06.07.2006. Die Berliner Zeitung will keine Türken in der EU, die Romanautoren wegen Erfindung missliebiger innerer Monologe verfolgen. Die Welt fragt sich, ob die westliche Welt angesichts äußerster Stufen der Guerilla abwehrbereit ist. Die NZZ macht sich Sorgen über das Schrumpfen des japanischen Volks. Die FAZ will kein Frosch mehr sein.
Berliner Zeitung, 06.07.2006
In der Türkei hat
Kemal Kerincsiz Anklage gegen die
Schriftstellerin und
Professorin Elif Shafak erhoben. Grundlage ist mal wieder der berüchtigte Artikel 301, der die "Verunglimpfung des Türkentums" unter Strafe stellt,
berichtet Arno Widmann. "Das neue an dem jetzt eingeleiteten Verfahren gegen Elif Shafak ist, dass sich die Anklage nicht auf Äußerungen der Autorin in Interviews oder Zeitungsartikeln stützt, sondern auf
Äußerungen von Romanfiguren. Eine Frau, die schimpfend durch die Straßen Istanbuls läuft und über alles herzieht, was ihr durch den Kopf geht; Amerika-Armenier, die davon sprechen, dass die türkische Regierung von 1915 ihre Vorfahren massakriert hat - das sind die Schuldigen, die Kemal Kerincsiz vor Gericht stellen möchte. Aber es gibt sie nicht. Sie sind Fantasieprodukte, also zerrt er die Autorin vor Gericht." Widmann fordert: Wer
in die EU will, muss auch sein "Verständnis dessen, was Kunst ist, kann und darf", überprüfen lassen.
Nach der WM beginnt die Saison der
Blockbuster.
Für Anke Westphal ein Auslaufmodell. "Die Wahrheit ist, dass eine Globalisierung der Filminhalte, wie sie im Blockbuster angestrebt wird, nicht mehr funktioniert. Warum schließlich soll ein Publikum, das an seiner
Ich-Optimierung arbeitet, sich für Helden interessieren, die der ganzen Welt gefallen sollen? Wenn jeder ein Star sein kann, in jeder beliebigen Talkshow - ja, warum soll man dann seine sauer verdienten Euro für ein Kinoticket ausgeben, nur um eine
Ex-Berühmtheit wie Kurt Russell ('Poseidon') ersaufen zu sehen wie eine nasse Katze?"
Zeit, 06.07.2006
Auf einem
Gipfeltreffen in Istanbul haben religiöse und intellektuelle Führer der sunnitischen Welt die Grundsatzerklärung der
europäischen Muslime beglaubigt, in der unter anderem der Terrorismus als "Krebsgeschwür" bezeichnet wird,
berichtet Jörg Lau erstaunt. "Hier war es möglich, islamische Autoritäten einzubeziehen, die im Westen nicht akzeptabel wären - wie Scheich
Jussuf Al-Karadawi aus Katar, der die 'Märtyreroperationen' in Israel und im Irak gerechtfertigt hat. In Istanbul saß er nun geduldig im Publikum und nahm zur Kenntnis, dass europäische Redner Mal um Mal Selbstmordterrorismus als
unerträglich und unislamisch brandmarkten."
Wolfgang Büscher (
mehr) fragt im Dossier sich und andere, wie es mit dem notorisch klammen
Berlin weitergehen soll. Der Architekt Hans Kollhoff hat eine Spielerstadt im Sinn. Denn Berlin "liegt in der Pampa wie
Las Vegas in der Wüste. Dieses Artifizielle muss man unterstützen (...) Was man seit hundert Jahren beklagt, dass Berlin nicht die Substanz von London hat, das ist doch der Vorteil.
Bildungslabor und Vergnügungsort, diese Mischung hat etwas ungeheuer Zeitgenössisches. Kreativität plus billige Mieten. Ich bin viel in Italien. Die Italiener sind ganz wild auf Berlin." Stimmt. Die ganze Nationalmannschaft fährt hin.
Weiteres im Feuilleton: Wolfgang Petersens Remake der "Höllenfahrt der Poseidon" fällt durch, veranlasst den
Autor Frank Schätzing aber zu einer kleinen Charakterstudie des Katastrophenfilms. Hanno Rauterberg gratuliert dem
Architekten und "deutschen Prinzipienritter"
Oswald Mathias Ungers zum Achtzigsten. Die WM hat auch die Auktionshäuser erreicht, notiert Claudia Herstatt in ihrer Kunstmarkt-Kolumne.
