Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
01.10.2003. In der Zeit plädiert Kulturstaatsministerin Christina Weiss für ein Europäisches Zentrum gegen Vertreibungen. Die FAZ möchte ins Wehklagen der deutschen Theater nicht so einfach einstimmen. Die NZZ behauptet, die SZ habe im Fall der Anonyma falsch recherchiert. Im Tagesspiegel erklärt Sven Regener, warum Fassbier reaktionär ist. In der FR warnt Michael Rutschky vor dem Satz: "Ich bleibe skeptisch."

Zeit, 01.10.2003

Brauchen wir ein Europäisches Zentrum gegen Vertreibungen? Ja, meint Kulturstaatsministerin Christina Weiss und erklärt warum: Es "sollte nicht nur auf Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert spezialisiert bleiben, sondern die Erinnerung an das nationalsozialistische Regime und die kommunistischen Diktaturen ebenso beinhalten wie die Suche nach den historischen Wurzeln des Nationalstaates und der Wahnvorstellung von seiner ethnischen Homogenität. Mir geht es nicht um ein Museum oder eine Erinnerungsstätte, nicht um einen Ort der Ab- und Aufrechnung. Mir geht es vor allem um eine wirksame historische Aufklärung."

Katastrophentheater in Berlin. Peter Kümmel hat sich drei Aufführungen angesehen: Lessings "Die Juden", inszeniert von George Tabori im BE, Wildes "Salome", inszeniert von Jürgen Kruse am Deutschen Theater, und Kleists "Käthchen von Heilbronn", inszeniert von Nicolas Stemann ebenfalls am Deutschen Theater: "Tabori und Kruse - Katastrophentheater machen hier beide. Aber es liegen Welten zwischen ihnen. Bei Tabori erlebte man die Bannung des fatalen Moments. Bei Kruse erlebt man dessen Zerstreuung und Zerstäubung. Taboris Theater hat Auschwitz als schwarzen Horizont. Bei Kruse verschwimmt die Welt im allmächtigen 'Jetzt' des Pop. Tabori bannt den Schritt vor dem Untergang - das Schlimmste wird erst noch geschehen. Kruse betäubt sich am Untergang - das Schlimmste passiert gerade, aber es geht uns nichts an; es tut nicht weh", schreibt Kümmel.

Weitere Artikel: Randy Newman beschwert sich im Interview über seine Plattenfirma, die zu seinem sechzigsten Geburtstag keine neuen Songs wollte, sondern lieber seine alten neu veröffentlicht hat: "Die Frage ist: Will man, dass Leute einem sagen: 'Oh, ich liebe Ihre alten Lieder?'" Iris Radisch geißelt in der Kolumne die Enthüllung der Anonyma als journalistischen Machismo. George Tabori erinnert sich an Elia Kazan. Thomas Assheuer berichtet über die Adorno-Konferenz in Frankfurt. Claudia Herstatt schreibt über die Art Forum Berlin. Klaus Harpprecht erinnert an den Pfarrer Harald Poelchau, der Inhaftierten des Nazi-Regimes half. Nur online zu lesen: der Nachruf von Jörg Lau auf Edward Said.

Besprochen werden die Ausstellungen "Berlin - Moskau" im Berliner Martin Gropius Bau und "Traumfabrik Kommunismus" in der Frankfurter Schirn, Leander Haußmanns Verfilmung des Regener-Romans "Herr Lehmann", Nigel Kennedys neue Einspielung von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" (besser als die alte, versichert Wolfram Goertz) und Doris Dörries Turandot-Inszenierung in Berlin.

