02.08.2008. Wurde der Jurist Horst Dreier, der angeblich Folter in Extremsituation befürwortet, Opfer eines "Konzertierten Rufmords"? So sieht es Michael Stolleis im Merkur. Die SZ antwortet. In der NZZ betont Bora Cosic: Es gibt in Serbien nicht nur Karadzic, sondern auch Dädalus. Die Berliner Zeitung hört Punk in China. In der FAZ erinnert sich Salman Rushdie an das schwierige Zustandekommen der "Mitternachtskinder" und anschließende Glückwünsche der Raubdrucker. In der Welt fürchtet Harald Welzer, dass die Deutschen das Vertrauen in die Demokratie verlieren.
NZZ, 02.08.2008
Es gibt in Serbien nicht nur die Karadzics,
schreibt Bora Cosic im Feuilleton, sondern auch Figuren wie den Präsidenten
Boris Tadic, den er als einen Dädalus beschreibt: "Das dädalische Schicksal wird meist als manieristisches aufgefasst, weil es sich auf die Entdeckung unerforschter Wege bezieht, in der Poesie wie in der Zivilisation. Doch bedeutet Tadics Dädalismus nicht nur, dass man mit künstlichen Flügeln aus der Belgrader Rückständigkeit irgendwohin entfliegt, sondern dass dieser Flug auf
europäischen Boden führt, so nah und doch so fern."
Weitere Artikel: In der Reihe "Was ist schweizerisch?"
fragt der
Autor Hugo Loetscher: "Bin ich als Schweizer zu
Swissness verpflichtet?" Alfred Zimmerlin verfolgte das 52.
Menuhin-Festival
Gstaad. Und Roman Hollenstein
beschreibt, wie sich die Stadt
Lausanne selbst zum Ort einer architektonischen Ausstellung
macht.
Besprochen werden außerdem
Bücher, darunter
Feridun Zaimoglus Roman "Liebesbrand". Auch in Literatur und Kunst werden Bücher besprochen, darunter der
dritte Band der neuen
Benjamin-Ausgabe mit seiner
Dissertation über den "Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik" (mehr in unserer
Bücherschau heute ab 14 Uhr).
Im Aufmacher von Literatur und Kunst
schreibt Hubertus Adam über neue luxuriöse Bauten mit Eigentumswohnungen in
New York, deren Fassaden - so soll es heute sein -
voll verglast sind. Für die Achitekten hat das einen doppelten Vorteil: "Die großen Fenster der Condominiums bieten nicht nur Aus-, sondern auch Einblicke. Deshalb ist es nur konsequent, dass viele Anbieter gleich auch die
adäquate Innenausstattung offerieren, um die künftigen Bewohner vor der Peinlichkeit zu bewahren, ihren möglicherweise inadäquaten Hausstand wie im Schaufenster zu präsentieren."
Außerdem
erinnert Franziska Meier an die italienischen Autoren
Elio Vittorini,
Tommaso Landolfi und
Cesare Pavese, die allesamt in diesem Jahr hundert geworden wären. Und Joachim Schulte
stellt ein bisher nur auf englisch erschienenes
Buch mit
Wittgenstein-Dokumenten vor.
Berliner Zeitung, 02.08.2008
China allüberall. Jens Balzer
unterhält sich mit der China-Popexpertin
Susanne Messmer und dem Blues-Sänger
Liu Donghong, die einen
Sampler herausgebracht haben, auf dem chinesische Sänger deutsch und deutsche (darunter
Farin Urlaub) auf Chinesisch singen. Es gibt jetzt eine echte
Jugendkultur in China, meint Messmer: "Und
Punk ist zur Mode geworden. Es gibt jetzt eine Straße, die ist geradezu die Kastanienallee von Peking: ein Laden neben dem anderen, und die ganzen Punks, die wir 2004 als
starving artists kennenlernten, haben da Klamottenläden, Second-Hand-Läden aufgemacht, die Jeunesse doree flaniert hoch und runter."
