Heute in den Feuilletons

Platt wie leere Briefumschläge

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
07.02.2008. In der nachtkritik erklärt Roman Pawlowski, wie die Kaczynskis das polnische Theater politisiert haben. In der taz skizziert Adam Krzeminski, was wir über die Polen nicht wissen. Die SZ berichtet über eine Klage gegen Jan T. Gross' Buch "Angst". In Spiegel online kritisiert Theaterintendant Ulrich Khuon den grenzenlosen Kulturbegriff deutscher Feuilletons. In der NZZ überlegt der Schriftsteller Meja Mwangi, wer für die Gewalt in Kenia verantwortlich ist. Ein bisschen pervers fühlt sich Jeanne Moreau in der Zeit.

nachtkritik, 07.02.2008

In einem interessanten Text schreibt der Theaterkritiker der Gazeta Wyborcza, Roman Pawlowski, über das polnische Theater, das sich in Reaktion auf die Kaczynskis und ihre Gängelungsversuche extrem politisiert hatte. Mit der Abwahl der rechten Regierung sei dies nicht obsolet geworden: "Die Regierungsübernahme durch die liberale Bürgerplattform entbindet die polnischen Künstler nicht von der Pflicht zur kritischen Gegenwartsanalyse, im Gegenteil. Befreit von der Sorge um die eigene Unabhängigkeit, können sie sich nun den Ursachen der gesellschaftlichen Konflikte zuwenden. Ein solches Theater gab es in Polen, bevor die Kaczyńskis an die Macht kamen. Ein Theater, das gesellschaftliche Bedrohungen und Missstände beim Namen nannte, lange bevor die Politik sie entdeckte. Für dieses Theater standen junge Dramatiker wie Przemysław Wojcieszek, Paweł Demirski, Tomasz Kaczmarek der Marek Pruchniewski. Sie zeigten das neue, kapitalistische und europäische Polen, seine Generationskonflikte, seine Konsumversessenheit, seine Ängste und Vorurteile."

Spiegel Online, 07.02.2008

Ach, die Kultur bekommt zu viel Subventionskohle? So sahen das jedenfalls kürzlich Thomas Steinfeld ("Hässlich ist der Papst, aber es stört ihn nicht, denn er ist stark", SZ vom 28.11.07, hier als pdf zu lesen) und Nils Minkmar ("Mehr Kultur braucht kein Mensch", FAS vom 25.11.07). Ulrich Khuon, Intendant des Thalia Theaters, bittet die Herren Redakteure, sich doch an die eigene Nase zu fassen. Besonders fuchsig macht ihn die Behauptung, heute gelte ja rein alles als Kultur, weshalb so wahllos gefördert werde. "Da möchte man gern fragen: Wer ist denn vorangeschritten bei jenem ausufernden, grenzenlosen Kulturbegriff? Sind es nicht die Feuilletons, die jede, aber auch wirklich jede Debatte, die schockhaft an uns vorbeizieht, breit treten und die entlegensten Phänomene, wie beispielsweise die Möblierung von Fernseh-Talkshows (FAS) und die Rückkehr der Schokoladenkultur ('Moctezumas später Triumph', SZ), seitenweise zerreden?"

TAZ, 07.02.2008

"Es gibt eine enorme Asymmetrie der Wahrnehmung des anderen", sagt der polnische Publizist Adam Krzeminski auf der Meinungsseite über das deutsch-polnische Verhältnis. "Anders als die Franzosen, Amerikaner oder Russen existieren wir Polen kaum im Bewusstsein der Deutschen. Da geht es nicht nur um das Problem der polnischen Opfer. Ich nenne das die Unkenntnis des polnischen Aspekts der deutschen Geschichte. Während die deutsch-französische Erbfeindschaft bekannt und verarbeitet ist, ist Polen immer noch der 'unbekannte Nachbar'".

"Das Festival zeigt auch im siebten Jahr seit Kosslicks Amtsantritt großes Interesse an den Verwerfungen der globalisierten Welt", stimmt Cristina Nord im Feuilleton auf die Berliner Filmfestspiele ein, die heute abend eröffnet werden.