Im Aufmacher des Literaturteils bespricht Cees Nooteboom Geert Maks Familiengeschichte "Das Jahrhundert meines Vaters". Und Fritz J. Raddatz antwortet auf Ulrich Greiners Artikel in der vorletzten Zeit mit einem Brief: "... Ein Kritiker - dafür bekommt er sein Gehalt! - sei dasselbe wie ein Vereinsvorsitzender, der Chef eines Gesangsvereins. Lassen wir mal die Herren Raddatz und Reich-Ranicki beiseite: Stimmt das denn wirklich? Genügte Gehalt (und Dienstwagen), um Karajans Leistung, die Emphase von Gustaf Gründgens, das Verlagswunder von Siegfried Unseld 'aufzuwiegen'? Elan, Leidenschaft, Hinwendung - Begriffe, die Sie ironisieren - waren denen fremd? Deren Erwartung, man möge ihnen für ihr Lebenswerk danken, sei ridikül? Ist das nicht Bankschalter-Ästhetik? Gehalt und ordentliche Arbeit - aber doch bitte keine Grenzüberschreitung: Das Resultat dieses Grenzüberschreitungsverbots liest man fast täglich in den Feuilletons."

Hingewiesen sei noch auf einen Artikel von Peter Koslowski über "Europa - Nation ohne Staatsvolk". In den Zeitläuften porträtiert Doris Liebermann den polnischen Buchhändler Moritz Wolff, der Ende des 19. Jahrhunderts "das Schicksal der russischen Literatur in seiner Hand" hielt.

FAZ, 01.10.2003

Eine sehr kosmopolitische Ausgabe bietet die FAZ heute.

Morgen veranstalten deutsche Theaterleute im Berliner Schillertheater, einem hoch symbolischen Ort, ein Treffen gegen die Sparpolitik an deutschen Bühnen. Gerhard Stadelmaier fragt aus diesem Anlass, ob sie überhaupt Subventionen verdienen. Er ist sich nicht ganz sicher, denn "die Theater sind zu selbstbezüglichen, selbstverliebten Szenenmarktsegmenten geworden, die ihr betreffendes Zielpublikum bedienen, den Griff in den dementsprechenden Schallplattenzitatschrank eingeschlossen - auf Kosten der Allgemeinheit. Man beliefert eine Öffentlichkeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit und nennt das theateroffiziell 'Lebensgefühl' - oft in Abwehr jeglichen Kunstgefühls. Lebensgefühle aber sind nicht subventionsfähig. Sie wären privat zu finanzieren." So wie die deutschen Feuilletons!

Jorge Semprun (mehr hier), einer der bekanntesten spanischen Schriftteller (und eventuell Kandidat für die morgige Nobel-Entscheidung?), hat seinen ersten Roman auf spanisch geschrieben, berichtet Walter Haubrich, denn die meisten seiner Bücher hat der ehemalige Resistant auf französisch verfasst. Aber "20 Jahre und ein Tag" handelt von seiner Zeit im spanischen Untergrund: "Seine Protagonisten sind Spanier aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten und Berufen. Die Repression der Diktatur, die Versuche, dagegen anzukämpfen, und die Spaltung vieler Familien in Anhänger und Gegner Francos gehören zu den Themen dieses vielschichtigen, aber immer auf Spanien und seine jüngste Geschichte bezogenen Romans. Verständlicherweise wollte Semprun ein so spanisches Buch in spanischer Sprache schreiben." (Hier verlinken wir auf einen Artikel aus El mundo zu Sempruns Roman).

Weitere Artikel: Gerhard Koch gedenkt des Pianisten Wladimir Horowitz zu dessen hundertstem Geburtstag. Thomas Wagner beschreitet Andy Warhols "Time Capsules" im Frankfurter Museum für moderne Kunst und findet "Schatzkammer und Müllhalde zugleich". Gerhard Stadelmaier findet es in einer kommentierenden Meldung richtig, dass Yasmina Reza ihr Drei-Männer-Stück "Kunst" in Dortmund nicht von drei Frauen spielen lassen will. "Sie hat wenigstens als lebende Dramatikerin Anspruch darauf, dass ihr Stück halbwegs so gespielt wird, wie sie es erfunden hat - und nicht wie ein deutsches Stadttheater es sich zurechtschwurbelt." Michel Deguy, der französische Celan-Übersetzer, meditiert über Europa, fordert eine Rückbenennung Kaliningrads in Königsberg und möchte das Deutsche und das Spanische zu den europäischen Verkehrssprachen machen - englisch muss man ja sowieso können. Kerstin Holm beklagt in einem Hintergrundartikel die Moskauer Unsitte, "Architekturdenkmäler abzureißen und durch Repliken zu ersetzen". Jordan Mejias berichtet von einem unbezwinglichen Drang New Yorker Kulturinstitutionen in den einst so öden Finanzdistrikt in der Nähe von Ground Zero. Und "F. P." meldet, dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz das jüngst wieder aufgefundene Rubens-Gemälde "Tarquinius und Lukretia " (Bild) nicht neu kaufen will und auf die Hilfe des Bundes hofft.