Welt, 02.08.2008
Besorgniserregend
findet der
Sozialpsychologe Harald Welzer den durch Studien belegten wachsenden Vertrauensverlust der Deutschen in die
Demokratie. Da kommen "zwei Dinge zusammen: die Probleme auf dem Arbeitsmarkt, mit der Energie, mit dem Klima, mit der Zukunft überhaupt, werden größer, und diejenigen, denen man Lösungskompetenz zutraut, werden immer weniger. (...) Dass sich die Leute in solchen Situationen vom Staat verlassen fühlen, und damit auch von der Demokratie, ist nicht schwer zu verstehen, gerade weil der nicht aufgehört hat,
Fürsorgebereitschaft zu behaupten, wo er sie in Wirklichkeit gar nicht mehr leisten kann. Daher muss auch die immer lauter werdende Forderung nach Kompensation der gerade für die unteren und mittleren Einkommensgruppen dramatisch steigenden Energiekosten in
Enttäuschung umschlagen: Keine Demokratie der Welt kann dafür einstehen, wenn Ressourcen knapper und damit teurer werden; wenn sie Vertrauen erhalten will, muss sie paradoxerweise sagen, dass sie es nicht kann."
Weitere Artikel in der Literarischen Welt: Marko Martin
spricht in London mit
Hari Kunzru über dessen Nach-68er-Roman
"Revolution". Jürgen Serke
besucht die
Musikfestspiele Mecklenburg-Vorpommern. Besprochen werden unter anderem
Wallace Stegners Roman "Zeit der Geborgenheit",
Markus Orths Roman "Das Zimmermädchen" und
Veronika Rotfuß'
Debütroman "Mücke im März".
Im Feuilleton
schwärmt Michael Pilz von einem denkwürdigen Auftritt der Sängerin
Santogold in Berlin. Die Frau schreibt
Sommerhits. "Die Musik macht wieder alle gleich. Sie richtet sich an keine Pop-Eliten. Sie zitiert nichts, sie macht Spaß, schürt Neugierde, basiert auf Bässen, die beim Autofahren einiges hermachen und lässt einen (auch wider besseres Wissen) an das Gute glauben und an morgen."
Weitere Artikel: Eckhard Fuhr
verfasst anlässlich der
Hertie-Pleite eine kleine Geschichte des Kaufhauses, die pessimistisch endet: Hertie "leidet nicht daran, dass er nur spießige Kleinbürger als Kundschaft hat. Sie fehlen ihm gerade. Die Hertie-Krankheit heißt
Verlust der Mitte." Jörg von Uthmann
berichtet über die Affäre um den französischen
Karikaturisten Sine, den er eigentlich nicht antisemitisch findet. Ulrich Baron
beschreibt den
Kemalismus als Erziehungsdiktatur. Hendrik Werner
erzählt, wie die Florentiner einen
Nachfahren Dantes ehren wollten, dann aber an ihren eigenen Intrigen scheiterten. Wieland Freund
schildert die
Marketing-Strategien der Joanne K. Rowling, die gerade eine handgefertigte Edition ihrer "Märchen von Beedle dem Barden" herausgegeben hat. Ulrich Weinzierl
sah und hörte in Salzburg einen Auftritt von
Dimitre Dinev und den Wladigeroff-Brüdern. Gerhard Charles Rump
schreibt zum Achtzigsten des Designers
Luigi Colani. Manuel Brug
schreibt zum Siebzigsten der "Chansonette"
Ingrid Caven.
nachtkritik, 02.08.2008
Restlose Begeisterung über einen Auftritt der
Needcompany in Salzburg
empfand nicht nur Eva Maria Klinger: "Von der Welle der Begeisterung, die die belgische Needcompany auf ihren Tourneen begleitet, wurde auch das Publikum der Salzburger Festspiele mitgerissen. Fast schien
Jan Lauwers, der 51jährige Chef der einzigartigen Truppe, vom tobenden Schlussapplaus überrascht, als hätte er solch
überbordenden Jubel gerade in Salzburg nicht erwartet. Immerhin hatte das Publikum auf der Perner-Insel sechs Stunden auf Marterstühlen verbracht, in denen man nicht einmal eine Stunde schmerzfrei sitzt. Jedes Glück muss erlitten werden. Und
welches Glück bereiten die vielseitigen Künstler mit ihrer Spielfreude und ihrer Intensität!"
