Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
16.04.2003. Nun wird der Krieg bewältigt. Die Zeit fragt, warum die Intellektuellen über den Jubel nicht jubeln. Die SZ bedauert, dass Enzensberger so spät kam. In der FR spricht Michael Walzer über die Regeln des Friedens. In der NZZ erklärt der Exiliraker Fadhil al-Azzawi, warum den Arabern die Demokratie so schwer fällt. In der taz schreibt Michael Rutschky ein "Lob des Imperiums". Und die FAZ wirft schon mal den Bordcomputer an: Wo geht's hier nach Bagdad?

Zeit, 16.04.2003

Jörg Lau untersucht die leicht verkniffenen Reaktionen deutscher Intellektueller - Antje Vollmer/Tagesspiegel, Konstantin Wecker/homepage, Christian Geyer/FAZ, Georg Klein/Berliner Zeitung, Franziska Augstein/SZ - auf die jubelnden und plündernden Iraker: Ist der Materialismus, der sich dabei zeigt und dem unseren so ähnlich sieht, "oder ist der Jubel das Problem? Wenn man sich anschaut, mit welcher Mühe er eingeordnet, umgedeutet und entwertet wird, kann man diesen Eindruck nicht abweisen." Lau zitiert aus der FAZ vom 11. April, in der Christian Geyer erklärt hatte, der Jubel sei 'für die legitimatorischen Fragen des Irak-Kriegs 2003 eine Nullaussage'. Genau, meint Lau, "da kann der Iraker sich auf den Kopf stellen: Legitimatorische Fragen des Irak-Krieges werden, wie alle anderen legitimatorischen Fragen, nun einmal in Frankfurt am Main entschieden."

Am Montag feierten die Feuilletons die Uraufführung von Elfriede Jelineks "Das Werk" in Wien. Heute liefert Thomas Miessgang einen gepfefferten Verriss: "Es marthalert gefällig im Wiener Akademietheater, und die Inszenierung häkelt sich kleinteilig einem hochtoupierten Finale mit Hebebühne und Gestapo-Scheinwerfern entgegen."

Weitere Artikel: Wolfram Goertz porträtiert den Dirigenten Philippe Herreweghe ("Bach ist sein Gesetz, seine Seelenspeise und sein Donnerwort"). Hanno Rauterberg stellt das neue Museum des Kunstsammlers Charles Saatchi vor, das heute in London eröffnet wird. Christof Siemes hat das Imperial War Museum in London besucht, das besonders im Schützengraben aus dem Ersten Weltkrieg "den Realismus dieser art of war auf die Spitze treibt: Aus kleinen Metallöffnungen im Unterstand strömt eine Schnupperprobe Senfgas." Claudia Herstatt meldet, dass islamische Kostbarkeiten Ende April Sammler zu Sotheby's und Christie's locken, und beschreibt in einem zweiten Artikel, wie in Paris der Nachlass Andre Bretons unter den Hammer kam.

Thomas E. Schmidt trauert in der Leitglosse um das geplünderte irakische Nationalmuseum. Der Theologieprofessor Klaus Berger (mehr hier) verteidigt die Heilige Schrift gegen ihre Inanspruchnahme für George W. Bushs Kriegspolitik: sie sei weder kriegslüstern, noch predige sie den Einsatz von Gewalt. (Da fragt man sich allerdings, warum der ahnungslose Besucher der theologischen Fakultät der Uni Heidelberg mit einem lauten Türenknall erschreckt wird?)

Besprochen werden Paul Thomas Andersons Film "Punch-Drunk Love", William Friedkins neuer Film "Die Stunde des Jägers" (mit Tommy Lee Jones und dem schönen Benicio Del Toro), eine Skulpturenausstellung in der Berliner Gemäldegalerie und eine Traviata an der Berliner Staatsoper, dirigiert von Barenboim.

