Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
22.01.2005. In der ganz vorzüglichen NZZ überlegt Andrzej Stasiuk, wie sich im Ersten Weltkrieg Schweijk als Ordonnanz von Ernst Jünger gemacht hätte. Und Francois Zabbal fragt sich, warum kein muslimischer Denker in Europa eine Reform des Islam anregt. Die taz interviewt Harald Welzer und Aleida Assmann zum Gedenken an Auschwitz. In der Welt polemisiert Ilja Trojanow gegen das Indienbild von Günter Grass. Die FR liebäugelt mit Thomas Oberender als Intendant für das Deutsche Theater. Die SZ diagnostiziert die Rückkehr des Geschlechterkampfs. Die FAZ staunt über Carsten Nicolais Wunderkammer in der Frankfurter Schirn.

NZZ, 22.01.2005

In der Beilage "Literatur und Kunst" schreibt der unvergleichliche Andrzej Stasiuk (homepage) über den Ersten Weltkrieg, der im Osten einen "geradezu altmodischen, eleganten Verlauf" nahm. "Im Westen begann das 20. Jahrhundert, während hier in Galizien noch das 19. Jahrhundert andauerte - Kosakenschwadronen kämpften gegen Abteilungen von Husaren und Ulanen. Die oberste österreichisch-ungarische Leitung erließ Befehle, dass die fotografierten Soldaten, vor allem die Offiziere, eine 'kämpferische Pose' einnehmen sollten. Und so kämpferisch sieht denn auch der Oberstleutnant Ernest Pittl aus, Kommandeur des IV. Bataillons des 100. Infanterieregiments: Er hat einen gesträubten Schnurrbart, in der rechten Hand einen Revolver, die Linke hat er von sich gestreckt, als wolle er auf den Feind deuten, sein starrer, unbarmherziger Blick ist auf das Objektiv gerichtet. Dieser Krieg hatte tatsächlich etwas von einem Theater, von einer Aufführung an sich. Schließlich sah Schwejk darin so etwas wie ein gigantisches Kabarett, ein weltumspannendes Vaudeville, eine Vorwegnahme des absurden Theaters. Und Schwejk kämpfte hier in Galizien. Ich versuche mir vorzustellen, was gewesen wäre, wenn er durch irgendein Wunder an die Westfront verschlagen worden wäre, sagen wir als Ordonnanz von Ernst Jünger? Wenn Ernst Jünger so eine Ordonnanz gehabt und ständig die Suada ihrer absurden Anekdoten hätte anhören müssen, hätte er dann noch den Mut gehabt, 'In Stahlgewittern' zu schreiben?"

Weitere Artikel: Roman Bucheli schreibt über Walter Benjamin und sein schwieriges Verhältnis zu Gershom Scholem, Bert Brecht, Adorno und Max Rychner Mitte der dreißiger Jahre. Und Rüdiger Görner, überzeugt, wir lebten in einem Danach, hält eine kleine Rückschau auf Vorspiele und Vorreden.

Besprochen werden die Uraufführung von Anne Teresa De Keersmaeker Tanzstück "Desh" in Rouen, Aharon Appelfelds "Geschichte eines Lebens", der Briefwechsel zwischen Adorno und Horkheimer 1938-1944, und Egon Hostovsks Exilroman "Siebenmal in der Hauptrolle".

Francois Zabbal vom Institut du monde arabe (mehr hier) überlegt im Feuilleton, warum muslimische Denker in Europa in den letzten Dekaden so gut wie nichts zu einer generellen Reform des Islam beigetragen haben. Für Zabbal erklärt sich das vor allem psychologisch: In ihren europäischen Gastländern fühlten sie sich "verpflichtet, die Welt in Schutz zu nehmen, von der sie sich abgesetzt haben, die sie aber - in einem für die Exilsituation fast klassischen Sublimationsprozess - nunmehr zum schönen Ideal einer weitgehend intakten Lebens- und Glaubenswelt emporstilisieren. So finden sich am Ende der bekennende arabische Nationalist aus Damaskus und der kabylische Intellektuelle vereint in ihrer Hommage ans arabisch-islamische Erbe, das um jeden Preis vor fremden und feindlichen Einflüssen geschützt werden muss."

Besprochen werden eine Ausstellung über den Galeristen Siegfried Bing und den Jugendstil in Amsterdam im Van Gogh Museum, die von Lars-Ole Walburg inszenierte "Dreigroschenoper" am Theater Basel und Bücher, darunter Witold Gombrowicz' Roman "Pornografie" und Richard Flanagans Roman "Tod auf dem Fluss" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

TAZ, 22.01.2005

Das taz mag spricht mit dem Psychologen Harald Welzer und der Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann zum 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz "über falsches Erinnern und richtiges Vergessen". Welzer stellt fest, dass Auschwitz in der privaten Erinnerungskultur kaum eine Rolle spielt - ganz im Gegenteil: "Mit der verstärkten Thematisierung deutscher Opferschaft tauchen Motive aus den Fünfzigern wieder auf, etwa dass man von Hitler verführt wurde. Das gibt es heute wieder - zwar mit kritischer Überschrift versehen, aber so ähnlich."

