Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
07.07.2001.

TAZ, 07.07.2001

Im Interview mit Ulrich Noller spricht der Schriftsteller Raul Zelik über sein neues Buch "Grenzgängerbeatz" und erklärt, warum er Popliteratur langweilig findet: "Ein guter Witz ist immer subversiv, weil er weiß, warum er sich gegen irgendetwas richtet. Ein witziger Witz tut den Richtigen weh, das zeichnet einen richtig witzigen Witz aus. Da hat man eben eine Position. Und dieser ganze hippe Zynismus, der immer so tut, als vertrete er nichts, vertritt natürlich doch etwas: Er verteidigt nämlich einen ziemlich langweiligen Status quo ... Im Grunde macht diese Art von Literatur in ihrer extremsten Form Werbung für ein neues Konsum- und Kommerzmodell. Eigentlich sind das die neuen Staatsdichter."

Weitere Artikel: Christian Semler berichtet über das Kolloquium "Mythos, Bilder und Konzepte im 17. Jahrhundert" in Münster, wo man nach frühen Selbstbildern Europas suchte. Besprochen werden zwei Bücher über prominente Paare (siehe auch unsere Bücherschau morgen ab 11 Uhr).


Im tazmag berichtet Bernd Müllender von einer Form der Wegelagerei, die wir längst abgeschafft glaubten: die Bahnsteigkarte. Ausgerechnet im öffentlichen Nahverkehr gibt es sie in einigen Städten immer noch. Zum Beispiel in München, wo man den U-Bahn-Bahnsteig besser nicht als Abkürzung benutzt: "Eines Tages baute sich am Ausgang ein Kontrolleur vor Tatjana Catsch auf. Keine Fahrkarte? 'Ach, ich gehe hier oben nur durch, habe ich gesagt. "Ausweis!", hörte ich nur. Und wurde abgeführt wie ein Randalierer. "Sechzig Mark!"' Aber sie sei doch gar nicht gefahren, verteidigte sich Catsch. Na, dann hätte sie halt eine Bahnsteigkarte lösen müssen, hieß es kühl. 'Eine was? Ich wollte es nicht glauben.'" München macht mit der Bahnsteigkarte immerhin 11.430 Mark Umsatz im Jahr. Über die Höhe der eingenommenen Bußgelder schweigt man sich allerdings aus.

Weitere Artikel: Georg Blume plädiert für China als Austragungsort der Olympischen Spiele 2008, und Dirk Knipphals schreibt über seine Erfahrungen mit Computerspielen.

Schließlich Tom.

FAZ, 07.07.2001

Provozierend ein kleiner Essay von Charles Simic über Milosevics Schweigen in Den Haag. Es wird unter anderem auch westliche Politiker erleichtern, meint er. "Ein guter Anwalt könnte ihre fragwürdigen Absprachen mit ihm leicht zu einem internationalen Skandal werden lassen. Wäre Richard Holbrook bereit, sich von Milosevics Anwälten befragen zu lassen, oder würde er sich auf den Standpunkt stellen, dass die Vereinigten Staaten die Jurisdiktion des Gerichts über ihre Staatsbürger nicht akzeptieren? Und was das Nato-Bombardement angeht, das in zahlreichen Punkten gegen das Völkerrecht verstieß, fragt sich, ob man den Generälen wohl erlaubt hätte, vor dem Gericht zu erschienen und den Einsatz von Splitterbomben und Uranmunition gegen die Zivilbevölkerung zu rechtfertigen. Ihre Weigerung hätte deutlich gemacht, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn Großmächte ungestraft agieren können, während allen anderen eine Lektion in Sachen Moral erteilt wird."

Abgedruckt wird eine Rede W. G. Sebalds zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele. Ob seine frühesten musikalischen Erinnerungen seinen bayerischen Zuhörern gefielen? "Der Vater, der nur zum Wochenende zu Hause war, hatte eine besondere Vorliebe für diese altbayerische Volksmusik, die für mich in der Rückerinnerung den Charakter von etwas Schauderhaftem angenommen hat, von dem ich weiß, dass es mich verfolgen wird bis in mein Grab."