Auf der letzten Seite erzählt Zhou Derong von der chinesischen Zensur an Hillary Clintons Memoiren (mehr dazu hier). Und Michael Hanfeld porträtiert Theo Koll und Claus Richter, die Moderatoren des ZDF-Magazins "Frontal". Auf der Medienseite berichtet Jürg Altwegg, dass der Medienkritiker von Le Monde, Daniel Schneiderman, wegen Kritik an Le Monde entlassen werden soll (So geht's zu!) Und Heinrich Wefing schildert die Medienkonzentration in den USA, die - ähnlich wie in Deutschland - durch neue Bestimmungen von Behörden und Regierungen sogar noch beschleunigt werden soll.

Besprochen werden Leander Haußmanns Verfilmung von Sven Regeners Roman "Herr Lehmann" mit dem MTV-Ekel Christian Ulmen, ein Auftritt der amerikanischen Rockmusikerin Liz Phair in Köln, Calixto Bieitos Inszenierung von Verdis "Traviata" in Hannover und zwei Stücke, nämlich "König Ödipus" von Sophokles und "Alice" nach Lewis Carroll, in Oberhausen.

FR, 01.10.2003

Ein "bisschen anrüchig ist es noch immer", das Kaufen und Verkaufen über eBay, stellt Petra Kohse zum Auftakt ihres Artikels über die Internet-Verkaufs- und Auktionsbörse fest, die in Berlin einen Live-Kongress veranstaltete. Dennoch stütze dort "einer den anderen, wobei herkömmliche kapitalistische Hierarchien außer Kraft gesetzt werden, das marktwirtschaftliche Prinzip selber aber triumphiert. Anspruchsvoller, ehrlicher und demokratischer dürfte wohl kein Markt sein als dieser ..."

"John Wayne ist für mich kein Fremder" - so begründete Akira Kurosawa sein Credo, dass Filme universal sind und die Kulturen direkt miteinander verbinden; Daniel Kothenschulte stellt eine Ausstellung des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main vor, welche die Arbeit des japanischen Regisseurs präsentiert. Hans-Klaus Jungheinrich resümiert einen internationalen Frankfurter Musikologen-Kongress, auf dem der Musikanalytiker Adorno eben nicht zum Verschwinden gebracht werden konnte. Und Gunnar Lützow geißelt eine "pseudokritische" "Street-Art"-Aktion in Berlin.

Besprochen werden Konstanze Lauterbachs Inszenierung von Hans Henny Jahnns Drama "Medea" als Eine-Frau-Show am Bremer Theater, eine Ausstellung mit Arbeiten des Fotografen Lee Friedlander in der Stiftung Kultur und Galerie Thomas Zander in Köln, ein Konzert der britischen "Melancholie-Pop"-Band Tindersticks, außerdem lesen wir Rezensionen von zwei "sehr unterschiedlichen" Bänden zum Mythos Alexandria und ein Buch, das unerklärliche Phänomene zu erklären versucht (mehr in unserer Bücherschau ab 14 Uhr).

