30.07.2005. In der Welt geißelt Hans Ulrich Gumbrecht das geschichtsversessene Biedermeier, das über all die Gedenk- und Jahrestage das heutige Leben vergisst. Die FAZ mahnt: Wer Blüten in Bayreuth pflücken möchte, muss an den Musikschulen säen. Die NZZ berichtet von einem literarischen Mauerfall am Vulkansee des Baekdu-Berges in Nordkorea. Die SZ wünscht sich einen selbstbewussteren Konservatismus in Deutschland. In der Berliner Zeitung erinnert sich Egon Bahr an die quälenden Zeiten der Großen Koalition. Die taz porträtiert den Künstler Douglas Gordon.
Welt, 30.07.2005
In der Literarischen Welt
wettert der in Stanford lehrende
Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht gegen die hierzulande obwaltende
Erinnerungsobsession, die "jedes Möbelstück und jeden Oldtimer restaurieren will und auf keinen Fabrikschlot und keine Reithalle aus der Vergangenheit verzichten" will: "Dass nichts in der Vergangenheit zurückbleiben oder gar verschwinden darf, das ist ein bedingungsloses Gebot unserer
Biedermeier-Zeit. Zum Biedermeier-Blick auf die Vergangenheit gehört auch die Vervielfachung der 'offiziellen' Gedenkjahre (wer gibt ihnen eigentlich die alle
Unternehmer-Geschäftigkeit zudeckende Aura?), welche Ströme von Kulturtouristen in nachhaltige Bewegung versetzen. Wir begehen Bach-, Mozart- oder Schubert-, Dürer-, Friedrich- und Beckmann-Jahre; Briefmarken und
'exklusive' Editionen ('im Schuber') halten die zum jeweils verehrungsvollen Gedenken mahnenden biografischen Eckdaten (mehr oder weniger) klassischer Autoren fest."
In einem Gespräch mit Carsten Hueck
erklärt der serbische
Erzähler David Albahari, warum ein Schriftsteller nie zufrieden mit seiner Arbeit sein sollte: "
William Faulkner sagte: Erst schreibt man Gedichte,
versag
t. Dann probiert man es mit Kurzgeschichten, versagt wieder. Dann beginnt man einen Roman. Aber am Ende scheitert man auch hier. Schreiben handelt vom
Scheitern des Autors. Wenn man einen Augenblick das Gefühl hat, ein
perfektes Buch geschrieben, alles genau richtig gesagt zu haben, warum sollte man dann noch ein weiteres schreiben?"
Hellmuth Karasek mag
Martin Walser nur zum Teil gegen die neuen Vorwürfe des Germanisten
Matthias Lorenz in Schutz
nehmen, er hätte schon immer
antisemitisches Gedankengut gepflegt. Ungeheuerlich findet Karasek tatsächlich Walsers Laudatio zur postumen Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises an
Viktor Klemperer. Darin soll Walser laut Karasek die These verfochten haben, der Holocaust wäre vermeidbar gewesen, wenn sich die deutschen Juden - wie Klemperer -
vollkommen assimiliert hätten.
FAZ, 30.07.2005
In einem Kommentar auf der ersten Seite erinnert Eleonore Büning Spitzenpolitiker und Sponsoren, die sich so gern in
Bayreuth und
Salzburg zeigen, daran, dass die Karrieren der hier reüssierenden Musiker und Schauspieler ihren Anfang an kleinen Stadttheatern und Musikschulen genommen haben: "Die schönen Blüten, an denen sie in Salzburg und Bayreuth exklusiv naschen, wachsen auf einem
musikalischen Komposthaufen, der stetig schrumpft und zusehends
austrocknet."
Auf der Plattenseite unterhält sich Jonathan Fischer mit dem Künstler und Musiker
DJ Spooky (Magister über Feuerbach und Wagner!) über die Bedeutung des Samplings: "Ich halte unsere Gesellschaft so, wie sie gerade ist, für
neo-mittelalterlich. Wir sind totalitaristischer, als es die
Sowjets jemals sein konnten, weil wir viel effektivere Medien haben. Niemand glaubte der
Prawda. Aber jeder glaubt an
MTV und
Fox. Wir kaufen uns unsere Uniformen freiwillig. Sampling ist in dieser Hinsicht subversiv. Es unterläuft das Copyright der Mächtigen, schmuggelt seine Inhalte an der
Erinnerungskontrolle vorbei."
