Efeu - Die Kulturrundschau

Verheißung von rosarotem Soft Ice

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18.03.2023. In der NZZ erzählt der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch, wie er an der Kriegsfront in der Ukraine auch die Freiheit seiner Familie verteidigt. In der FAS konfrontiert Ronya Othmann die Leitung des African Book Festivals mit den angeblich "unbelegten Vorwürfen" gegen Mohamedou Ould Slahi. Die NZZ lässt sich von Wayne Thiebaud in Basel ein bisschen Glück spenden. Die Berliner Zeitung erkennt in Moritzburg, wie die Malerin Doris Ziegler westlichen Feminismus in den realen Sozialismus schleuste. Und ZeitOnline hört schaurig-absurden Schweinerock von Yves Tumor.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 18.03.2023 finden Sie hier

Literatur

Der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch erzählt in der NZZ von seinen Erlebnissen an der Kriegsfront in der Ukraine. Zwar ist er an sich nur als Beobachter dort, doch immer wieder sucht er die Nähe zu den Soldaten, robbt durch den Schlamm oder hilft mit, wenn es darum geht, Granaten an Drohnen zu befestigen. Er erinnert sich daran, wie Russland in Polen stand, 1945, und denkt, "dass das, was sich in Preiswitz ereignet hatte, heute wieder geschieht, in Butscha, Irpin und überall dort, wo ein russischer Soldat seinen Fuß hinsetzt, heute nicht anders als vor achtzig Jahren. Ich habe deshalb von meiner Familie her Rechnungen mit diesem blutigen Imperium offen. Diese Rechnungen machen jetzt die Streitkräfte der Ukraine geltend, so empfinde ich das, indem sie um ihre Freiheit und ihr Leben und das Recht kämpfen, nicht in einem Massengrab zu enden, nicht - ob als Mann oder Frau - vergewaltigt zu werden, aber sie kämpfen bei dieser Gelegenheit auch darum, dass meine Söhne nicht werden kämpfen müssen. Meine Familienerinnerung ist geprägt von Wehrlosigkeit gegenüber russischer Grausamkeit. Beeinträchtigt das meine Glaubwürdigkeit?"

In der FAS kommt die Schriftstellerin Ronya Othmann nochmal aufs African Book Festival Berlin zu sprechen, das den früheren Dschihadisten und Al-Qaida-Kämpfer Mohamedou Ould Slahi nun doch nicht zum Kurator berufen wird (unser Resümee). Für eine frühere Intervention (unser Resümee) ist Othmann auch seitens des Festivals mitunter übel mit den einschlägigen Begriffen belegt worden. Lachhaft findet sie es, dass immer wieder von "unbelegten Vorwürfen" die Rede sei - und auch Slahis Ausstieg aus dem Dschihadismus werde von vielen zu voreilig geglaubt. "Wie denn seine ideologische Distanzierung vonstattenging, möchte man Slahi gern fragen, ihn, der schon in Mauretanien begeistert Abdullah Azzams Dschihadismus-Kassetten hörte. (Den Antisemitismus, den hat er noch nicht abgelegt, wie seiner Twitterei zu entnehmen ist.) Und wären einem Aussteiger nicht die Opfer des Islamismus eine Erwähnung wert? Slahi jedenfalls nicht, wenn man seine Interviews liest oder seine Social-Media-Kanäle durchforstet. ... Die Festivalleitung schien das alles nicht zu interessieren. Hauptsache, er hat ein paar Preise gewonnen. Zu schön ist die Story und, wenn wir ehrlich sind, auch ein bisschen deutsch: Houbeini der Geläuterte, der seinen Peinigern vergibt. Großes Versöhnungskino. Und was den Dschihadismus betrifft: Waren wir nicht alle mal jung und dumm?"

Die SZ fragt im Zuge der Dahl- und Bond-Debatte Künstlerinnen und Künstler aller ästhetischen Gewerke, ob sie an ihren Arbeiten nachträglich etwas ändern würden. Mitunter hat das Sibylle Berg schon getan, erzählt die Schriftstellerin - aber nicht aus Prinzipiengründen. Denn "Kunst muss alles dürfen. Wehtun, aufregen, verunsichern, Hass erzeugen. Wenn wir beginnen, Kunst zu zensieren, limitieren wir damit die Erweiterung unserer Gedanken. Wir schneiden uns von einer philosophischen Weiterentwicklung ab. Ich finde Hinweise und Einordnungen zu Werken verstorbener AutorInnen gut. Wer sich von Kunst verärgert und provoziert fühlt, kann dem Ausdruck verleihen." Aber "Triggerwarnungen und Begradigungen, wie sie viele Verlage heute verlangen, oder die Absage von Aufführungen sind eine Bevormundung des Publikums. Kunst, die bewusst rassistische, sexistische Stereotype benutzt, ist peinlich aus der Zeit gefallen - unmodern. Aber wir sollten uns alle klar darüber sein, dass Kunst nicht systemrelevant ist."