Weiteres: Als Vorabdruck veröffentlicht wird ein Aufsatz von Karin Wieland über Andreas Baader, in dem es heißt: "Mit der ihm eigenen Großspurigkeit, die sich auf nichts gründet, geht er davon aus, dass er eine große Nummer ist." Besprochen werden Anita Kuglers Biografie des rätselhaften Fritz Scherwitz (mehr hier), eine Studie über Wilfrid Bade, den Leiter der Abteilung "Zeitschriftenpresse und Schrifttum" im Dritten Reich und Berichte von Überlebenden des Holocaust. Außerdem Rezensionen zum jüngsten Roman von Rafael Chirbes und zu Ulf Stolterfohts Lyrikband "fachsprachen XIX-XXVII"". (Mehr in der Bücherschau des Tages.)

Die Beilage zur Rettung der Zeitungen bestreitet diesmal der österreichische Schriftsteller Franzobel, der von Beckham und Ronaldo träumt, weil er über der Zeitung eingeschlafen ist.

Im Kulturteil erkennt Rolf Lautenschläger in der neuen "Akademie der Künste" des Architekten Günter Behnisch (Bilder hier) preußisch Inspiriertes: "Zwischen das Adlon und das benachbarte Bankhaus von Frank Gehry hat der Architekt eine gläserne Fassade aus einem Guss gespannt, die glatt, ja eisig und gefroren daherkommt. In ihrer Strenge und Monumentalität, die fast ein Gegenbild zu Behnischs leichter, offener, transparenter und verwirrender Handschrift darstellt, spiegelt sie das typisch preußische Architekturpathos auf ihre Weise wider und holt damit ungewollt Behnisch einstige Berlin-Kritik selbst ins Haus".

Weitere Artikel: Als wider alle Befürchtungen "lehrreich, zum Teil bewegend" erwies sich ein Forum des Dresdner Hannah-Arendt-Instituts zum Bombenkrieg. Christian Semler berichtet. Die Mailänder Aussstellung "Dressing Ourselves" hat Jan Kedves besucht.

Welt, 22.01.2005

Dr Autor und Indienkenner Ilja Trojanow schreibt in der Literarischen Welt eine scharfe Polemik gegen die Indienbilder Günter Grass': "Die Überheblichkeit des westlichen Intellektuellen ermöglicht Verallgemeinerungen über ganze Kontinente, die man sich zu Hause nicht einmal über Schleswig-Holstein erlauben würde. So kann Grass behaupten, Indien komme ihm geheimnisloser vor als Dänemark, denn das oft beschworene Unergründliche sei nur ein 'abgeschmackter Aberglaube, die Religion'. Immer wieder versucht er, etwas zu beschreiben und zu bewerten, zu dem er kein Verhältnis entwickelt hat. Es ist, als würde er einen Menschen charakterisieren, den er nicht kennt."

Außerdem schreibt der französisch-jüdische Autor Marek Halter über die Befreiung von Auschwitz. Und Natan Sznaider bespricht Ulrich Becks Buch "Das kiosmopolitische Europa".

FR, 22.01.2005

Lustvoll berichtet beziehungsweise spekuliert Peter Michalzik, in welche Richtungen sich das Kandidatenkarussell für die Intendanz des Deutschen Theaters in Berlin derzeit so dreht. Ganz verliebt schreibt er dabei über Thomas Oberender und "seine auch im Theater seltene, tief empfundene, fast naive Liebe zu eben diesem Theater, dann seine wunderbar sanfte Intellektualität, seine Nachdenklichkeit, seine Offenheit für die gesellschaftlichen und künstlerischen Strömungen der Gegenwart".

Weitere Artikel: Klaus Walter stellt die Frage: "Sind die Bright Eyes (mehr hier) die Konsensband der Saison?" Im Artikel selbst geht es dann weniger um eine klare Antwort als um Bush, Gott, die Welt und vor allem den Kopf der Band Conor Oberst. Times mager ist heute den Premiummarken unter den Bieren gewidmet. Im Medienteil meditiert Klaus Kreimeier über Wikipedia und den Wunsch, das Internet auch mal anzuhalten.

Besprochen werden eine Zürcher Inszenierung von Paul Dukas' Oper "Ariane et Barbe-bleue", das neue Tanz-Stück von Antje Pfundtner, die frisch ausgegrabenen Erinnerungen Franz Bleis (mehr hier) und Thomas Weiss' Debütroman "Schmitz" (mehr in der Bücherschau ab 14 Uhr).