TAZ, 01.10.2003

In einem Essay anlässlich der jüngste Merkur-Ausgabe - "Kapitalismus oder Barbarei" - outet Robert Misik die Antiglobalisierungsbewegung Attac als "braven, sozialdemokratischen Keynesianismus", der sich "heute als APO kostümiert (in Gestalt von Attac nämlich), die den Markt mehr ordnen möchte, als dass sie ihm prinzipiell kritisch gegenüberstünde; für diese APO ist die Verbesserung des Kapitalismus keine unintendierte Nebenfolge (wie für die 68er-Variante) - sie ist ihr erklärter Zweck." Misik hält es dagegen mit der Überzeugung: "Womöglich tut man in Zweifel gut daran, es dabei mit der jeweils radikaleren Position zu probieren, am besten mit einem schönen Wort Walter Benjamins im Ohr: 'Versuchsweise extrem'; und einer Erinnerung an Mao Tse-tung: 'Rebellion ist gerechtfertigt'." (Wir packen schon mal fürs Arbeitslager)

Als Versuch "wider den romantischen Werkbegriff" bewertet Florian Malzacher Armin Petras' Doppelinszenierung von Tennessee Williams' "Glasmenagerie" und Sarah Kanes "Zerbombt" in der neuen Spielstätte Schmidtstraße des Schauspiels Frankfurt.

Ansonsten viel Musik heute: Uh-Young Kim stellt das neue Album der britischen Technopioniere LFO vor, aus dem die "Sehnsucht nach dem Dreck und dem Beat der frühen Tage" strahle, Christian Bröcking porträtiert in seiner Jazzkolumne das amerikanische Pianotrio The Bad Plus, den schwedischen Pianisten Esbjörn Svensson und die elektroakustischen Mischsounds des Norwegers Bugge Wesseltoft. Und beim Berlin-Konzert von Christina Aguilera beobachtete Christiane Rösinger deren "Wandlung vom Teeniestar zur Künstlerin", die fortan "nicht nur die bessere Britney, sondern auch gleich die bessere Madonna sein" möchte.

Und hier TOM.

NZZ, 01.10.2003

In der Debatte um die Tagebücher der Anonyma hat Joachim Güntner noch mal bei der Witwe des Erstherausgebers, Hannelore Marek, nachgefragt, die angibt, "ihr Mann habe sich darauf beschränkt, die Autorin zur Publikation zu ermuntern, das Typoskript einem Verlag zuzuleiten und ein Vorwort zu verfassen. Er sei weder Herausgeber noch Lektor gewesen, und 'bearbeitet' oder 'redigiert' habe er die Aufzeichnungen erst recht nicht." Außerdem stelle Marek in Aussicht, die notariell verwahrten Urschriften "zu einem noch nicht näher bestimmten Zeitpunkt" einem Archiv zu übergeben. Warum nicht gleich?

Weitere Artikel: Martin Meyer erinnert an den temperamentvollen Wladimir Horowitz, der heute hundert Jahre alt geworden wäre. Paul Jandl berichtet von der Eröffnung des Grazer Kunsthauses, das statt einer "transluzenten, biomorphen High-Tech-Blase" leider nur ein "solider Panzer aus Plexiglasplatten" geworden ist. Uwe Justus Wenzel war bei der vom Institut für Sozialforschung der Frankfurter Universität organisierten internationalen Adorno-Tagung und macht sich Gedanken über dessen Vereinnahmung und umgestaltete Adorno-Plätze.

Besprochen werden Michail Ryklins Buch "Räume des Jubels. Totalitarismus und Differenz" zum Stalinismus und Nationalsozialismus, Christian Kienings Studie über Todesfiguren am Ende des Mittelalters und Charles Simmons' Satire auf den Literaturbetrieb "Belles Lettres" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

Tagesspiegel, 01.10.2003

Im Tagesspiegel unterhalten sich Sven Regener und Leander Haußmann über die Vorzüge des Flaschenbiers:
"Sven Regener: Ich bin mehr für Flasche. Bei Fassbier weiß man nie. Außerdem dauert es länger.
Leander Haußmann: Ich gehe doch nicht in die Kneipe, um ein Flaschenbier zu trinken. Ein gut gezapftes Fassbier - das hat was mit Kultur zu tun.
Sven Regener: Das ist Unsinn. Kultur ist ohnehin zum Kampfbegriff der Reaktion geworden."