Stphan Sahm nimmt noch einmal die Rede des Max-Planck-Präsidenten Hubert Markl zur Biopolitik aufs Korn und vergleicht sie mit einer Rede, die Markl kurz zuvor über die Verstrickungen des Kaiser-Wilhelm-Instituts in der Nazizeit hielt: "Die Biopolitikrede Markls steht in äußerstem Kontrast zu seinen Ausführungen über die Verstrickungen von Wissenschaftlern der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft während der Nazi-Zeit. Die Begriffe sind hier anderen Kategorien entnommen. Es ist von Schuld, Verantwortung für Opfer, einer gottlos entwurzelten Gesellschaft und ethischen Grenzen der Wissenschaft die Rede. Man möchte meinen, der Verfasser habe an der Gregoriana studiert. Daher ist es nicht mehr witzig, wenn Markl nur Tage danach über ein Hochufer moralischer Letztbegründungen des Vatikan spottet." Verdammt, und wir mussten lachen.

Weitere Artikel:, Martin Halter hat drei Zürcher Ausstellungen über "Heidi" besucht (im Museum Strauhof im Johanna-Spyri-Museum und im Schweizerischen Jugendbuchinstitut). Bei Frank Pergande erfährt man Neues über die Pläne der Potsdamer Abgeordneten, eventuell ins wiederaufzubauende Potsdamer Stadtschloss umzuzihen. Jürg Altwegg blickt in französische Zeitschriften (Intellektuelle haben mal wieder Lust auf Revolution!) Und Heinrich Wefing teilt Neues über die von Bund und Ländern geplante Kulturstiftung mit.

Lars-Olav Beier schreibt zum 100. Geburtstag Vittorio de Sicas. Dieter Bartetzko schreibt zum 95. Geburtstag des Architekten Philip Johnson. Dietmar Polaczek gratuliert Gian Carlo Menotti zum Neunzigsten und Hans-Jörg Rother dem Filmregisseur Jürgen Böttcher zum Siebzigsten. Und Werner Spies gratuliert dem Verleger Jürgen Tesch zum Sechzigsten. (Sie lieben diese Geburtstagsartikel einfach).

Besprochen werden Ilya Kabakovs Installation "Palast der Projekte" in der Zeche Zollverein Essen, eine Gotthard-Graubner-Ausstellung in der Kunsthalle Karlsruhe, indisches Theater beim "Fest der Kontinente" in Berlin, eine "experimentelle Fabrik" der Architekten Sauerbruch Hutton in Magdeburg, eine Retrospektive der Filme Harun Farockis in Münster und das Festival "Ausstellung neuer Musik" in Brünn.

In Bilder und Zeiten plädiert Michael Giesecke für eine "Vielfalt der Verständigungsmedien", die das Buch und das Internet einschließen. Joseph Hanimann sieht Marokko im Wandel zwischen Monarchie, Islam und kultureller Selbstfindung. Und Felicitas Hoppe stellt die indischen Fotografien von Samuel Bourne vor.

In der Frankfurter Anthologie stellt Heinrich Detering das Gedicht "Mein Wäldchen" von Friedrich Gottlieb Klopstock vor.

FR, 07.07.2001

Wie macht der Gehry das? Anlässlich einer Werkschau des Architekten Frank O'Gehry im New Yorker Guggenheim-Museum konnte sich Christian Thomas einmal mehr die Frage stellen ? und fündig werden. Der Architekt nämlich hat ? wie gewöhnlich! - eine Muse: "Gehry-Gebäude entwickeln sich aus dem elektronischen Baukasten, die Supersoftware stammt aus der Raumfahrtforschung, der Architekt hat es sich für seine Erfordernisse umfrisieren und patentieren lassen. Catia heißt das System, das in den Computern Gehrys regiert; es vertritt weltweit die Interessen des Architektur-Stars. Catia generiert Bauwerke, die sich in Aufruhr befinden, mit denen, wenn es gut geht, 'dem Plastischen ein praktischer Zweck' (Gehry) verliehen wird ... Catia, Gehrys Software-Muse, lässt die Gebäude wie Körper taumeln. Jedes Modell ist ein Körper aus dem Geiste des Computers, und Catia ist der Geist, der stets verneint, das der verrückteste Traum von einem Bauwerk nicht machbar wäre."