Weitere Artikel: Diedrich Diederichsen schreibt über Luis Bunuel, dem die diesjährige Berlinale-Retrospektive gewidmet ist. Angesicht der vielen Filme aus dem Umfeld der Popindustrie wagt Kirsten Riesselmann schon mal Prognose, wer alles über den roten Teppich am Potsdamer Platz schreiten könnte. Andreas Resch gibt einen Überblick über das Programm der Berlinale-Reihe Perspektiven Deutsches Kino. Aus New York berichtet Daniel Schreiber, wie im amerikanischen Fernsehen die Berichte über die Vorwahlen die Defizite ausgleichen, die durch den Streik der Drehbuchautoren entstanden sind.

Eine einsame Besprechung ist Kasi Lemmons Biopic über den legendären schwarzen Radiomoderator Petey Greene, "Talk to me", gewidnet

Und Tom.

FR, 07.02.2008

Wie leitet man erfolgreich einen mittelständischen Verlag? Vittorio E. Klostermann gibt im Interview Auskunft: "Natürlich gibt es auch bei einem geisteswissenschaftlichen Verlag Quersubventionen von Titeln. Heidegger musste jedoch nie von anderen Programmteilen mitgetragen werden. Er hat eher geholfen, andere zu unterstützen. Allerdings bewegt sich das öffentliche Interesse an Heidegger sehr in Wellen. Die Nachfrage steigt, wenn in den USA oder in Frankreich Heidegger zum wiederholten Male neu entdeckt wird. Sie sinkt, wenn sein Liebäugeln mit dem Nationalsozialismus thematisiert wird."

Weiteres: Ina Hartwig schickt einen spöttischen Glückwunsch an Alice Schwarzer, die von Harald Schmidt für den diesjährigen Börne-Preis ausgewählt wurde. Besprochen werden Mike Nichols' neuer Film "Der Krieg des Charlie Wilson" (für Daniel Kothenschulte "ein Film von der Sorte, wie sie eigentlich schon lange nicht mehr gemacht werden: Eine politische Farce über eine unglaubliche Fußnote in der Geschichte des Kalten Krieges, exzellent besetzt mit Stars, die sich bereitwillig gegen den Strich bürsten lassen"), Robin Swicords Film "Der Jane Austen Club", Jay Russells Loch-Ness-Film "Mein Freund der Wasserdrache"("exakt der Film, den ich als Siebenjähriger geliebt hätte", lobt Daniel Kothenschulte), eine Hannah-Höch-Schau im Baseler Museum Tinguely und Ulf Stolterfohts Gedichtband "holzrauch über heslach" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

NZZ, 07.02.2008

"Was braucht es, um aus einem anständigen Menschen ein Monster zu machen? Zornige Empörung, gezielte Manipulation, die Hoffnung auf Belohnung oder ein Gefühl der Unbesiegbarkeit?", fragt erschüttert der Schriftsteller Meja Mwangi angesichts der blutigen Unruhen im einst so stabilen Kenia. "Hätte man die Gewalt verhindern können? Seit mindestens drei Jahrzehnten gehört es zum Usus, dass aggressive Parteiführer ihren Gegnern mit Feuerbrand und Chaos drohen; dass Bevölkerungsgruppen bedroht und schikaniert werden, wenn sie andere politische Ansichten haben; dass man Mitbürgern, die einer anderen Ethnie angehören oder aus einer anderen Region stammen, mit Vertreibung und Plünderung droht, wenn sie nicht 'richtig' wählen. Es ist dokumentiert, dass Politiker ganzen Stammesgruppen empfohlen haben, sich 'platt wie leere Briefumschläge' zu machen, wenn sie nicht von einer Welle von Vergewaltigungen, Brandstiftung und Mord überrollt werden wollten."