Besprochen werden schaurige
Inszenierungen der "
Medea" in Hamburg, des "
Holzschlachtens" in Berlin und des "
Woyzecks" in Zürich, die mit 224 Jahren Verspätung erfolgte "hilflose" Uraufführung von
Joseph Martin Kraus' Oper "Aeneas in Karthago" unter Anleitung des scheidenden Intendanten Klaus Zehelein,
Henner Wincklers Film "Lucy" ("Manchmal, leider viel zu selten, hat man im Kino das schöne Gefühl, einen Menschen wirklich zu begleiten", schwärmt Katja Nicodemus.),
David Cronenbergs Film "Die Brut" auf DVD, und eine Aufnahme von Richard Wagners "
Walküre" bei den Bayreuther Festspielen 1955.
In seiner Pooh's Corner im Literaturteil
erzählt Harry Rowohlt Anekdoten von und mit
Robert Gernhardt. "Themenkonferenz in der
Titanic. Jemand sagt: 'Wir sollten vielleicht auch mal was zum Lutherjahr machen.' 'Luther', schnarrt Robert baltisch brüsk. '
Außer Thesen nichts gewesen.'" Ulrich Greiner
verbeugt sich umfänglicher vor dem Maler und Moralisten. Aufmacher ist Christoph Meyers großangelegte
Biografie des SPD-Heroen
Herbert Wehner. Vorgestellt werden außerdem die Romane
von Bernardo Carvalho und
von Per Petterson (mehr in unserer
Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).
Im Leben-Ressort
besteht Maybrit Illner (
mehr) im Gespräch mit Christoph Amend und Bernd Ulrich hartnäckig darauf, dass der politische Journalismus
auch unter der Großen Koalition noch lebt.
Wolfram Siebeck will in seinem beginnenden Sommerseminar Grundsätzliches lehren und
fängt beim Messer an. "Muss ich
Druck ausüben, um einen Schnitt anzubringen, ist das Messer bereits nicht mehr scharf."
Welt, 06.07.2006
Herbert Kremp, alter Haudegen des Springer-Verlags,
unternimmt eine Exkursion in die Geschichte des
Franc-tireurwesens und der Guerilla, um sich das Massaker amerikanischer Marineinfanteristen an Zivilisten im irakischen
Haditha zu erklären. Den Terrorismus der Selbstmordattentäter sieht er als vorerst letzte Stufe des irregulären Kriegs und erklärt das Massaker als Reaktion darauf: "
Psychose überfiel die US-Marines, als sie einen Kameraden durch ein 'Nichts und Nirgendwoher' explodieren sahen. Marines sind nicht als schreckhaft bekannt. 'They never die, they go to hell to regroup' (Sie sterben nie, sie fahren zur Hölle, um sich neu aufzustellen). Aber in Haditha regruppierten sie sich nicht, sie
drehten durch und legten alles um, was sie sahen." Der Artikel endet mit den erhabenen Worten: "Die Zivilisation ist schlecht gerüstet, weil sie Zivilisation ist. Sie zeigt flatternde Nerven: Man nennt das bedingt abwehrbereit."
In seiner
WM-Kolumne verarbeitet Thomas Brussig die Niederlage der deutschen gegen die italiensche Mannschaft.
Gemeldet wird, dass die Mezzosopranistin
Lorraine Hunt im Alter von 52 Jahren gestorben ist.
Besprochen werden der
Animationsfilm "Ab durch die Hecke" (mehr
hier), das "Rheingold" unter
Simon Rattle, der französische Polizei-Thriller "Eine fatale Entscheidung" (mehr
hier), der bosnische Film "Grbavica" (mehr
hier) und der Film "Das Haus am See" (mehr
hier) mit
Sandra Bullock und
Keanu Reeves.
Auf der Magazinseite
erzählt Roland Brockmann in einer ziemlich beeindruckenden Reportage von einem Überfall, den er in
Kinshasa erlebt hat: "'Please don't kill me!' Ich bettele um mein Leben. Doch einer der beiden hält mir jetzt die Automatik an die Schläfe. Ich weiß,
er wird abdrücken. Aber ich will nicht sterben. Nicht so. Dann besser versuchen zu kämpfen. Die einzige Chance. Ich schlage die Waffe weg. Sie geht los. Eine Kugel streift meinen Kopf..."