Peter Michalzig hat auf Kongressen gesessen, denn davon gibt es jede Menge im Land, so viele, meint Michalzig, dass man jeden Tag an einem Debattierkreis teilnehmen könnte: "Alle haben irgendwie mit Kultur zu tun und alle sind sie einigermaßen prominent besetzt. Jeden Tag wird irgendwo im Lande enorm viel Stoff umgewälzt, mit den allergrößten Begriffen hantiert und alles dreht sich auch noch um die Zukunft. Was wird aus...? Wie wird die ... in 20 Jahren aussehen? Werden wir bald nicht mehr ...? Die großen Fragen halt. Immer und immer wieder aufs Neue." Michalzig ist schon selbst infiziert: "Bedeutet das irgendetwas für die Zukunft?" fragt er, "oder bleibt doch alles in den Treffen, Kongressen, Tagungen, Symposien, Vortragsreihen und Seminaren gefangen? Hat die Zukunft ihre Zunft gefunden, und das war's dann aber auch? Fragen, die uns auch die Zukunft wahrscheinlich nicht beantworten wird."

Weitere Artikel: Rüdiger Suchsland besucht eine Ausstellung über Klaus Kinski im deutschen Theatermuseum in München. Konrad Lischka denkt nach über Fiktion und Realität im Online-Rollenspiel. Aleida Assmann hilft Karl Heinz Bohrer bei der Suche nach dem verlorenen deutschen Geschichtsbewusstsein, während, irgendwie auch wieder passend, Michael Rutschky in Proustlektüren schwelgt, und Katja Lange-Müller einen Satz aus Ingeborg Bachmanns Roman "Malina" variiert: "Es gibt nicht Krieg und Frieden".

Bücher, Bücher. Besprechungen gibt's zu Alfred Kerrs "So liegt der Fall" Theaterkritiken 1919-1933 und im Exil, zu "Die Wahrheit der Geschichte" von Carlo Ginzburg, dann zu Anatol Broyards Erinnerungsbuch "Verrückt nach Kafka" und zu Billy Wilders "Some Like it Hot" als kiloschwerem Prachtband (siehe auch unsere Bücherschau morgen ab 11 Uhr).

NZZ, 07.07.2001

Reinhold Vetter sieht in einem "Schauplatz Polen" die "Intelligenz auf dem Weg zur Ohnmacht. "Sie heißen Michnik, Mazowiecki, Kuron, Geremek und haben als Vorkämpfer der Freiheit über ein Jahrzehnt die politische Szene Polens geprägt. Dennoch waren sie stets eher Intellektuelle als Machtmenschen, eher Moralisten als Pragmatiker. In Zeiten der neuen Marktwirtschaft scheinen ihre Ideale vielen überholt", heißt es im Vorspann des Artikels.

Weitere Artikel: Roman Hollenstein lobt den "fulminanten Auftritt" des Architekten Frank Gehry im New Yorker Guggenheim-Museum, das ihm eine Retrospektive widmet. Rolf Urs Ringger schreibt zum 90. Geburtstag von Gian Carlo Menotti. Besprochen wird ein "Rigoletto" in Avenches und eine Ausstellung mit Kalligraphie aus der Sammlung Sakip Sabanci im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst.