Weitere Artikel: Mia Eidlhuber vom Standard spricht mit Judith Hermann über deren Blick aufs eigene Schreiben, über das sie in ihrer eben erschienenen Poetikvorlesung nachgedacht hat. Auch die WamS hat mit Hermann gesprochen. Sergei Gerasimow schreibt in der NZZ weiter Kriegstagebuch aus Charkiw. Michael Wurmitzer erzählt im Standard von seiner Begegnung mit der Schriftstellerin Bernardine Evaristo. Timur Vermes staunt in der WamS über die Sammlung des Comichistorikers Alexander Braun, der daraus Sammlungen und Kataloge kuratiert.

Besprochen werden unter anderem Blake Baileys in den USA zurückgezogene, auf Deutsch nun aber erscheinende Biografie über Philip Roth (NZZ, dazu passend hat Dlf Kultur das Roth-Feature des Rezensenten wieder online gestellt), Marlen Hobracks "Schrödingers Grrrl" (BLZ), Helga Schuberts Erzählung "Der heutige Tag" (SZ), die Zürcher Ausstellung "Satanische Verse & verbotene Bücher" im Zürcher Literaturmuseum Strauhof (NZZ), die Ausstellung "Thomas Mann. Achtung Europa!" im Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich (NZZ), Étienne Davodeaus Comic "Das Recht der Erde" (taz), Birgit Birnbachers "Wovon wir leben" (taz) und Randall Kenans "Der Einfall der Geister" (FAZ).
Archiv: Literatur

Bühne

Szene aus "Ich habe die Nacht heut geträumet". Bild: Ruth Walz

Ziemlich ernüchtert resümierte Nachtkritiker Christian Rakow gestern bereits Andrea Breths lyrischen Liederabend "Ich habe die Nacht geträumet" am Berliner Ensemble (mehr hier). Sehr viel positiver fallen auch die heutigen Kritiken nicht aus: "Es ist eine Absurditätenrevue, doch Andrea Breth keine Lady Dada", meint ein über weite Strecken von "seichten" Ansätzen ziemlich gelangweilter Peter von Becker (Tsp), während Ulrich Seidler (Blz) seufzt: "Dass in dem Papiergeraschel und Vorführkunstgestelze doch ab und zu einmal ein Lebensfunke aufflackert und etwas im Zuschauer berührt, ist sicher auch dem von der Komischen Oper ausgeborgten musikalischen Leiter Adam Benzwi zu verdanken, der sehr sparsam und diskret dem einen oder anderen Wort zum Flug verhilft. Dennoch: Die Melancholie des Abends wirkt einerseits angeschafft und andererseits unfreiwillig - und sie kommt als schlechte Laune mit nach Hause." Im Standard attestiert Christine Wahl dem Stück eine kurze Halbwertzeit, in der FAZ hätte Simon Strauss das glänzende Ensemble unter Breths Leitung gern mal am Stück spielen sehen.

"Eine schöne Dosis des vitalsten Irrsinns" verdankt hingegen Peter Laudenbach in der SZ der "auf das Schönste versponnenen Musik- und Textcollage" - nicht zuletzt dank des Ensembles: "Eine beschwipste Mondäne stakst über die Bühne, vielleicht ist sie der letzte Gast einer aus dem Ruder gelaufenen Büroparty. Grade als man denkt, dass sie gleich aus ihren Highheels kippt, fängt sie an, eine französische Version von 'Fever' zu singen, so mitreißend, dass Peggy Lee und sogar Nancy Sinatra daneben einpacken können. Sie verheddert sich aufs Abenteuerlichste und Komischste in ihrem Mikrofonkabel, tänzelt und torkelt mit aberwitziger Grandezza. Johanna Wokalek legt diesen Auftritt mit einer umwerfenden Spielfreude und Komik hin. Was immer auf der Büroparty im Champagner war, offenbar knallt es prächtig."