FAZ, 06.07.2006
Frank Schirrmacher
meint: die Verwandlung des deutschen Volkes von Fröschen in Prinzen und Prinzessinnen mit
schwarzrotgoldnen Wänglein wurde rückgängig gemacht durch die Dame im Grünen Jackett, die nach dem Italien-Spiel an der Seite von Horst Köhler übers Spielfeld schritt, angeblich um die deutschen Spieler in der Kabine zu
trösten: "Dieser Anmarsch des hohen Paars auf dem Spielfeld - das wirkte wie eine
Drohung. Die beiden Repräsentanten des Staates, die wie wenig andere, wie wir jetzt alle sehen, für einen folgenlosen, rein verbalen Reformprotestantismus stehen, verkünden als diejenigen, die als erste Politiker ihren Fuß auf das Fußballfeld setzen, eine ganz andere Botschaft: Schluss mit dem Prinzen und Prinzessinnenspiel. Wir sind
wieder Frosch."
2:0. Der
Dichter Michael Lentz ging nach der Niederlage gegen Italien "
schnurstracks ins Bett, liege auf dem Rücken, wälz' mich ein bisschen rum, steh' wieder pielgerade im Zimmer, wo bin ich eigentlich?, in Kiel, richtig, da haben diese knallharten Muttersöhnchen also verdient gewonnen, wieder ins Bett, es darf nicht wahr sein, es darf nicht wahr sein, es darf nicht wahr sein,
Seitenlage trostlos, wieder anziehen, raus aus dem Haus, spazierengehen..."
Weitere Artikel: Christian Schwägerl scheint gestern Nacht auch spazieren gegangen zu sein, beim ihm waren's Terroristen im Besitz von
tödlicher DNA. (Ist ganz einfach, wie
Guardian-Reporter James Randerson
erfuhr, der
Pocken-DNA im Internet kaufte.) Andreas Kilb informiert kurz über eine
neue Subvention für Produzenten eines deutschen Films: Sie sollen künftig "zwischen fünfzehn und zwanzig Prozent der Herstellungskosten aus Staatsmitteln erstattet bekommen". Reiner Burger fürchtet das Unesco-Urteil vom 8. Juli, das über den
Welterbestatus von Dresden entscheiden wird. Ellen Kohlhaas resümiert den
Kissinger Sommer. Arnold Bartetzky berichtet über ein Leipziger
Wohnheim für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche des Architekten
Gunnar Volkmann. Brita Sachs schildert ein Fröttmaninger Kunstwunder:
Kirchlein auf einem Müllberg. Andreas Platthaus schreibt zum sechzigsten Geburtstag des Philosophen
Peter Singer.
Auf der Kinoseite berichtet Hans-Jörg Rother über ein Kolloquium zu
Landschaftsarchitektur und
Film in Hannover. Während die
Briten in Jane-Austen-Verfilmungen bukolischen Landschaften frönen, sehen
deutsche Regisseure - "mit regional genau plazierten Geschichten" und
französische ganz anders: Ekkehard Knörer,
Perlentaucher und Herausgeber des Online-Filmmagazins
Jump Cut, "stellte mit Jacques Doillons 'Mon petit frere' einen Film aus der Pariser Banlieue vor, wo die grausam zugebaute Satellitenstadt die über ihre soziale Perspektivlosigkeit erbitterte Jugend jeden Tag neu zu Hass und Rache aufstachelt." Andreas Kilb stellt eine Reihe mit
Expeditionsberichten aus den frühen dreißiger Jahren im Berliner
Zeughauskino vor.
Auf der Medienseite liefert Dirk Schümer eine amüsanten Bericht über die
italienischen Medien, die den
WM-Sieg über Deutschland feiern. "Nein,
ganz,
ganz,
ungute Gefühle" hat Jürgen Kaube angesichts des italienischen Siegs. Auf der letzten Seite porträtiert Ingeborg Harms den Berliner Floristen
Niels Humpert und seinen Haute-Couture-Souvenirshop
"Good old Germany" am Potsdamer Platz. Dietmar Dath wird ganz esoterisch bei
John Ernst Worrell Keelys Physik der Liebe. Und Kerstin Holm berichtet von einem riesigen Wirrwarr auf dem
russischen Alkoholmarkt.