SZ, 01.10.2003

In einem Essay denkt Michael Rutschky über Zweifel, Politikverachtung und Verschwörungstheorien und die Macht und Kraft des Satzes "Ich bleibe skeptisch" nach. "Man könnte behaupten, er sollte bloß den Verbotsantrag höflich drapieren, eine Höflichkeit, die die Form der liberalen Diskussion erzwingt, in der die Dinge ja erst mal offen bleiben müssen. Falsch ist diese Einschätzung nicht ... Was den Satz aber vor allem charakterisiert: Er ist eine umfassende Widerstandsmaßnahme. Es gibt keine Antwort, die ihn entkräften könnte. Der Wissenschaftler kann sich den Mund fusslig reden, der Bürger hält unbeirrbar an seinem Misstrauen fest (...)." Insofern, so Rutschky, wehre der Satz "neue Erfahrungen und Erkenntnisse ab. Er dient der Verteidigung von Glaubensgewissheiten."

Alex Rühle gratuliert der guten, alten Audio-Kassette zum 40. Geburtstag. "Der Zeigefinger lauerte über der Pause-Taste. Die Anmoderation durfte nicht mit aufs Band drauf, andererseits gab es diesen eiernden Anlauf, wenn man zu knapp an den Liedanfang ranschnitt. Und dann saß man das ganze Lied über vor dem Rekorder, dadada, ich lieb dich nicht, schaute den beiden leise quietschenden Spulen beim Kreiseln zu, du liebst mich nicht aha, und am Ende schwebte der Zeigefinger wieder über der Pausetaste, um auch die Abmoderation nur ja nicht mit aufs Band zu bekommen. Wie viele abgewürgte Moderatoren mögen auf MC-Kassetten ruhen, in Sprachfetzen, eingekeilt zwischen zwei Liedern?"

Weitere Artikel: Gottfried Knapp schwärmt von Santiago Calatravas (mehr hier) spektakulärem neuen Konzerthaus auf Teneriffa. Reinhard Schulz resümiert das zunehmend gesamteuropäische Musikfestival Warschauer Herbst. Reinhard J. Brembeck informiert über die Entdeckung eines bisher unbekannten Briefs von Rene Descartes, und "wms" stellt ein vom französischen Literaturkritiker Bernard Pivot entwickeltes neues Diktat nach dem Muster des berühmten "dictee de Merimee" vor, das sogar unter Schriftstellern und Intellektuellen Angst und Schrecken hervorruft. Andrian Kreye besuchte in New York eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Bewegung "Dritte Kultur", auf der es mit Themen wie künstliche Intelligent und Biosoziologie gegen den "Kulturpessimismus" der Geisteswissenschaften ging.

Heinz W. Koch porträtiert die Dirigentin Karen Kamensek, die in Freiburg ihren Job als Musikchefin der Stadt antritt, und im Interview verspricht Tom Stromberg für seine Restzeit als Intendant des Deutschen Schauspielhauses "noch 2 Jahre Wahnsinn". Auf der Medienseite wird der Relaunch der FR vorgestellt, mit dem das Blatt wieder in die Gewinnzone zu kommen hofft.

Besprochen werden Christian Nickels Regiedebüt mit "Emilia Galotti" am Alten Schauspielhaus in Stuttgart und eine Inszenierung von Susan Sontags "Die Frau vom Meer" im Theater am Neumarkt in Zürich. Und im Interview erläutert Leander Haussmann, weshalb er Sven Regners Buch "Herr Lehmann" verfilmt hat.

Rezensionen lesen wir unter anderem von einer bibliophilen Edition von Samuel Becketts "Unbekanntem Tagebuch" seines Deutschlandbesuchs im Jahr 1936, einem Band mit Gesprächen, Briefen und Zeichnungen des Schweizer Schriftstellers Ludwig Hohl, einer Studie über die USA als "das neue Rom", einem Band mit Augenzeugenberichten von deportierten Russlanddeutschen; hingewiesen wird außerdem auf eine CD-ROM mit dem Gesamtwerk Adornos und Bram Stokers "Dracula" als Hörbuch (mehr in unserer Bücherschau ab 14 Uhr).