Die Literaturseiten eröffnet Michael Naumann mit einer Rezension von Amos Elons Geschichte der jüdischen Emanzipation in Deutschland "Zu einer anderen Zeit" (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr). Im politischen Teil eröffnet Joseph S. Nye mit einem Essay über den "ungeschickten Hegemon" USA eine Zeit-Reihe zur "Neuen Weltordnung". Und die Zeitläufte sind dem "Zauberdichter" Ludwig Tieck (mehr hier) gewidmet.

SZ, 16.04.2003

Navid Kermani erinnert daran, dass die Befreiung von Unterdrückten nichts ehrenrühriges ist: "In den letzten Monaten hat man Amerika dafür angeklagt, dass es Diktatoren ablösen will. Lieber sollte man sich darüber streiten, wie man es tut. Es gibt andere, langwierigere, aber unblutigere, effizientere und gefahrlosere Instrumente, Länder zu demokratisieren, als sie mit Bomben zu bewerfen. Statt nur das Mantra der regionalen Stabilität aufzusagen, sollte Europa eine eigene Vision entwickeln, wie auch in anderen Hauptstädten die Tyrannenstatuen gestürzt werden könnten."

Gustav Seibt kommentiert die Einlassungen von Georg Klein in der Berliner Zeitung und Hans Magnus Enzensberger in der gestrigen FAZ (Zusammenfassung hier). Unverständlich findet er Georg Kleins Anprangerung der "himmelschreienden Überlegenheit" der Amerikaner: Gegenseitiges Bauchaufschlitzen mit dem Bajonett wäre vielleicht ein Spur zu unmenschlich gewesen, meint Seibt. Aber auch Enzensberger, dessen Ansichten er teilt, bekommt eine mit: "Alles, was er sagt, ist wahr; aber ohne die himmelschreiende Übermacht des Faktischen - sagen wir, vor vier Wochen - wäre es noch wahrer gewesen."

Mehr zum Thema Irak: Sonja Zekri berichtet über die ersten wieder aufgetauchten Kulturschätze und geplanten Maßnahmen zu deren Schutz und Restaurierungsarbeiten. Christopher Schmidt spürt dem unauffindbaren irakischen Ex-Informationsminister Mohammed Said el-Sahhaf (MSS) nach, dem seine Fans im Internet die Treue halten (zum Beispiel hier) und seine abstrusen Verlautbarungen lustvoll fortspinnen. "Mea" räsoniert darüber, ob sich die Amerikaner aus Kostengründen (die Truppen seien schließlich vor Ort) als nächstes Syrien vorknöpfen.

Weitere Artikel: Oliver Fuchs feiert den sechzigsten Jahrestag der Erfindung von LSD ("17 Uhr: Beginnender Schwindel, Angstgefühl, Sehstörungen, Lähmungen, Lachreiz"). Stefan Koldehoff berichtet über einen "Bildersturm in Wuppertal", wo eine Breker-Statue von ihrem Sockel gerissen wurde. Henning Klüver weiß von phänomenalen Ausstellungsrekorden im italienischen Treviso. Andrian Kreye erklärt in seiner New-York-Kolumne "Code Orange", was es mit dem Neubau eines "Rekrutierungskiosks" am Times Square auf sich hat. Und auf der Medienseite wird über das neueste Entwicklungsprojekt der taz informiert: die wird jetzt auch noch Kommanditgesellschaft.

Ansonsten alles sehr musikalisch heute, vorgestellt werden CDs der Detroiter Gruppe White Stripes, von Henry Flynt, Guz, Underkarl, Maximilan Hecker, Pachora, The Necks, The Sea & Cake, und Burning Brides.

Besprochen werden darüber hinaus Paul Thomas Andersons Kino-Glücks-Lektion "Punch-Drunk Love", Martin Crimps Stück "Spiel mit Wiederholungen" im Dresdner TIF, John Dews Inszenierung von Bellinis Oper "La Sonnambula" an der Oper Leipzig und Bücher, darunter ein Roman von Andra Joeckle zwei neue englischsprachige Biografien über Churchill und zwei Studien zum Unbehagen in der modernen Ökonomie von Dirk Kurbjuweit und Rüdiger Safranski.