TAZ, 02.08.2008
Frank Schäfer
porträtiert Helmut Salzinger, der Ende der sechziger-Jahre die
Popkritik in Deutschland begründete und im deutschen Feuilleton überhaupt erst
hoffähig machte. Er wurde geschasst, weil er gegen Kapitalismus und für Bootlegs plädierte. Schäfer wird ganz sentimental bei Salzingers schönen alten Büchern: "Auch viele Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung kann man die Morgenluft noch wittern; diesen
berückend aromatischen Duft einer machbaren gesellschaftlichen Umwälzung, der damals in der Luft lag. Das muss ein heimeliges Gefühl gewesen sein - als Teil so einer Jugendbewegung!"
Weitere Artikel: Uh-Young Kim
stellt den Verwandlungskünstler des amerikanischen Hiphop,
Nas, vor. Egbert Hörmann
gratuliert der ehemaligen Fassbinder-Schauspielerin und Sängerin
Ingrid Caven zum 70. Geburtstag. Und auf der Medienseite
berichtet David Denk über den Berliner
Tilo Pätzolt, der dort tagtäglich die immer gleiche Ausgabe seiner
Zeitung für jeden Tag verkauft; Motto: "Immer gültig - heute kaufen - immer lesen".
Auf der Meinungsseite
plädiert der Journalist Andrej Ivanji gegen den
Karadzic-Prozess, der seiner Meinung nach doch nichts bringt: "Zu Hause
als Held gefeiert, für den Nachbarn
ein Verbrecher - das ist bis heute die Realität auf dem Balkan. Unter diesen Umständen wird der Prozess gegen Karadzic nicht zu einer
Verbesserung der durch den Krieg vergifteten Beziehungen zwischen den Völkern in Bosnien beitragen." Im tazmag
porträtiert Georg Löwisch die
Fechterin Imke Duplitzer, die die Eröffnung in Peking boykottieren wird.
Besprochen werden
Jennifer Lynchs B-Picture "Unter Kontrolle" sowie Bücher, darunter der erste
Band einer Werkausgabe von
Wolfgang Hilbig mit Gedichten und zwei
Studien - von Hans Jansen und Tilman Nagel - über
Mohammed als historische Figur (mehr dazu in unserer
Bücherschau des Tages ab 14 Uhr)
Und
hier Tom.
Spiegel Online, 02.08.2008
Maschinen und
Roboter, nicht die Programmierer, sollten für angerichtete Schäden gerade stehen, auch juristisch,
fordert der Philosoph
Andreas Matthias im Interview. Den Maschinen lernen immer mehr, eigene Entscheidungen zu treffen. "Die Vorstellung, dass ein Programm der Maschine vollständig sagt, was sie tun soll, stammt doch aus den siebziger Jahren. Das Programmieren hat sich geändert. Heute werden statt einer definierten Anweisungsfolge oft
neuronale Netze genutzt, wie sie zum Beispiel auch in der Struktur des Gehirns zu finden sind. Anweisungen sind nicht als Befehl gespeichert, sondern als synaptische Gewichte. Das neuronale Netz
lernt - und man kann im Anschluss nicht mehr sagen, was gerade gelernt wurde. Heute bringen sich Maschinen immer öfter selbst Dinge bei. Sie werden
trainiert, nicht programmiert."
Christian Stöcker
berichtet über eine umstrittene Entscheidung des US-Gremiums
Federal Communications Commission (FCC). Dieses hat dem
Internetprovider Comcast eine deutliche Rüge erteilt hat, weil er Kunden, die den Filesharing-Dienst Bittorrent benutzten, den
Netzzugang gedrosselt hatte.
FR, 02.08.2008
"Colani kann alles, nur nicht leise",
stellt Oliver Herwig in seiner Gratulation an
Luigi Colani zu 80. Geburtstag fest. "Was bleibt von Colanis Jungs-Design, der
testosterongetriebenen,
erotischen Linie, die ins Übermorgen hinüberzureichen scheint? Der große Unbequeme wird in Deutschland weiter polarisieren zwischen großer Klappe und großen Plänen."
Weitere Artikel: Wolfgang Kunath
bilanziert die Amtszeit von
Gilberto Gil als brasilianischer Kulturminister, der sich nun wieder der Musik zuwenden will.
Marcia Pally lässt sich in ihrer Kolumne über den Gesinnungswechsel bei Burger King, Tierrechte und das
Schlachtverhalten von Gänsen aus. Thomas Winkler
porträtiert Bobby Gillespie und seine Band
Primal Scream. Und in Times mager
räsoniert Hans-Jürgen Linke über
dunkle Energie und Galaxien-Superhaufen.
