Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
19.04.2007. Die NZZ berichtet über die Gründung einer Sushi-Polizei zur Verteidigung der japanischen Küche im Ausland. Die FR staunt über die klassische Strenge des Dramenwerks von Cho Seung-Hui. In der FAZ erklärt der Schriftsteller Mohsin Hamid zum Massaker von Blacksburg: So etwas hat es seit Urzeiten gegeben. Im Standard stellt Garri Kasparow richtig: "Berlusconi und Schröder sind die Leute, die die Idee der Demokratie in den Gehirnen der Russen zerstören." Im Perlentaucher erklärt Bernard-Henri Levy, warum er die Neokons verteidigt, warum er sie aber auch nicht verteidigt und warum er am Begriff des "Islamofaschismus" festhält. Außerdem: Das Klima ändert sich. Warum noch Zähneputzen?, fragt T.C. Boyle in der Zeit.

NZZ, 19.04.2007

Die Japaner ärgern sich, dass neunzig Prozent der japanischen Restaurants in Paris und anderswo chinesisch sind und gar nicht richtig japanisch kochen. Nun schaffen sie ein Komitee zur Zertifizierung japanischer Restaurants im Ausland, berichtet Irmela Hijiya-Kirschnereit: "Das rief Spötter auf den Plan, die über eine Sushi-Polizei witzelten... In der Diskussion wurde allerdings auch daran erinnert, dass Japan ja seit alters fremde Einflüsse auch im kulinarischen Feld bereitwillig aufgenommen und assimiliert hat. Man denke nur an Tempura, das im 16. Jahrhundert mit den Portugiesen Fuß fasste, die übrigens auch Kasutera, den Kasten-Biskuitkuchen, Süßkartoffeln, Mais und Pfefferschoten einführten." Die Sushi-Polizei soll aber keineswegs ein dogmatisches Bild der japanischen Küche verbreiten, ihre Offenheit betonen und informieren, berichtet Hijiya-Kirschnereit unter Angabe eines nützlichen Hyperlinks.

Besprochen werden die Ausstellung "Schlaf & Traum" im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden, ein aus dem Jiddischen übertragener Gedichtband von Lajser Ajchenrand (mehr hier) und Kevin Vennemanns Roman "Mara Kogoj" (mehr hier) über die traurige Geschichte des Karawankenlands.

Auf der Filmseite werden Sarah Polleys Erstlingsfilm "Away from Her", der die Alzheimer-Krankheit thematisiert, und Stephane Brizes Film "Entre adultes" besprochen.

FR, 19.04.2007

Jack Nicholson spricht im Interview über seine Filme, Regisseurfreunde und die Filmindustrie in Amerika: "In Amerika hat sich der Filmbetrieb in eine unerfreuliche Richtung entwickelt. Es ist heute zum Beispiel schwierig geworden, ausländische Filme zu sehen, da sie sehr schlecht vertrieben werden. Früher waren sie weit verbreitet. Man fieberte neuen Filmen regelrecht entgegen und konnte quasi jedes Wochenende ein Meisterwerk erwarten von Regisseuren wie Stanley Kubrick, Mike Nichols oder Roman Polanski. Das war eine ganz besondere Zeit damals, in der sich Filmemacher von fremden Einflüssen inspirieren lassen konnten, und ich frage mich, warum das heute nicht mehr möglich ist. Es war schon erschreckend festzustellen, dass Nancy Meyers, die Regisseurin von 'Was das Herz begehrt', niemals Akira Kurosawas 'Die sieben Samurai' gesehen hat, aber zu ihrer Verteidigung muss ich sagen, dass solche Filme in den USA fast überhaupt nicht mehr gezeigt werden."