In einem von
El Pais übernommenen Gespräch
erneuert John Le Carre seine Kritik am Irak-Krieg und der amerikanisch-britischen Politik: "Die Intelligenz verbietet heute, eine Logik im Terrorismus zu sehen, weil ihm das eine gewisse Würde verleihen würde. Aber ... die Allgemeinheit begreift langsam, dass wir ernten, was
wir gesät haben."
Weiteres: Nach der Drohung der
Unesco, den
Kölner Dom von der Liste des Weltkulturerbes zu streichen, fahren die Zeitungen der Stadt eine regelrechte Kampagne gegen die Organisation,
berichtet Andreas Rossmann: "'Heute wird die Unesco in Köln gleichgesetzt mit irgendeiner Bürgerbewegung, die sich zum Beispiel die
Rettung der Kreuzkröte zum Ziel gesetzt hat', wundert sich Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner." Dietmar Dath kann nichts Außergewöhnliches an den umstrittenen Äußerungen des Vatikan gegenüber Israel finden. In der Leitglosse
fragt sich Christian Geyer, wie
Jürgen Schrempp nur öffentlich verkünden konnte, er sei ein
glücklicher Mensch. Jürgen Dollase fordert eine bessere Nachwuchsförderung der Spitzenköche. Joseph Croitoru blättert in der Zeitschrift
Südosteuropa, in der es unter anderem um den begrenzten Elitenwechsel in den postkommunistischen Ländern geht. Michael Althen gratuliert dem französischen Schriftsteller
Patrick Modiano zum Sechzigsten.
Auf den Seiten der ehemaligen Tiefdruckbeilage gibt Friedhelm Knapp eine dringende Leseempfehlung für den amerikanischen Dichter
Wallace Stevens. Henning Ritter schreibt zum zweihundertsten Geburtstag des großen
Alexis de Toqueville.
Auf der Medienseite berichtet Michael Seewald von der "seltsamen" Veranstaltung, auf der
Pro Sieben Sat.1 sein neues Programm vorstellte.
Besprochen werden
Mozarts Oper "Mitridate" in Günter Krämers und Marc Minkowskis prägnanter und dramatischer Inszenierung für die Salzburger Festspiele,
Vladimir Bartols ebenfalls in Salzburg gezeigtes Stück "Alamut" (das Gerhard Stadelmaier wieder zu einer Invektive gegen das Regietheater provoziert: "Es badet gern im
eigengeschlagenen Schaum"),
Gerard Jugnots Kömodie "Boudu" mit Gerard Depardieu, Patrice Chereaus "Ring"-Inszenierungen auf DVD und Bücher, darunter
David Albaharis Erzählungen "Fünf Wörter",
Ian McEwans Roman "Saturday" und
Canetti-Hörbucher (mehr in unserer Bücherschau ab 14 Uhr).
In der Frankfurter Anthologie stellt Wolfgang Schneider
Theodor Storms Gedicht "Die Stadt" vor:
"Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt."
NZZ, 30.07.2005
Hoo Nam Seelmann
berichtet von dem ersten Treffen
nord- und südkoreanischer Schriftsteller seit sechzig Jahren, das manche bereits einen
'kleinen Mauerfall' genannt haben. "Am frühen Morgen des 23. Juli 2005 versammelten sich Schriftsteller aus beiden Korea und der koreanischen Diaspora am Vulkansee des Baekdu-Berges in Nordkorea. Als die Sonne aufging und die grandiose Berglandschaft zu leuchten begann, wurden abwechselnd Gedichte rezitiert, Passagen aus Romanen und persönliche Eindrücke vorgetragen."