Einen langen Essay widmet Frauke Meyer-Gosau in Literatur und Kunst den "literarischen Zuständen 2001". In kulturpessimistische Klagen mag sie aber nicht einstimmen: " Mag ja sein, dass früher alles besser war - anders war es bestimmt. Und anders, als gemeinhin vorgestellt, ist es heute in jedem Fall auch. Denn natürlich hopst im halbjährigen Abstand - von Messetermin zu Messetermin - frisches junges Autorenmaterial mit neuem flottem Buchmaterial durch TV-Shows. Aber wo jeder Bürger eine faire Chance hat, sich zum TV-Millionär hochzuraten, muss es wohl auch erlaubt sein, es mal mit dem öffentlichen Schriftstellerdasein zu versuchen. Und im Unterschied zur erratenen Million, die sich sicher in Villa, Rolls-Royce und/ oder Ferien für immer übersetzen lässt, gilt für die jeweils neuen Gesichter auf dem Buchmarkt: Das Eigentliche kommt immer erst noch. Was, zum Beispiel, wird aus dem zweiten Buch? Kommt es überhaupt dazu?"

Kaum zu glauben: Ein Dossier mit fünf Artikeln wird dem 100. Todestag Johanna Spyris gewidmet: "Einsam war ihr Tod am 7. Juli 1901, während 'Heidi' längst seinen Siegeszug angetreten hatte und in 18 Auflagen vorlag", schreibt Regine Schindler. "Johanna Spyri starb an einem Sonntagnachmittag, als ganz Zürich ein Sommerfest auf dem See feierte, verbunden mit einer Theateraufführung auf Booten, inszeniert vom Lesezirkel Hottingen, der wichtigsten literarischen Vereinigung in Zürich, von der sich Johanna Spyri aber immer ferngehalten hatte. Der Tag endete mit einem riesigen Feuerwerk. Medizinisch betreut von Marie Heim-Vögtlin, der ersten Schweizer Ärztin, erlag Johanna Spyri einer schweren Krankheit. Eine 'stille Beerdigung' folgte wenige Tage darauf." An "Heidi" erinnern sich Michael Schischkin, der zum ersten Mal in einer Erzählung von Marina Zwetajewa von ihr hörte, und Paula Fox, die eine Lese-Erinnerung aus Amerika liefert. Ferner schreiben Jürg Laederach aus Schweizer und Giovanni Orelli aus "cisalpiner" Sicht.

Nachgedruckt wird Andrea Köhlers Laudatio auf Durs Grünbein und Thomas Hettche, die sich den Literaturpreis Leuk teilen ("Der insgesamt mit 50 000 Franken dotierte Preis geht jährlich an zwei Autorinnen oder Autoren, die die Möglichkeit erhalten, fünf Jahre vor Ort zu wohnen", heißt es im Vorspann. "Auf diese Weise soll sowohl ein Rückzugsort für längerfristige Projekte als auch ein Netzwerk der Literatur geschaffen werden. Der Preis wird in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Literaturfestival 'Würfelwort Komma Dampf' vergeben, das an diesem Wochenende in Leukerbad stattfindet.")

Neben einige Buchkritiken ist noch auf einen Artikel von Axel Gampp über "das Phänomen der publizierten Zeichnung im 18. Jahrhundert" hinzuweisen.

SZ, 07.07.2001

Milosevic in Den Haag ? ein Triumph der Kultur? Willi Winkler ist da sicher. Schließlich verhielt es sich ganz genau so, als die Urhorde unsere Kultur begründete: "Die Urhorde rottet sich jedesmal zusammen, wenn es auf die Jagd geht oder die Zeit gekommen ist, sich gegenseitig zu lausen, aber wahre Legitimität erreicht sie erst durch die Abspaltung eines Hordenmitglieds. Einer wird zu Höherem berufen und König, ein anderer ausgeschlossen, ostrazisiert, geschlachtet." Ein steinaltes Prozedere also. Ein armer Affe erst, dann Saddam, Haider und nun der Schlächter von Vukovar. Mit einem Haken allerdings: In Den Haag, meint Winkler, wird das Völkerrecht triumphieren und sich zugleich unsterblich blamieren. Die afrikanischen und karibischen Diktatoren ? Mörder, Kriegstreiber, Menschenschinder, Ausbeuter -, Suharto, Pinochet etc. lachen sich ins Fäustchen: "Das Völkerrecht, ein aufgeklärter Traum vor zweihundert Jahren, kommt endlich ins Werk, funktioniert aber offenbar am besten als Schauprozess gegen einen bösen König. Milosevic steht vor dem Internationalen Gerichtshof, weil das Böse einen Namen braucht und ein Gesicht (eine Fratze) ... Die Urhorde lebt."