Besprochen werden die
Inszenierung von
Marius von Mayenburgs Stück "Der Stein" beim
Young Directors Project der Salzburger Festspiele, ein Konzert des
Venice Baroque Orchestra beim
Rheingau Musik Festival und
Barbey D'Aurevillys Aphorismensammlung "Freiheit des Geistes rührt von Niedertracht".
FAZ, 02.08.2008
Salman Rushdies "Mitternachtskinder" wurden kürzlich zum besten aller je mit dem Booker-Preis ausgezeichneten Bücher gewählt. In einem kurzen Text (hier das
Original im Guardian) erinnert sich Rushdie an die gar nicht so einfachen Entstehungsumstände und den anschließenden Erfolg des Romans: "Das Allerbeste, was dem Buch (und seinem Autor) passierte, war das
Echo in Indien. Dort reagierten die Leute nicht auf das Märchenhafte, sondern auf den
Realismus, viele empfanden, genau wie der Autor, die Stimme Saleems als ihre eigene, und das Buch hatte als Raubdruck derart großen Erfolg, dass mir die
anonymen Räuber irgendwann Glückwunschkarten schickten. 'Happy Birthday wünschen die Raubdrucker.'"
Weitere Artikel: Andreas Platthaus
erzählt in der Leitglosse die unheimliche Geschichte des Gourmets
Pascal Henry, der zu einer Reise durch sämtlichen
Dreisternerestaurants der Welt aufgebrochen war und ausgerechnet nach seinem Essen im berühmtesten
Restaurant der Welt, dem
Bulli bei Barcelona, spurlos verschwand. Patrick Bahners
erklärt im Aufmacher, warum der Ausschluss
Wolfgang Clements aus der SPD nur konsequent sei. Jürgen Dollase besucht für seine Gastrokolumne das von
Antoine Westermann geleitete
Restaurant Drouant in Paris. Walter Hinck gratuliert dem Germanisten
Gerhard Schulz zum Achtzigsten. Dieter Bartetzko gratuliert
Ingrid Caven zum Siebzigsten.
Auf der Schallplatten-und-Phonoseite geht's um eine CD des schwedischen
Posaunisten Christian Lindberg, eine CD der
Natural Yogurt Band (
Musik) und um
Conor Obersts erste Soloplatte (mehr
hier). Und Jürgen Kesting erinnert an den heute fast vergessenen
Tenor Josef Traxel. Auf der letzten Seite
erzählt Melanie Mühl die Geschichte des
Kirk Maxey, der jahrelang Samen spendete, aber dachte, dass die Proben zur Forschung dienen und nicht zur künstlichen Befruchtung. Nun sucht er seine
400 Kinder.
Besprochen werden die Wiederaufnahme des "
Siegfried" in Bayreuth,
Marius von Mayenburgs Stück "Stein" in Salzburg (das die Gnade des Kritikers Gerhard Stadelmaier erwartungsgemäß nicht findet), die Ausstellung "Metamorphosen" mit Werken von Ricarda Roggan, Albrecht Schäfer und Filmen von Richard Serra in
Berlin.
In Bilder-und-Zeiten legt
Thomas Glavinic einen Essay über sein Verhältnis
zum Schreiben vor: "Ich zitiere gern mit einiger innerer Verzweiflung den Satz Charlie Chaplins, nach dem ein Künstler, der seine
Kunst ganz versteht, kein Künstler ist, sondern ein Kunsthandwerker. Denn ich habe noch nie eines meiner Bücher umfassend verstanden."
Michael Maar kann es nicht abwarten und schreibt eine Hymne über
Julian Barnes' Roman "Nothing to be frightened of" (
Auszug), auf dessen Übersetzung wir noch warten müssen - es ist ein Buch über das
Sterben, und gleich das "witzigste, bewegendste und offenherzigste". Bernd Roeck besucht den Maler
Cy Twombly. Auf der Literaturseite werden
Aravind Adigas Debüt "Der weiße Tiger" (
Leseprobe) und
Wolfgang Hilbigs Gesammelte Gedichte besprochen. Auf der letzten Seite unterhält sich Oliver Seppelfricke mit dem einst so berühmten
Designer Luigi Colani.