Weiteres: Susanne Ostwald bereitet auf die heute eröffnende Berlinale vor. Besprochen werden ein Beethoven-Konzert von Ivo Pogorelich, auf der Filmseite Mike Nichols' Politkomödie "Der Krieg des Charlie Wilson" und Sean Penns "Into the Wild" sowie Bücher, darunter Panajotis Kondylis' Arbeiten "Machtfragen" und Erich Hackls Erzählungen "Als ob ein Engel" (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Welt, 07.02.2008

Der Regisseur Constantin Costa-Gavras, Jury-Präsident der heute abend eröffnenden Berlinale (mehr hier), spricht im Interview über politische Filme, die deutsche Besetzung Griechenlands und 1968. Volker Gebhardt berichtet über eine Schweizer Aids-Studie, die einiges Nachdenken auslösen wird: Die Autoren stellen nämlich fest, dass HIV-infizierte Menschen bei entsprechender Behandlung nicht mehr ansteckend sind (hier eine Zusammenfassung als pdf). Paul Badde berichtet über die Proteste arabischer Kritiker und Schriftsteller sowie Tariq Ramadans, die Teilnahme Israels als Gastland der Turiner Buchmesse zu verhindern (mehr hier). Im Kinojahr 2007 sind die Besucherzahlen zurückgegangen, die Stimmung in der Branche ist aber trotzdem gut, berichtet Hanns-Georg Rodek. Jan-Christoph Deißner stellt die Band "I am Kloot" vor. Hendrik werner schreibt zum Tod des Schriftstellers Dieter Noll.

Besprochen werden die Ausstellung "Unsere Russen, unsere Deutschen" im Schloss Charlottenburg in Berlin, Mike Nichols Film "Der Krieg des Charlie Wilson", Alastair Fothergills Dokumentarfilm "Unsere Erde", die Bestsellerverfilmung "Der Jane-Austen-Club" und Martin Walz' Musik-Liebeskomödie "Märzmelodie".

Tagesspiegel, 07.02.2008

Christiane Peitz unterhält sich mit dem Jury-Präsidenten der Berlinale, Constantin Costa-Gavras über das politisches Kino und die Macht der Bilder: "Bildern von der Wirklichkeit begegne ich mit großem Respekt. Sie haben eine außergewöhnliche Kraft. Die Macht der Bilder liegt ja schon in unserer Biologie begründet. Es ist ein Urinstinkt: Wir können der Gefahr nur entgehen, wenn wir sie früh genug sehen. Heute sind die Bilder allgegenwärtig, mein Freund Jorge Semprun fürchtet sogar, dass wir eines Tages überhaupt nicht mehr schreiben und lesen und alles über Bilder lernen."

Berliner Zeitung, 07.02.2008

Zur heutigen Eröffnung der Berlinale bedauert Anke Westphal, dass der osteuropäische Film kaum noch bei der Berlinale vertreten ist: "Das ist schade, schließlich verfügte die Berlinale als einstiges Frontstadtfestival da über Kompetenz. Immerhin läuft, wenn auch außer Konkurrenz im Wettbewerb, Andrzej Wajdas Film 'Katyn' über die sowjetischen Massaker an polnischen Offizieren und Intellektuellen. Im Ganzen ist Osteuropa auf der Berlinale jedoch so schlecht vertreten wie auf kaum einem anderen internationalen A-Filmfestival. Und man mag auch nicht glauben, was seitens der Berlinale immer wieder vorgebracht wird: dass nämlich gute Filme aus Osteuropa nun mal nicht im Angebot waren. Woanders sind sie ja zu sehen."

Zeit, 07.02.2008

"Und außerdem sind wir doch alle ein bisschen pervers", schreibt Jeanne Moreau in einer Hommage auf Luis Bunuel, dem die heute beginnende Berlinale ihre Retrospektive widmet und mit dem Moreau die "Tagebücher einer Kammerzofe" drehte.

