Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
24.12.2004. Weihnachten! In der taz heißt der Weihnachtsmann Rudi Dutschke. Die FR lässt über Religion und Toleranz nach dem Mord an Theo van Gogh spekulieren. In der Berliner Zeitung bekennt sich Klaus Berger zu einem Gott, der Schwiegermütter sterben lässt. In der SZ schreibt Max Goldt keine satirische Weihnachtsgeschichte. Die NZZ sucht den Horizont ab. Und Harald Schmidt sieht jetzt aus wie Georges Moustaki.

TAZ, 24.12.2004

Rudi Dutschke starb an Weihnachten vor 25 Jahren. Seitdem badet die taz weiter. Heute bringt sie eine Dutsshke-taz (Inhaltsverzeichnis) mit vielen interessanten Beiträgen, zum Beispiel einem Interview mit dem Co-68er und taz-Autor Christian Semler, der auch die historischen Leistungen der Maoisten, zu denen er nach 68 zählte, gewürdigt wissen will: "Die haben sich auch wahnsinnig angestrengt. Das ist keine Kleinigkeit gewesen, in den Betrieb zu gehen oder nach Dortmund zu ziehen und rund um die Uhr zu arbeiten. An etwas wie dem fehlgeschlagenen Projekt der Mobilisierung der jungen Arbeiter innerhalb des Ruhrgebietes. Das hat was sehr Existenzielles, das absorbiert alle Energien. Das kann irgendein Schwachkopf, der nie vor einer solchen Entscheidung stand, natürlich ironisieren, bitte sehr."

Weitere Highlights im Schwerpunkt: ein Essay von Barbara Sichtermann, ein Essay von Stefan Reinecke, eine Reportage von Nadja Klinger.

In der taz-Reihe mit Schriftstellertexten über das Lesen von Zeitungen schreibt Cees Nooteboom einen der bisher schönsten Essays. Eine Passage: "Der wahre Reisende wird dies auch immer als wichtiges Element seiner Reise betrachten. Dafür war er doch auf Reisen gegangen, oder? Er sitzt im Botanischen Garten von Buenos Aires oder auf der Terrasse des 'Goldenen Schwans' in Würzburg und läßt sich anhand der dort gültigen Zeitung in die Welt einführen, die er gesucht hat. Gleich wird er Bescheid wissen: wer gestorben ist, was der Gemeinderat in bezug auf die neue Umgehungsstraße beschlossen, was der scheidende Bürgermeister gesagt hat, wie der Konflikt mit der Landesregierung gelöst worden ist, wer wen wo und warum ermordet hat, was das Fleisch kostet und wie die Telefonnummer von Bibi und Tanja lautet, die sich hier anbieten. Erst dahinter - und es gibt wirklich nur wenige Zeitungen auf der Welt, die hier eine Ausnahme bilden - dämmert, droht, existiert jenes andere, von dem wir alle ein Teil sind: die Verschmutzung, das Ozonloch, das Handelsdefizit, die Arbeitslosigkeit, der Krieg."

In der taz-Kultur nimmt Diedrich Diederichsen den Künstler Martin Kippenberger vor seinem Sammler Friedrich Christian Flick in Schutz: "Er leiht sich die Kraft einer Verschärfung und Zuspitzung, die genealogisch aus einer radikalen Kritik an zu bedächtiger Kritik kommt, um sie gegen Kritik an sich zu wenden."

In der tazzwei porträtiert Jan Feddersen den jüngsten Dutschke-Sohn Marek.

Und Tom.

Berliner Zeitung, 24.12.2004

In einer kleinen Weihnachtsgeschichte für die Berliner Zeitung erzählt Feridun Zaimoglu (mehr hier), "was zwei Muselmanenmohren widerfuhr, als sie sich einmal Hermelinimitatbärte aufsetzten" um als Weihnachtsmänner in der Fußgängerzone herumzustehen: "Wir sahen zwar mit den Zipfelmützen in Rotweiß wie Wald- und Wiesenwichtel aus. Man versprach uns aber hundertfünfzig Euro 'pro Rübe', es war nicht die schlechteste Möglichkeit, an einem verkaufsoffenen Samstag die Zeit totzuschlagen."

Im Magazin unterhält sich Arno Widmann mit dem Theologen Klaus Berger, der zum Fest folgende Parabel bereithält: "Gestern kam jemand zu mir, der erklärte mir: 'Unsere Schwiegermutter ist gestorben. Ein Gott, der Schwiegermütter sterben lässt, den kann ich nicht auch noch durch die Zahlung von Kirchensteuer unterstützen.' Ich habe ihm geantwortet: 'Wir kriegen keinen anderen Herrgott rein. Wenn Sie einen finden, der Schwiegermütter nicht sterben lässt, ich wäre der Erste, der überträte.'"