Besprochen werden eine Ausstellung mit Werken von
Walter Trier im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover und
Xavier Beauvois' Polizeifilm "Eine fatale Entscheidung" mit
Nathalie Baye, die im Interview auf der Kinoseite erzählt, wie sie ihre Rollen wählt: "Es geht bei der Entscheidung nur um das
Vergnügen und die
Lust, die eine Rolle verspricht."
NZZ, 06.07.2006
Florian Coulmas
beobachtet, dass die Japaner immer ängstlicher in ihre Zukunft blicken: "Japan altert, und, das ist seit einigen Wochen bekannt, die
Bevölkerungsschrumpfung, noch bis vor kurzem für 2007 vorausgesagt, hat bereits
voriges Jahr eingesetzt." Auch Kulturhistoriker Thomas Macho
kann in den Fahnenmeeren bei der WM nichts als die
Logos einer Party-Gesellschaft sehen.
Besprochen werden die mittlerweile 26 vorliegenden
Gesamtaufaufnahmen von
Wagners "Ring", Friedrich Achleitners
Prosaminiaturen "und oder oder und",
Andrea De Portis "fabelthafter"
Atlas der Welterkundung "Forscher, Abenteurer und Entdecker" und
Roberto Calassos gesammelte
Klappentexte "Hundert Briefe an einen unbekannten Leser" (mehr in unserer
Bücherschau ab 14 Uhr).
FR, 06.07.2006
Michael Lüders hat ebenfalls der Istanbuler Tagung
zugehört, auf der
führende Muslime aus der ganzen Welt über die "Herausforderungen und Möglichkeiten" des Islams in Europa diskutierten. Diese Tagung könne mehr zur
Terrorbekämpfung beitragen als der elektronische Fingerabdruck im Reisepass, stellt er fest, zitiert aber auch Mustafa Ceric, den Großmufti von Bosnien, der das Konzept einer Integration, die auf
Leitkultur und Assimilierung fußt, kritisierte: "Die europäische Kultur hat nicht allein einen christlichen und jüdischen Kern, sondern gleichermaßen einen islamischen,
seit Andalusien. Muslime in Europa wollen nicht länger eine geduldete Minderheit sein. Sie akzeptieren Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus und Demokratie. Nicht aber den Verlust ihrer religiösen Identität. Ein
Euro-Islam, der allein auf Säkularisierung setzt, interessiert die Muslime nicht."
Weiteres: Peter Iden
schreibt über das angelaufene Projekt der Londoner
Royal-Shakspeare-Company, in
Stratford-upon-Avon alle Dramen aufzuführen, die Shakespeare je geschrieben hat - aber auch über die Probleme britischer Regisseure mit ihrem Publikum, das diese Stücke gern ohne allzu große Regie-Eingriffe sehen will. Tim Gorbauch
berichtet vom
Rheingau Musik Festival. Harry Nutt
widmet sich in der Kolumne Times Mager
rechtsradikalen Dumpflingen, die in einem Dorf in Sachsen-Anhalt "Das Tagebuch der Anne Frank" verbrannten.
Besprochen werden
Jasmila Zbanics bärenprämierter
Bosnien-Film "Esmas Geheimnis", die neue
Dreamworks-Produktion "Ab durch die Hecke" und
Xavier Beauvois'
Polizeifilm "Eine fatale Entscheidung".
Spiegel Online, 06.07.2006
Hier bricht sich enttäuschte Hoffnung Bahn! Gabor Steingart, Berliner Bürochef des Spiegels und Autor des Buches
"Deutschland - Abstieg eines Superstars"),
leistet sich eine geharnischte Kritik an Kanzlerin
Angela Merkel, auf deren refomerisches Potenzial er - und mit ihm der Spiegel - im Wahlkampf noch gesetzt hatten: "Angela Merkel ist
keine deutsche Maggie Thatcher, was man nicht beklagen, aber wissen muss. Überraschenderweise zeigt Angela Merkel bisher nicht mal das Format eines
weiblichen Gerhard Schröder. Der abgewählte Altkanzler war aus hartem Holz geschnitzt, wenn es galt, der Öffentlichkeit und seiner nostalgisch gestimmten Partei das für richtig Erkannte beizubiegen. In seinen besten Tagen war er ein Wissender, ein Wollender und ein Durchsetzender, der sich bis in die
politische Todeszone vorwagte, um seine Reformziele zu verwirklichen. Seine Agenda 2010 war der Anfang eines Weges, den Merkel nun leichtfüßig wieder verlassen hat. Ihre kleinen Schritte führen nicht zur Erneuerung des Landes. Sie führen sogar weg davon." Sein böser Schluss: "Wenn sie nicht beizeiten das Tempo wieder steigert, wird sie es nur bis zum
Friedhof für Däumlinge schaffen."