SZ, 22.01.2005

Die Süddeutsche diagnostiziert die Rückkehr des Geschlechterkampfs - und wirft sich in die Schlacht: "Eine Artikelreihe erkundet das aktuelle Krisengebiet." Den Anfang macht Sonja Zekri, und zwar mit dem Verweis auf die Präriewühlmaushaftigkeit der aktuellen Partnerschaftsideale: "Einen Tag und eine Nacht lang paart sich das Mäusepaar, schätzungsweise zwei Dutzend Mal. Danach ist beiden klar: Sie bleiben ein Leben lang zusammen. Im Liebesrausch haben die Maus-Gehirne zwei jeweils unterschiedliche Stoffe ausgeschüttet, die das Paar auf ewig gegen alle Versuchungen immunisieren. Die Natur hat dem Kleinsäuger geschenkt, was der Mensch seit der Erfindung des Faustkeils bis zum Streit um die Vaterschaftstests fordert: die Monogamie. Keine Untreue, keine Eifersucht, kein Zweifel, ob der Richtige wirklich der Richtige ist -- nur Glück."

Weitere Artikel: Ijoma Mangold hat den Schriftsteller Peter Esterhazy in Budapest besucht, über den er sagt: "Sein ganzes Wesen besteht aus dieser adelnden Ironie, bei der Schalk und seelische Delikatesse zwei Seiten der selben Medaille sind." Im Interview blickt der neue Berliner Opernchef Michael Schindhelm (mehr hier) voller Zuversicht in die Zukunft. Dittmar Dahlmann erinnert an die russische Revolution von 1905, die man in der Sowjetunion als "Generalprobe für 1917" begriff. Dokumentiert wird die bei Spiegel Online zuerst veröffentlichte Dokumentation eines kleinen Skandals im US-Fernsehen: Eine Interviewerin brach das Gespräch mit der Bush-kritischen Vanity-Fair-Autorin Judy Bacharach kurzerhand ab (hier der Ausschnitt auf Video).

Besprochen werden Richard Thomas' Comedy-Musical "Stand up" in Hannover, eine Basler "Dreigroschenoper", die Ausstellung "Bordell und Boudoir" in der Kunsthalle Tübingen, der Film "Der Tango der Rashevskis" (mehr hier), ein Konzert mit Musik von Karl Amadeus Hartmann und Anton Bruckner in München. Auf der Literaturseite werden ein Band mit Aufsätzen des pragmatistischen Philosophen John Dewey und Gerhard Seyfrieds Roman "Der schwarze Stern der Tupamaros" rezensiert. (Mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr.)

Der Aufmacher der SZ am Wochenende ist von angesichts der sonstigen Spaßversessenheit des Magazins erstaunlicher Ernsthaftigkeit: Franziska Augstein denkt mit Primo Levi und gegen Giorgio Agamben darüber nach, wie man über Auschwitz schreiben kann. "Wer vom Lager schreiben will, muss etwas Unsagbares mitdenken, er muss irgendwann in seinem Leben -- mit Primo Levi gesprochen -- das Antlitz der Gorgo gesehen haben. Ähnliches gilt für alle Schriftsteller und alle ihre Stoffe. Jeder muss sich im Kern seines Inneren verstehen auf die Sache, von der er schreibt. Für Erzählungen vom Lager gilt das erst recht, nur dass die Erlebnisse, die einem Autor diese Assoziation nahe legen, nicht an jeder Ecke im Leben gemacht werden."

Außerdem: Der Wasalauf ist eine schwedische Institution. Was es damit auf sich hat, erklärt der Publizist und Wasalaufteilnehmer (Platz 9804) Svante Weyler. Helmut Schödel porträtiert den No-Budget-Regisseur Peter Kern. Einen Ost-West-Vergleich stellt Juan Morena beim Besuch zweier Berliner Einkaufszentren an. Rainer Stephan wirft sich fürs Regietheater in die Bresche. Was ein "coup de Jarnac" ist, wird in der Kolumne "Gott in Frankreich" geklärt. Im Interview mit dem Opernstar Anna Netrebko wird zum Thema Shopping tief geschürft: "Welche Schuhe mögen Sie? Christian Louboutin? Die sind wunderschön, aber super unbequem. Manolo Blahnik hasse ich. Jimmy Choo? Zu teuer. Ich mag Sergio Rossi." Aber die schönsten Schuhe kommen aus Venedig, Rene Caovilla stellt sie her. "Sie sind mit Juwelen verziert."