"Der Amokläufer von Blacksburg hat auch Dramen verfasst", staunt Christian Schlüter, und schreitet gleich zur lehrerhaften Benotung. "Ihrer äußeren Form nach sind die beiden Manuskripte, 'Mr. Brownstone' und 'Richard McBeef', sehr ordentlich, sie sind geradezu klassisch streng gesetzt. Akkurat werden zuerst die Charaktere und der Ort des Geschehens genannt; es folgen die einzelnen Szenen." Anschließlich wird genüsslich aus den Texten dokumentiert: "Dann greift die Mutter zur Kettensäge und richtet sie gegen Richard. Der verlässt fluchtartig das Haus." Und der Bochumer Germanist Manfred Schneider analysiert den Typus den jugendlichen Amokläufers: "Sie kennen die Taten der Vorgänger, bewundern sie zumeist und betrachten sich als eine Art internationaler Familie."

Weiteres: Die Kolumne Times Mager ist ebenfalls dem Amokläufer gewidmet, in dessen Gesicht Arno Widmann zu lesen versucht. Außerdem berichtet er von der "ungemein erheiternden Veranstaltung" in deren Rahmen die Autorin Sibylle Lewitscharoff den Preis der Literaturhäuser von Laudator Martin Mosebach überreicht bekam. Rolf von der Reith unterhält sich mit dem Physiker Brian Cox aus Anlass von Danny Boyles Films "Sunshine" über die voraussichtliche Lebensdauer der Sonne.

Besprochen werden die Ausstellung "100 Jahre Deutscher Werkbund" in der Münchner Pinakothek der Moderne, die Ausstellung "The Air is on Fire" in der Pariser Fondation Cartier, die den Regisseur David Lynch als bildenden Künstler vorstellt, Danny Boyles Science-Fiction-Schocker "Sunshine" (für Michael Kohler ist diese "faszinierende Endzeitvision" ein "Meisterwerk des Science-Fiction-Genres"), Michael Glawoggers metaphorischer Spielfilm "Slumming", Sung-Hyung Chos Dokumentarfilm "Full Metal Village" und Bücher, darunter Andres Veiels Buch "Der Kick. Ein Lehrstück über Gewalt" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).

Standard, 19.04.2007

Im Interview mit Eduard Steiner spricht Schachweltmeister und Russlands Oppositionsführer Garri Kasparow über die Angst der Staatsmacht vor der Opposition. Und er ärgert sich, dass europäische Politiker Putin auch noch dabei helfen, die Demokratie zu diskreditieren: "Berlusconi und Schröder sind die Leute, die die Idee der Demokratie in den Gehirnen der Russen zerstören. Sie sind käufliche Komplizen Putins bei seinen Verbrechen." Seine Prognosen für die nähere Zukunft: "Ich zweifle nicht daran, dass Russland im Herbst in eine sehr schwere politische Krise taucht und die Spaltung im Kreml offensichtlich wird. Bis Oktober werden die Sieger im Kreml schon feststehen. Die Verlierer müssen reagieren. Für viele ist die Variante, dass sie mit uns demokratische Institute errichten, vielleicht der beste Ausweg, wenigstens ihren Wohlstand zu bewahren."
Stichwörter: Kasparow, Garri, Russland

TAZ, 19.04.2007

Wie arbeitet eine Filmschule im Irak?, wollte Amin Farzanefar wissen und hat dazu Kassim Abid, dem Mitbegründer und Kodirektor des Independent Film and TV College in Bagdad befragt: "Man kann viele Geschichten erzählen, ohne gleich sein Leben zu riskieren. Man zeigt den Konflikt eben indirekt, was sogar besser sein kann. Man zeigt, wie sich der Konflikt auf einfache Menschen auswirkt, man zeigt den irakischen Alltag... Unter Saddam brauchte man natürlich auch für jeden Dreh eine Erlaubnis. Jetzt zensiert man sich vor allem selber: Was ist sicher, wo ist die Rote Linie? Wenn du das Regime kritisierst, bekommst du Probleme, und wenn du es gutheisst, bekommst du auch Probleme."

Weiteres: Tim Ackermann porträtiert den New Yorker Kölner und Nachwuchsgaleristen Andre Schlechtriem.