Thomas Assheuer preist schon mal den im Wettbewerb laufende Film "There Will Be Blood" von Paul Thomas Anderson, der auch im Interview mit Assheuer über das politische Kino Hollywoods spricht: "Ich weiß, dass wir einen Film über Öl und Religion gedreht haben, ich bin ja nicht blöd. Dennoch wollte ich keinen Film machen, der bloß ein politisches Statement darstellt. Vielmehr wollte ich einen ganz altmodischen Zweikampf drehen, einen Kampf auf Leben und Tod. Politische Filme können gefährlich werden, wenn sie nicht mehr unterhaltsam sind." (Der Berlinale ist auch das Magazin gewidmet, in dem es unter anderem ein Interview mit Tilda Swinton gibt).

Weiteres: Der Dresdner Dichter und "bekennende Sachse" Thomas Rosenlöcher erklärt, warum er sich noch immer gegen die Waldschlösschenbrücke wehrt. Christian Schüle fürchtet um das Kulturradio des WDR, das "leichtgewichtiger" werden soll.

Besprochen werden das Uraufführungsprojekt "60 Jahre Deutschland" in der berliner Schaubühne, Andrea Breths Inszenierung von Simon Stephens "Motortown" in Wien, die Aufführung von Puccinis "Tosca" ohne Sänger in Berlins Volksbühne ("Hier wird Widerstand geleistet", versteht Volker Hagedorn), eine Ausstellung zu Maurizio Cattelan im Bregenzer Kunsthaus und das Album "Rest Now, Weary Head!" der Band Get Well Soon.

Im Aufmacher des Literaturteils bespricht Georg Diez Philip Roth? Roman "Exit Ghost". Im Dossier begeben sich Stephan Lebert und Stefan Willeke auf das gefährliche Gebiet Neuköllner Schulen.

Im Wirtschaftsteil können Götz Hamann und Marcus Rohwetter selbst kaum glauben, dass der Fast-Monopolist Microsoft mit seinem Übernahmeangebot an Yahoo tatsächlich mehr Wettbewerb ins Netz bringen könnte. Aber der tatsächliche Monopolist Google brauche Konkurrenz: "40 Prozent des weltweiten Werbemarktes im Netz hat Google erobert. Vergangenes Jahr hat der Konzern rund 16 Milliarden Dollar erwirtschaftet, ein Wachstum von 60 Prozent vorgelegt und eine Umsatzrendite von mehr als 30 Prozent brutto - Beleg dafür, dass Google keinen echten Konkurrenten hat."

SZ, 07.02.2008

Jan Thomas Gross' Buch "Angst - Geschichte eines moralischen Niederganges", das sich mit den Mordtaten an Holocaust-Überlebenden in den ersten beiden Nachkriegsjahren in Polen auseinandersetzt, könnte ein Fall für die Gerichte werden, berichtet Thomas Urban. In der vergangenen Legislaturperiode nämlich sei unter Präsident Jaroslaw Kaczynski ein entsprechendes Gesetz verabschiedet worden: "Wer öffentlich das polnische Volk der Beteiligung, der Organisierung oder der Verantwortung für kommunistische und nationalsozialistische Verbrechen bezichtigt, unterliegt einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren." Allerdings deuten Urban zufolge die ersten Signale der Staatsanwaltschaft darauf hin, "dass das Verfahren eingestellt wird".

Weitere Artikel: "Die Methode, die der Meister lehrte, bestand vor allem in der Leerung", bringt Volker Breidecker in seinem Nachruf auf Maharishi Mahesh Yogi dessen Weisheit auf den Punkt. Jens Bisky schreibt den Nachruf für den 80jährig verstorbenen DDR-Bestsellerautor Dieter Noll. Franziska Augstein freut sich über den guten Ruf der Deutschen und sieht deshalb keine Notwendigkeit, deutsche Soldaten nach Südafghanistan zu schicken. "midt" erörtert die Funktion des Handys für die Intrigendramaturgie des Theaters, Anke Sterneborg spricht mit Mike Nichols über seinen neuen Film "Der Krieg des Charlie Wilson".

Auf der Medienseite unterhalten sich Thomas Schuler und Christopher Keil mit dem Spiegel-Geschäftsführer Mario Frank über die Trennung von Stefan Aust und den multimedialen Ausbau der Marke Spiegel.