Berliner Zeitung, 22.01.2005

Stefan Scholl interviewt die russische Journalistin Julia Jusik, die ein Buch über tschetschenische Selbstmordattentäterinnen recherchiert hat, welches in Russland selbstverständlich nicht kursieren darf. Sie vermutet, das die russischen Geheimdienste den Terror mitinszenieren: "Wer kann denn ausschließen, dass unsere Sicherheitsorgane nicht ebenfalls Schuld tragen? Das Potenzial der Tschetschenenkämpfer als Gräuelfiguren hat sich doch immer mehr erschöpft. Selbstmordattentäterinnen eignen sich gut für ein neues Feindbild, eines, das auch nach internationalem Terrorismus aussieht." (Jusiks Buch ist auch auf deutsch erschienen, Informationen als pdf hier.)

Stichwörter: Geheimdienste, Russland

FAZ, 22.01.2005

Niklas Maak bestaunt Carsten Nicolais "Wunderkammer" in der Frankfurter Schirn, die dem Chemnitzer Künstler eine erste große Einzelausstellung gewidmet hat: "Das zentrale Objekt in der weißen Welt heißt 'Reflex" und wirkt wie die Vollendung jener Konstruktion, von der Valery träumte. 'Reflex' ist eine zwölfeckige Skulptur, ein mit Polyestermembranen bespannter Aluminiumrahmen, in den man hineintreten muss. In den Membranen sind kleine Lautsprecher integriert; zwischen ihnen wandern Tonlinien hörbar durch das Objekt. Im Inneren der Architektur zirkuliert so eine zweite, akustische Konstruktion, ein dynamisches Gebäude aus Tonlinien. Die geheimnisvolle Antipode zu diesem Objekt ist die Skulptur 'Anti'. Optisch wirkt sie wie ein entfernter Verwandter des Stealth-Bombers. Nähert man sich, reagiert 'Anti' auf das Magnetfeld des Körpers; die mattschwarze Oberfläche beginnt zu vibrieren, als sei das Objekt lebendig, ohne dass das Geheimnis seiner Konstruktion gelüftet würde."

Weitere Artikel: Frankreich erlebt einen Babyboom, berichtet Michaela Wiegel und macht dafür die staatlich geförderte Vereinbarkeit von Beruf und Familie verantwortlich. Jürgen Kaube war bei einem Vortrag des Soziologen Karl Ulrich Meyer, der fragte: "Warum sind unsere Eliten ungebildet?" Kerstin Holm freut sich über die restaurierte Petersburger Walcker-Orgel. Jordan Mejias wirft einen Blick in amerikanische Zeitschriften. Ernst Horst berichtet über einen Vortrag des Archäologen Paul Zanker, der im Rahmen der Vortragsreihe "Iconic Turn" über "Das Feste und das Flüchtige" sprach (hier kann man den Vortrag hören). Hans-Peter Riese schreibt zum Tod des Kinetikers Jesus Rafael Soto. Michael Lentz schreibt zum Tod des Dichters Jesse Thoor. Gemeldet wird, dass Indien 2006 Gastland der Frankfurter Buchmesse sein wird.

In der ehemaligen Tiefdruckbeilage schildert Hans Graf von Kageneck im dritten Teil seiner abgedruckten Aufzeichnungen, wie er nach der Machtergreifung Hitlers durch die Flucht nach Schweden der Gestapo entging. Gerhard Stadelmaier sehnt sich nach dem vor hundert Jahren geborenen Bernhard Minetti: "Und wenn er nur ein Wort sprach, wurde die krankste Szene wieder gesund." Auf der Medienseite stellt Michael Martens das neue griechische Mediengesetz vor. Und Michael Hanfeld erzählt die Geschichte vom Verkauf des Magazins TV-Today.

Besprochen werden Irwin Winklers Cole-Porter-Biografie "De-Lovely", zwei "Carmen"-Ballette in Hannover, ein Konzert von Malia in Frankfurt, eine "Dreigroschenoper" in Basel und Bücher, darunter Erika Fischer-Lichtes "Ästhetik des Performativen", Pawel Huelles Roman "Castorp" (Leseprobe) und Heinrich Manns Kriegstagebuch der Jahre 1930 und 1940 (mehr in unserer Bücherschau des Tages heute ab 14 Uhr).

Auf der Schallplatten- und Phono-Seite widmet sich Klaus Ungerer dem Elektropunk nach "Kraftwerk". Weiter geht's um neuere und ältere Aufnahmen mit Werken von Henri Dutilleux, eine CD mit Schuberts "Der Graf von Gleichen", Musik des zwanzigsten Jahrhunderts gespielt vom Kremerata Baltica und drei Live-CDs von Jerry Garcia.

In der Frankfurter Anthologie stellt Elke Heidenreich ein Gedicht von Otto Jägersberg vor:

"Liebe

Liebe
ach mehr Liebe

Wie erklär ich das
in der Fußgängerzone
morgens um zehn

..."