Besprochen werden Performances des Ballet national de Marseille und von CocoonDance beim Tanzmainz-Festival (FR), Sebastian Schugs Inszenierung von Thornton Wilders "Wir sind noch einmal davongekommen" am Theater Bamberg (nachtkritik) und Alexandra Holtschs Inszenierung der "Walküre" nach Caren Erdmuth Jeß am Staatstheater Braunschweig (nachtkritik).
Archiv: Bühne

Kunst

In der NZZ hat Philip Meier den Duft von "Zuckerwatte und Mashmallows" in der Nase beim Betrachten der Werke von Wayne Thiebaud, dem die Fondation Beyeler derzeit eine große Ausstellung widmet. Snacks und Süßigkeiten sind "Glücksspender" bei Thiebaud, kombiniert mit einer "Prise Melancholie":  Er "hat sie zum Inhalt seiner Kunst gemacht - einer, die die Schaulust stimuliert. In 'Girl with Ice Cream Cone' scheint eine junge Frau umgehauen worden zu sein von der Verheißung des rosaroten Soft Ice in ihrer Hand, für das sie bereits ihre Zunge in Stellung gebracht hat. Jedenfalls sitzt sie frontal und breitbeinig am Boden, dabei geht ihr Blick durch die Betrachter hindurch in die Leere, während diese ihre nackten Fußsohlen studieren können."

Es war höchste Zeit für eine Soloschau der Malerin Doris Ziegler, immerhin eine der wichtigsten Vertreterinnen der Leipziger Schule, meint Ingeborg Ruthe (Berliner Zeitung) nach ihrem Besuch im Kunstmuseum Moritzburg. Das Thema der Künstlerin - der "Daseinskampf der Menschen zwischen politischen Mächten und Selbstbehauptung" ist schon im titelgebenden Schlüsselbild "Ich bin Du" von 1988 angelegt: "Die nackte Frau, der nackte Mann sind Eva und Adam im Zeitalter der Moderne. Beide schmal, verletzlich, mit blasser Haut, tragen das Gesicht der Malerin, eben nur 33 Jahre jünger als heute. Sie halten sich an den Händen und blicken uns Betrachter unverwandt an, gleichsam beobachtend. Die Stadtansicht hinter dem merkwürdigen Paar lässt auf die Industrielandschaft von Leipzig-Plagwitz schließen. (...) 1988 war dieses Motiv noch eine Provokation, weil es vermeintlich westlichen Feminismus in den realen Sozialismus schleuste. Die Künstlerin zeigt sich in androgyner Gestalt als Mann wie als Frau. Sie stellte also die vorherrschenden Geschlechterrollen in Frage."

Außerdem: Ob Antisemitismusskandal bei der Documenta oder Hundekot-Eklat in Hannover, die Reaktionen ähneln sich, schreibt Boris Pofalla in der Welt: "Empörung bei Politikern und in den Medien, anhaltende Relativierung und Verharmlosung in der eigenen Branche." Woher kommt diese Ignoranz? "Aus einer vermeintlichen Überlegenheit des eigenen Tuns. Die Autonomie der Documenta wie von Bühnen oder von Ausstellungshäusern wird gern mit ihrer Einzigartigkeit und mit der daraus resultierenden gesellschaftlichen Relevanz begründet. Wer aber stellt diese Relevanz fest? Wenn die Kritik stellvertretend für die demokratische Öffentlichkeit versucht, einen Blick auf oder hinter die Bühnen zu werfen, dann wird das immer häufiger als Affront empfunden." In der SZ schreibt Peter Richter den Nachruf auf den am Donnerstag im Alter von 79 Jahren verstorbenen Künstler und ehemaligen Paris-Bar-Betreiber Michael Würthle. Weitere Nachrufe: Tagesspiegel, FAZ. Museumsleiter Frédéric Bußmann wechselt von den Kunstsammlungen Chemnitz zur Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, meldet Ingeborg Ruthe in der Berliner Zeitung.

Besprochen werden die Ausstellung "Muse oder Macherin" im Berliner Kupferstichkabinett (taz), die Joaquín-Sorolla-Ausstellung "Sorolla a través de la luz" im Palacio Real in Madrid (FAS) und die Ausstellung "Simenon. Images d´un monde en crise. Photographies 1931-1935"  im Lütticher Museum Grand Curtius (Tsp).
Archiv: Kunst

Film

Rüdiger Suchsland findet es auf Artechock ziemlich schäbig, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth beim Erfolg von Edwards Bergers "Im Westen nichts Neues" in Champagner-Laune inklusive Reise nach Los Angeles verfällt, während die ihr untergeordnete Filmförderung mit dem Film überhaupt nichts zu tun hatte: "Dieser Oscar zeigt vor allem, dass die deutsche Filmförderung vollkommen den Kontakt zur Realität verloren hat."  Critic.de spricht mit dem Schauspieler Vincent Macaigne über dessen Zusammenarbeit mit dem Regisseur Emmanuel Mouret. Die FAZ plaudert mit dem Schauspieler Rolf Lassgård über seinen Auftritt in einem neuen Skandinavien-Krimi-Film, auch wenn er diesmal nicht Wallander spielt. Joachim Huber fragt sich im Tagesspiegel, ob der Fernseh-Schmonz, der den Vorabend verklebt, mittlerweile von einer K.I. geschrieben wird. Für die WamS hat sich Martin Scholz mit Keanu Reeves getroffen, der zum vierten Mal den Auftragskiller John Wick spielt.