In München ist Filmfest
. Und in der SZ natürlich: Der eine, Hans Schifferle, empfiehlt uns das junge Kino Lateinamerikas: "Die Filme dieser Reihe sind auf einer spannenden Suche nach einer eigenen Identität jenseits aller Klischees von Politik und Folklore, die wir von Lateinamerika und seinem Kino im Kopf haben", schreibt er. Eine andre, Martina Knoben, setzt auf die Filme der iranischen Regisseure Mohsen Makhmalbaf und Marziyeh Meshkini, weil sie derart schlichte und durch ihre Symbolhaltigkeit wieder absolut komplexe Filme nur aus dem Iran kennt. Dies, während ein Dritter Godard für den eigentlichen Hammer hält und sich vielleicht ein etwas weniger festliches Festival gewünscht hätte und mehr dafür wie Oskar Roehlers "Suck my dick". Das ist mal Meinungsvielfalt.

Weiteres: Michael Struck-Schloen stellt das "Festival dei due mondi" in Spoleto vor, dem es mit seinem Übervater Gian Carlo Menotti und seinem notorischen Reformstau auch nicht besser geht als Bayreuths grünem Hügel. Andrian Kreye berichtet, wie der Direktor des Washingtoner Smithsonian Institute die Forscher reizt, statt sie glücklich zu machen. Hans-Herbert Räkel untersucht das immense Harmoniebedürfnis Johanna Spyris, die vor 100 Jahren starb. Jakob Augstein lernt auf dem Weltkongress der biologischen Psychiater, auf welchen Chromosomen Angst verortet ist. Und Kristina Maidt-Zinke schickt Impressionen vom Deutschen Bauerntag in Münster.

Besprochen werden: Eine Strindberg-Ausstellung im Statens Museum Kopenhagen, Christoph Marthalers Monolog-Festival zum Saisonabschluss am Schauspielhaus Zürich, schließlich ein Buch: "Die sinnliche Stadt. Essays zur modernen Urbanistik" von Hans Boesch.


Die SZ am Wochenende bringt eine Verneigung zum 50. Geburtstag der höchsten Instanz. Am Bundesverfassungsgericht gefällt Rolf Lamprecht am besten das Prinzip der "Dissenting Opinion" (der abweichenden Meinung). Klar, denn die hat nicht nur viel bewegt, im Streit um Atomenergie, beim § 218 usw., durch die mit dem "Sondervotum" einhergehende Publikation seiner eigenen Meinung, denkt Lamprecht, wird ein Verfassungsrichter auch erst als Mensch aus Fleisch und Blut erkennbar: "Er hat ein Gesicht, er trägt einen Namen, er hat Ecken und Kanten, er gibt ein Stück seiner selbst preis." Genannt: Transparenz.

Ferner zum Wochenende: Thomas Urban erinnert an den Maler und Schriftsteller Bruno Schulz, den die SS 1942 ermordete, Thomas Günther gratuliert dem Maler und Filmemacher (lauter Multitalente) Strawalde alias Jürgen Böttcher zum 70., und Martin Glauert buddelt eine Liebesgeschichte aus dem 17. Jahrhundert aus: Wie ein schwarzer Trompeter in Ostholstein die Herzen eroberte.

Auf den Literaturseiten werden unter anderem Arnold Zweigs Kriegsroman "Erziehung vor Verdun" und der Briefwechsel zwischen Frida von Uslar-Gleichen und Ernst Haeckel besprochen (siehe auch unsere Bücherschau morgen ab 11 Uhr).