Besprochen werden Sung-Hyung Chos Dokumentarfilm "Full Metal Village", Nadja Frenz' und Sigrun Matthiesens Film "Der Unbequeme. Der Dichter Günter Grass" ("Als ruhiger Kontrapunkt ist diese Hommage nach all den aufgeregten Debatten gelungen", findet Alexander Cammann, "doch das rosarote Abendlicht, in das der Film das Schriftstellerantlitz taucht, beschönigt enorm"), Danny Boyles Science-Fiction-Film "Sunshine" und das Buch des Papstes Joseph Razinger "Jesus von Nazareth" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).

Und Tom.

Welt, 19.04.2007

Sie habe sehr unter der kommunikativen Verklemmtheit der Deutschen gelitten, schreibt die südkoreanische Regisseurin Sung-Hyung Cho. Erst als sie in dem schleswig-holsteinischen Dorf Wacken ihren Dokumentarfilm über das dort stattfindende große Heavy-Metal-Festival drehte, musste sie umlernen: "Die Menschen dort sind sehr aufgeschlossen, kontaktfreudig, redselig, lustig und temperamentvoll."

Ulrich Clauss berichtet von einer Podiumsdiskussion mit dem einstigen SED-Politiker Wolfgang Berghofer, dessen Erzählungen über die Strategie der Partei nach der Wende für mächtigen Ärger in der PDS sorgen - Berghofer behauptet, dass die SED-Spitze (inklusive Gregor Gysi) die Wut damals bewusst auf die Stasi lenkte. Clauss findet das plausibel: "Schließlich deckt sich das mittlerweile historische Geschehen jener Wendejahre passgenau mit dem Krisentreffen, an das sich Berghofer erinnert: Bis heute gilt der Zorn in Ost und West der Stasi und ihrem Finanzbeschaffer Schalck-Golodkowski, nicht den eigentlich Verantwortlichen in der SED, deren 'Schwert und Schild' die Stasi war."

Weitere Artikel: Hildegard Stausberg begrüßt die Entscheidung der Frankfurter Buchmesse, Argentinien als Gastland des Jahres 2010 einzuladen. Besprochen werden eine Max-Beckmann-Ausstellung mit den in Amsterdam entstandenen Gemälden im dortigen Van-Gogh-Museum, Danny Boyles Sicence-Fiction-Film "Sunshine", Michael Glawoggers Film "Slumming" mit August Diehl und Susanne Messmers und George Lindts Film "Beijing Bubbles" über Punk in China.

SZ, 19.04.2007

"Sagt uns das was?" fragt Tobias Kniebe und unterzieht die beiden Dramolette, die der 23-jährige Amokläufer von Virginia Cho Seung-Hui verfasst hat, einer hermeneutischen Exegese. "'Richard McBeef' und 'Mr. Brownstone', so die Titel der beiden Stücke, enthüllen auf zehn beziehungsweise elf Seiten tatsächlich eine ungeheure Wut. In beiden Texten stehen Teenager im Mittelpunkt, die in ihren Dialogen ihrem Hass auf Erwachsene drastisch Luft machen. Der dreizehnjährige John liefert sich in 'Richard McBeef' eine Redeschlacht mit seinem Stiefvater. Der versucht zunächst, ihn zu belästigen, woraufhin ihn John als pädophilen Perversen, als Mörder seines Vaters, als McDonald's-Fresser und Loser bezeichnet, ehe er versucht, ihn mit einem Müsliriegel zu ersticken. 'Mr. Brownstone' wiederum ist eine Art Mathematiklehrer aus der Hölle, der offenbar zwei Jungen und ein Mädchen, alle drei siebzehn Jahre alt, vergewaltigt und gedemütigt hat. Sie reden seitenlang davon, dass er sterben muss, aber dazu kommt es nicht."