Besprochen werden Sergei Loznitsas "Luftkrieg: Naturgeschichte der Zerstörung" (ZeitOnline, Artechock, SZ, unsere Kritik hier), Hirokazu Kore-edas "Broker" (Standard, Artechock, unsere Kritik hier), Reiner Holzemers Dokumentarfilm "Lars Eidinger - Sein oder nicht Sein" (ZeitOnline), Vasilis Katsoupis' "Inside" mit Willem Dafoe (Artechock) und Maryam Touzanis "Das Blau des Kaftans" (Tsp, Freitag).
Archiv: Film

Musik

Sonja Matuszczyk staunt auf ZeitOnline nicht schlecht über die Häutungen des Musikers Yves Tumor, der einst mit elektronischer Musik begann und heute bei einer zeitgemäßen Interpretation von Glam- bis Schweinerock angekommen ist - wenngleich "natürlich zu seinen Bedingungen, nicht denen des tendenziell reaktionären Genres. 'Heaven Surrounds Us Like a Hood' heißt ein Song des Albums, dessen Intro an die Band Hawkwind erinnert. Tumor singt dazu schaurig-absurde Zeilen im Falsett, überlässt das Stück jedoch schnell einem Kräftemessen zwischen Gitarre und Schlagzeug. Hier untersucht Tumor die Grenzen der Rockmusik, an anderer Stelle von 'Praise a Lord' tut er das Gleiche mit seiner eigenen Stimme. Vor allem in der zweiten Hälfte des Albums gleitet er durch höchstmögliche Register, schnippt Vokale weg wie aufgerauchte Zigaretten und verätzt einem den Gehörgang. Die zahlreichen Frauenstimmen, die in Duetten oder im Chor mit Tumor erklingen, bringen die Sehnsucht des Künstlers nach dem anderen in sich selbst zum Ausdruck, nach der Überwindung körperlicher Grenzen, die auch schon in Tumors elektronischer Musik ein Thema war."



Außerdem: Dagmar Leischow spricht in der taz mit Jane Birkin, deren geplante Deutschlandkonzerte allerdings in letzter Sekunde abgesagt wurden. Ueli Bernays sieht sich für die NZZ in der jamaikanischen Musikszene um: Bob Marley - oder schlicht: "Bob", wie ihn dort alle nennen - wird in Kingston weiterhin kultisch verehrt, berichtet er. Außerdem sprach er mit dem Dancehall-Sänger Tony Rebel, der sein Genre, in dem es mit den berüchtigten Battyman-Songs eine offen homophobe Traditionslinie gibt, durch die queere Aktivisten zu Unrecht verunglimpft findet. Nadine Lange freut sich im Tagesspiegel, dass die Unesco die Heidelberger Hiphop-Kultur, die seinerzeit Deutschrap entscheidend mit auf den Weg gebracht hat, als immaterielles Kulturerbe anerkannt hat. Christiane Wiesenfeldt erinnert in der FAZ an den vor 150 Jahren geborenen Komponisten Max Reger.

Besprochen werden Lakecia Benjamins Album "Phoenix" (Standard, mehr dazu bereits hier), das neue Album von Trettmann (ZeitOnline), ein Berliner Auftritt von Wanda (BLZ), Malondas Debütalbum "Mein Herz ist ein dunkler Kontinent" (Tsp) und das neue Album von Depeche Mode (Tsp).

Archiv: Musik

Architektur

In der FAZ berichtet Fridtjof Küchemann, was passiert, wenn amerikanische Träume auf deutsche Behörden treffen: Vor über fünfzehn Jahren hat der amerikanische Milliardär und Kunstsammler Andrew Hall Schloss Derneburg, Wohn- und Wirkstätte von Georg Baselitz in der gleichnamigen niedersächsischen Gemeinde, gekauft. Seit fünf Jahren sind regelmäßig Ausstellungen zu sehen, bald soll dort eines der größten Kunstmuseen Europas entstehen. Nicht nur Anwohner und Denkmalschutz sind misstrauisch: "Die Feuerwehren der Kommune haben keine Drehleiter, die bei einem Brand bis hinauf in den Dachstuhl des Schlosses reichen würde. Sie hätten nicht mal die Möglichkeit, einen solchen Feuerwehrwagen unterzustellen. Und wie steht es um die Müllentsorgung, wenn viele Menschen in den Ort kommen, wie um öffentliche Toiletten? 'Zu sehen, dass alles schick ist ums Schloss', sagt der Bürgermeister, 'das sehe ich eher als nachrangige Aufgabe an.'"
Archiv: Architektur