TAZ, 06.07.2006
Auf den Tagesthemen
berichtet Gabriele Lesser über den neuesten Stand der Staatsaffäre, zu der sich ein
taz-Text über Polens Präsidenten
Lech Kaczynski ausgewachsen hat, und hält fest: "Lauthals beschwert über einen Artikel auf der
taz-Seite 'Die Wahrheit' hat sich bislang
nur der Iran." Und
Adam Krzeminski wirbt um Verständnis für polnische Empfindlichkeiten: Es wurme "nicht wenige Polen, dass sie seit Jahrhunderten nicht für voll genommen, verunglimpft und mit der Waffe beißender Ironie niedergemacht werden. Es war
Friedrich II., der die Polen als
Irokesen Europas verhöhnte, um die Aufteilung des Landes vor Europas Öffentlichkeit zu rechtfertigen."
Weiteres: Claudia Lenssen
befragt die Cutterin Bettina Böhler über das Zusammenspiel von
Kunst und Handwerk in ihrem Beruf. Marco Stahlhut
stellt den diesjährigen Träger des Adorno-Preises, den Philosophen
Albrecht Wellmer, vor. Dirk Knipphals
konstatiert aus gegebenem Anlass: "Es war eine schöne Zeit. Aber nun wird wieder abgeflaggt. Und dann kommen andere Freuden."
Besprochen werden
Jasmila Zbanic' Film
"Esmas Geheimnis", der neue Dreamworks-
Animationsfilm "Ab durch die Hecke" von
Tim Johnson und
Alejandro Agrestis Liebesfilm "Das Haus am See".
Und hier noch
TOM.
SZ, 06.07.2006
"Es ist schon jetzt ein großer und böser Spaß, nichts für Philologen, ein
Monsterball, buchstäblich auch ein Affenzirkus, albtraumhaft, wild und makaber," schreibt Christine Dössel über
Constanza Macras und
Thomas Ostermeiers Version von
Shakespeares "Sommernachtstraum" für das griechische Theaterfestival von Athen und Epidaurus , eine "geil aufgeladene, grotesk überdrehte, babylonisch sprachverwirrte, körperlich immer brutaler und animalischer in die Ekstase getriebene
Sexparty, für die Shakespeare nur noch als Samenspender dient."
Weiteres: Sonja Zekri befragt
Bart Michiels, den Geschäftsführer der belgischen
Beethoven-Academie, die sich als
komplettes Orchester beim Internet-Auktionshaus
Ebay zur Versteigerung angeboten hat. Martin Reischke erläutert das Konzept "
Zwischennutzung", das mit dem Leerstand in deutschen Großstädten sehr kreativ umgeht. Susan Vahabzadeh und Fritz Göttler porträtieren die Drehbuchautorin
Agnes Jaoui, der das Münchner
Filmmuseum zur Zeit eine Retrospektive widmet. Tobias Timm klagt über den zur Verleihung anstehenden
"Designpreis BRD", den die Preisträger selbst bezahlen müssen. Anke Sterneborg interviewt die Filmschauspielerin
Nathalie Baye, die in
Xavier Beauvois Film
"Eine fatale Entscheidung" die Kommissarin spielt. Martin Köhl schickt einen Bericht von den "Bamberger Tagen der Alten Musik".
Besprochen werden der neue Dreamworks-Film
"Ab durch die Hecke" (den Susan Vahabzadeh "sehr vergnüglich" findet),
Marcus von Scheidts Film
"Wie Licht schmeckt",
Xavier Beauvois' Superflicfilm
"Eine fatale Entscheidung", die Ausstellung "Weltanschauung" im
Palazzo Belmonte Riso in Palermo und Bücher, darunter
Eric Kandels Autobiografie "Auf der Suche nach dem Gedächtnis" (mehr ab 14 Uhr in unserer
Bücherschau des Tages).