Weitere Artikel: Johan Schloemann beschreibt die fatalen Folgen der Verrechtlichung der Schule durch prozessierende Eltern, die die Schule von einer staatlichen Bildungseinrichtung zu einer Instanz der Sozialtechnologie macht. Holger Liebs stellt das SZ-Projekt "Skulptur Projekte Münster 07" vor, für das Cartoonisten und Künstler exklusiv für diese Zeitung gezeichnete Kommentare zur Kunst im öffentlichen Raum gestaltet haben. Danny Boyle spricht mit Anke Sterneborg über seinen neuen Film "Sunshine", Gerhard Persche mit dem Wiener Staatsoperndirektor Ioan Holender über aktuelle Probleme seines Hauses mit der Österreichischen Kulturpolitik.

Besprochen werden Danny Boyles Science-Fiction-Film "Sunshine", Sung Hyung Chos Dokumentarfilm "Full Metal Village" über ein norddeutsches Dorf, in dem einmal im Jahr ein internationales Heavy-Metal-Festival mit 40.000 Besuchern stattfindet, Susanne Messmers und George Lindts Dokumentarfilm "Beijing Bubbles", Michael Glawoggers Komödie "Slumming", Vidi Bilus und Dalia Hagers Film "Close to Home" über Frauen im israelischen Militär, die Ausstellung "100 Jahre Deutscher Werkbund" in der Münchner Pinakothek der Moderne, und Bücher, darunter Christoph E. Palmers und Thomas Schnabels Buch "Matthias Erzberger: 1875-1921, Patriot und Visionär" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).

FAZ, 19.04.2007

Im Interview spricht der in Pakistan aufgewachsene, in Princeton und Harvard zur Universität gegangene Schriftsteller Mohsin Hamid über junge männliche Attentäter, in Blacksburg und anderswo: "Ob es nun ein Literaturstudent ist, der an einem amerikanischen College eine furchtbare Gewalttat vollbringt, oder ein junger Selbstmordattentäter, der sich zu einem Akt des politischen Terrorismus versteigt - diesen jungen Männern ist die Vorstellung gemein, dass das, was sie tun, eine bedeutende Geste ist, die sie als Herausforderung der Welt verstehen. Wir müssen das völlig getrennt von jeder Moralvorstellung sehen. So etwas hat es seit Urzeiten gegeben."

Weitere Artikel: Andreas Platthaus kommentiert Michael Bubacks Befürwortung eines Gnadenentscheids für Christian Klar: "Die Kehrtwende Michael Bubacks ist eine Sensation. Mit ihm plädiert zum ersten Mal ein Hinterbliebener für Gnade im Fall Klar." Christian Schwägerl stellt zwei Nachwuchsnaturwissenschaftler vor, die aus den USA nach Deutschland zurückkehren. Wie es kommt, dass in Bonn trotz Streichungen im Kulturetat ein Beethoven-Festspielhaus gebaut wird, kann Eleonore Büning erklären. In der Glosse erläutert Wolfgang Sandner am Beispiel Paul Müller, warum ein Intendant eine Art eierlegende Wollmilchsau sein muss. Julia Spinola gratuliert dem Pianisten Murray Perahia zum sechzigsten Geburtstag. Hingewiesen wird auf die Internetausstellung "Discover Islamic Art in the Mediterranean". Auf der letzten Seite schreibt Julia Voss über das einst im Rhein beheimatete Nilpferd. Marius Müller hat den Übersetzer Eike Schönfeld besucht und mit ihm über sein Handwerk gesprochen.

Auf der Kino-Seite spricht die Regisseurin Sung-Hyung Cho über "Full Metal Village", ihren Dokumentarfilm über das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Dorf Wacken. Bert Rebhandl schreibt über derzeit in mehreren Retrospektiven von Wien bis Berlin zu besichtigende Werk des japanischen Regisseurs Mikio Naruse. Michael Althen informiert über Apichatpong Weerasethakuls ("Blissfully Yours") Petition gegen Zensurmaßnahmen in Thailand.

