Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
12.09.2001.

FAZ, 12.09.2001

Der Althistoriker Wolfgang Schuller nimmt auf einer ganzen Seite Stellung zum Streit über die Ausgrabungen in Troja ? und schlägt sich dabei auf die Seite der Korfmann-Kritiker.

Weitere Artikel: Angelika Heinick meldet einen Streit um das Erbe von Annette Giacometti. Thomas Veser beschreibt das schöne verfallene Industriestädtchen Blaenavon in Wales. Radek Knapp interviewt den Schriftsteller Stanislaw Lem, der heute achtzig Jahre alt wird. Joseph Hanimann gratuliert dem Regisseur Roger Planchon zum Siebzigsten. Patrick Bahners gratuliert dem Schauspieler Ian Holmes zum Siebzigsten. Und auf der letzten Seite erzählt Siegfried Stadler, warum 17 sorbische Schulkinder montags die erste Stunde schwänzen.

Besprochen werden Steven Spielbergs Film "AI ? Artificial Intelligence", eine Ausstellung mit Zeichnungen von Heinrich Mann im Buddenbrookhaus Lübeck, die Aufführung von Schönbergs "Jakobsleiter" mit Kent Nagano in Berlin, eine Ausstellung mit den Bildern der Sammlung Corboud im Kölner Walraff-Richartz-Museum, Henze und Mahler beim Frankfurter "Auftakt"-Festival in der Alten Oper und eine Picasso-Ausstellung im Wadsworth Museum of Arts in Hartford, Connecticut.

Auf der Medienseite berichtet Jordan Mejias, dass im amerikanischen Fernsehen viel geflucht wird. Und auf der Stilseite beschreibt Kerstin Holm die Esskultur als Refugium der russischen Literatur.

NZZ, 12.09.2001

In der NZZ gibt es heute nur Besprechungen. Sie widmen sich der Carl-Weidemeyer-Retrospektive im Museo Comunale d'Arte Moderna in Ascona, Beethoven-Konzerten mit den Wiener Philharmonikern und Simon Rattle beim Lucerne Festival, der griechischen Filmfabel "Das Frühlingstreffen der Feldhüter" von Dimos Avdeliodis und Büchern, darunter Jan T. Gross' Studie "Nachbarn" über den Mord an den Juden in Jedwabne.

SZ, 12.09.2001

Thierry Chervel denkt nach über die Berlinkrise und ihre Weiterungen auf Deutschland.

Alexander Hosch beschreibt die deprimierende Situation von Mäzenen, denen in der Bundesrepublik jeder Glanz verweigert wird.

H.G. Pflaum diagnostiziert eine Verfestigung der Trennungslinien in den Köpfen der Iren beiderseits der Grenze.

Weitere Artikel: Sonja Zekri erzählt, warum die Türkei sich über das Potsdamer Haus des Theologen Johannes Lepsius ärgert. Volker Breidecker berichtet vom "Festivaletteratura" in Mantua. Christine Heise beschreibt die Suche der Rockband "Wilco" nach einer neuen Plattenfirma. Heinz-Harald Löhlein resümiert Hans Werner Henze als Gast und als Symposiums-Thema in der Alten Oper Frankfurt. Und alex gratuliert dem Schriftsteller Stanislaw Lem zum Achtzigsten.

Besprochen werden Bob Dylans neue CD "Love and Theft", Laurie Andersons CD "Live on a String" und Schlammpeitzigers "Collected Simplesongs of my Temporary Past". Weiter Schönberg-Konzerte mit Claudio Abbado und Kent Nagano bei den Berliner Festwochen, eine Ausstellung mit unbekannten erotisch-satirischen Zeichnungen von Heinrich Mann im Buddenbrookhaus Lübeck und Emir Kusturicas Film "No Smoking Orchestra".

FR, 12.09.2001

Thomas Medicus stimmt Thomas Urban, dem Kollegen von der SZ, zu, dass Jan T. Gross für "Nachbarn" - seine Studie über das Massaker an den Juden in Jedwabne - tatsächlich schlecht recherchiert hat.
Weitere Artikel: Hans Ulrich Gumbrecht, Professor für Komparatistik an der Universität Stanfort, macht eine Humboldt-Renaissance an amerikanischen Hochschulen aus. Martina Meister war bei der Verleihung eines chilenischen Ordens an den Filmemacher Peter Lilienthal. Manfred Geier gratuliert Stanislaw Lem zum Achtzigsten. Und Bruno Flierl, Mitglied der Internationalen Expertenkommission "Historische Mitte Berlin", erklärt, warum er gegen den von der Kommission beschlossenen Wiederaufbau des Stadtschlosses ist.

Besprochen werden eine Ausstellung über "grafischen Cover-Versionen" der Musikindustrie im Zürcher Museum für Gestaltung, eine Ausstellung über das britische Architekturbüro Foster and Partners im British Museum und die Uraufführung von Alexander Knaifels "Alice in Wonderland"-Vertonung in Amsterdam.

TAZ, 12.09.2001

Christo und Jeanne Claude sprechen anlässlich ihrer Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau im Interview über ihre Arbeit.

Weitere Artikel: Tobias Reckling berichtet über die Dokumentation der deutschen Volkszählung von 1939. Elke Brüns hat in der Ankerklause, einer hippen Berliner Kneipe an der Grenze von Neukölln zu Kreuzberg, geflirtet. Dietmar Bartz gratuliert dem Science Fiction-Autor Stanislaw Lem zum Achtzigsten

Besprochen wird Terence Davies' Verfilmung von Edith Whartons Emanzipationsdrama "Haus Bellomonont".

Schließlich Tom (heute von Katz und Goldt).