FR, 16.04.2003

In einem Interview spricht der Philosoph und Politikwissenschaftler Michael Walzer (mehr hier), über den Irak-Krieg und die "Regeln des Frieden": "Es ist sehr schwer, sich irgendeine Art von demokratisiertem Irak vorzustellen. Doch ich kenne Exil-Iraker, die darauf brennen, ein demokratisches Regime in ihrer Heimat aufzubauen. Nötig wird erst einmal eine Übergangsregierung sein, halb US-Militär, halb irakische Zivilisten. Und dann mehrere Jahre Wiederaufbau, wobei eine Hauptaufgabe sein muss, gemeinsam mit NGOs das assoziative Leben einer Zivilgesellschaft aufzubauen: Parteien, Gewerkschaften, soziale Organisationen. Eine Unzahl von Fragen wird sich stellen: Werden islamistische Gruppen eine offene Zivilgesellschaft akzeptieren und mittragen? Gibt es die Bereitschaft zu einer säkularen Politik? Werden die USA akzeptieren, dass die Ölfelder und Raffinerien schnell wieder in irakische Kontrolle überführt werden?... Meine Hoffnungen sind bescheiden: Eine anständigere Zentralregierung, massive humanitäre Hilfe und gründlicher Wiederaufbau und kein Verrat an den Kurden im Norden oder den Schiiten im Süden."

Über die Folgen des Kriegs für die beteiligte US-Soldaten - das "Trauma der Rückkehr" und die "Angst vor der Ansteckung mit dem Krieg" - geht es in einem Text von Ursula März. Am Beispiel Vietnam erklärt sie: "Sie kamen nicht nur versehrt, invalide, äußerlich entstellt, sie kamen innerlich entstellt, geistig-seelisch umprogrammiert zurück... Man könnte darüber nachdenken, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Ausmaß des Rückkehr-Traumas und dem Grad des politischen Unbehagens, des nationalen Selbstzweifels, die auf den entsprechenden Feldzügen von Beginn an lasten."

Weitere Artikel: Karl Richter erklärt aus Anlass des Leipziger Olympia-Siegs die Funktion urbaner Großprojekte als Event. Und in der Kolumne Times mager geht?s heute um hartnäckige Liebesdinge im allgemeinen und einen gewissen "Micha" im Besonderen.

Besprochen werden die Ausstellung "In Search of the Perfect Lover" in der Kunsthalle Baden-Baden, Donald Petries Film "Wie werde ich ihn los - in 10 Tagen?" und Antonia S. Byatts Erzählungen "Geschichten von Feuer und Eis".

NZZ, 16.04.2003

Der in Deutschland lebende Exiliraker Fadhil al-Azzawi (mehr hier) erklärt warum der Kampf um Demokratie im Irak schwierig werden wird: "Das Hauptproblem liegt in einem politisch-ideologischen Missverständnis der Moderne. Die politischen Richtungen, die nach der Erneuerung der arabischen Gesellschaften strebten, waren immer allzu sehr von der Macht der Moderne im Westen eingenommen und nicht von der Moderne selbst. Moderne bedeutete für sie nur: Maschinen und Waffen, die man mit Geld kaufen kann. Wozu braucht man dann auch noch die materialistische Denkweise, die christliche Moral und die westlichen politischen Strukturen, die am Ende nur zur Beseitigung der islamischen und traditionellen Lebensform führen würden? Doch die Modernisierung als Bewältigung der Vergangenheit selbst, als unendlicher Prozess der Befreiung der Menschen von den Zwängen der Geschichte, ist von der Mehrheit der Araber niemals richtig verstanden worden. Viele arabische Denker, auch die, welche sich mit Fragen der Modernität beschäftigen, versuchen seit Jahren, die Modernität islamisch zu interpretieren oder sie gar zu islamisieren. Damit führen sie einen Kampf, der nie gewonnen werden kann, und diffamieren dadurch nicht nur die Sprache der Wirklichkeit, sondern auch die Sprache der Religion, indem sie eine Sprache fabrizieren, die nie gesprochen wird."