SZ, 02.08.2008
Der
Rechtsprofessor Michael Stolleis hat im neuen
Merkur einen
scharfen Artikel über die Medien und den
Juristen Horst Dreier geschrieben, dessen Berufung zum Bundesverfassungsrichter auf SPD-Ticket vor einigen Monaten unter anderem an Medienberichten scheiterte. Liberale Autoren wie
Heribert Prantl griffen Dreier an, weil er in seinem Gundgesetzkommentar angeblich die
Folter in Extremsituationen befürwortet habe. Konservative hassten ihn, weil er einen zweizelligen
Stammzellhaufen nicht als Mensch sieht. (Und die
FAZ griff ihn aus beiden Gründen an). Andreas Zielcke, der seinerzeit einen der vielen Artikel gegen Dreier geschrieben hat, weist den Vorwurf des "
konzertierten Rufmords" zurück: "'Rufmord' hieße, die Kritiker hätten gegen besseres Wissen ein bösartiges Gerücht in die Welt gesetzt, um Dreier sozial und fachlich zu erledigen. 'Konzertiert' hieße, die Kritiker hätten sich untereinander abgesprochen zum Verbrechen am Ruf ihres Opfers."
Kiran Nagarkar, einer der wichtigsten Schriftsteller Indiens und derzeit DAAD-Stipendiat in Berlin, räumt in der Serie zum
Klimawandel mit dem "Märchen vom Grünen Gott" auf. "Den Planeten retten? Vergessen Sie's,
Indien hat seit der Unabhängigkeit soviel dafür getan, seine Atmosphäre zu verschmutzen, seine Wasserresourcen zu verbrauchen und das Land auszutrocknen, dass die meisten Städte heute
vor dem totalen Kollaps stehen."
Weitere Artikel: Stephan Speicher denkt anlässlich der Insolvenz von
Hertie über das Warenhaus das "
Ende der mittleren Ansprüche" nach. Als "Ausnahme" bezeichnet Heribert Prantl
Wolfgang Clement in seinem Kommentar mit der Überschrift "Die heilige Inquisition der SPD" - normalerweise würden dort nämlich
eher Linke ausgeschlossen. Als "
größten Angeber der Designgeschichte - aber auch einen der wichtigsten Gestalter" würdigt Gerhard Matzig
Luigi Colani zu dessen 80. Geburtstag. Cornelia Bolesch führt durch
Brüssel, wo die besten
Ausstellungen gern an den ungewöhnlichsten Orten stattfinden. Stefan Koldehoff berichtet über ein
Immendorff-Werk, dessen Echtheit derzeit gerichtlich geprüft wird. Jennifer Allen schildert, wie der ehemalige Berliner Gallerieassistent Johannes Christian Schön die zeitgenössische
Kunstszene auf den Philippinen aufmöbeln soll. KNA zählt vor, wie viele
Oberammergauer Bürger an den Passionspielen 2010 teilnehmen wollen: knapp 2500, die Hälfte der Einwohner. Jens Bisky gratuliert dem Germanisten
Gerhard Schulz zum 80. Geburtstag.
Besprochen werden
Marius von Mayenburgs "Der Stein" beim
Young Directors Project der Salzburger Festspiele, ein Konzertabend des Pianisten
Grigory Sokolov mit Chopin und Mozart in Salzburg, der Film
"Eine Hochzeit und andere Kuriositäten" von Wojciech Smarzowski und Bücher, darunter
Sybille Krämers kleine Metaphysik der Medialität "Medium, Bote, Übertragung" und
Felicitas Hoppes Rittererzählung "Iwein Löwenritter" nach einem Roman von Hartmann von Aue (mehr in unserer
Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).
Auf der Medienseite schreibt der ARD-Korrespondent
Richard C. Schneider über die Arbeit von Journalisten im Gaza-Streifen, der Kameramann der ARD, Sawah Abu Saif , war vor einigen Tagen von der Hamas festgenommen und
misshandelt worden. In der SZ am Wochenende unterhält sich Anke Sterneborg mit
Rupert Everett. Im Wirtschaftsteil
schreibt Willi Winkler über erste schüchterene Äußerungen der
Familie Quandt zur Herkunft ihres Vermögens.