Paul Jandel
meldet ein neues Manifest, in dem die Schriftsteller Friederike Mayröcker, Elfriede Jelinek, Gert Jonke, Julian Schutting und Marlene Streeruwitz gegen die Rechtschreibreform wettern: "Schluss! Aus! Ende! Finito!" heißt es. "Gefordert werden 'Maßnahmen, die den sprachlichen Reichtum der von der Vereinheitlichung betroffenen Länder gewährleisten'." Andrea Köhler
trifft Europas einst aufregendste Schauspielerin
Hanna Schygulla in New York: "Da sitzt sie im Foyer eines altmodischen Hotels, die langen Haare ein wenig aufgelöst, mit Lesebrille und weiter Bluse, gar nicht divenhaft, aber gewohnt, kaum aus dem Bett, schon Interviews zu geben."
In der Beilage
Literatur und Kunst erinnert Franz Mauelshagen daran, dass vor
400 Jahren in Straßburg die
erste gedruckte Wochenzeitung erschien, herausgegeben von dem gelernten Buchbinder Johann Carolus. Joachim Güntner
besucht die Mainzer Ausstellung zur Geschichte der Zeitung. Dieter Thomä
greift die von
Emmanuel Faye entfachte Debatte in Frankreich über
Heidegger und den Nationalsozialismus auf, den Martin Meyer
schreibt zum 200. Geburtstag von
Alexis de Tocqueville.
Besprochen werden Mozarts Oper "Mitridate" bei den Salzburger Festspielen und Bücher, darunter Tobias Wolffs autobiografisches
Buch "Alte Schule", die
Dokumentation "Martin Heidegger und seine Heimat", Gereon Wolters'
Abhandlung über den Blick auf die deutsche Philosophie im Nationalsozialismus "Vertuschung, Anklage, Rechtfertigung" (mehr in unserer
Bücherschau ab 14 Uhr).
TAZ, 30.07.2005
Anlässlich der
Ausstellung in der Berliner Guggenheim-Dependance
stellt Harald Fricke den britischen Künstler
Douglas Gordon vor: "Dabei sind
Ernst und Ironie bei Gordon nie zu trennen. Indem er sich auf berühmte Vorbilder bezieht, reflektiert er auch deren aktuellen Stellenwert, macht in der Parodie oft auch deren Fallhöhe deutlich, wenn sich die Diskursfront ändert. Deshalb die Umkehrung im Ausstellungstitel, der bei Gordon bewusst auf die 'Eitelkeit der Allegorie' ausgerichtet ist. In jeder Künstlerpose scheint das
Bildnis des Dorian Gray fortzuleben, scheinen die ausgewählten Beispiele ihren Pakt mit der Ewigkeit manifestieren zu wollen. Aus dieser konsequent dem Mythos vom Genie ohne Verfallsdatum folgenden Lesart der Kunst zieht zuletzt vor allem Gordon einiges an Energie. In Berlin ist er
alles in einem: Kurator, Innenarchitekt, Ideengeber, Art Director und ausstellender Künstler."
Weitere Artikel: Matthias Echterhagen
berichtet aus der
kasachischen Stadt Aktau, in der man das "neue und moderne Kasachstan" kennenlernen kann. Zora Hesove
informiert über ein tschechisches
Theaterprojekt, in dem es um Geschichte und historische Quellen geht.
Mitteilungen aus dem
Leben mit dem iPod gibt es von Gerrit Bartels. Besprochen wird außerdem eine
Ausstellung der Münchner Monacensia über deutsche Schriftsteller im südfranzösischen Exil.
In der
zweiten taz erfahren wir von Clemens Niedenthal Interessantes über die ökologische Nische der
Wirtschaftsbosse: "Nach den Heuschrecken nun das
Alphatier. Und wieder einer dieser Biologismen, die doch auch dafür stehen, dass die Welt der Wirtschaft mitsamt ihren Berggipfeln, ihren Chefetagen
nur noch in ihren Metaphern nachvollziehbar erscheint." Außerdem
meditiert Martin Reichert über ein in Verdacht geratenes Objekt: den
Rucksack. In seiner wöchentlichen Deutschlandkolumne
berichtet Henning Kober aus Berlin und Frankfurt, dann fliegt er nach Bangkok.