Weiter Artikel: Max Nyffeler berichtet von der Erfolgsgeschichte des 1962 gegründeten Labels Wergo. Elisabeth Schwind beleuchtet die Hintergründe des Baseler Festival "les museiques" (mehr hier) bei dem es darum geht "die Musik in die Museen zu holen und einen Dialog zwischen den Künsten zu initiieren". Geri Krebs macht auf die im Moment besonders schweren Repressionen gegen kubanische Intellektuelle und Oppositionelle aufmerksam (mehr hier).

Besprochen werden: eine Fotoausstellung des "stilbildenden lakonischer Beobachter der Alltagswelt" William Eggleston (mehr hier) im Kölner Museum Ludwig, nach dem Motto: "Die Welt ist zwar nicht schön, aber farbig", eine dem rebellischen Sohn Erich Mühsam gewidmete Ausstellung "Sich fügen heißt lügen" im Lübecker Buddenbrookhaus, zwei Frauenbilder-Inszenierungen in Berlin, "La Traviata" an der Staatsoper und "Salome" an der Deutschen Oper, späte Aufnahmen der Pianistin Elly Ney, auf denen eine "Grande Dame des Klaviers derart beeindruckend ihren Hausgöttern Beethoven, Mozart und Schubert" huldigt und kritisch reflektierende Hörer trotzdem in ein Dilemma stürzt, so Christian Wildhagen.

Und Bücher: Walter Burkerts überwältigendes historisches Buch "Die Griechen und der Orient" und ein bemerkenswert gefühlvoller Fotografieband über das Schaffen des Architekten Karljosef Schattner im bayrischen Eichstätt (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr).

TAZ, 16.04.2003

Auf der Meinungsseite schreibt Michael Rutschky ein "Lob des Imperiums" und erklärt was ihn "an den nationalistischen Semantiken, wie sie der antiamerikanische Protest während des Irakkriegs erneuerte, so irritiert hat: die Idyllik. Während die USA die Weltherrschaft durch Atomwaffen anstreben, träumte der Protest, eine ganz andere Welt wäre möglich: ein Patchwork niedlicher Nationen, die sich bei regelmäßigen Festivals ihre jeweiligen kulturellen Identitäten vortanzen, artig vom Beifall der jeweils anderen begleitet. Bewaffnete Heere sind ganz überflüssig. Es geht doch um Kultur!"

Zum Feuilleton: In seinem Tagebuch über den Irakkrieg aus Sicht von al-Dschasira erklärt Selim Nassib, dass "die sich häufenden Warnungen an Syrien" für den arabischen Sender keineswegs der "Förderung einer demokratischen Regierung in Damaskus" dienen, sondern "vielmehr Ausdruck amerikanischer und besonders israelischer Interessen" sind. Diedrich Diederichsen gibt in 324 Zeilen seinem Wunsch Ausdruck, Cinephile und Konzeptkünstler möchten sich besser über die "Aufgaben von Bildern" verständigen. Und Dorothea Hahn berichtet über die Versteigerung von 4.200 Stücken aus dem Nachlass von Andre Breton in Paris.

Besprochen werden der neue Film von Paul Thomas Anderson, "Punch-Drunk Love", das Stück "Heaven" des als "Niederlagen-Spezialist" gerühmten Autors George F. Walker am Theater Magdeburg und ein "opulenter Prachtband" mit sämtlichen Zeichnungen und Gemälden von Leonardo da Vinci (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr).

Und schließlich TOM.

FAZ, 16.04.2003

Feuilletonpop: Frank Schirrmacher hat in den Bordcomputer seines Dienst-Mercedes den Zielort Bagdad eingeben. Das Ergebnis steht als Karte auf Seite 1 des heutigen Feuilletons:

"1. Folgen Sie der Straße Unter den Linden für 233 Meter
2. Biegen Sie nach rechts ab. Folgen Sie der Wilhelmstraße für 160 Meter.
3. Folgen Sie dem Mehringdamm für 3,5 Kilometer..."