Besprochen werden Robin Swicords Regiedebüt "The Jane Austen Book Club", ("Der Autorin hätte es womöglich gefallen, dieser pragmatische Umgang mit ihren Romanen", mutmaßt Fritz Göttler), Israel Adrian Caetanos Film "Der Rote Bär" über das argentinische Krisenjahr 2002, Martin Walz' Berliner Romanze "Märzmelodie", Volker Koepps letzter Ostpreußenfilm "Holunderblüte", Johan Simons Inszenierung der "Entführung aus dem Serail" am Amsterdamer Opernhaus (für die Jörg Königdorf nur das böse Wort "Budenzauber" übrig hat) und Bücher, darunter Andrew Delbancos Melville-Biografie sowie Kinder- und Jugendbücher (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

FAZ, 07.02.2008

Auf der Kinoseite findet sich ein großes Interview mit den Filmemachern Rosa von Praunheim, Doris Dörrie und dem Nachwuchsregisseur Luigi Falorni ("Feuerherz") über das Kinomachen in Deutschland. Für die Filmhochschullehrer Praunheim und Dörrie scheinen seltsame Selbsterfahrungstrips der Königsweg zum Kino. Dörrie etwa: "Ich habe das ganze letzte Seminar im Hofbräuhaus unterrichtet, wo die Studenten sich morgens um zehn mit den Stammgästen zusammentun mussten. Oder ich bin mit ihnen lange vor Hape Kerkeling pilgern gegangen nach Santiago de Compostela, wo die Reibung durch die eigenen Füße zustande kam und natürlich auch durch all die Verrückten, die da mitpilgern."

Verena Lueken stimmt auf die heute beginnende Berlinale ein, die mit viel Prominenz aufwarten kann, gibt dabei aber zu bedenken: "Vielleicht sollte man sich bei alldem aber doch auch daran erinnern, dass neben den Stars und neben den Themen noch etwas anderes zum Kino gehört, und das sind die Bilder, die Form. Man wird den Eindruck nicht los, dass daran kaum noch jemand denkt, wenn von der Berlinale und ob sie wohl ein Erfolg wird, die Rede ist." Zur Berlinale gibt es auch eine zwölfseitige Beilage, in der unter anderem Martin Scorsese über seinen Rolling-Stones-Film spricht.

Weitere Artikel: Günter Krabbe erzählt die Geschichte Barack Obamas und erklärt, warum dieser streng genommen kein Afroamerikaner ist. Peter Arnds, der normalerweise in Kansas lehrt, jetzt aber in Kabul als Englischlehrer arbeitet, schildert seine nicht unbedingt ermutigenden Erfahrungen in der afghanischen Hauptstadt. In der Glosse erklärt Patrick Bahners, warum Roland Koch mit seinem Wahlkampf nicht nur das bürgerliche Publikum für dumm verkauft hat. Jordan Mejias weiß von frischem Wind in der New Yorker Filiale des Goethe-Instituts. Im "Deutschlandhaus" in Berlin-Kreuzberg wird, wie Regina Mönch berichtet, die Dauerausstellung zu Flucht und Vertreibung ihren Standort finden. Ulrich Olshausen porträtiert Nils Landgren, den neuen Leiter des Jazzfests Berlin. Joachim Müller-Jung schreibt den Nachruf auf den amerikanischen Mikrobiologen und Nobelpreisträger Joshua Lederberg. Auf der Medienseite schildert Oliver Bilger den Fall der kritischen moldauischen Journalistin Natalja Morar, der nach einem Auslandsaufenthalt die Wiedereinreise nach Russland verweigert wird.

Besprochen werden die große Münchner Mark-Rothko-Retrospektive, die Frankfurter Ausstellung "Das Ägypten des Nagib Machfus", die Londoner Tschechow-Inszenierung "Three Sisters on Hope Street", gleich dreimal "Faust" in Parma, Alastair Fothergills Dokumentation "Unsere Erde", und Bücher, darunter Rick de Marinis Kriminalroman "Kaputt in El Paso" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).