 Euro. Doch es geht nicht allein ums Geld." Interessant wird die Sache, weil Intendant Rene Pollesch mal ein Fan des Kollektivs war, das schon Chris Dercon und Klaus Dörr zusetzte. Diesmal will er lieber die Polizei rufen. Eine Idee für ein neues Theater haben beide Seiten nicht. "Die politische Seite ist: Pollesch und 'Staub zu Glitzer' teilten die Vision einer radikaldemokratischen Volksbühne. Keine Intendanz, dafür Kollektiv oder Plattform. Pollesch kündigte eine 'totale Erneuerung des Theaters' an. Doch das wurde schwerer als gedacht. Statt die Probleme klar zu benennen, wurde sich durchgemogelt. Die radikalen Parolen blieben, doch es fehlt merklich die Überzeugung, mehr als ein paar Gesten guten Willens folgen zu lassen. Selbst jetzt heißt es, man freue sich auch über eine Opposition wie 'Staub zu Glitzer'. Schwer zu glauben."

Szene aus der "Götterdämmerung in Stuttgart. Foto: Matthias Baus


Judith von Sternburg durchleidet tapfer für die FR Marco Štormans Inszenierung der "Götterdämmerung" an der Staatsoper Stuttgart samt Winnetou, Karl May und den Illustrator Sascha Schneider: "Vieles bleibt rätselhaft, aber es ist nicht die Art von Rätsel, bei der man auf eine Lösung hofft und ihr entgegenbebt. Es gibt auch keine Lösung, aber ein schräges Happyend, bei dem zur nicht übermäßig zündenden Schlussmusik Siegfried und Brünnhilde auf einem Einhorn davonrollen. Hagen wird von der Weltesche erschlagen. Die obligatorischen niedlichen Kinder kommen auf die Bühne, suchen und finden den Ring, finden möglicherweise sogar viele Ringe, so dass wir noch kurz an der Ring-Parabel entlangstreifen könnten. Das klingt vielleicht übertrieben, aber selbst Hartgesottene können allmählich auf den Gedanken kommen, dass die 'Ring'-Produktion in die Krise geraten ist und dringend einen Impuls bräuchte."

Weiteres: Georg Kasch lobt in der nachtkritik queeres Theater. Besprochen wird Kathrin Mayrs Inszenierung von Bölls "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" an der Berliner Vagantenbühne (Tsp).
Archiv: Bühne