SZ, 24.12.2004

Der ukrainische Lyriker Sergij Schadan erinnert seine Landsleute - und uns - daran, dass die Freiheit nicht umsonst ist: "Viele Menschen in der Ukraine sagen heute, dass sich nach der massenhaften Erhebung zwangsläufig eine Depression über die Gesellschaft senken wird. Wahrscheinlich gibt es für solche Prognosen Gründe - auf Juschtschenko lasten die übersteigerten Hoffnungen von Millionen Ukrainern, natürlich wird der eine oder andere von ihm später enttäuscht sein. Aber gerade diese Perspektive gehört meiner Ansicht nach zu den Gemeinplätzen der alten sowjetischen Weltsicht. Die Ukrainer müssen eines begreifen: Die orangefarbene Revolution ist nicht die Revolution Juschtschenkos, sondern unsere eigene. Ihr Sieg ist unser Sieg. Also tragen wir alle dafür die Verantwortung. Sonst hätten wir gar nicht erst auf die Straße gehen müssen."

Aus einer kurzen Meldung erfahren wir, dass die von den Berliner Kunst-Werken geplante und vorab schon heftig umstrittene Ausstellung "Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF. Ausstellung" stattfinden wird - obwohl die öffentlichen Gelder dafür gestrichen wurden: "Die Online-Auktion von Werken zeitgenössischer Künstler bei Ebay, die zur Finanzierung des Projektes angestoßen worden war, erbrachte nach zehn Tagen Laufzeit fast 250 000 Euro und damit nahezu das benötigte Mindest-Budget." Ist das nicht unglaublich??

Weitere Artikel: Timothy Garton Ash weiß, warum "Stille Nacht" zum bekanntesten Weihnachtslied der Welt wurde: Es wäre nie passiert "ohne die Mäuse in der Orgel der Sankt-Nikolaus-Kirche". Max Goldt erzählt eine Weihnachtsgeschichte: "Wie schön wäre es, wenn ich mal einen Brief bekäme, in dem es heißt: 'Bitte schreiben Sie niemals eine satirische Weihnachtsgeschichte, denn Autoren, die so was tun, sind echt das Letzte.' Statt dessen gibts jedes Jahr folgende Botschaft: 'Wir hätten gern eine wunderbar satirische Weihnachtsgeschichte von Ihnen!' Den Teufel werd ich tun." Alex Rühle hat die Kreuzberger Wohngemeinschaft zweier Jesuitenpater besucht. Alexander Kissler hat sich eine CD mit Weihnachtslieder angehört, die reichlich Nazipropaganda enthält, und stellt empört fest, dass sie der Bund der Vertriebenen, Landesverband Nordrhein-Westfalen, empfiehlt, "die Humanistische Aktion findet warme Worte für das Liedgut, fast sämtliche Musikversender haben die CD im Angebot". Jürgen Berger berichtet über eine Diskussion der "Weber"-Schauspieler der verbotenen Dresdner Inszenierung. Willi Winkler erinnert an den vor 25 Jahren gestorbenen Rudi Dutschke. Fritz Göttler gratuliert Richard Widmark zum Neunzigsten.

Auf der Literaturseite gibt es ein Rätsel mit zehn Episoden aus dem Römischen Reich zwischen 99 vor und 99 nach Christus. Verlost werden fünf SZ-Bibliotheken a 50 Bände. Besprochen wird Hella Joofs Film "Oh Happy Day".

In der SZ am Wochenende präsentiert Kurt Kister eine Wunschliste zusammen und bittet vor allem Berliner Politiker, mal einen Blick zu riskieren. Joachim Kaiser hat ein literarisches Weihnachtsquiz zusammengestellt. Rainer Stephan stellt in der Reihe "Europas kleinste Hauptstädte" den Vatikan vor. Abgedruckt ist ein Auszug aus Colson Whiteheads im Februar bei Hanser erscheinendem Buch "Der Koloss von New York". Und Erich Däniken lässt sich zum Thema Glauben interviewen.

NZZ, 24.12.2004

Marina Rumjanzewa stellt ein russisches Kochbuch vor, das nach langer Zeit wieder auf dem Markt zu haben ist und sich großer Beliebtheit erfreut. Insgesamt tausend Rezepte bietet es an, darunter "Buchweizenbrei, Jungschwein in Gelee, ob Pilze in Creme fraiche oder Krebse in Bier". "Es ist ein Werk des sowjetischen 'Grossen Stils' der fünfziger Jahre, ein Kunststück des stalinistischen Barocks - festlich, monumental, universell. Und ideologisch 'gewürzt', versteht sich. Freilich nicht in den Rezepten selbst - einen speziellen 'sozialistischen Borschtsch' oder einen 'Molotow-Salat' gibt es im Buch nicht. Dafür aber eine Einleitung, welche die Vorteile des Kommunismus preist, das Volk zur 'hartnäckigen und begeisterten Arbeit' aufruft und den baldigen 'Überfluss' verkündet. Ebenfalls klärt sie über 'die echte Befreiung der Frau' auf, die laut Lenin auch Befreiung vom 'Kleinhaushalt', und das heißt von der lästigen und 'unproduktiven' Küchenarbeit, bedeutet."