Für das
tazmag vergleicht Toralf Staud
trübe deutsch-deutsche Gewässer: "Königstein und Ehringshausen sind
Hochburgen der NPD, in beiden Gemeinden ist die Partei fest verankert. Aber in Sachsen breitet sich die NPD aus, ihre Wahlergebnisse sind seit Mitte der 90er-Jahre stetig gestiegen, nach Königstein hat sie auch in den benachbarten Kommunen Mandate gewinnen können... In Hessen dagegen kommt die NPD nicht recht voran. Zwar ist sie außer in Ehringshausen noch in einigen umliegenden Städten vertreten. Aber bei den letzten Wahlen hat sie deutlich Stimmen eingebüßt."
Weiteres: Im Interview
spricht der israelische
Psychologe Dan Bar-On vor allem aber über Traumata und Selbstmordgedanken. Nike Breyer
berichtet aus der Welt von
Schuh und Leisten, Passform und Zehenfreiheit.
Besprochen werden - hymnisch - ein
Buch von Claus Leggewie und Erik Meyer über das Holocaust-Mahnmal,
eines über muslimischen Feminismus sowie Edo Reents' Neil-Young-
Biografie. Literarisches:
Bücher aus den Charts von den taz-Autoren Uli Hannemann, Frank Schäfer und Kirsten Küppers und Radek Knapps
Essay "Gebrauchsanweisung für Polen" (mehr dazu in der
Bücherschau ab 14 Uhr).
Und
Tom.
FR, 30.07.2005
In einem
mäandernden Leitartikel lässt sich der Publizist Michael Rutschky über nicht weniger aus als "einige grundlegende Probleme der gegenwärtigen Welt". Naja, es geht dann doch vor allem um
die Linkspartei: "Gysi, Lafontaine und alle anderen Leserbriefschreiber, das große Publikum, das die Bühne beobachtet und die Akteure mit seinen Einschätzungen begleitet, sie haben diese Einschätzungen ja gratis. Sie brauchen nicht mittels Regieren zu beweisen, dass ihre Einschätzungen der Lage zutreffen - was die einzige Form der
Realitätsprüfung ist. Wer sich ausschließlich an der Opposition beteiligen möchte, erspart sich diese Realitätsprüfung."
Weitere Artikel: Martina Meister
berichtet anlässlich des in Frankreich erschienenen neuen Buches von Emmanuel Faye über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen
Frankreich, Deutschland und Heidegger. In
times mager von Christian Schlüter geht es heute, kurz gesagt, um
Hegel und Schrempp.
Besprochen werden die
Ausstellung "Kritische Gesellschaften" im Badischen Kunstverein und Björks
Musik zu Matthew Barneys Kunst unter dem Titel "The Music from Drawing Restraint 9". Buch-Rezensionen gibt es zu Susanne Fletchers
Romandebüt "Eve Green" und Sudabeh Mohafez'
Erzählband "Wüstenhimmel. Sternenland" (mehr dazu in der
Bücherschau).
Das
Magazin - wie immer im famosen
ePaper-Format - hat heute ein großes Interview mit
U2-Frontmann Bono zu bieten.
Berliner Zeitung, 30.07.2005
Der SPD-Politiker
Egon Bahr warnt mit Blick auf die Große Koalition von 1966 bis 1969 vor einer Neuauflage dieses Modells: "Was 1966 als wirtschaftliche Krise empfunden wurde, erwies sich als kleine Delle, die
Plüsch und Plum, Karl Schiller und Franz Josef Strauß, gewissermaßen
im Vorbeigehen beseitigten. Die große Koalition löste ein emotional heiß umstrittenes Problem mit den Notstandsgesetzen, die zu unserem Glück nicht gebraucht worden sind. Im Übrigen blockierte sie sich gegenseitig. Ohne das Geschick der beiden Fraktionsvorsitzenden Rainer Barzel und Helmut Schmidt, die praktisch die Rolle des Vermittlungsausschusses übernommen hatten, hätte die Koalition nicht überlebt. Jeder Monat, der
langsam und quälend bis zum Wahltag zurückzulegen war, schärfte das Interesse und den Willen: Der Seniorpartner wollte der Erste bleiben, der Juniorpartner wollte Erster werden."