Frank Schirrmacher kommentiert: "Wer dieser Wegbeschreibung folgt, könnte erkennen, dass die Amerikaner im Irak etwas für Europa ausgefochten haben, nicht gegen Europa."

Der irakische Dichter und Verleger Khalid Al-Maaly denkt an den Wiederaufbau: "Ich wünsche mir - nein, mehr als das, ich fordere, noch bevor Verträge unterzeichnet werden, dass Deutschland sich neben anderen Ländern aktiv am Wiederaufbau beteiligt. Vor allem jedoch sollte das Außenministerium überlegen, ein Goethe-Institut in Bagdad zu eröffnen. Es gibt eine große Gruppe von Deutsch-Irakern, die für die Beziehungen zwischen den beiden Ländern eine große Rolle spielen könnten. "

Der Philologe Joachim Heinzle legt in einem interessanten Hintergrundtext dar, dass die jüngst im Stift Zwettl gefundenen Pergament-Bruchstücke "nicht ins zwölfte und auch nicht an den Beginn des dreizehnten Jahrhunderts gehören", sondern erst der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts zuzuordnen sind und dass sie keineswegs Bruchstücke des Nibelungentextes, sondern vielmehr der Artus-Sage präsentieren. Die spontane Zuordnung zum Nibelungenstoff nennt er "kurios und bedrückend zugleich". Mehr Informationen zum Thema bei Mediaevum.de.

Weitere Artikel: Jordan Mejias informiert, dass der Literaturwissenschaftler und Chefkanoniker Harold Bloom seine Bibliothek weder Yale noch der New York University sondern dem "durchaus als obskur zu bezeichnende St. Michael's College in Colchester" vermachen will. Jürg Altwegg meldet, dass der Verleger des pornografischen Romans "Rose bonbon", der seit einigen Monaten in Frankreich für Diskussionen sorgt, zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Ernst Horst resümiert ein Gespräch zwischen Walter Laqueur und Herfried Münkler aus Schloss Elmau. Wolfgang Günter Lerch geht der Frage nach, ob die Plünderungen im Nationalmuseum von Bagdad geplant waren. In einer Meldung lesen wir zugleich, dass die Amerikaner nun für einen besseren Schutz der irakischen Kunstschätze sorgen wollen. Christian Geyer glossiert Reaktionen von Philosophen auf die neue Weltordnung. Kerstin Holm meldet, dass der Schriftsteller und Aktivist der Nationalbolschewistischen Partei Eduard Limonow wegen Waffenbesitzes zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Kerstin Holm meldet außerdem, dass in Moskau ein Denkmal für Sacharow errichtet werden soll.

Auf der letzten Seite beobachtet Dietmar Dath eine Rückkehr der Horror-Genres in Pop und Kino. Patrick Bahners kommentiert das Verhalten von Bayern München, das sich nach dem Bezug der Geheimgelder vom Kirchkonzern nicht auch noch moralische Verwerflichkeit vorwerfen lassen will. Und Gerhard R. Koch schwärmt von Messiaen-Konzerten des SWR-Orchesters unter Sylvain Cambreling in Lissabon. Auf der Medienseite schildert Marion Aberle die deprimierende Lage in Zimbabwe, wo Journalisten kaum noch geduldet werden. Michael Hanfeld berichtet von der Trauerfeier des im Irak-Krieg getöteten Reporters Christian Liebig.

Besprochen werden Paul Thomas Andersons neuer Film "Punch-Drunk Love", die Ausstellung "Seeing Red" in New York, Hamlet-Choreografien in Nürnberg und in Münster, die Berliner Ausstellung "Animations", die sich mit dem Medium des Trickfilms auseinandersetzt und Bücher, darunter ein Band der Juristin Juli Zeh, bekannter als Schriftstellerin, zur Frage, ob die EU-Beitrittsländer einen Rechtsanspruch auf den EU-Beitritt hatten.