Markus Jakob findet harsche Worte für die spanische Zeitung El Pais, die ihren Literaturkritiker Ignacio Echevarria entlassen hatte, nachdem dieser ein im hauseigenen Verlag erschienenes Buch des Autors Bernardo Atxaga verrissen hatte: "Allzu lange hat ja El Pais von seinem Status als linksliberaler Bannerträger in einem Umfeld gezehrt, in dem es von seinen politischen Gegnern systematisch verteufelt wird, zugleich aber zu einem immer ungenierter in die eigene Tasche wirtschaftenden Kulturklüngel degenerierte." (Siehe auch unsere Feuilletonrundschau vom 22. Dezember. Hier außerdem die Kritik Echevarrias, hier seine "Carta abierta" an El Pais, hier ein Artikel über die Affäre, hier eine "carta abierta" von Autoren, die sich mit dem Kritiker solidarisieren.)

Besprochen werden eine Schau mit Felix Vallottons "Sonnenuntergängen" im Kunsthaus Bern, eine Ausstellung zu Peter Szondi in Marbach sowie Aphorismen und Gedanken des polnischen Philosophen Henryk Elzenberg (mehr in unserer Bücherschau ab 14 Uhr).

Zu Weihnachten widmet sich die wie immer sehr anspruchsvolle Beilage Literatur und Kunst dem Horizont, dem landschaftlichen wie geistigen. Gerhard Schulze denkt über das Ankommen in der Zukunft nach: "Auf dem Genfer Automobilsalon 2003 zeigte VW ein Auto mit 1000 PS, das theoretisch auf 400 Kilometer pro Stunde kommen kann. Wie sich dieses Auto am Boden halten soll, ist technisch noch nicht ganz gelöst. Jeder, der sich mit der Frage beschäftigt, was gegenwärtig eigentlich geschieht, muss dankbar sein für diese symbolische Verdichtung intelligenter Ratlosigkeit."

Bernhard Fetz untersucht den Unterschied zwischen literarischen Kopfgänger und Fußgängern: "Die einen gehen mit bis an den Rand gefüllten Köpfen und überfließenden Seelen in eine Landschaft hinein, die zum Spiegel ihrer Einbildungskraft wird. Die Natur ist ihnen bloße Kulisse für die Dramen innerer Kämpfe. Den anderen stößt beim Gehen auf Schritt und Tritt etwas zu." Der Japanologe Florian Coulmas besichtigt vom Tokyo Tower aus den Horizont über der Megastadt. Albrecht Koschorke beklagt, dass wir den Horizont aus den Augen verlieren. Hartmut Böhme schreibt über die Zeichen des Himmels, Albrecht Dürer und die Kometenfurcht. Uwe Justus Wenzel lässt den Blick mit Husserl im Hinterkopf abschweifen. Andrea Köhler meditiert beim Blick aus dem Fenster. 

FR, 24.12.2004

Thomas Medicus und Harry Nutt führen mit der Philosophin Susan Neiman (mehr hier) vom Einstein-Forum in Potsdam, dem Soziologen Dirk Baecker (mehr hier) und dem Neokatholiken Otto Kallscheuer (mehr hier) ein vorweihnachtliches Gesrpäch über Toleranz und Religion nach dem Mord an Theo van Gogh. Susan Neiman gibt zu bedenken: "Es ist undenkbar, dass eine europäische Gesellschaft es tolerierte, dass eine halbe Milliarde Männer aus Gründen religiöser Gesetzlichkeit unterdrückt werden. Eine Toleranz, die Rücksicht auf erkennbare Ungerechtigkeit nimmt, ist fragwürdig." Otto Kallscheuer bringt europäische Traditionen in Anschlag: "Es wäre ja absurd, wenn Europa sich nun zu einer christlichen Festung machte, aber es könnte sein, dass Europa auf die Lehren aus der christlichen Verarbeitung der Religionskriege neu und anders zurückkommen muss." Und Dirk Baecker sagt: "Ich habe den Eindruck, dass wir von einer kulturellen Integration ja nur deswegen reden, weil wir uns nach wie vor weigern zur Kenntnis zu nehmen, wie sehr diese kulturelle Integration nur eine folkloristische Begleitmusik zur praktizierten Exklusion der Fremden aus dem Alltag, der Lebenswelt und den sozialen Systemen unserer Gesellschaft ist."

Weitere Artikel: Tim Gorbauch porträtiert den Frankfurter Schallplattensammler Alexander Loulakis.