SZ, 30.07.2005
Der
Konservatismus, das steht fest, ist auch nicht mehr das, was er mal war.
Findet jedenfalls Ijoma Mangold: "Es ist ein Konservativismus
der Defensive, der Abwehr und der Verunsicherung, keiner der Stärke und des Selbstbewusstseins. Er lebt gerade nicht aus der selbstverständlichen Fülle der Überlieferung, sondern von dem panischen Gefühl, keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben. Des kleinen Mannes notorische Ansicht, dass alles schlimm enden werde, ist das theoretische Fundament seiner Zeitdiagnostik. Die kongeniale Galionsfigur dieser düsteren Tendenzwende ist der
Fernsehmoderator Peter Hahne mit seinem Nummer-eins-Bestseller 'Schluss mit lustig!'"
Weitere Artikel: Im Interview gibt sich
Ricardo Muti nach dem Abschied von der Scala bescheiden: "Zurückblickend glaube ich, meine Pflicht erfüllt zu haben. Als man Verdi fragte: Was sind die wichtigsten Dinge, Maestro, sagte er: es sind drei:
Arbeit, Arbeit, Arbeit." Alex Rühle
unternimmt eine "Expedition in die stille Welt der deutschen Autobahnrastplätze". Das große
Literatur-Sommerrätsel umfasst in diesem Jahr 16 Fragen und zusammengestellt hat es Burkhard Müller. Gerwin Zohlen berichtet, dass das neue Magazin der Berliner
Staatsbibliothek zwar jwd liegt (in Friedrichshagen), aber immerhin architektonisch einiges verspricht. Alexander Menden war auf einer Londoner
Pop-Memorabilien-Versteigerung. Über eventuelle Wirren um die neue Leitung des Münchner
Gärtnerplatztheaters informiert Joachim Kaiser. Ein Geburtstagsglückwunsch zum 80. geht an den Philosophen
Joachim Kopper. Willibald Sauerländer verabschiedet Konrad Renger in den Ruhestand, den Kustos der Alten Pinakothek in München. Zum Tod des italienischen Germanisten
Cesare Cases schreibt Lothar Müller. Gemeldet wird, dass es unter
sprachberatung@stiftungds.de als Anti-Denglisch-Maßnahme ab sofort einen
Sprachberatungsservice für jedermann gibt.
Besprochen werden eine Inszenierung von Mozarts "Mitridate" in Salzburg und das Schweizer Freilichtspektakel "Heidi - das Musical".
In der
SZ am Wochenende ist nachzulesen, wie es Dirk Peitz in
Wolfsburg erging: "Durch Wolfsburg zu fahren, das ist wie ein architektonischer Schnelldurchlauf durch die deutsche Geschichte seit 1938: vom Heile-deutsche-Welt-Kitsch der Nazis über die Wirtschaftswunderjahre mit ihrem bescheidenen Wohnkomfort, der brutalen Landschaftsverschandelung der späten Boomjahre des Bundesrepublik zum
Heile-Doppelhauswelt-Kitsch der individualistischen achtziger und neunziger Jahre."
Weitere Artikel: In einer
Erzählung des sudanesischen
Autors Jahmal Majoub geht es um das Leben als
Einwanderer in London. Peter Satorius erregt sich über ungebetene Telefonanrufer. Johannes Willms lässt in einer längeren Betrachtung das
Paris Balzacs Revue passieren - und konstatiert die Abscheu des Autors vor den "unterbürgerlichen Schichten". Zum 25. Todestag erinnert Tom Appleton an den
Schah Reza Pahlevi - und seine Gattin Soraya. In der Reihe "Es war einmal" geht es heute um den womöglich vermeidbaren
Tod Gustav Adolfs. Im Interview spricht der Abenteurer
Mike Horn über Abenteuer: "Für mich ist es wichtig, dass die Kinder verstehen, dass ich heimkommen will. Es ist
nur ein Ausflug um die Arktis."