Besprochen werden die große Gilbert & George-Retrospektive in der Tate Modern in London (ab Juni dann in München zu sehen), das Kölner Joanna-Newsom-Konzert, Thorsten C. Fischers Wellershoff-Verfilmung "Der Liebeswunsch" und ein Buch, Manuela Golz' Roman "Ferien bei den Hottentotten" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Perlentaucher, 19.04.2007

Im Interview mit Thierry Chervel erklärt Bernard-Henri Levy, warum er die Neokonservativen verteidigt und nicht verteidigt: "Ich verteidige sie gegen die Verteufelung. Das ist etwas ganz anderes. Ich verteidige sie gegen die Reduktion von Dummschwätzern, die uns erzählen, dass sie nur als Imperialisten agieren, die den Krieg gegen den Irak auslösten, um sein Öl zu stehlen. Ich sage in dem Buch: 'Nein, so einfach ist es nicht. Sie haben diesen Krieg aus Gründen angefangen, die weder unwürdig noch unmoralisch waren! Sie haben ihn aus genau den Gründen angefangen, die sie proklamiert haben: aus der naiven Idee, dass sie auf diese Weise die Demokratie nach Arabien bringen könnten. Wäre es nur um Öl gegangen, hätte es sehr viel einfachere Wege gegeben. Man hätte einen Deal mit Saddam Hussein gemacht, der sich nicht lange hätte fragen lassen.'"

Zeit, 19.04.2007

"Wir werden also untergehen", beendet der Schriftsteller T.C. Boyle möglicherweise ironisch die Serie zur Zukunft der Natur: "Warum Zähne putzen oder zur Schule, warum Kinder großziehen, Miete zahlen, überhaupt einen Finger rühren, wenn alles bedeutungslos und nur der Tod gewiss ist? Das nämlich ist die schmutzige Wahrheit, die unser umweltpolitisches Programm überschattet: Es gibt keine Hoffnung."

Claus Spahn porträtiert den wahrscheinlich scheuesten Solisten der Welt: den russischen Pianisten Grigori Sokolow, der lieber keine Konzertreisen unternimmt, CDs aufnimmt oder Interviews gib: "Jede seiner Gesten sagt: Achtet nicht auf mich! Seht ab von meiner Person! Ich bin es nicht, der hier Kunst macht. Aber er macht sie doch. Und wie. In Sokolows Konzerten erfährt man, dass Musik zwar auf Instrumenten gespielt wird, aber dass sie eigentlich klingendes Denken und Empfinden ist. Unter seinen Händen lösen sich die Töne von den Bedingungen ihrer Hervorbringung. Sokolow drückt die Tasten mit makelloser Technik - und zugleich mit einer Natürlichkeit, die über alles virtuose Können hinausgeht.

Weitere Artikel: Vom Drama um den Hamburger Bahnhof in Berlin und gebrochener Freundschaft lesen wir im Streitgespräch zwischen dem Kunsthändler Heiner Bastian und dem Berliner Chef-Mäzen Peter Raue ("Ich wollte darüber eigentlich nicht reden, aber deine Büro- und Reisekosten..."). In der Leitglosse empört sich Thomas Assheuer über die Hamburger Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz, die ihre Dekane in puncto Medienanfragen an die Leine genommen hat. Jens Jessen stellt klar, dass sich Katholizismus nicht in prunkvollen Fernsehmessen erschöpft, sondern eine ernstgemeinte Angelegenheit sei. Christof Siemes war beim Geburtstagskonzert des Papstes. Claudia Herstatt blickt auf die dreihundertjährige Geschichte des Wiener Dorotheums zurück.

Besprochen werden die Tournee der chinesischen Band Joyside, David Lynchs neues Filmrätsel "Inland Empire" und Sung-Hyung Chos Doku "Full Metal Village", Gedichte von Mascha Kaleko auf CD, Roland Oehmes DDR-Lustspiel "Der Mann, der nach Oma kam" auf DVD und als moderner Klassiker David Bowies "Hunky Dory".

Im Literaturteil ist eine Lobrede von Martin Mosebach auf Sibylle Lewitscharoff zu lesen.