Besprochen werden Schnitzlers "Liebelei" in Tina Laniks Inszenierung am Deutschen Theater Berlin, eine Installation Gerwald Rockenschaubs im Wiener Museum für Moderne Kunst, eine "Carmen" an der Semperoper, Händels "Hercules"-Oper in Luc Bondys Inszenierung in Paris

Bild des Tages ist ein wie Georges Moustaki aussehender Harald Schmidt.

FAZ, 24.12.2004

"Die dürre Wahrheit ist: Ohne Grundkonsens verläppert Europa zum Binnenmarkt", schreibt Peter Glotz. Gibt es diesen Grundkonsens schon? Glotz scheint nicht daran zu glauben. Er erinnert an Rocco Buttiglione (der "Homosexualität als Sünde" bezeichnet hat), Lech Kaczynski (der Warschauer Bürgermeister, der eine "für den 11. Juni angesetzte Gleichheitsparade von Schwulen in seiner Stadt mit der Begründung verboten hat, dass dabei 'Pornographie verbreitet'" werden könnte), R. T. Erdogan (der "noch 1998 gesagt hatte: 'Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette") und Theo van Gogh (der "marokkanische Muslime gern als 'Ziegenficker' bezeichnete"). Alles zusammen ergebe jetzt schon "eine heiße Mischung". Die könnte uns um die Ohren fliegen, glaubt Glotz, wenn die EU die Türkei oder die Ukraine aufnimmt, ohne sich vorher darauf zu einigen, was Europa eigentlich zusammenhält.

Weitere Artikel: Die erste Feuilletonseite schmückt ein Comic, dessen Autor wir aus dem Internet nicht erfahren. Dieter Bartetzko wirft einen Blick über Frankfurts Lager für die Reste der vernichteten Altstadt. Dsch. war dabei, als das Land Mecklenburg-Vorpommern mehrere mittelalterliche Urkunden, die Besitzansprüche Bologneser Klöster betreffen, ans dortige Staatsarchiv zurück gab. Michael Althen gratuliert Richard Widmark zum Neunzigsten, Sabine Berking Galsan Tschinag zum Sechzigsten. Gemeldet wird, dass Hans Christoph Buch den diesjährigen Preis der Frankfurter Anthologie erhält. In der ehemaligen Tiefdruckbeilage erinnert Felicitas Hoppe an die Uraufführung von J.M. Barries "Peter Pan" vor hundert Jahren: "'Alle Kinder, außer einem, werden erwachsen.' Dieses Kind bin übrigens ich, denn wer, außer mir, käme sonst noch in Frage?" Ein im Internet ungenannter Autor schreibt über Engel in der modernen Bildhauerei.

Auf der Medienseite berichtet Michael Hanfeld, dass Burda den Verlag Milchstraße für 28 Millionen Euro gekauft hat. Kurz gemeldet wird, dass der Zeitverlag die Kunstzeitschrift Weltkunst und die Antiquitätenzeitung sowie die Publikationen Künstler und Kunstpreisjahrbuch gekauft hat, und dass der norwegische Medienkonzern Schibsted die zweitgrößte finnische Mediengruppe Alma Media übernehmen will: "Sollte das Gebot Erfolg haben, wird er die schwedische Bonnier-Gruppe aus ihrer Stellung als größter Medienkonzern Nordeuropas verdrängen."

Besprochen werden eine Ausstellung von Edouard Manets "Le Dejeuner" und "Un Bar aux Folies-Bergere" im Londoner Courtauld Institute, die neuen Stücke von Frayn, Wilson, Allen und LaBute am Broadway, Pieter Jan Brugges Film "Anatomie einer Entführung" und Bücher, darunter Raoul Schrotts Gedichtband "Weissbuch" und Antal Szerbs Roman "Die Pendragon-Legende" (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr).

Auf der Schallplatten- und Phono-Seite geht's um CDs zu Ehren von Gunter Gabriel, CDs von The Features, eine Aufnahme von Mahlers Vierter unter Daniel Harding, ein Lautenkonzert von Silvius Leopold Weiss mit Richard Stone und Motetten von Guillaume de Machaut, gesungen vom Hilliard Ensemble. Eleonore Büning amüsiert sich über "ulkige Blüten", die das "Neuheiten-Sortiment in diesem Dezember" trieb: "Den Vogel schoss die 'Weihnachtliche Musik vom Hofe der Salzburger Fürsterzbischöfe auf historischen Instrumenten' ab (Profil PH 04092, im Vertrieb von Naxos)".

In der Frankfurter Anthologie stellt Jürgen Busche ein "Weihnachtslied" von Peter Huchel vor:

"O Jesu, was bist du lang ausgewesen, o Jesu Christ! Die sich den Pfennig im Schnee auflesen, sie wissen nicht mehr, wo du bist.

..."